Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltregler MC34063 erreicht Ausgangsspannung nicht


von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo,

ich habe mir für mich Privat einen kleinen Schaltregler gebaut zum 
füttern eines etwas größeren LED-Clusters. Es wurde der MC34063 in 
Standartbeschaltung verwendet. Die berechnung der Bauteilwerte habe ich 
mittels www.nomad.ee ausgeführt. Bis jetzt haben alle Schaltregler die 
ich mit diesen berechneten Werten bestückt habe immer hingehauen aber 
diesmal gab es Probleme.
Der Regler hat folgende Last zu bewältigen:
Eingang 28VDC
Ausgang 22VDC
Strom: 570mA
Konfiguration ist eine normale Step-Down-Schaltung wie im Datenblatt.

Das Problem ist daß ich trotz meiner Meinung nach genügend hoher 
Eingangsspannung nur auf ca. 15V am Ausgang raufkomme (Der 
20KOhm-Widerstand des Feedback-Spannungsteilers ist als Spindeltrimmer 
zum Abgleich ausgeführt).
Ich habe am Ausgang noch keine Last angeschlossen mit Ausnahme einer 
"Kontroll-LED" nebst Vorwiderstand die auf der Platine mit verbaut ist.
Obwohl keine Last angeschlossen ist wird das Regler-IC sehr warm, die 
Schottkydiode ebenfalls aber nicht so Start wie das IC. Als Spule 
verwende ich eine L-PISR 100uH von reichelt. Den Impulsstrom sollte die 
laut Datenblatt Problemlos abkönnen ohne das diese in die Sättigung 
gerät.
Oder kann es sein daß der MC34063 wenn keine oder nur geringe Last am 
Ausgang hängt mit dem Duty-Cycle nicht mehr hinterherkommt und die 
Regelung anfängt zu "schwimmen"? Die Spule selbst wird komischerweise 
nicht mal Handwarm die bleibt kalt!
Ich habe mehrere Spulen ausprobiert, sogar eine 22uH die einen 
sättigungsstrom von fast 9A hat und auch größere (330uH) aber es ist 
keine besserung in sicht.
Elkos sind gestaffelt an ein und ausgang vohanden, zu testzwecken habe 
ich die Strombegrenzung mal überbrückt, da ich den Verdacht hatte das 
die zu Früh zumacht, aber es hat sich nichts geändert.
Kann mir jemand sagen was ich falsch mache, oder welche Designregel ich 
unwissentlich verletzt habe?

EDIT: Habe mir am Montag abend noch einen Schaltregler zur 
Stromversorgung eines Lantronix-XPORT aufgebaut, 8.6VDC Eingang, 3.3VDC 
Ausgang Laststrom 350mA. Die Spulen sind die gleichen Fabrikate auch aus 
der L-PISR-Serie von reichelt. Klappt wunderbar auch bei start 
wechselnder Last wie sie Netzwerkzeugs darstellt. Da hat die gleiche 
Schaltung Problemlos funktioniert...

EDIT2: Falls Notwendig kann ich auch das Layout Posten.

MfG
Roland

von Εrnst B. (ernst)


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Was für eine Spannung liegt denn am Feedback-Eingang des ICs an? sollten 
eigentlich 1.25V sein, wenn die Regelung passt.

Ach ja. Check mal die Schottky-Diode. Wenn die Kaputt ist (kurzen macht) 
oder die Spannung nicht aushält (durchschlägt) würde das auch ungefähr 
dein Fehlerbild ergeben.

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo ernst,

richtig, der MC34063 versucht immer am Feedback-Pin 1,25V zu erreichen. 
Ob die da auch anliegen weiß ich nicht, muß ich morgen erst mal messen. 
Aber da der Schaltregler ja drauf reagiert wenn ich am Trimmpoti drehe, 
nur halt irgendwann nicht mehr weiter mit der Ausgangsspannung raufgeht, 
gehe ich davon aus daß sich an dem Pin was tut. Ich tippe momentan eher 
in die Richtung daß der MC34064 den Duty-Cycle nicht so hoch stellen 
kann bin mir dessen aber nicht Sicher. Wobei mehr als 5V Differenz 
zwischen Ein und Ausgangsspannung ja reichen sollte laut Datenblatt.

