Forum: HF, Funk und Felder Erfahrung mit Nanotron, Nanonet, PPS, nanoPAN,


von Adam (Gast)


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Hallo,

ich möchte für eine portable Indoor Anwendung (Fernsteuerung und 
eventuell komprimierte Sprachübertragung) die nanoPAN Module testen.

Bei Farnell gibt es Module u. ICs zu kaufen, wo bekomme ich Treiber 
Sourcen bzw. PPS für meine Tests ?

Bei ZigBee/802.15.4 kann es ja in Verbindung mit Bluetooth/WLAN 
anscheinend zu Totalausfällen kommen, wie sieht das bei Nanotron aus ?

Hat jemand Erfahrung bei der Reichweite und Funkabdeckung in Gebäuden?


Schöne Grüße,
Adam

von Christian R. (supachris)


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PPS und Treiber gibts nur gegen Bares. Und das nicht zu knapp. Nonotron 
langt da kräftig zu. Die komplette Entwicklungsumgebung mit PPS kostet 
ca 45.000 EUR. Der Treiber ist etwas günstiger, war glaub um die 5000 
EUR.

Laut Aussage eines Entwicklers von Agileon, die sehr viel mit NanoNET 
machen, ist es nicht viel besser als ZigBee. Gerade BT stört wohl nahezu 
genauso.
In einer Elektronik-Zeitung war vor einer Weile auch mal ein Test, der 
das bestätigt.

von Adam (Gast)


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im Web wird Nanotron oft mit ZigBee und BT verglichen bei geringer 
Sendeleistung von 0dBm, selbst da schlägt sich nanotron nicht schlecht:
http://www.elektroniknet.de/home/kommunikation/fachwissen/uebersicht/
drahtlose-kommunikation/baugruppen-systeme/
bluetooth-zigbee-und-nanonet-friedlich-miteinander/

Wie sieht die Sache aber bei mehr Leistung (100 mW) aus um z.B. gegen 
WLAN oder Bluetooth Klasse 1 (100mW) zu bestehen ?

Leider ist bei Agilion.de nicht viel zu sehen, nur die Frage stellt sich 
mir in welcher Anordnung gab es dort Probleme mit BT oder einfach 
generell?

Um welche Elektronik-Zeitung hat es sich da gehandelt, ist der Artikel 
verfügbar ?

von Christian R. (supachris)


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Das war genau der Artikel. Ich fand den Test in industriellem Umfeld 
aussagefähiger als die in der Messkammer. Da siehts nämlich mit NanoNET 
schlechter aus als 802.15.4
Das Preis/Leistungsverhältnis ist bei NanoNET einfach sehr schlecht. Wir 
setzen jetzt 802.15.4. mit einem proprietären Protokoll ein, und sind 
zufrieden. Ich hab außerdem die Retransmits so programmiert, dass sie 
sich gegen Bluetooth durchsetzen. Selbst wenn ein BT-Gerät in 
unmittelbarer Nähe der Funkmodule Geräte sucht, kommen alle Pakete 
irgendwann an. Die effektive Nutz-Datenrate sinkt dann zwar von ca 
12kByte/s auf 1..2kByte/s, aber es geht nix verloren. Ist zwar dann 
nicht mehr ganz 802.15.4 kompatibel, aber mit dem doppelten CCA-Check 
hat man ja gegen BT gar keine Chance.

von Ruediger Stein (Gast)


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@Supachris,

Ihr Ansatz beim Einsatz von Bluetooth hört sich interessant an.
Wir testen selbst gerade Alternativen in der Lokalisierung, weshalb wir 
gern von einem erfahrenen Entwickler wissen würden, welche Aufwände auf 
uns zukommen, wenn wir mit Bluetooth arbeiten?
Für Nanotron haben Sie ja schon Zahlen genannt.

Vielen Dank

von Christian R. (supachris)


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Das kommt immer auf die spezielle Umgebung an. Da kann ich auch keine 
generellen Aussagen machen. Und spezielles zu unserem verfahren auch 
nicht, da es projektbezogen ist und der Geheimhaltung unterliegt.

von Ruediger Stein (Gast)


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@Adam
Fragen kostet nichts, die Nanotron hat auch eine Web-Site und sicher 
auch ein Telefon: http://www.nanotron.de - oder einfach "Googlen".

@Superchris

Die Aussage, dass etwas von der Umgebung abhängt, habe ich auch schon 
von der Nanotron gehört. Die sind auch von anderen Anbietern solcher 
Systeme zu hören - Geheimhaltung ist auch nicht Neues.
Mich interessierte einfach Ihre Kostenschätzung.

Allerdings verwundert mich die Festigkeit Ihrer sehr speziellen 
Argumente gegen einen bestimmten Anbieter:
1
NanoNET (sieht) schlechter aus als 802.15.4
2
Das Preis/Leistungsverhältnis ist bei NanoNET einfach sehr schlecht.
Ansonsten wollen Sie aber keine generellen Aussagen machen.

