Hallo Leute, möchte mal ein Thema anstoßen, dass man sicherlich in seiner Komplexität nicht vollständig in einem Internetforum diskutieren kann.... Vielleicht vorab ein paar Sätze zu mir, hab vor 15 Jahren eine, wie ich meine, gute Ausbildung in einem großen Unternehmen zum Elektroniker gemacht und danach mein Wissen an der FH "vertieft"...Hab mich auch früher schon gerne in meiner Freizeit mit Elektronik, PC, usw. beschäftigt. Auch eine Programmiersprache habe ich mir vor dem Studium angeeignet und bin auch relativ locker durchs Studium gekommen! Anstoß dieses Gedanken war ein Erlebnis am gestrigen Abend. Für Freunde und Bekannte repariere ich gerne mal das ein oder andere, was da so in einem Haushalt kaputt geht. Hab schon unzählige Fernseher usw. wieder zum Leben erweckt, wobei man ehrlicherweise zugeben muss, das Fernsehreparatur eigentlich nicht schwer ist und man sicherlich dazu nicht studiert haben muss. In der heutigen Zeit mit Internet findet man eigentlich zu jedem Fehler im Netz irgendwo Hilfe... Gestern Abend habe ich einen DVD Recorder mit allem schnick schnack von einer Freundin bekommen, der "funktioniert" nicht mehr richtig...Habe das Ding aufgeschraubt und bin erschrocken...Da ist vielleicht Zeug drin, zig Multilayer Platinen, mit unzähligen SMD IC´s die gut und gerne 80 Pins und mehr haben und so kleine Pinabstände haben, dass man die mit bloßem Auge schon gar nicht mehr sieht...Auf ein Prozessormodul ist drauf mit Lüfter usw...ein FPGA habe ich noch gesehen, der Wahnsinn, wer blickt da noch durch???? und vor allem Frage ich mich, wer entwickelt so was, schließlich funktioniert das ja eigentlich alles...sind das Genies??? Beruflich arbeite ich in einer kleinen Firma als Hardwareentwickler, wir arbeiten viel mit µC und was dazu noch so gehört, weiß also schon ein bisschen Bescheid in der Materie... Allerdings beobachte ich, dass die Materie "Elektronik" immer komplexer wird. Bin jetzt "schon" seit gut 15 Jahren dabei, aber irgendwie denke ich manchmal, ich weiß gar nix!!!! Von den Grundlagen der Elektronik will ich jetzt mal gar nicht reden, alleine das schon ist oft nicht einfach...aber heutzutage gibt es ja noch so viel Zeug drum rum. Analoge Elektronik, Leistungselektronik, Messtechnik, Sensorik, die ganze HF-Technik, Netzwerktechnik, programmieren sollte man können, mit DSP´s und FPGA´s sollte man arbeiten können, simulieren layouten und sich mit den gängigen Messgeräten und entsprechender Software will ich jetzt erst gar nicht reden....Die mathematischen, chemischen und physikalischen Zusammenhänge der Elektrotechnik sind natürlich auch selbstverständlich alle zu beherrschen...Die Liste kann man jetzt sicherlich noch seitenweise erweitern, aber ich denke ihr wisst, was ich meine....! Ich bin sicherlich nicht der dümmste und habe auch schon vieles mit Erfolg gemacht, aber manchmal gehe ich heim und liege im Bett und kriege fast die Krise, irgendwie denkt man, man hat doch keinen Schimmer von allem... Wie geht es euch denn so??? Vor allem ist es auch schwierig darüber zu reden! Wenn ich abends mit meiner Freundin beim Essen sitze und ihr irgendwas über "Elektronen", µC, oder allgemein Elektronik erzähle, dann verdreht die ihre Augen und langweilt sich...Wenn ich das öfter mache, wird sie irgendwann bei einem anderen sitzen, der wahrscheinlich einen "normalen" Job hat und sich mit so was nicht rumplagen muss.... Auch bei meinen Freunden ist sowas schwierig, ein Kumpel von mir ist Bauingenieur, wenn der weiß von Mörtel und Kelle erzählt, können alle mitreden, auch die "Nichtbaufachleute"! Manchmal kriege ich echt die Krise, vielleicht liegt es auch daran, dass ich nicht nur was mache, sondern immer auch wissen will, warum dies und jenes so funktioniert und welche Grundlagen/Zusammenhänge dahinter stecken! Wie geht ihr mit so was um?
Da is was dran... Ich empfehle, immer auf dicke Hose machen und auch wenn du vor dir selber bei irgendwas nicht 100% durchblickst, oder alles genau überblickst - trotzdem poltern, nix anmerken lassen. Alle spüren lassen, daß man die totale Ahnung hat. Klappt im Forum auch super. Und nu Spaß beiseite. Es gibt ja tatsächlich 3 Sorten. Die, die auf die Kacke hauen, die Tiefstapler und die die wirklich überdurchschnittliche Ahnung haben. Persönlich zähle ich mich zu den Tiefstaplern. Wenn ich merke ich habe irgendwo ein Defizit, fühle ich mich unwohl. Denk' ich drüber nach erkenne ich mehr und mehr Defizite. Diese Sorte Mensch ist mir auf der einen Seite lieber, als die großen Poser, bei denen man heir und da merkt: viel Fassade, hälfte dahinter. Das ist bisweilen belastend, aber es hilft nix. Wirst nicht aus deiner Haut herauskönnen. Einzig freuen wenn du was dazugeleernt hast, ne neue Erfahrung hast.
Was glaubst du, wie ich mich immer wieder freue, wenn ich erkenne, dass jemand, von dem ich gedacht habe, er wäre ein warer Elektronikgott, einen Fehler macht, oder ich etwas effizienter lösen kann. Die anderen kochen auch nur mit Wasser und wenn jemand z. B. ein FBGA programmieren kann, kann er evtl. nicht so gut Fehler finden wie du. Den Allrounder gibts nur mehr sehr selten, meist werden diese Dinge (DVD Recorder) in Teams entwickelt und sind noch dazu gewachsen, d.h. man kann auf Bekanntes zurückgreifen und entwickelt das weiter.
