Hallo,
ich versuche zZ mir ein Labornetzteil mit µC Regelung selber zu bauen.
Dimensioniert sollte es sein für 0-30V 0-10A.
Vorgestellt hatte ich mir ein Linearnetzteil mit 3 stufiger
Eingangsspannung, damit ich die Verluste verringere und nicht worst case
300W wegbrate.
Über den µC soll die Spannung und ne Strombegrenzung einstellbar sein.
Mein Problem zZ ist das ich immer nur Sachen im Netz finde welche sich
auf
http://www.tuxgraphics.org/electronics/200506/article379.shtml#379lfindex4
beziehen.
Bei der Schaltung hab ich nur irgendwie bedenken ob sie nicht zu ungenau
und einfach gehalten ist und es fehlt mir die Strombegrenzung mit
einstellbarem Wert(Konstanstromnetzteilbetrieb)
Hat einer von euch dazu vielleicht nen guten Link oder ne gute Idee wie
ich das
Gruß
Patrick
Bei einer rein digitalen Regelung stellt sich mir gleich die Frage, wie
schnell die ist. D.h. wie schnell kann die Strombegrenzung wirksam
werden oder die Spannung nachgeregelt werden. Im Anhang siehst du die
Grundschaltung für ein Labornetzteil, die z.B. in Tietze/Schenk
Halbleiterschaltungstechnik zu finden ist. Ich denke es ist besser, wenn
du die nimmst und die Stellgrößen mit dem Mikrocontroller erzeugst. Du
solltest aber unbedingt auf schnelle OPVs achten. Wenn ein OPV eine
Größe regelt (Strom oder Spannung) dann ist der andere in der
Begrenzung.
Netzteilprojekte wurden hier im Forum schon oft begonnen, ich glaube
keines ist wirklich fertig geworden. Da wurde über Bussysteme und
modulare Bauweise diskutiert, aber der wesentliche Kern, nämlich eine
stabile und schnelle Regelung auch bei induktiver und kapazitiver sowie
dynamischer Last, ist nie wirklich fundiert realisiert worden.
Schau' mal bei ELV, die verkaufen diverse (auch hochstromige) Netzteile
und die Schaltpläne sind dort ebenfalls zu bekommen (kostenloser
Download). Als erster Anhaltspunkt sicher nicht verkehrt...
Man darf aber nicht vergessen, dass hochwertige Netzteile mit den von
dir gewünschten Leistungsdaten problemlos mehrere tausend Euro kosten
können. Und dieser Preis entsteht nicht nur durch den auf der
Frontplatte aufgedruckten Markennamen.
Also als Grundlage für mein Netzteil würde ich gerne das von ELV nehmen
(Schaltplan angehängt) an sich ist eine relativ gute
Funktionsbeschreibung im Datenblatt vorhanden, jedoch fehlen mir für
meinen Umbau die Daten ab wann die Temperaturschutzschaltung das
Netzteil abschaltet - ab wann würdet ihr das NT abschalten?
Würdet ihr einfach die 4 Potis durch Digitale austauschen oder sollte
ich über nen r2r AD-Wandler eine Spannung erzeugen welchen mir dass die
OpAmps dann verarbeiten?
Wenn Digitalpotis soll ich dann die auch die Aufteilung grob
Feineinstellung mit je 1 Poti machen oder da Digital auf die
Unterteilung grob fein verzichten?
http://www.elv-downloads.de/service/manuals/Netzplatine/37838-Netzteilplatine.pdf
es wird auch dieses Mal nix....
Laborgeraete sind keine Basteleien....sie sollten x-Mal zuverlaessiger
sein als das Spielzeug das damit gefuettert wird.
Warum Digitalpotis? Wenn du ELV nachbauen willst, sieh dir mal die
µC-gesteuerten "Labor"-Netzgeräte von denen an. Dann wirst du
feststellen, dass sie immer fast den gleichen analogen Aufbau haben. Auf
der digitalen Seite verwenden sie auch eine einfache Konstruktion:
Beim AD-Wandler nehmen sie einen 4051 als Multiplexer und als ADC einen
mit OPs aufgebauten Dual-Slope-AD.
Der DA-Wandler ist nichts anderes als PWM aus dem µC ausgeben und danach
RC-Glied und einen Impedanzwandler.
ospite da lontano wrote:
> es wird auch dieses Mal nix....>> Laborgeraete sind keine Basteleien....sie sollten x-Mal zuverlaessiger> sein als das Spielzeug das damit gefuettert wird.
Deshalb bau ich auch nicht komplett neu sondern werde nur die Analoge
(zuverlässig) um ne Digitale Einstellung und Überwachung erweitern
PS.: Wäre das erste Project was nicht fertig würde....