Wir haben im Rahmen unserer Recherchen auch ein Angebot bei der Nanotron 
abgefordert und an Preise von 45.000 EUR für einen PPS oder 5.000 EUR 
für die Treiber kann ich mich nicht erinnern.

Die Nanotron hatte uns auf unsere Fragen hin auch auf ein Dokument zum 
Thema Koexistenz von WLAN/Bluetooth und nanoNET hingewiesen.
Ich kann nicht behaupten, dass dieses Dokument über die unvermeidlichen 
physikalischen Probleme hinwegtäuschen wollte, denen Sie laut Ihren 
Aussagen hinsichtlich Datenrate, Standardkonformität und 
Spezialanpassung doch ebenso ausgesetzt sind.

von Christian R. (supachris)


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Die Preise wurden uns vor etwa 2 Jahren von Nanotron so genannt. 
Inzwischen gibts von Panasonic aber wohl preiswerte Module, die den 
Treiber bereits integriert haben.

Wir haben uns für IEEE802.15.4 mit eine proprietärem Protokoll 
entschieden, weil dieses sich sehr einfach an unsere spezielle 
Messaufgabe anpassen lässt, keinerlei Lizenzgebühren kostet und die 
Chips nicht nur von einer einzigen Firma produziert werden.

Klar sind wir den physikalischen Prolemen damit ebenfalls ausgesetzt, 
viele davon lassen sich aber mit einem geschickten Protokoll umgehen. Da 
kann man halt bei ZigBee und Nanonet nicht so viel selbst machen.

Praktische Erfahrungen direkt haben wir mit NanoNET jedoch nicht, die 
Kosten waren für einfach mal probieren viel zu hoch.

Auf der Sensors Messe in Nürnberg dieses Jahr war ich zum 
Wireless-Symposium, und hab den Agileon-Typen mehrfach nach der 
Störfestigkeit von NanoNET gerade in Koexistenz mit Bluetooth nerven 
müssen, bis er dann damit rausgerückt ist, dass sie da ähnliche Probleme 
wie ZigBee haben. Wozu dann mehrere tausend Euro zahlen?

Der Vertreter der ZigBee Allianz war auch hartnäckig und behauptete 
ständig, man könne ZigBee für Sensornetzwerke einsetzen. Klar, wenn man 
nur mal ab und zu ein paar Umweltwerte ablesen will und die paar Bytes 
eine zeitliche Genauigkeit im Sekunden-Bereich aufweisen müssen, kann 
man das nehmen. Für Messungen mit vielen Sensoren und einigen kBytes an 
Messdaten, die im µs bis ms Bereich synchron sein müssen, lässt es sich 
nicht verwenden.
Eine Zeitsynchronisierung ist laut seiner Aussage nicht vorgesehen, 
nichtmal geplant.
Das war für uns das entscheidende Kriterium gegen Zigbee. Von den 
Lizenzgebühren und der extrem niedrigen Nutzdatenrate mal abgesehn.

von Alex (Gast)


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@Christian R. : lt. deinem posting sieht es so aus als ob ihr euch trotz 
der hoehen lizenzkosten für nanotron entschieden habt ?!?

da wir gerade selbst auf der suche nach einem system sind bei dem die 
verfügbarkeit sehr wichtig ist, würden mich deine erfahrungswerte mit 
den berlinern interessieren ?! hält das system das was propagiert wird ?

thx
Alex

von Christian R. (supachris)


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Hallo.

Nein, bisher arbeiten wir noch nicht mit NanoNET, weil´s einfach zu 
teuer war, und unsere Ressourcen (finanziell und an Mitarbeitern) 
beschränkt sind. Wir wollen das aber auf jeden Fall demnächst mal 
zumindest ausprobieren, dann aber mit Modulen der Firma Agilion aus 
Chemnitz. Die Jungs sind da sehr rührig und bauen schöne NanoNET Module. 
Den Stack an sich werden wir ganz sicher nicht kaufen.

Momentan arbeite ich mit den CC2420 und einem eigenem schlanken, 
schnellen und zuverlässigen Protokoll, was direkt auf dem IEEE 802.15.4 
aufsetzt. Geht recht gut, die Sensormodule sind fertig, Praxistest kommt 
demnächst.

von Tom (Gast)


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Hallo.
Ich wollte nur mal wissen,welche Geräterollen ein nanoNET/nanoLOC-Modul 
innerhalb eines Netzwerkes einnehmen kann?
Bei ZigBee gibts es ja die Möglichkeiten: Coordinator,Router,End Device.

Ich weiß zwar,dass jedes Modul von nanotron routingfähig ist,allerdings 
möchte ich halt die genaue Bezeichnung der einzelnen Netzwerkrollen 
wissen,so wie es bei ZigBee definiert ist.

