Hallo zusammen, leider habe ich weder bei google noch hier im Forum eine Lösung für mein Anliegen gefunden. Ich weiß, es gibt wahnsinnig viele Microcontroller. Eine Übersicht über die am weitesten verbreiteten habe ich auch hier unter http://www.mikrocontroller.net/articles/Mikrocontroller gefunden. Soweit, sogut. Jetzt sind auch überall endlos viele Einsatzgebiete beschrieben. Bei Wikipedia, hier und was weiß ich noch wo. Was ich aber jetzt gerne wissen würde: Welcher Controller aus der Standardcontrollerliste wird für welche konkrete Anwendung eingesetzt? Da gibt es doch bestimmt wirklich gängige Anwendungen für bestimmte uCs, oder? ATmega8 eher für einen Fahrradcomputer oder für einen Fön? Ein Atmel AT91SAM7 lieber für ein Handy oder für die Kaffeemaschine? Es wäre sehr nett und würde mir viel helfen, wenn jemand, der sich damit auskennt, eine kleine Zusammenstellung hätte. Besten Dank im Voraus Gruß Marc
@ Marc S. (msb2007) >Es wäre sehr nett und würde mir viel helfen, wenn jemand, der sich damit >auskennt, eine kleine Zusammenstellung hätte. Die du dann, aus Versehen ohne Quellenangabe, in deine Hausarbeit kopieren kannst? Tstststs. >Besten Dank im Voraus Lass mal stecken. Falk
Soetwas wirds wohl nicht geben. Das wäre irgendwie so, als würdest du fragen: Mit welcher Automarke fährt man am besten welche Strecke? Zum Bäcker mit VW, zum Arzt mit Opel, in den Urlaub mit BMW? Du wirst z.B. in einem MP3 Player alle möglichen µCs finden, ebenso in Handys, Heizungssteuerungen, Alarmanlagen.... Ein Entwickler wird für ein Projekt immer den µC nehmen, den er am besten kennt und mir dem er die Aufgabe zeit-/kostengünstig lösen kann (es sei den der µC wird vom Auftraggeber vorgegeben).
Ich glaub kaum, dass dies eine Hausarbeit ist... Ich würde sagen, es kommt drauf an, wie fit du beim programmieren der einzelnen µController bist und ob es welche gibt, die "besser" auf deine konkrete Anwendung passen. gruß markus
So eine Aussage lässt sich da nicht treffen. Es kommt immer darauf an,was für Anforderungen dahinter stecken. Manchmal reicht ein ATtiny aus, aber manchmal werden doch mehrere ATmega benötigt. Kleines Beispiel: Brauche zwei RS232-Schnittstellen für eine Motorsteuerung und eine ADC-Wandlung mit 10Bit und externen Speicher. -->ATmega64 Zwei Tage später eine andere Motorsteuerung für den gleichen Motor. Hier hier wird entweder zwischen zwei Punkten hin und her gefahren oder mit nem Taster Schritt für Schritt bewegt. --> Attiny44 Ausschlaggebende Punkte für die Wahl des uC sind Geschwindigkeit, Anzahl Ports, ADC&DAC,Schnittstellen,Speichergröße. Wo ich noch mitgehen würde ist eine Unterscheidung ob der uC military/space ist oder für normalen Einsatz. OK. uC mit integriertem CAN und USB sind dann nur für solche Anwednungen was. Alexander
Hallo nochmal, > Die du dann, aus Versehen ohne Quellenangabe, in deine Hausarbeit > kopieren kannst? > Tstststs. hätte ich mir ja denken können, dass es Zeitgenossen gibt, die einem wieder nur Böses unterstellen wollen. Es handelt sich um keine Hausarbeit, keine Studienarbeit oder sonst irgendeine schriftliche Arbeit. Es ist lediglich eine Aufgabe, die ich gestellt bekommen habe und die ich versuche zu lösen. Und ich dachte, hier, wo sich die Experten tummeln, kann man sich am ehesten Hilfestellung holen. Nicht zuletzt dafür sollte ein Forum ja auch gut sein...Oder liege ich da falsch? Man korrigiere mich bitte, wenn ich hier nur etwas schreiben darf, wenn ich schon allwissend bin. Gut, sei's drum. Soweit ich verstanden habe, gibt es keine "spezielle" Anwendung für einen uC. Kann man wenigstens Aussagen treffen, in welchen Anwendungen sich 8-, 16 oder 32-Bitter unterscheiden? Oder liegt das auch wieder in des Programmierers Hand? Ich vermute das fast... Gruß Marc
Anhand der Bitzahl kann man schon ein wenig abschätzen, um was für Anwendungen es sich handelt. Denn zu höheren Bitraten wechselt man in der Regel nur, wenn man entweder einen sehr hohen Datendurchsatz braucht oder eine sehr hohe Präzision, sprich Gleitkomma. Deswegen sind die meisten DSP auch 32Bit. Für ne Motorsteuerung und langsame Regelungen bzw.Steueraufgaben wird wohl keiner sich den Aufwand machen und nen 32Bit-Prozessor zu verwenden. Weiter möchte ich mich mit meinen Behauptungen aber auch nicht aus den Fenster lehnen, da es auch hier wieder letztendlich die Frage der Anforderung ist. Aber es wird wohl jeder zustimmen, dass eine Schrittmotoransteuerung mit Gleitkommazahlen sehr unsinnig ist, wenn dasselbe auch der die kleinen AVR's können.