MfG
Roland

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo,

Es gibt Neuigkeiten, ich habe mittlerweile trotz geringer Last am 
Ausgang des Schaltreglers (Last=60mA) es geschafft durch schnelles 
hochdrehen der Versorgungsspannung am Labornetzteil den 34063 trotz 
Strombegrenzung an seinen Pins zu sprengen! Das seltsame ist daß es nur 
die Regler-ICs von Taiwan Semiconductor kostet, davon hatte ich noch ne 
ganze Stange übrig die waren laut Aufdruck von Reichelt :/
Auch habe ich das Gefühl das der interne Darlington den auftretenden 
Spitzenstrom (der ja bei 60mA Ausgangslast nicht grade sehr groß ist) 
nicht packt. Was mir weiterhin aufgefallen ist daß der Regelverstärker 
sehr stark schwingt bei dem Teil und der Strom in den Feedback-Pin auch 
recht groß ist (mehrere mA!)... Nehme ich nen "richtigen" MC34063, also 
mit "MC" Prefixed läuft meine Testschaltung ohne Probleme und die 
Ausgangsspannung ist auch recht sauber. Ich glaube ich werde die Dinger 
mal mehrere Stunden an einer schön verrauschten Speisespannung testen ob 
die das Aushalten. g

Hat jemand Erfahrung mit dem Problem der "Chipqualität" oder habe ich 
einfach nur ne schlechte Charge erwischt?

In kürze:
MC34063 = sehr Stabil, wird nur leicht Lauwarm, Ausgangsspannung recht 
sauber.
TS34063 = Schwingt wie verrückt, wird bei geringer last sehr heiß 
Ausgangsspannung ist unsauber (Schwingender Reglerkreis bläst da seinen 
Dreck drüber)

MfG
Roland

von Lupin (Gast)


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Wer bei reichelt kauft ist selbst schuld...

von Niels H. (monarch35)


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Lupin wrote:

> Wer bei reichelt kauft ist selbst schuld...

/me ist stets zufriedener Reichelt-Kunde.

von Roland Z. (r-zimmermann)


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@Lupin,

der Kommentar war so was von Überflüssig...... :/

Ich kaufe auch Privat sehr gerne bei Reichelt und war bis jetzt immer 
zufrieden mit dem Service und auch den Bauteilen... Reichelt kann ja 
nicht jedes IC auspacken und Prüfen oder? ;D

MfG
Roland

von Benedikt K. (benedikt)


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@ Roland Z.
Ich würde mal wetten, du hast irgendwo einen Fehler in der Schaltung. 
0,57A sind aber auf jedenfall auch an der Grenze, was der MC34063 packt. 
Alleine schon die Verluste im Schalttransistor während des 
Einschaltzustands betragen etwa 0,6W, dazu kommen noch die 
Schaltverluste. Der MC34063 wird also gut warm werden.

Eine gewisse Wahrheit stimmt an der Aussage von Lupin. Besonders die 
TS34063 sind nicht 100%ig MC34063 kompatibel. Wenn man die Datenblätter 
vergleicht, fällt auf, dass das TS34063 Datenblatt eine Kopie des 
MC34063 Datenblattes ist, aber eine Angabe fehlt. Und dieser Wert liegt 
bei den TS34063 die ich gemessen habe etwa um den Faktor 6 über dem was 
beim MC34063 als Grenzwert angegeben ist. Man kann die TS34063 also 
theoretisch umtauschen, da diese nicht dem MC34063 entsprechen. 
Allerdings macht sich dieser Unterschied nur bei einem hochohmigen 
Spannungsteiler am Feedback Pin bemerkbar. In solchen Fällen verwende 
ich dann einen guten alten MC34063 von Pollin.