> Deshalb bau ich auch nicht komplett neu sondern werde nur die Analoge> (zuverlässig) um ne Digitale Einstellung und Überwachung erweitern
Eine digitale Ueberwachung ist immer langsamer als eine Analoge und
damit
Murks.
Eine digitale Einstellung im Sinne von Eingabe von Zahlen ist ebenfalls
aeusserst schlecht. Schliesslich willst du in der Praxis ja oefter mal
die Spannung nur ein wenig aendern und das geht ueber ein Poti viel
besser.
Ausserdem was glaubst du wohl wie toll es ist wenn du dich mal
vertippst. :-)
Ein Netzteil sollte schon von vorne bis hinten komplett Analog sein und
selbst das ist nicht einfach wenn die Lasten schwierig werden. (z.B
HF-Kram) Und vergiss nicht dir die Ausgangsspannung deines Netzteils bei
schnellen Lastwechseln anzuschauen.
Sinnvoller Einsatz eines Microcontrollers koennte ich mir nur fuer
folgendes vorstellen:
1. Fernsteuerung der Spannung vom Computer aus. Braucht man zuhause
vermutlich nicht, aber wenn du bei dir ein Prueffeld und
Qualitaetssicherung im Wohnzimmer hast ist das vielleicht okay.
2. Anzeige von Spannung und Strom. Und eventuell als interessanter
Zusatz
die Abspeicherung von maximal und minimal Werten.
3. Zusatzfunktion um Strom und Spannung so zu steuern das man sein
Netzteil auch als Ladegeraet verwenden kann.
Schoen ist es uebrigens wenn die Ausgangsspannung potentialfrei ist
damit
du sie mit anderen Netzteilen zusammenschalten kannst. Und dann sollte
natuerlich auch die Schnittstelle zum Computer potentialfrei sein. .-)
Olaf
Olaf: zeig mir das analoge Netzteil, dass ich per 488.2 an meinen PC
anbinden kann... meiner Meinung nach sollten Netzteile von vorne bis
hinten komplett in schaltreglertechnik und digital geregelt sein.
Einstellung kann ja per Drehgeber erfolgen
> anbinden kann... meiner Meinung nach sollten Netzteile von vorne bis> hinten komplett in schaltreglertechnik und digital geregelt sein.
Aber nur wenn man keine anspruchsvolle Analogtechnik entwickelt.
Olaf
Ich kann mich zu großen Teilen Olaf anschließen - nur hat er das mit der
Überwachung falsch verstanden!
Ich gebe der komplett analogen Regelung nur die Sollwerte vor (µC
ersetzt nur die Potis) dadurch habe ich die schnellen Regeleigenschaften
des Analogteils gepaar mit den vorteilen einer Prozessorsteuerung.
Übrigens ein Inkrementalgeber ist genauso gut wie ein Poti zu bedienen
nur mit dem Vorteil ich kann per Knopfdruck auch gleich noch
abgespeicherte Zustände aufrufen....
Muss mal leicht abschweifen. Wie erreicht man denn eine potentialfreie
Ausgangsspannung, um Netzgeräte miteinander verschalten zu können ? Ist
das mit dem Einsatz eines herkömmlichen Trafos nicht erreicht ?
> Ist das mit dem Einsatz eines herkömmlichen Trafos nicht erreicht ?
Im Prinzip schon, aber man hat ja normalerweise trotzdem
ein geerdetes Metallgehaeuse. Man darf dann also keine Verbindung
zwischen Gehaeuse, Kuehlkoerper, Potis, Ausgangsbuchse usw haben.
Aufwendiger ist das wohl eher bei Doppelnetzteilen. Wenn du also nicht
nur +/-30V sondern auch einmal 60V haben willst.
Olaf
> meiner Meinung nach sollten Netzteile von vorne bis> hinten komplett in schaltreglertechnik und digital geregelt sein.
Von dieser Bauweise geht man mittlerweile ab, da diese Netzteile nicht
zum Labormäßigen arbeiten mit Analog- und HF-Schaltungen geeignet sind.
Olaf hat das richtige dazu schon geschrieben.
Olaf wrote:
> Aufwendiger ist das wohl eher bei Doppelnetzteilen. Wenn du also nicht> nur +/-30V sondern auch einmal 60V haben willst.
Die Doppelnetzteile die ich kenne haben meist nur 2x30V statt ±30V.
Mit ein wenig Zusatzaufwand kann man aus einem Digital gesteuerten
Netzteil auch einen einfachen Funktionsgenerator machen.
Man kann aber die Doppelnetzteile zu +-30V zusammenschalten.
Die Regelung sollte analog bleiben und der µC soll nur die Chance
erhalten die Spannung/Strom vorzugeben und die Ausgangsspannung/-strom
zu messen und anzuzeigen. Das machen die Prozessornetzgeräte von ELV.