Ich als angehender FH-Ingenieur zähle mich auch zu den Tiefstaplern und frage mich auch ob ich jemals den großen überblick über alles erlangen werde... Meine Erfahrungen in der Praxis haben mir aber eigentlich gezeigt, daß es inzwischen einfach so ist daß alles im größeren Team in einem zertifizierten Prozess abläuft und jeder halt in seinem kleineren Fachgebiet arbeitet. Ist dem nicht generell bei größeren Aufgaben so? Ich meine das alles kann man doch wirklich nur als Oberflieger beherrschen (ich kann mir schwer vorstellen daß es heutzutage noch absolute Alleskönner gibt). Gruß
Genau das hatte mein ET-Prof im 3. Semester auch mal gesagt: Kein Ingenieur ist in der Lage, eigenständig so ein komplexes Produkt wie einen CD-Player zu entwickeln. Das ist Teamarbeit, aber das ist ja nicht nur bei CD-Player sondern fast in jedem Bereich so. Ach so: Du sollst dich auch nicht mit deiner Freundin über so etwas unterhalten sondern mit uns!
>> Ach so: Du sollst dich auch nicht mit deiner Freundin über so etwas >> unterhalten sondern mit uns! Was anderes bleibt einem doch auch nicht übrig, wenn man seine Freundin behalten will ;-)
> erkenne ich mehr und mehr Defizite. Diese Sorte Mensch ist mir auf der > einen Seite lieber, als die großen Poser, bei denen man heir und da > merkt: viel Fassade, hälfte dahinter. Trotzdem verdienen diese Leute 30% mehr. Ich bemühe mich auch immer mehr einen auf "dicke Hose" zu machen. Einfach um Kompetenz auszustrahlen und diese Ausstrahlung irgendwie in klingende Münze zu verwandeln, auch wenn ich mich dabei unwohl fühle.
Hallo zusammen, ich hab eure Diskussion verfolgt. Dazu ist nur eines zu sagen: "Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit!" In diesem Sinne.
Hi Russel, moderne Elektronikgeraete zu reparieren ist quasi unmoeglich. Das macht in der Regel doch nicht mal mehr der Hersteller, da werden ganze Baugruppen ausgetauscht zumal sich bei den Preisen oft der Aufwand garnicht lohnt. Wegwerfgesellschaft eben. Sich hobbymaeszig mit Elektronik zu befassen hat heute nen anderen Stellenwert als frueher. Heute macht man es eher aus Interesse frueher war oft viel Not dahinter (in Zeiten z.B. in denen es Computer schlicht und ergreifend nur als Bausaetze gab). Ich bin selber kein E-Techniker, sondern Informatiker. Dass die Materie zunehmend komplexer wird ist wohl in jedem Bereich der Technik so. Auch Informatik ist ein so weites Feld dass man unmoeglich als einziger auch nur ansatzweise alles wissen kann. Man kann nicht alle Systeme kennen, alle Algorithmen, alle Verfahren... das ist vollkommen utopisch. Deswegen spezialisiert man sich auf gewisse Gebiete, die man dann von Zeit zu Zeit wieder wechselt. Es ist viel wertvoller, als in einem speziellen Gebiet viel zu wissen als gestreutes Wissen zu haben, das aber bestenfalls oberflaechlich ist - so meine Meinung. Wie hab ich doch mal in einem Buch gelesen: "Wer alles will, der will in der Tat nichts und wird auch nichts erreichen.". Will heissen: Man muss mit einer gewissen Bescheidenheit an die Sache rangehen. Und je mehr man lernt, desto mehr sieht man doch auch, das man nicht kennt und man lernt seine Grenzen kennen. Summa summarum wuerde ich sagen weiss ich in Zwischenzeit verdammt viel ueber Computertechnik und bin auch sehr vielseitig, aber ich weiss halt eben bei weitem (nicht ansatzweise) alles, wie gesgt: unmoeglich. Es gibt immer wieder Leute, vor deren Wissen man auf ihren Gebiet nur den Hut ziehen kann aber man sieht dann die Stellen, an denen es scheitert. Unser Kryptographie-Professor war neulich z.B. unfaehig, den Beaemer im Vorlesungssaal in Betrieb zu nehmen. Sowas beruhigt dann auch wieder und man merkt, dass man sooooooo schlecht garnicht ist :D Wie gesagt wurde, die Spruecheklopfer sind meistens die, die am wenigsten (bis garnichts) koennen aber das ist ja keine neue Erkenntnis. Gruss, Michael
Das ist doch normal dass man bei komplexen Geräten nicht komplett durchblickt. Ist auch gar nicht nötig. Nimm mal einen PC zum Beispiel: der Soundkarten-Entwickler muss nicht wissen wie der Prozessor funktioniert, er muss nur die PCI-Schnittstelle kennen; den Festplatten-Entwickler interessiert das wiederum nicht, er muss nur wissen wie SATA funktioniert. Es wird niemanden geben dem du einen PC hinstellen kannst und der dir dann bei jedem Pin jedes ICs sagen kann was das jetzt genau tut, geschweige denn etwas auf dieser Ebene reparieren. Genauso ist es beim DVD-Player.
>"Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit!"
Man muss Ahnungslos sein, um sicher auftreten zu können! Jeder der
Ahnung hat weiß, oder hat zumindest eine Ahnung (;-)) was er nicht weiß
und man muss sich dann schon sehr zusammen reißen, um einigermaßen
sicher zu erscheinen. Sicherheit kommt aber auch über die Erfahrung, man
hat eine Ahnung, was gehen müsste. Man kennt sich z.B. damit aus, sich
neues Wissen anzulernen oder einzukaufen.
Unter uns können wir zugeben, nicht alles zu wissen (schöner:
spezialisiert zu sein). Aber wenn wir erst einmal vor einem Kunden
stehen, der sich noch nicht entschieden hat, hilft eigentlich nur die
"dicke Hose".
Oder würdet Ihr Euch als unbedarfter Kunde für jemanden entscheiden, der
Euch erst mal erzählt, was er alles nicht kann?