Hallo zusammen, vielen Dank für die Antworten die ich bekommen habe. Ich denke, damit kann ich leben. :) Gruß Marc
> Denn zu höheren Bitraten wechselt man in der Regel nur, wenn man > entweder einen sehr hohen Datendurchsatz braucht oder eine sehr hohe > Präzision, sprich Gleitkomma. Das ist eine weit verbreitete Einschätzung von der es aber auch erhebliche Abweichungen gibt. Im automotive Bereich werden zum Teil für die Leuchtweitenregulierung der Scheinwerfer 32Bit Controller eingesetzt. Offensichtlich gibt es da noch andere (mir nicht bekannte) Gründe sich so zu entscheiden.
Marc S. wrote: > Kann man wenigstens Aussagen treffen, in welchen Anwendungen sich 8-, 16 > oder 32-Bitter unterscheiden? Oder liegt das auch wieder in des > Programmierers Hand? Ich vermute das fast... Ja das hängt größtenteils vom Programmierer ab: Leute aus der Softwareecke werden ganz närrisch bei 32 Bit. Sie stürzen sich drauf, wie ein tollwütiger Kampfhund, wenn man das Wort 32Bit-MC auch nur flüstert. Auch wenns nur um ne Blink-LED geht, das ist ihnen völlig egal. Leute aus der Hardware wollen dagegen lieber etwas zuverlässiges, vorhersagbares und überschaubares. Die mögen 8Bitter mit vorhersagbarer Befehlslänge. Wenn die was von spurious, surprise Interrupts, Exceptions, Errata sheets (Register X nur bei Mondschein, aber nicht hinter Befehl Y lesen) usw. hören, krempeln sich ihnen die Fußnägel hoch. Wenn ein 8Bit 8051 einen Interrupt auslöst, dann ist auch wirklich das Ereignis eingetreten und es wird auch wirklich der richtige Interruptvektor angesprungen. Beim 32Bit ARM ist das aber nicht so. Peter
ich lasse mit einen ATmega8 einen 120KW-Gleichstrommotor regeln. Aufgabe davon ist, Pappe mit einer max. Breite von 2,5m und einer Durchlaufgeschwindigkeit von max. 120m/min bis zu einer Länge von 1600mm mit einer Genauigkeit von <1mm fortlaufend abzuschneiden. Die ganze Maschine nennt sich Querschneider und ist in der Papierindustrie sehr verbreitet. Also man kann mit "kleinen" Microcontrollern auch grosse Sachen machen, natürlich auch umgekehrt. Natürlich hängt nach dieser Steuerung noch ein Leistungsteil dran.