Danke.

von Neubi (Gast)


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hi,

grundsätzlich können diese nanotron-dinger eigentlich alles realisieren, 
da sich die logik dahinter (endpoint, router, ..) alles in sw abspielt.
wir haben viel zeit, geld und energie in diese technologie gesteckt und 
haben dann schlussendlich 2mj entwicklungsaufwand in den wind geschossen 
...
in der theorie sieht das konzept ja ganz nett aus, leider ist in der 
praxis der empfänger offenbar ziemlich einfach/dumm realisiert; dh sehr 
fehleranfällig und per software aufwändig zu behandeln!

kann unterm strich eigentlich nur jeden vor den nanotron-leuten und der 
nanotron technologie warnen!!! (ausser ihr steht auf schlaflose nächte)


lg

von Stefan (Gast)


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Hi,

@Neubi: Wenn du so vor Nanotron warnst, scheinst du ja auch bessere 
Erfahrungen mit BT, ZigBee oder WLAN mit den gleichen Rahmenbedingungen 
und der gleichen Aufgabe gemacht zu haben. Sonst kann es sein, das du 
bei deiner Anwendung generelle Probleme mit der Funkproblematik hast. 
Wenn mehrere Übertragungen über Funk und auch noch evtl. mit der 
gleichen Frequenz gleichzeitig stattfinden, wird es zwangsweise zu 
gegenseitiger Beeinflussung oder Störung kommen. Außerdem können (vor 
allem metallische) Gegenstände in der ersten Fresnelzone erhebliche 
Probleme verursachen.

Falls du also keine Erfahrungen mit anderen Technologien gemacht hast, 
wäre es viel zu leichtfertig das Problem alleinig auf Nanotron zu 
schieben!

von Neubi (Gast)


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wohl einen nanotron mitarbeiter erwischt ;)

eigentlich gings darum unser bestehendes produktportfolio(funk) um eine 
weitere funk-technologie zu erweitern. praxistest hat in sachen 
verfügbarkeit nicht annäherungsweise einem standard lowcost TI frontend, 
bt, wlan modul das wasser reichen können (verschiedene szenarien, 
datenraten, antennen, entfernungen, ...) - und das zu einem 
sw-lizenzkostenpreis das dir wahrlich die schuhe auszieht .... sei's 
wies sei .... hab hier nur einen tatsachenbericht dazu abgeben wollen!

von Stefan (Gast)


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Dann ist es ja ok! Dein erster Beitrag klang nur wie von einem typischen 
Anfänger, der das erste mal mit funk zu tun hat, völlig überzogene 
Erwartungen hat und danach alles auf die Hardware schiebt ;)

Ich bin jedenfalls der Meinung, dass jede Technologie ihre Stärken hat 
und man je nach Anwendung entscheiden muss, was geeignet ist. Und wenn 
dann noch Freitag Nachmittag ist, dann ist es sowieso egal, dann 
funktioniert eh nichts ;)

in dem Sinne lg

von Georg (Gast)


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Hi,

Ich habe hier zwei nanoPAN 5375 Module und versuche einen Treiber für 
diese zu schreiben, komme aber leider nicht vom Fleck. Das Senden 
scheint zu funktionieren, jedoch tut sich beim Empfänger nichts.

Bei der Recherche habe ich festgestellt, dass der NA5TR1 Chip in den 
Modulen identisch zum TN100 von ST Microelectronics ist. In dessen 
Datenblatt  http://www.stm.com/stonline/products/literature/ds/14999.pdf 
ist erwähnt, dass die Chirp Sequenz und die Referenz-Symbole auf 
Standardwerte initialisiert werden. In Kapitel 6 Tabelle 8 steht weiter, 
dass die Correlator Thresholds im RAM manuell gesetzt werden müssen.

Ich vermute nun, das Problem liegt darin, dass ich diese Threshold Werte 
nicht schreibe. Ich habe jedoch nirgens eine Beschreibung gefunden, wo 
in und in welchem Format diese Werte in die RAM Page kommen. Hat hier 
jemand mehr Erfahrung und kann mir weiterhelfen?

Vielen Dank

von Neubi (Gast)


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hast du eigentlich den treiber direkt von nanotron oder schreibst du dir 
den treiber vom fleck weg?

bevor das ding überhaupt irgendeinen mucks macht muss man einiges an 
registern setzen - für genauere infos kannst du mir gerne ein email an 
alexschilcher@hotmail.com schreiben ...

lg

von Ulrich P. (uprinz)


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Na, seid Ihr noch am Entwickeln, oder ist die Aktion schon gestorben.
Ich setzte die NanoLoc Module ebenfalls ein.

Gruß, Ulrich

von Olga (Gast)


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Bei mir solche Frage. Möglich die Anwendung 2 nanoloc usb stick 
angeschlossen an die Computer für die Aufnahme - Sendung Olga

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