Sch...-Spiel
Jemanden, der mir erzählen will, dass er alles kann, würde ich weniger trauen, wie jemand der auch mal was zugibt. Wenn er natürlich zugibt nichts zu können würde ich auch lieber einen anderen suchen :)
Wie sagte Sokrates bereits 400 v.Chr? Ich weiss, dass ich nichts weiss.
Das Problem kenne ich, wenn man zu einem Problem eine Lösung sucht und findet, dann tun sich auf einmal zehn neue Fragen auf, das ist zum verrückt werden...In der Mathematik gibt es dafür die exp-Funktion, und die geht in das unendliche....
>In der Mathematik gibt es dafür die exp-Funktion, und >die geht in das unendliche.... Es gibt unendlich viele Funktionen die ins unendliche gehen.
Also ich habe keine Probleme solche Geräte zu reparieren. Einfach an die SSTC anschließen und schaun wo der Blitz herauskommt :-P LOL Scherz beseite, wie schon erwähnt werden größere Geräte von Teams erschaffen. Wobei die Problematik schon erkannt wurde, das diejenigen die es koordinieren bzw. repräsentieren i.d.R. TTs sind (Tarner&Täuscher) :-( Das liegt aber vor allem daran das es nicht wichtig ist was man kann, sondern wen man kennt und wie man sich verkauft. Und ganz ehrlich wie willst Du eine 8 Layer Platine reparieren, wenn Du feststellst das auf der mittleren Layer Ebene eine Leitung unterbrochen ist ? Einmal Tiefkühltruhe und das war's dann, wenn's dann immer noch kaputt ist ab in die Tonne. Ist ja schon so bei Autos das wenn eine Birne/LED kaputt ist das gesamte Modul samt Blinker, Rückleuchte und Bremslicht komplett getauscht werden muß. Und alles wissen kann man nicht, aber wissen wo's steht bzw. welcher Zusammenhang zwischen einzelnen Bereichen besteht ist immer von Vorteil. Achja und diese Art von DVD-Alleskönner sind Multimedia-PCs, kannst davon ausgehen das da ein ITX Board drin ist mit allem drum und dran.
Gast123 wrote:
> Jemanden, der mir erzählen will, dass er alles kann,
So einen nennt man: Politiker
Letztlich ist doch so ein DVD Rekorder auch kein Hexenwerk. Die Multilayer Platinen mit den vielen Verbindungen und 80 Pinnern (was ja eher wenig ist) sind vor allem eine Folge der immer breiter werdenden Busstrukturen. Wenn man dann die 32 oder 64 Bit Daten und Adressbusse mal zusammenfasst, sieht das schon viel übersichtlicher aus. Auch die ICs da drauf sind in der Regel schon ziemliche Alleskönner und die Tendenz wächst. Und letztlich sind die meisten Ingenieure, die solche ICs entwickeln (und da steckt wirklich die Intelligenz) schon jahrelang da drin. Aber selbst diese ICs sind, wenn man mal ein bischen tiefer einsteigt, ziemlich modular aufgebaut und jeder Ingenieur arbeitet an einem solchen Modul. Das wird dann zwar im Detail schon mal ein bischen knifflig, aber dafür hat man ja auch eine anständige Ausbildung. Ist alles nicht so schlimm. In vieles muss man eben einfach reinwachsen und Erfahrungen machen. Letztlich ist die Kunst gar nicht, so was auf die Beine zu stellen, sondern das für 50 € auf die Beine zu stellen. Gruss Axel
Karl heinz Buchegger wrote: > Gast123 wrote: >> Jemanden, der mir erzählen will, dass er alles kann, > > So einen nennt man: Politiker Nicht ganz korrekt, Politiker sehen inzwischen ein, dass sie nicht alles wissen. Dafür gönnen sie sich ja einen nicht kleinen "Berater" Stab. Daher ist es ja auch kaum verwunderlich, was für Entscheidungen getroffen werden. Kommt ganz auf die "Herkunft" des Beraters an.... (Nein jetzt keine Politik Diskussion starten, bitte ;)
Ein DVD-Rekorder dürfte so komplex aussehen weil es noch nicht so viele Special-ICs von diversen Chip-Schmieden gibt. Bei anderen Geräten ist das ja schon längst der Fall. Der Trend geht in der Massenelektronik eindeutig in: Eine Geräteart = Ein Chip. Im DVD-Rekorder muss der Hersteller noch vieles zu Fuß machen. Aber wirklich kompliziert ist so ein Rekorder doch auch nicht. Altes Prinzip: Teile und Hersche! Sind doch alles schöne abgetrennte Funktionseinheiten, egal ob Tuner, Digitalisierer, MPEG-Enkoder, Betriebssystem mit User-Interface etc. Das meiste eben nur noch Software und Algorithmen. Aber verstehen kann man das schon komplett, wenn auch nicht selbst Entwickeln. Aber nicht aus mangelnder Fachkenntnis sondern aus Zeitbedarf. Es macht keinen Sinn, alleine 5 Jahre an einem DVD-Rekorder zu entwickeln und zu programmieren wenn ein Team das in 6 Monaten erledigen kann.
Hallo, es kommt halt nur darauf an wie teifgründig man diese Funktionseinheiten verstehen will. >Sind doch alles schöne abgetrennte Funktionseinheiten, egal ob Tuner, >Digitalisierer, MPEG-Enkoder, Betriebssystem mit User-Interface etc. Das >meiste eben nur noch Software und Algorithmen. Da sind auch noch Standarts zu beachten. Wenn man dann nicht bei dem DVD-Laufwerk als Blackbox stehen bleiben will, sondern auch noch wissen will wie der Laser hergestellt wird und wo die Rohstoffe dazu herkommen und wie man die Maschinen zur Herstellung bedient, wird irgendwann zu viel. Ausgehend von diesem DVD-Recorder könnte man sein ganzes Leben lang Sachen über das eine Gerät lernen. Schließlich wollen ja auch Gehäuse (Maschinenbaustudium 5 Jahre), Platine (Chemiestudium 5 Jahre),... hergestellt werden. Die Software muss auch programmiert werden (Infostudium 5 Jahre). Man weiß also nie, wann man überhaupt alles zu dem Produkt weiß was man in den Händen hält. Schon allein in einer Schraube steckt heute Hightech, damit meine ich vor allem die ganzen Materialforschungs/-analyse Sachen. Es geht ja nicht mehr darum, dass die Schraube fest sitzt oder sie bei manchen locker ist ;), sondern auch wie sie bei Unfällen bricht, welche Kräfte sie verträgt, wie sie sich biegt, bis hin zu statistischen Ausfallquoten. Man könnte wohl 100 Jahre allein an einer Schraube forschen....