Alexander Liebhold wrote: > So eine Aussage lässt sich da nicht treffen. Es kommt immer darauf > an,was für Anforderungen dahinter stecken. Manchmal reicht ein ATtiny > aus, aber manchmal werden doch mehrere ATmega benötigt. ...genau, aber dann kommen noch die "kleinen Randbedingungen" dazu: So durfte ich neulich ein Projekt einem grundlegenden Redesign unterziehen, weil da von mir ein ATtiny drauf designed wurde, der für die Aufgabe eigentlich mehr als ausreichend gewesen wäre, wenn man - wie bisher üblich - in C programmiert hätte. Die Softwerker haben nun aber als neue Maxime die doch so viel leichter von der Hand gehende OO-Programmierung in C++ "entdeckt" und nun bekommt man die ganzen tollen Klassenbibliotheken bei weitem nicht mehr in den Tiny rein. Die Applikation macht nun zwar nichts anderes, aber sie läuft auf einem 96MHz STR912 mit 256K Flash natürlich viel toller und moderner (wenn auch nicht schneller, denn es sind weiterhin alle Sekunde ein paar Sensoren abzufragen und ein paar Ausgänge entsprechend zu schalten....) Lippi weiter: >Anhand der Bitzahl kann man schon ein wenig abschätzen, um was >für Anwendungen es sich handelt. Denn zu höheren Bitraten wechselt >man in der Regel nur, wenn man entweder einen sehr hohen >Datendurchsatz braucht... ...wenn Du bis hierher gelesen hast, hast Du schon mindestens ein Gegenbeispiel kennengelernt :-) Wenn alles immer nur nach gesundem Menschenverstand und Logik ginge.... @PeDa: Full ACK!!!! Marc S. schrieb: > Kann man wenigstens Aussagen treffen, in welchen Anwendungen sich > 8-, 16 oder 32-Bitter unterscheiden? Oder liegt das auch wieder > in des Programmierers Hand? Ich vermute das fast... Genau! - siehe oben: man kan jederzeit Aufgaben, für die ein kleiner 8-Bitter locker gereicht hätte mit einem 32-Bitter erschlagen - nur im umgekehrten Versuch hat man manchmal ein paar kleine Problemchen... ;-))
Mir ist das alles schon klar. Ich kann auch ein Blinklicht mit nem 32Bit ansteueren. Sicher kann man immer den größten uC nehmen um ja alles abzudecken. Aber wenn ein Unwissender ein paar Tips zur Auswahl des uC sucht, dann sollte man doch versuchen die Sinnvollste Lösung zu finden. Es sollten lediglich Tips sein, auf was man achten muss und keine Vorgaben. Das ist ja wie beim Kauf einer Verteilersteckdose. Ich habe 3 Gerät. Es würde ein 3fach-Verteiler reichen. Klar kann ich jetzt zur Sicherheit, oder weil ich es absolut Toll finde mir eine 10fach-Dose in die Wohnung legen....Am Ende siegt eine 5fach-Dose, damit ich vielleicht doch ein zusätzliches Gerät anschließen kann, aber 10 werden es auf keinen Fall. Am Ende kann das jeder halten wie er will. Fakt ist: Der uC sollte nur nicht zu klein für die Aufgabe sein :-)
Andersherum wird ein Schuh draus, es gibt Anwendungsgebiete (SmartBattery, Motorcontroller, ...) für, die die Hersteller spezielle uCs herausbringen (Atmels PWM serie etc.) aber natürlich kann man auch diese speziellen ICs für andere Aufgaben einsetzen, das ist ja das Tolle, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich kann mir grade bei Automobilherstellern auch sehr gut vorstellen, dass bei den Auftragsvolumina einfach auch mal ein ARM günstiger kommt als wegen einem Tiny neue Verhandlungen zu führen und sich dann auch neue Entwicklungsumgebungen und Know-How anzueignen. Wenn der Einsatzzweck aber erstmal klar umrissen ist findet sich schnell ein passender Controller, bzw. scheiden schnell sehr viele aus und frei nach Sherlock Holmes passt dann ja der Rest. Klar kann man auch gleich alles mit FPGAs machen, aber wenn dann Themen wie Stromverbrauch oder womöglich sogar Geld ins Spiel kommen sieht ein MSP oder ein Tiny vielleicht doch wieder freundlicher aus. Ich würde eigentlich sagen die geschickte Auswahl der Komponenten gehört zu den Kernkompetenzen eines Entwicklers, das ist nicht minder kompliziert als das folgende Entwickeln der Schaltung und das Programmieren. Verallgemeinterte Aussagen würden der Sache schlicht nicht gerecht werden. -wiebel
Michael Waiblinger wrote: > Ich kann mir grade bei Automobilherstellern auch sehr gut vorstellen, > dass bei den Auftragsvolumina einfach auch mal ein ARM günstiger kommt > als wegen einem Tiny neue Verhandlungen zu führen Was dagegen spricht, sind die vielen ATtinys und kleinen ATmegas mit automotive qualification. Das scheint mir ein ziemlich großer Anteil des AVR-Marktes zu sein.
...eben gerade das meinte ich mit den "Randbedingungen". Speziell im Automotive Bereich wird am Schluss um Zehntel-Cent gerungen. Demgegenüber fallen die Entwicklungskosten als Einmalkosten kaum in's Gewicht. Da wird dann zur Not die Firmware in Assembler auf's letzte Byte feingetunt, nur damit das dann noch in den etwas günstigeren Chip passt. Wie wiebel schon schrieb: >Verallgemeinterte Aussagen würden der Sache schlicht nicht >gerecht werden. Eigentlich ist schon die ursprüngliche Fragestellung ein nicht zu beantwortender Unfug... ;-)
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