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo Benedikt,

das ich nen Fehler drin habe kann ich ziemlich sicher ausschließen, da 
der TS34063 ja auch mit nur 60mA Last am Ausgang schon heiß wird und die 
Spannung zusammenklappt. Der MC34063 wird da nicht mal lauwarm, es muß 
also definitiv am TS liegen. Zugegeben mit Liefer-Problematik bei 
Reichelt hast du nicht unrecht, wenn ich nen MC bestelle und bekomme nen 
TS dann ist nicht das gleiche da stimme ich zu. Nur kam der Kommentar 
von Lupin so rüber wie wenn alles was Reichelt verkauft schrott wäre. 
Man kann nicht alles über einen Kamm scheren, zumindest ins das meine 
Meinung.

Zu meiner Schaltung: Ich abe mich nicht getraut mein Teures LED-Array an 
den Regler anzuschließen, wie man Sieht zu recht. Als der TS den Löffel 
abgegeben hat hat die interne Transe durchgeschlagen und ich hatte volle 
Spannun am Ausgang. Damit wären die LEDs zwar extrem hell gewesen aber 
halt nicht lange :D
Die 0.57A sind recht grenzwertig, da hast du recht, ich bin auch am 
überlegen ob ich dem MC nen externen Transistor oder nen FET nebst 
Treiber spendieren soll. Aber bei diesem Aufwand kann ich dann auch nen 
anderen Regler nehmen der evtl den FET-Treiber schon drinnen hat, der 
MC34063 ist ja schon "leicht" asbach... :)

Kannst du mir was empfehlen an Schaltreglern? Aber bitte kein Linear 
Technologie-Zeugs das ist preislich meiner Meinung nach überzogen...

MfG
Roland

von Benedikt K. (benedikt)


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Roland Z. wrote:
> das ich nen Fehler drin habe kann ich ziemlich sicher ausschließen, da
> der TS34063 ja auch mit nur 60mA Last am Ausgang schon heiß wird und die
> Spannung zusammenklappt.

Aber 60mA sollte selbst der TS34063 mit Sicherheit schaffen, ich bleibe 
dabei: Irgendwas in deiner Schaltung ist nicht 100%ig, daher geht beim 
TS34063 irgendwas schief.

> Kannst du mir was empfehlen an Schaltreglern? Aber bitte kein Linear
> Technologie-Zeugs das ist preislich meiner Meinung nach überzogen...

Wenn es günstig sein soll: LM2574 oder 6 (je nach Strom). Es gibt zwar 
etliche Regler mit höherer Frequenz (=kleinere Spule usw.), aber die 
sind teurer und schwerer zu bekommen.

Bei einem LM2574 habe ich keine bedenken eine empfindliche µC Schaltung 
damit zu versorgen. Die 5V beim LM2574-5 sind fast immer auf mindestens 
2 Stellen hinter dem Komma stabil. Kosten zwar etwas mehr als ein 34063, 
aber mit einem 34063 würde ich nie einen µC versorgen.

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo Benedikt,

gemeinerweise muß ich sagen daß ich schon recht Viele uC-Schaltung mit 
dem MC34063 versorge und bis jetzt keine Probleme damit hatte, richtige 
Dimensionierung der Bauteile des Schaltreglers vorausgesetzt. Da diese 
in teilweiser recht Störverseuchter umgebung eingesetzt werden bekommen 
die natürlich das Obligatorische LC-Filter mit Transildiode hintendran 
am Eingang. Dieses verhindert im Einschaltmoment netterweise auch gleich 
noch daß bei ungeladenen Elkos nen hammermäßiger Inrush-Current in die 
Eingangselkos rennt.

Zur Schaltung selbst, soll ich das Layout posten damit du mal drüber 
sehen kannst? Vielleicht habe ich ja wirklich irgend was beim Design 
verbrochen.