Ich zieh den Hut vor den Leuten die die integrierten Bauteile erdenken und (fast) zur Perfektion gelangen lassen - mit allem drum und dran: erdenken, erbauen, testen, dokumentieren, etc...man muss sich doch nurmal die Dokumentation eines DSP's anschauen und man bekommt schon ein wenig weiche Knie (man hat ja meist den Anspruch das Teil zu verstehen um ein möglichst gutes Produkt abzuliefern). Sicherlich sind es Heerscharen von Ingenieuren und Systemtheoretikern die sich den ganzen lieben langen Tag mit nichts anderem beschäftigen, aber dennoch. Letztlich ist der Beruf des Elektronikers/Informatiker/... ein einsamer und undankbarer, nur wenige Leute die nicht den selben Beruf haben interessieren sich dafür - die anderen wollen nur ein MP3 Player/Handy/Kamera... für wenig Geld und sich nicht darüber freuen, dass es eigentliench ein kleines Meisterwerk ist was sie da in den Händen halten (und ein kleines 'Wunder', dass jeder überall erreichbar ist und dabei die aktuellsten Charthits hören kann um gleichzeitig hochauflösende Fotos zu machen - alles mit einem Gerät). Trotzdem kann man doch stolz darauf sein, dass man zu jener Sippe gehört, die sich um sowas kümmern - auch wenn man dafür nie mehr als einen feuchten Händedruck bekommen wird. Alles kann man nicht drauf haben, bei sowas hilft 'das Auge fürs Wesentliche' - plus sein eigenes Spezialgebiet.
> Da sind auch noch Standarts zu beachten. Wenn man dann nicht bei dem
Jenau, immer schön auf die "Standarts" achten.
Auch hier, im mikrocontroller.net Forum, tauchen immer wieder Mitbürger auf, die mal eine kleine Frage zu (elektro-)technischem Problem haben. So nach dem Motto: „Bin ein absoluter Anfänger und hab zwar keine Ahnung von Elektronik und Informatik, aber ich will mir einen Roboter bauen. Kann mir einer helfen (ist ja für euch Profis ein Klacks)? Soll bis Morgen Abend fertig werden.“ Geht es noch ignoranter? Beruflich hatte ich viele Jahre lang das Problem, dass mich meine Vorgesetzten (nicht vom Fach) hin und wieder vorwurfsvoll fragten, wann den endlich die defekte (große, sehr komplexe) Industrie-Anlage wieder läuft. „Steht ja schon seit 15 Minuten!“ Und: „Sie sind doch ein Fachmann!“. Selber zu blöd um einen Eimer Wasser umzukippen, aber andere anmachen, und so tun, als hätte der „Fachmann“ keine Ahnung, oder, wenn man schon den Status eines „Fachidioten“ hat, Faulheit unterstellen („er kann ja, wenn er nur will“). Das es auch anders geht, merke ich seit einem Jahr in einer anderen Abteilung. Der Vorgesetzte ist Elektrotechnik-Ingenieur, und er muss selbst oft technische Probleme lösen. Am „liebsten“ sind mir Mitbürger, die mir eine Digitale Videokamera in die Hand drücken: „ist kaputt, kannst die mal bitte reparieren, du bist ja Elektroniker?“. Wenn ich dann sage: „tut mir Leid, kann ich nicht“, dann kommt: „ach so, hasst keine Lust!“
> dann kommt: „ach so, hasst keine Lust!“
na besser als "ach so, hast keine Ahnung!"
@Russel "Vor allem ist es auch schwierig darüber zu reden! Wenn ich abends mit meiner Freundin beim Essen sitze und ihr irgendwas über "Elektronen", µC, oder allgemein Elektronik erzähle, dann verdreht die ihre Augen und langweilt sich..." Sag mal, hast du keine anderen Sorgen? Such dir mal ne Abwechslung! Sport, Kino, oder einfach nur täglich in die Kneipe um die Ecke. Wenn das nichts hilft, gründe eine Art Fight Club und poliere anderen die Fresse ;-) "Wenn ich das öfter mache, wird sie irgendwann bei einem anderen sitzen,..." Ja zu Recht, oder? Erstaunlich, dass sie noch zu Hause sitzt.
Was mich am meisten stört bei vielen Leuten ist dieses Desinteresse an der Technik. Alle wollen z.B. tolle Handies (ich nicht!) aber niemand hat Ahnung warum das eigentlich so funktioniert und wieso dies und jenes so ist, und sei es nur, warum der Akku immer leer ist wenn man ihn braucht. Und nicht nur das die Leute keine Ahnung haben, sondern sie ärgern sich über etwas und wollen aber selber garnicht wissen warum das so nicht geht, sowas kapier ich überhaupt nicht. Gerade vor kurzem hat mich eine Bekannte gefragt, warum aus Ihrem 10 Jahre alten Fernseher auf einmal immer so ein (Hochspannungs-) Knistern kommt nach 15 Minuten Betrieb (die Ursache sei mal dahingestellt), und ob da etwas EXPLODIEREN könnte... vorsichtshalber schaltet sie das Gerät dann immer schnell aus. Und wenn man dann mal mit Tipps zur Seite steht: "Woher weißt du das nur alles???" Dabei muss man nur wissen WOLLEN. Man muss nichtmal das Haus verlassen, oder gar ein einziges Buch gelesen haben, dank Internet. Auch ich muss zugeben das ich noch lang nicht alles weiß, es wird zwar andauernd mehr, aber so richtig "schlau" fühle ich mich immernoch nicht. Immerhin kenne ich mich schon in sehr breitgefächerten Gebieten aus, was sehr hilfreich ist, um Zusammenhänge zu verstehen. Es ist auch sehr angenehm zu wissen was möglich ist und was nicht. Bei Problemstellungen hat man schnell einen Überblick und erkennt auch gleich mögliche Probleme in den Lösungsansätzen. Das geht bei mir mitunter so weit, das ich viele Ideen für private Projekte schnell wieder verwerfe, weil es oft so viele Hürden zu überwinden gibt, das mir die Lust daran verdirbt. Es ist also nicht unbedingt vorteilhaft, besonders viel zu wissen... PS: Standart-Leute sind mir auch schon dutzende begegnet, sehr traurig. (Welche Standart? Hochkant?)