Was mich an ihnen stört ist das Layout der Platinen und die Filterei.
Man kriegt da den Eindruck, als ob sie Probleme mit Schwingen gehabt
hätten.
Ich würde einen ADC und einen DAC nehmen und die Einstellerei mit der
seriellen Schnittstelle und Inkrementalgeber machen. Auch würde ich eine
Möglichkeit vorsehen die Endstufe zu sperren.
Dass die ganze Sache ausführlich getestet werden muss, ist klar. Aber
ich halte den Bau für möglich. Besser als die Teile von Peaktech könnte
es schon werden.
Gruß Elektrikser
Also wollte euch nur mal über den Stand informieren.
Hab jetzt aus folgenden 2 Netzteilen die Analogteile kombiniert:
http://www.elv.de/output/controller.aspx?cid=74&detail=10&detail2=8857http://www.elv.de/output/controller.aspx?cid=74&detail=10&detail2=6108
Hauptsächlich die Regelung vom PPS 7330 auf die 10A vom anderen
umgestellt.
Muss ich dabei eigentlich die LM358 Beschaltung der 10A Version oder die
vom PPS 7330 hernehmen?
Zusätzlich hab ich noch die Relaissteuerung (reihe parallel) der 10A
Version eingebaut da mir die Spannungsverdopplung vom PPS ersten
irgendwie nicht zusagt und wahrscheinlich auch nicht hinhaut.
Als letztes hab ich noch das Netzteil um 2 symmetrische Netzteile
(5+12V) erweitert, welche beide über die 78Sxx bzw 79Sxx(2Ampere
Versionen) die Spannung regeln.
Was morgen kommt:
Die Strommessung der symmetrischen Spannungen
Digitalteil mit den AD,DA-Wandlern, dem Inkrementalgeber, Display,
Tastatur, RS232+USB-Schnittstelle,....
Wäre cool wenn einer von euch mal kurz über den bisherigen Plan schauen
könnte ob er noch nen Fehler entdeckt (aber bitte kein Gemecker zum
Aussehen - der Feinschliff kommt zum Schluss)
Gruß
Patrick
PS.: Was meint ihr reicht ein ATmega32?
Diese Schaltung läßt sich leicht an alle Bedürfnisse anpassen und ist
dazu recht übersichtlich. Weiterer Vorteil: Spannungs- und Stromregelung
können über einen Sollwerteingang gesteuert werden - ideal für eine
µP-Steuerung.
http://www.trifolium.de/netzteil/kap3_2_7.html
Jörg
Jörg R. (j_r) wrote:
>Diese Schaltung läßt sich leicht an alle Bedürfnisse anpassen und ist>dazu recht übersichtlich. Weiterer Vorteil: Spannungs- und Stromregelung>können über einen Sollwerteingang gesteuert werden - ideal für eine>µP-Steuerung.>http://www.trifolium.de/netzteil/kap3_2_7.html
Fehlt nur noch die Möglichkeit zur Strommessung mittels digitaler
Anzeige, ohne den Eigenverbrauch mit zu erfassen.
Ein Atmega32 reicht locker. ELV verbaut für die Regelung auch nichts
anderes, wenn ich die Pläne interpretiere. Ist vielleicht nur ein 16er.
Die ADC und die Sollwertausgabe sind primitiv, sollen aber
funktionieren. Ich habe nur mal ein 30V/3A (analog) von ELV nachgebaut
und es ist ganz o.k..
Spar nicht an der falschen Stelle und baue die Stand-by-Funktion mit der
Abschaltung der Endstufe mit ein. Ist nur ein Transistor und ein bißchen
Kleinkram mehr...
Du willst die 10A? Dann nimm den Schaltplan des PS9031 soweit wie
möglich her, auch die Beschaltung der LM358. FInde den OP zwar nicht
toll, aber es geht.
Wie gesagt. Das Netzteil funktioniert in den Massen, die ELV beschreibt
gut. Allerdings ist es bei ELV schlecht aufgebaut (Anschluß der Transis
der Endstufe, Platinenlayout), mach es besser.
Und du solltest dir auf jeden Fall die Sprungantwort bei Laständerung
ansehen, damit dir das Netzteil nicht deine Schaltungen himmelt. Auch
die Langzeitstabilität unter Last ist interessant (Drift?).
Willst du alles auf eine Platine packen? Ich würde das 0-30V/10A auf
eine Platine machen und die Doppelversorgung auf eine andere.
Meine 2Cent:
- Der grundsätzliche analoge Aufbau ist gut (bewährt), d.h. symmetrische
Spannungsversorgung der Regelelektronik, GND auf den positiven Ausgang,
Ver-Oderung der U/I-Regelung mittels Dioden.