Die LM-Typen klingen interessant da werde ich mir mal welche Ordern um 
zu testen.

Weißt du wie solche Schaltregler auf impulsförmige Stromentnahme aus den 
Ausgangselkos reagieren, z.B. durch eine PWM-Regelung? Geraten die 
"ausser Tritt"?

MfG
Roland

von Benedikt K. (benedikt)


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Ja, du kannst mal Schaltung + Layout posten.

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo Benedikt,

hier mal im Anhang das Layout im .LAY-Format von Sprint-Layout. Den 
Viewer dazu im nächsten Post.

Das ist meine Schaltregler-Testplatine (Mit nem guten Sockel für den 
Chip falls es mal knallt) :D
Das LC-Filter ist auf einer Extra Platte. Dieses verwende ich jedoch für 
den Testbetrieb am Labortrafo nicht da dieser ja eine schöne 
Gleichspannung bringt.

Die Bauteile sind im Layout mit den Werten beschriftet, der Schaltplan 
ist somit schon dabei. Der Schaltregler wurde nach der Standartschaltung 
im Datenblatt aufgebaut nur die Werte wurden berechnet und angepasst.

MfG
Roland

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Warum nicht als Gif/PNG/PDF?

von Falk B. (falk)


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@ Roland Z. (r-zimmermann)

>Hier der Viewer.

Lass solchen Unsinn in Zunkunft bitte sein.

Bildformate!!!

MFG
Falk

von Roland Z. (r-zimmermann)


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@Falk Brunner,

falls du mit "Unsinn" auf eventuelle Copyrightverletzungen anspielst, 
der Viewer darf laut Abacom (Hersteller von Sprint-Layout) frei 
weitergegeben werden, dies stellt KEINE Lizenzverletzung da!

Aber das mit den Bildfomaten habe ich nicht gewußt, ich ändere das 
Sofort!
Bitte um Entschuldigung für mein Versehen

MfG
Roland

von Roland Z. (r-zimmermann)


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So,

hier das Layout im "Forumkonformen" Png-Format :)

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Die "Diode" sieht ja extrem klein aus...

Das Kommentar zu Reichelt kam weil da schonmal gefälschte Bauteile 
verkauft wurden... Außerdem verkommen die immer mehr zum 
Heimwerker-Ramschladen (da kann man selbst Gardenazubehör und Dachziegel 
kaufen...)

das einzige was mir in letzter Zeit positiv aufgefallen ist an Reichelt 
ist die verbesserte Auswahl an Spulen (die man aber woanders auch 
bekommt).

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo Lupin,

die Diode wird aufrecht Stehend montiert, deshalb ist der Footprint so 
klein. Die SB540 kann den Strom locker vertragen die sollte passen, auch 
von der Reaktionszeit her. Habe diese auch zu Testzwecken mal kurz 
ausgelötet und eine 1N5819 reingetan zum testen, jedoch keine Besserung.
Das mit den gefälschen Bauteilen kann denke ich jedem passieren, ich 
erinnere mich daß vor mehreren Jahren sich Asus (=Mainboardhersteller) 
mal ne ladung fehlerhafter Elkos eingefangen hat. Die davon betroffenen 
Mainboards erkannte man daran daß nach ein paar betriebsstunden alle 
Elkos rund um den CPU-Sockel dicke Backen machten, oder gleich 
hochgegangen sind. Und was nen Schaltregler ohne glättungselko macht bzw 
was da rauskommt kannst du dir sicher denken :)
Aber das Angelika immer mehr Gerümpel verkauft, ok da muß ich dir recht 
geben. Da ich das Zeug aber nicht brauche betrifft mich das nicht :D

MfG
Roland

von Benedikt K. (benedikt)


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Die Fläche zwischen GND Leiterbahn, den beiden Elkos und dem IC ist 
etwas groß, das könnte man noch etwas verkleinern. Bei den niedrigen 
Frequenzen die du verwendest, sollte das noch kein alzugroßes Problem 
sein, im Bereich >100kHz sind solche Sachen aber zwingend notwendig.