Die "Besten" sind diejenigen, die dir ein def. Gerät (Handy, DVD, usw.) hinstellen und sagen, kannst du mir das mal schnell wieder flott machen!? Wenn ich dann sage, sorry damit kenne ich mich nicht aus, kommt schon mal der Spruch: "Für was hast du denn fünf Jahre studiert, warst wohl bloß auf Parties usw." Da soll man dann keinen roten Kopf kriegen und ruhig bleiben....Ehrlich gesagt tun mir auch die "Einzelhändler" leid, die müssen alles mögliche vom Fernseher bis Videokamera usw. verkaufen um zu überleben und wehe es geht dann nach 3-4 Jahren was kaputt, dann stehen sie da wie die Ochsen vor dem Berg! Kein Wunder das mittlerweile dann jeder zum Blöd-Markt läuft, die haben zwar auch keine Ahnung, aber labern dann dem Kunden ein neues, "viel besseres" Gerät auf....das beherrschen die "Fachverkäufer" perfekt!!! naja ich sehe schon, jeder hat auf diesem Gebiet schon seine Erfahrungen gemacht!!!! Gute Nacht
"dann nach 3-4 Jahren was kaputt, dann stehen sie da wie die Ochsen vor dem Berg!" Och naja, so schlimm ist das nun auch wieder nicht. Man kann immernoch fast Alles reparieren, wenn man Ersatzteile bekommt und es sich finanziell lohnt. (So einen Dreck wie Mobiltelefone und MP3-Player mal ausgenommen) Und wenn es denn vom Hersteller erwünscht ist. ( scheint öfter nicht so zu sein. Die verkaufen dann keine Ersatzteile ausserhalb ihrer service-center, oder sie sind sauteuer. Dann kommt es schonmal vor, dass ein Zeilenendstufentransistor bei S**y 60€ im EK kostet. Der Kunde freut sich bestimmt . . . ) "und ob da etwas EXPLODIEREN könnte..." Hehe, und das meinen die auch noch völlig ernst. :-) Ich weiss nicht, wie oft ich schon Kunden am Telefon hatte, die ihr Gespräch mit "Mein Fernseher ist implodiert!!" eingeleitet haben. Das die Aussage völliger Quark ist, kann sich jeder gut gebildete Grundschüler denken. Aber so sind sie nunmal. ;-)
[Klugscheiss ;-) ] @Patrick: Hiess der Spruch nicht: "Ich weiss, dass ich nicht weiss, was ich weiss." [/Klugscheiss ;-) ] Ich stelle fest: Hier sind viele enttäuscht, dass sich die meisten Menschen nicht für das Thema Elektronik/Informatik interessieren wie wir es tun. Ich halte das aber für ganz normal: Elektronik wird überwiegend nur als Werkzeug angesehen um so Sachen wie MP3-Player und DVD-Rekorder zu ersinnen. Und eine Grundeigenschaft eines guten Werkzeugs ist, dass man sich keine grossen Gedanken um seine Herstellung und Funktionsweise machen muss. Im optimalen Fall ist ein Werkzeug intuitiv zu verwenden... also ohne grosse Vorkenntnisse. In der Praxis sieht das natürlich anders aus, aber die meisten Leute verlangen halt immer das Optimum... schliesslich hat man ja auch dafür gezahlt. Letztendlich betreibe ich aber ein Hobby für mich persönlich und nicht für die Anerkennung die ich von anderen bekomme. Selbstverständlich freut man sich schon, wenn man jemanden findet der einem interessiert zuhört... aber der innere Antrieb, etwas zu verstehen, ist doch das wichtigste. Gruß, SIGINT
> aber der innere Antrieb, etwas zu verstehen (zu wollen), ist doch das > wichtigste Amen.
Wenn alle hochinteressiert an Elektronik und Co. wären, hätten wir E-Technik-Ings wohl ein großes Arbeitsplatzproblem. So gesehen sollte man froh sein, dass dem eben nicht so ist. :-) Zu dem "alles wissen": Das kann heute keiner mehr. Die Sprüche a la "Wofür hast du denn studiert?", wenn man nicht blitzschnell ne Lösung für ein völlig fachfremdes Problem hat, kennen wir wohl alle. Mittlerweile amüsiert mich das jedoch mehr als dass es mich ärgert.
> "Wofür hast du denn 5 Jahre studiert?"
Einfache Antwort darauf:
"Und Du glaubst, ich könnte nach 5 Jahren Studium in 5 Minuten ein Gerät
reparieren in dem 10+ Mannjahre Entwicklungszeit stecken?"
;)
Dann wird, von einem technisch völlig unbedarften, die Frage kommen : "Und was ist so kompliziert daran ?" Das Problem ist einfach das man als technisch Gebildeter in etwa weiss, was in dem Gerät alles passieren muss, um die gewünschte Funktion zu ermöglichen. Der ganze Aufwand, der gerade in Details heftig werden kann, bleibt einem Unbedarften völlig verschlossen. Er als Benutzer sieht nur folgendes : Was kann es alles ? Wie gut kann es das ? Was kostet das ? Und leider kommt bei vielen Hohlköppen sehr schnell der Spruch "Da das so billig ist, kann ja nix kompliziertes drin sein." Der Entwicklungsaufwand wird vom Laien leider am Verkaufspreis gemessen. Was mich immer nervt, sind (ansich gute) Freunde die immer ein Theater machen, wenn ihr 20,- DVD-Laufwerk (PC) nach 18 Monaten quasi Dauereinsatz seinen Dienst quittiert. Zaghafte Versuche ihnen klar zumachen mit was für einem Tempo die CD sich dreht, was für Belastungen auf den Lagern herrscht (Unwucht der CD) und das der Laser im µm Bereich die Spur halten muss versteht sie halt nicht, "...ist doch noch fast neu..." . Wird sich nie ändern, Arbeit/Aufwand/Komplexität die man nicht sieht, ist nix Wert. Leider....