Aber:
- Der LM258 ist nicht so besonders, besser z.B. MC33078
- Die Konstruktion, die Reglerschleife ("Ver-Oderung" der OP Ausgänge
für U/I-Regelung) durch LEDs und Spule zu legen halte ich für Schrott -
auch wenn das bei ELV genauso ist! Damit macht man sich die Regelung
schlecht. Besser ohne Spule und mit schnellen Si-Dioden (1N4148).
- Bei Dir scheint in der Spannungsregelung ein Bug zu sein - der
positive Eingang von N2-A liegt bei Dir auf GND (pos. Ausgang), was IMHO
nicht korrekt sein kann.
Das mit N2-A hab ich überprüft - zw Masse und pos-in liegen die Dioden
D21 D22 wie auch in beiden ELV Plänen!?
Kann ich die LM358 einfach gegen die MC33078 austauschen oder muss ich
da was neu berechnen (ich muss gestehen ich hab bisher immer mit LM358
gearbeitet)
Könntest du das mit der Verschlechterung der der Regelung durch die
L+LED näher ausführen?
Könnte ich anstatt der 1n4148 auch die Optokoppler-Led drinne lassen und
nur L entfernen zur verbesserung?
Die Induktivität macht die Regelung im Einsatz langsamer und provoziert
u.U. zusätzliches Überschwingen, die Jungs scheinen wirklich Probleme
mit Oszillation gehabt zu haben. Durch die LED muss der OPV des
betreffenden Fehlerverstärkers, der gerade aktiv wird, nicht nur um 0,6V
(Si), sondern >1.5V (LED) schwingen, das kostet wieder Zeit, die
anderswo kompensiert werden muss und die Regelung unnötig langsam macht.
Beim Einsatz eines anderen OPV musst Du nur beachten, dass die Eingänge
hochohmig genug sind (egal, wenn es mit dem 358 auch geht), der Ausgang
den nötigen Strom aufnehmen kann und noch einige Kleinigkeiten wie
Pinbelegung, berechnen musst Du eigentlich nichts anders, weil in diesen
Schaltungen weitestgehend ein idealer OPV angenommen wird.
>Das mit N2-A hab ich überprüft - zw Masse und pos-in liegen die Dioden>D21 D22 wie auch in beiden ELV Plänen!?
Nein, ich meine den Spannungsteiler R56---(R70||R71). Dieser darf in der
Mitte nicht mit (U_out+, LSP3) verbunden sein. Dadurch bestimmt sich
normalerweise die Spannung: U_out = U_soll*(R70||R71)/R56
(unter Vernachlässigung von R59, dessen Bedeutung mir unklar ist)
Kauf Dir eines der billigen ETT-Netzteile aus China. Die sind robust und
so billig dass Du immer ein neues kaufen kasst, wenn Du einst brauchst.
Sind auch besser, als das, was Du selber bauen kannst.
Hi,
ich zerbreche mir jetzt seit gestern den Kopf darüber wie ich den Strom
der beiden symmetrischen Spannungen messen kann - meine Probleme sind
1) Die Masse vom ADC ist nicht mit den Massen der beiden verbunden
2) Wenn ich im negativen Zweig Strom messe ist das Ergebnis doch ne
negative Spannung welche ich nicht mit dem ADC von nem mega32 messen
kann? (gilt die Einschränkung auch für den 128er
Differenz Verstärker
Der mega32 hat meines wissens auch 2xDifferential ADC Channels, damit
könntest du auch weiterkommen, die habe ich bisher aber auch noch nie
gebraucht.
Sehr nützlicher Hinweis auf das Bascom-Forum, wenn am Ende dort nur
eine URL steht:
http://scriptkiller.de/avr_mikrocontroller_netzteil.php
Edit: der dort benutzte AT90S4434 wird nicht mehr produziert. Da es
eh nur der kleine Bruder vom AT90S8535 war, kann man ihn durch einen
ATmega8535 ersetzen. Der weit verbreitete ATmega16 müsste eigentlich
genauso funktionieren. Die Firmware wird aber zumindest einer
neuen Übersetzung bedürfen, aber die hat der Autor gleich nur auf
Anfrage parat...
> Eine digitale Ueberwachung ist immer langsamer als eine Analoge und> damit> Murks.
Das kann man so nicht sagen. Allerdings ist es schon eine
Herausforderung so eine Regelung komplett digital zu gestalten. Durch
die Digitalisierung ergeben sich ganz neue Möglichkeiten
(Filteralgorythmen, Schattenmodelle etc..) die analog nicht umsetzbar
sind. Es gibt sogar Konzepte, welche das Zuleitungsnetz komplett
vermessen und dann ihre Reglung danach ausrichten. Da gibts schon
ziemlich ausgefuchste Sachen. Allerdings bewegt man sich da schon auf
einem komplexen Gebiet (keine Bastelei).