Den Spannungsteiler für die Regelung würde ich auch hinter dem Elko 
anschließen, damit dieser besser von der Schaltfrequenz entkoppelt ist.

Insgesamt also vor allem die GND Leiterbahn und den Eingangselko ein 
wenig näher an das IC setzen.

von Roland Z. (r-zimmermann)


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@Benedikt,

die Elkos die ich verwende sich ziemlich groß im Durchmesser, dafür aber 
recht niedrig in der Bauform. Etwas näher an das IC würde ich schon noch 
dran können, aber viel nicht mehr. Ich habe die GND-Leiterbahnen um den 
Spannungsfall gering zu halten extra breit ausgeführt. Was ich noch tun 
könnte ist daß ich die GND als Fläche ausführe meinst du das würde eine 
Verbesserung bringen?

von Roland Z. (r-zimmermann)


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@all,

habe den Fehler gefunden. Der Fehler ist so dämlich einfach daß ich mich 
fast nicht traue ihn hier zu posten...

Blamage-Mode-On

Das Schaltregler-IC ist verkehrt beschaltet ich habe beim Layout 
versehentlich die SMD-Pinbelegung verwendet, die ist zwar gleich wie die 
des DIL-Typs, nur wird ein SMD-Bauteil ja normalerweise auf der 
Leiterbahnseite montiert. Ich habe aber wegen der umgesetzen Leistung 
die DIL-Variante des MC verwendet da diese mehr Strom schalten kann.
Die Testplatine wurde aber mit dem SMD-Pinning erstellt (fragt mich 
nicht was mich da geritten hat, ich weiß es nicht....)

Der 34063 ist somit komplett falsch beschaltet, ich habe den 
DIL-Baustein mal als SMD aufgelötet auf der Leiterbahnseite. Dann 
funktioniert das wunderbar.

EDIT: Ich sehe grade daß die komplette Platine mehr oder weniger 
Spiegelverkehrt ist.......

Blamage-Mode-Off

Ich glaube ich sollte nicht mehr bis spät Nachts in der Firma sitzen um 
"nur noch schnell" was fertig zu machen. Da kommen dann so konstrukte 
raus.......

Das "Problem" hat sich somit erledigt. Nur das es die TS-Typen manchmal 
Sprengt habe ich in einer anderen schaltung immer noch. Ich hab mir 
jetzt von den 34063 von ON-Semiconductor einige bestellt damit sollte 
das Problem erledigt sein.

Danke an alle die mir versucht haben zu helfen :)

MfG
Roland

von Benedikt K. (benedikt)


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Roland Z. wrote:

> habe den Fehler gefunden. Der Fehler ist so dämlich einfach daß ich mich
> fast nicht traue ihn hier zu posten...

Du glaubst garnicht wie oft mir das schon passiert ist. Das Problem ist 
warscheinlich, dass man üblicherweiße im Schaltplan links die 
Eingangsspannung hinmalt und rechts neben das IC die Spule usw.
Bei der Anschlussbelegung des 34063 ist aber genau umgekehrt.
Andere ICs wie der LM2574 sind  "besser" aufgebaut, da ist Pin 7 der 
Ausgang.

von Tippgeber (Gast)


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Sind die TS34063 nun doch genauso gut wie die MC34063?

von Benedikt K. (benedikt)


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Eindeutig Nein. Der Feedback Input Bias Current des TS34063 ist unter 
anderem im Mittel um den Faktor 6 größer als der maximal garantierte 
Wert des MC34063. Und dass diese Tatsache im Datenblatt ganz bewusst 
verschwiegen wird, deutet auf einen unseriösen Hersteller hin.

von Tippgeber (Gast)


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Motorola aka Freescale spezifiziert als Input Bias Current typ. -20nA 
und max. -400nA.
TSC spezifiziert gar keinen Wert.