Ich hab doch kein Problem damit, das nicht alle Leute Elektronik als Hobby haben. Die Ignoranz gegenüber den Entwicklern, Servicetechnikern und ähnlichem ist es, die mich stört. Selbst zu blöde (zu faul zum lernen) um auf einen Videorekorder die Aufnahmezeit einzugeben, aber über andere meckern.
Hab gerade im Kopf durchgespielt wie es für einen Laien aussehen muss, wenn ein Elektroniker vor dem Datenblatt eines Mosfets sitzt und sich beinahe kindisch über die Schaltzeiten und Spitzeströme freut. Muss extrem albern wirken. ;-)))
>Muss extrem albern wirken. ;-)))
Aber irgendwas muss einem doch noch erlaubt sein. :D
Ich kann also unmöglich z.B. ein Mainboard analysieren, wenn da 10 Mannjahre Arbeit drinstecken. Auch bei anderen, weniger komplexen, Projekten ist es so gut wie unmöglich hindurch zu blicken. Was ist der vielversprechendste Ansatz, wenn man es trotzdem versuchen möchte? Gibt es da Techniken oder Strategien? Ich denke da an Leute, die ATX-Netzteil auf 13,8V umrüsten. Das ist ja möglich, nur wie geht man da vor? Trial & Error ist da nicht angebracht. Oder reverse Engineering von Netzwerkkarten. Oder von Handies. Oder Wlan router. Mein Problem: Ich verstehe, dass es sehr schwierig ist (oder unmöglich). Trotzdem gibt es Menschen, die das können, zumindest teilweise. Und diese frage ich nach ihrem Vorgehen, damit ich nicht zuviel meiner Zeit verschwende :P
Ja, zum Glück leben wir heute in einer Zeit, wo man Merkwürdig sein darf. Früher wäre man wohl in Flammen aufgegangen, wegen dem Teufelszeug ;). Aber es gibt doch Momente wo man als technischer Mensch Achtung erntet. Letztens erst für die Geburtagsparty eines Freundes die gesamte, selbsgebaute klein PA Anlage in ein Mietcafe verfrachtet. Wenn es dann schön rummst und alle am feiern sind und sie beiläufig von jemanden erfahren das man das selbsgebaut hat... "Wie sowas kannst du ?", "Ist das schwer ?", "Was kostet sowas ?", "Kannst du mir sowas auch bauen ?" Das sind Momente, die einen belohnen.
Habt ihr schon einmal nachgedacht wie kompliziert eine einzige biologische Zelle ist. Der Mensch hat ca. 10^13 bis 10^14 davon. Proteine lassen sich milliardenfach unterschiedlich falten. siehe Wikipedia >Die Anzahl möglicher unterschiedlicher Aminosäureketten ist gigantisch. >Aus 21 verschiedenen Aminosäuren ergibt sich schon bei einer Kettenlänge >von 100 die unvorstellbare Zahl von 21^100 bzw. 10^132 >Verknüpfungsmöglichkeiten. Diese Zahl übersteigt die Anzahl aller >Atome des Universums („nur“ 6*10^79 Teilchen) um das 10^52-fache. Kein Mensch und kein Computer wird jemals in der Lage sein das Verhalten der biologischen Vorgänge nur ansatzweise zu verstehen. Desshalb seit froh dass ihr nur Handys verstehn müsst.
Anon Ymous wrote: > Mein Problem: Ich verstehe, dass es sehr schwierig ist (oder unmöglich). > Trotzdem gibt es Menschen, die das können, zumindest teilweise. Und > diese frage ich nach ihrem Vorgehen, damit ich nicht zuviel meiner Zeit > verschwende :P Alles eine Frage der Hartnäckigkeit und der Erfahrung bzw. des vorhanden Wissens. Bsp. ATX-Netzteil, die sind bis auf wenige Ausnahmen alle nach dem selben Schema aufgebaut. Hat man dann noch Glück und es sind standard PWM-Controller verbaut für die man ein Datenblatt bekommt, heisst es nur noch das Layout ansehen und als Schaltplan nachzeichnen. Da "sieht" man die Schaltung und kann sie modifizieren. Das funktioniert halt bei weniger komplexen Schaltungen recht gut, beim Mainboard dann nicht mehr. Bzw. alles was mehr als zweiseitige Platinen hat, kann man ohne "echten" Schaltplan vergessen. Und wie oben erwähnt gibt es mittlerweile für viele standard Applikationen auch standard ICs, man siehts ja hier im Forum daran wie viele sich schon ihren eigenen MP3 Player bauen. Wäre das vor 5 Jahren möglich gewesen ???
Der Spieltrieb ist der wichtigste Trieb des Menschen! :-) P.S.: Oh... etwas spät mein Posting
Wobei
>>"Kannst du mir sowas auch bauen ?"
auf Dauer auch schonmal etwas nervig sein kann. xD
interessent wrote: > Wobei >>>"Kannst du mir sowas auch bauen ?" > auf Dauer auch schonmal etwas nervig sein kann. xD Ja, ebenso wie "Was kostet den sowas ?" das geht wieder in Richtung Wertschätzung über Preis, wird in der Regel mit "Geld" oder aber "Im Geschäft locker 1/3 weniger" beantwortet. Obwohl einer der etwas Ahnung hat, den Preis relativ hoch angesetzt hat, aufgrund des "Wumms". Und das "mir auch mal bauen" verblasst recht schnell, ist wohl eine Art von kindlichem "Will (auch) haben" Reflex. ;) Aber das grösste ist, einfach zu sehen wie die Leute Spass haben und Feiern. Und mein einziger Beitrag ist ein Spannungsverstärker...
@ Snt Opfer (snt-opfer) >wenn ein Elektroniker vor dem Datenblatt eines Mosfets sitzt und sich >beinahe kindisch über die Schaltzeiten und Spitzeströme freut. >Muss extrem albern wirken. ;-))) Nicht viel alberner, als die "erwachsenen Männer" die wie angestochen auf dem Parket der Börsen dieser Welt umherirren und mit kleinen Papierzetteln wedelen, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her. ;-) Falk
@ Anon Ymous (anonymous) >Was ist der vielversprechendste Ansatz, wenn man es trotzdem versuchen >möchte? Gibt es da Techniken oder Strategien? Top Down Analyse. Erstmal das Board in grobe logische Blöcke zerlegen. CPU, RAM, Steckplätze, Chipset, Stecker. Dann diese Blöcke weiter verfeinern. CPU als mit Sockel, Kühler, Spannungsregler. Und so weiter. Bis runter zum kleinsten Transistor (wenn man die ICs aufschleiffen kann). >Ich denke da an Leute, die ATX-Netzteil auf 13,8V umrüsten. Das ist ja >möglich, nur wie geht man da vor? Trial & Error ist da nicht angebracht. Man muss schon wissen, wie so ein Netzteil im Prinzip aufgebaut ist. Dann kann man nach den wichtigen Dingen suchen. Drosselspule, Steuer-IC, MOSFETs, Dioden, Kondensatoren. >Oder reverse Engineering von Netzwerkkarten. Oder von Handies. Oder Wlan >router. Das Prinzip ist immer gleich. Man weiss im wesentlichen, wie diese GEräte aufgebaut sind, man sucht "nur" nach den speziellen Details. >Mein Problem: Ich verstehe, dass es sehr schwierig ist (oder unmöglich). Dir fehlen einfach Kenntnisse und Erfahrung. Beides fällt nciht vom Himmel und kann amn nicht kaufen. Das ist jahrelange Arbeit in der Materie. MFG Falk
Ich stell es mir auch schwer vor, heute noch durchzublicken. Ich bin froh, daß ich noch die ganzen Grundlagen lernen durfte und weiß wie Röhre und Transistor funktioniert. Ich hab noch selber Verstärker gebaut (erst mit EL34, dann 2N3055) und 10,7MHz Bandfilter selber gewickelt und abgeglichen. Man war das ne Zeit, als die MOSFETs (SM103) rauskamen und kaum hat man sie angefaßt, waren sie kaputt. Und dann TTL-ICs (DL192), mein erster Frequenzmesser zog 2,5A bei 5V. Und schweineteure Opamps (A109) mit externer Frequenzkompensation. Bloß für diese Grundlagen ist heute leider keine Zeit mehr da. Ich vermute mal, daß es irgendwann zu einer Wissenslücke kommen wird. Leute bauen Schaltungen auf, ohne zu wissen, was drin steckt. Schon heute habe ich den Eindruck, daß die Geräte immer unzuverlässiger werden. Ein Problem ist auch, daß immer mehr Software in den Geräten steckt. Bloß sieht man es dem Flash-IC nicht an, ob die Software schlampig mit der heißen Nadel gestrickt ist oder sorgfältig programmiert und überprüft wurde. Bei FPGAs muß man auch hoffen, daß die Entwickler die Datenblätter gelesen haben und alle worst case Timings einhalten. Mir kommt immer das kalte Grausen, wenn ich hier lese: ich hab rumprobiert, bis es läuft, also ist es richtig. Statt wissen zu wollen wird vermutet und rumprobiert. Peter
> Statt wissen zu wollen wird vermutet und rumprobiert.
Und neuerdings im großen Maßstab auch simuliert, das kann auch so
wunderbar schief gehen wenn man mit falschen Daten arbeitet.
> Blickt ihr bei der heutigen "Elektronik" noch durch?
Weitgehend ja. Was die elektronik betrifft. Heute kann man locker ein
Mannjahr in einen chip packen, da war ich dann natuerlich nicht dabei.
Wenn man mal was von Verschluesselung gehoert hat hat man noch keine
verschluesselte Verbindung. Wenn man mal was von Regelungstechnik, DSP,
und programmierung gehoert hat, hat man noch keinen digitalen Regler. Es
ist immer noch ein rechtes Stueck Arbeit, mit vielen Problemen, die alle
geloest worden sein muessen fuer etwas Funktionierendes.
> Blickt ihr bei der heutigen "Elektronik" noch durch?
Hier das Thema mal reduziert auf ein IC.
Ich habe zum Beispiel gerade ein mixed signal Teil in der Mangel bei dem
sich laut 38seitigem Datenblatt verschiedene Parameter (um)programmieren
lassen.
Ich hab bestimmt 2 Tage rumprobiert aber da ging einfach nichts. In
einer Appnote stand dann drin, dass man vor dem Schreiben der geänderten
Daten die Speicherstelle erstmal durch Beschreiben mit "0" löschen muss.
Davon stand natürlich nix im DB und wer zum Geier kommt auf die Idee ein
EEPROM mit Nullen zu löschen.
andenKopfgreif
Zum besseren Verständnis sind selbstverständlich auch noch einige
(Tipp-)Fehler "eingebaut".
"Ja zu Recht, oder? Erstaunlich, dass sie noch zu Hause sitzt." ...also so was von falsch. Wenn den TE das Problem belastet und ihm zu schaffen macht, ist das SO was von Sache der Freundin, sich auch etwas damit auseinander zu setzen. Sonst braucht er gar nicht mit der zusammen zu wohnen, sondern kann sich leichter weise auf deinen Parties Miezen zum Spaß haben suchen. Wenn die Freundin genervt ist, wenn man von dem berichtet, was einen ferig macht...also bitte. Meine kann so etwas nicht verstehen, richtig nachvollziehen, aber zu Hause nur Banalitäten austauschen, poppen und die Zeit bis zur nächsten Party rumkriegen.....das legt man mit 20 ab.