In den Beispielschaltungen liegt der Eingang mit Widerständen zwischen 
1.2k bis 8.2k auf Masse.

Da sollten 400nA * 6 = 2.4uA eigentlich auch noch nicht stören?

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hi,

so das Ding hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe das jetzt komplett 
neu gelayoutet. Das ganze habe ich doppelt geprüft diesmal stimmt es. 
Ich habe auch noch Masseflächen eingebaut, erstens ist die 
Störabstrahlung dadurch etwas geringer und zweitens kann man damit prima 
Ätzmittel Sparen :)

Der Prototyp liegt hier grade vor mir auf dem Tisch und wird mit der 
Lötstation bearbeitet. Wenn der Läuft melde ich mich hier nochmals.
Das LAyout als PNG ist an dieses Posting angehängt.

Falls jemand das in eine Platine umsetzen will kann ich in einem 
extra-Post auch das Layout im Format von Sprint-Layout anhängen damit 
beim Ausdruck die Maßgenauigkeit stimmt. Den Viewer von Sprint-Layout 
gibt es auch auf der Homepage von Abacom (www.abacom-online.de) frei zum 
downloaden somit kann ich mir den Upload von dem hier sparen.

Bevor jemand Fragt: Ich layoute mit Sprint-Layout kleinere 
Schaltungsplatinen (auch Doppelseitige) für die Sich ein "großes" 
Layoutprogramm nicht lohnt wegen des Zeitaufwandes.

Also, wer das Layout haben will, Posting genügt und ich stell das hier 
rein.

MfG
Roland

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Also der Schaltregler rennt jetzt seit 15 min bei maximallast ohne 
Probleme, der Chip wird zwar recht warm, aber der LED-Cluster ist 
normalerweise über einen Timer eh nur max 3 min am Stück eingeschaltet. 
Es handelt sich übrigends um einen LED-Platinenbelichter und ich hatte 
nen paar LEDs zuviel übrig :)
Wenn interesse Besteht kann ich nen paar Fotos posten.

Habe mit Oszi grade nochmal die Ausgangsspannung angesehen, man sieht 
zwar das es ein Schaltregler ist, aber der Ripple ist sehr gering. Ich 
denke mit einer kleinen Filterspule am Ausgang sollte die Spannung 
richtig schön platt werden.

MfG
Roland

von Benedikt K. (benedikt)


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Tippgeber wrote:
> Motorola aka Freescale spezifiziert als Input Bias Current typ. -20nA
> und max. -400nA.
> TSC spezifiziert gar keinen Wert.
>
> In den Beispielschaltungen liegt der Eingang mit Widerständen zwischen
> 1.2k bis 8.2k auf Masse.
>
> Da sollten 400nA * 6 = 2.4uA eigentlich auch noch nicht stören?

Es gibt auch Fälle, wo der Spannungsteiler größer sein muss, dann stört 
sowas, da die Spannung dann höher ist.
Auf jedenfall zeigt sowas, dass der Hersteller bewusst verschweigt, dass 
das IC nicht das ist, als was es verkauft wird, und das ist schon nahe 
an Betrug ! Außerdem habe ich auch sonst schlechte Erfahrungen mit TS 
ICs gemacht.

Ich verwende diese ICs nur für ganz simple Aufgaben. Sobald ich auch nur 
in die Nähe irgendwelcher Angaben im Datenblatt komme, verbaue ich die 
orginalen ICs, dann kann ich wenigstens das IC als Fehlerquelle 
ausschließen, wenn man was nicht geht.

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo,

also was ich zu der Schaltreglerproblematik noch hinzufügen muß ist, das 
der TS34063 einen liederlich schlechten Schaltdarlington hat. Dieser ist 
leicht durch einen schnellen Spannungsanstieg zu zerstören. Was er auch 
noch zu sagen gibt ist die Regelung des Ts um längen schlechter ist als 
die des Originaltyps. Das äußert sich dahin daß z.B. bei kurzschluß am 
Ausgang trotz eines großen Stromes durch die "Überstromsicherung" die ja 
durch einen meßshunt am Eingang realisiert ist der Regler den ladezyklus 
eben manchmal nicht vorzeitig beendet. Das habe ich durch Versuche 
ermittelt.

Ich habe auch weiterhin aus dem Schaltregler der einen sündhaft teuren 
Lantronix XPORT-AR (Preis ca 100€) versorgt das TS-IC wieder 
rausgenommen und einen MC von On-Semiconductor eingesetzt. Seit diesem 
Tausch stürzt der XPORT komischerweise nicht mehr ab und ich dachte 
schon daß liegt an meiner Software.....

Ich habe Reichelt eine eMail geschrieben und die TS-Dinger höflich 
reklamiert, mal sehen was sich da tut.

MfG
Roland

von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite


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Jetzt weiß ich auch weshalb manche eine Schaltungen von mir nie so 
richtig funktioniert hat. Meine 34063 (OnSemi, Ts) und 33063(reichelt) 
hab ich alle zusammen geschmissen, eigentlich geht man ja davon aus dass 
es an dem Layout liegt.

Ich hatte da ein anderes Problem, die Spannung ist immer weiter 
gestiegen :-o

Ich schalte den Emitter immer gegen GND und Kollektor an meinen 
schnellen aber invertierenden Treiber, dann hat sich das Problem mit den 
hohen Strömen ja rein theoretisch erledigt.
Ich spekuliere immer noch dass der Feedback-Pin irgendwie ... n ding weg 
hat.

Ich finde Reichelt echt in Ordnung, als ich denen geschrieben habe dass 
meine 4 Stück 34062A nicht mit dabei waren haben die mir noch eine 
Sendung fertig gemacht und mir das Zeug innerhalb von 3 Tagen geschickt.

Aber find ich gut dass du der Angela mal einen Tip gibst dass die TS 
Typen sche**e sind ;-)

von Benedikt K. (benedikt)


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Atmega8 Atmega8 wrote:

> Aber find ich gut dass du der Angela mal einen Tip gibst dass die TS
> Typen sche**e sind ;-)

Das interessiert die leider einen Sch.... Ich habe denen schon 3 Emails 
dazu geschrieben (TS358, irgendein -15V Spannunsgregler der immer nach 
wenigen Minuten in Rauch aufing, und Buchsen die zu 50% einen 
Kurzschluss hatten. Ich bekam nie eine Antwort darauf, als ich dazu 
schrieb, dass sie doch bitte ein wenig auf die Qualität ihrer Waren 
legen sollten.

von Atmega8 A. (atmega8) Benutzerseite


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Wenn man auf die Chips und dann auf die Bestellung schaut fällt auch auf 
dass man nicht das bekommen hat was man bestellt hat.
Bei Reichelt bestellt man einen "MC 34063 A" und bekommt einen "TS 
34063".

Mal schauen ob die das irgend wann mal ändern.

Bei Pollin bezahlt man 0,35€ und bei Reichelt nur 0,25€ , aber das muss 
ja noch nichts heißen :-)

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo,

ich hatte letztens eine Reklamation wegen verkehrt gelieferter Bauteile 
(falscher Hersteller) für die Firma und habe daraufhin Reichelt ne 
Beschwerdemail geschrieben. War eigentlich kein Problem, das ganze wurde 
schnell und unbürokratische erledigt.
Zugegeben normalerweise bestelle ich Bauteile für die Firma nicht grade 
bei Reichelt, aber da ich eh für mich Privat bestellen wollte habe ich 
das mit dem Segen vom Boss über die Firma laufen lassen können und das 
Zeug mitbestellt. Vielleicht ist das ja aber als Privatkunde anders.
Die Bauteile sind jedoch immer noch dort gelistet insofern sich da im 
hintergrund was getan hat weiß ich natürlich nicht...


Roland

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