@ Peter Dannegger (peda) >Ich stell es mir auch schwer vor, heute noch durchzublicken. Schon sooo alt, Peter? >Bloß für diese Grundlagen ist heute leider keine Zeit mehr da. Ich Falsch! Die Leute reden sich ein, sie hätten keine Zeit. Oder lassen es sich einreden. In der Ruhe liegt die Kraft. Und wenn schon die Grundlagen fehlen, kann der Restnix wert sein. Was ist ein Haus ohne gutes Fundament? >bauen Schaltungen auf, ohne zu wissen, was drin steckt. Schon heute habe >ich den Eindruck, daß die Geräte immer unzuverlässiger werden. Das hat aber vor allem noch andere Ursachen. Hektik, Planlosigkeit, Managementfehler. Gerade beim Thema Softwareentwicklung. >rumprobiert, bis es läuft, also ist es richtig. Marks ist die Theorie, Murks die Praxis. ;-) >Statt wissen zu wollen wird vermutet und rumprobiert. Ein WIRKLICHER Profi macht das nicht. Aber ok, die Spezies führt ein Nischendasein . . . ;-) MFG Falk
@ Tim (Gast) >>>"Ja zu Recht, oder? Erstaunlich, dass sie noch zu Hause sitzt." Würde ich auch so sehen. Aus http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#K "Von: Uwe Bredemeier Nochmal zum Thema Ausbildung und Hausaufgaben: Der Elektroniker als solcher ist ein sehr einsamer Mensch. Niemand versteht ihn. Er kann weder mit seiner Frau noch in seinem Freundeskreis, Stammtischrunde etc. über die Dinge reden mit denen er sich die meiste Zeit seines Lebens beschäftigt. Er wird daher jeden der auch nur ein Fünkchen echten Interesses für sein Metier zeigt mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen. Unterstützung bedeutet für ihn aber Vermitteln von soliden Kenntnissen und Fertigkeiten. Er ist ja nicht uneigennützig. Er möchte Kollegen und Freunde heranziehen die seine Interessen teilen. Trifft der Elektroniker aber auf einen Menschen der, offensichtlich von Arbeitsamt und schnödem Mammon inspiriert, mit groben Stiefeln in seiner wundersamen Welt herumstapft wird er sich beleidigt in sein Schneckenhaus (= Werkstatt, Labor) zurückziehen. Verstanden? ;-) " >...also so was von falsch. Wenn den TE das Problem belastet und ihm zu >schaffen macht, ist das SO was von Sache der Freundin, sich auch etwas >damit auseinander zu setzen. Probleme ja, technisches Zeug NEIN! >die Zeit bis zur nächsten Party rumkriegen.....das legt man mit 20 ab. Sag das mal Hugh Heffner und seinen Jüngern ;-) MFG Falk
Vor kurzem ist mir mal ein altes PC-Mainboard in die Hände gefallen beim Aufräumen. Schon sowas "simples" sieht enorm komplex aus... Wie da die Leiterbahnen verlegt sind, so in Mäanderform, dass alle schön gleich lang sind... Und dann die diversen Chips die drauf sind! Stimmt schon, wenn man ein halbwegs modernes elektronisches Gerät betrachtet ... Ich frage mich immer, wie die Entwickler das machen: Die können doch nicht gleich 1:1 ein Schema machen und das Layouten und es funktioniert? Ich meine, die brauchen doch auch Prototypen aufzubauen und dergleichen? Aber wie machen die das, wenn die Schaltung 500 Bauteile enthält und BGAs drin vorkommen und solcher Kram? Und was sind das für Freaks, die beispielsweise solche Geräte entwickeln, wie sie Russel am Anfang beschrieben hat? Man stelle sich schon nur das Schema von einem DVD-Player oder sonst sowas vor.... Was muss man für eine Ausbildung machen, um Elektronik derart im Griff zu haben, dass man DVD-Player (so einen wie Russel repariert hat ;)) bauen kann? Irgendwie wäre das doch höchst intressant...
@ Tobias Plüss Man macht ein Ingenieurstudium, z.B in Elektortechnik an einer FH oder Uni. Dann kommt man in eine Firma, die solche Dinge herstellt - entweder DVD-Player oder Nachrichtenübertragunseinrichtungen oder oder ... usw. Dort arbeitet man in einem Team mit andernn, Systemingenieuren, VHDL-Entwicklern, Hardwareentwicklern, Softwareentwicklern, Layouter und Supportleuten für z.B. Bauelemente und vielen anderen. Zu Beginn wird die Aufgabe spezifiziert, nach brauchbaren, preisgünstigen Lösungen gesucht und auf geeigente Blöcke aufgeteilt. Hier steht dann schon ein grobes Blockschaltbild. Für diese Blöcke kann man dann nach eventuell bereits vorhanden Bauteilen suchen, z.B. Prozessoren oder anderen komplexen ICs. Notfalls muss man sich für ein ASIC entscheiden oder dafür FPGAs vorsehen. Dabei sind Aufwand und Kosten immer im Blickfeld zu halten. Die neuen Bauteile müssen dann detailliert verstanden werden (Datenblätter, Kontakt mit Herstellern usw) und für die CAE-Toolkette verfügbar gemacht werden. Dann entsteht der Schaltplan und Wochen später beginnt der Layouter. Je nach Komplexität kann man zu Beginn abschätzen, wieviele Lagen braucht die Platine (mein Maximum waren mal 20!). Die Platzierung kritische BE und die Führung kritischer Signale werden besprochen und bevorzugt gelegt. Dann entsteht nach (vielen) Wochen ein Prototyp, bei dem selten alles auf Anhieb funktioniert. Inbetriebnahme mit Messungen und Optimierung ergeben dann einen zweiten Prototypen. Auch die Fertigung, speziell wenn größere Stückzahlen erwartet werden, braucht Anlauf- und Lernzeit, um spezielle Probleme zu erkennen und zu lernen, wie sie eine geeignete Prüfung der Baugruppe durchführen können und wie die Fertigungskosten akzeptabel gehalten werden können. Erst dann wird das langsam ein Produkt, das auch zum Kunden kann. Das kann locker insgeamt ein Jahr gedauert haben, je nachdem ob das Produkt neu ist oder 'nur' Modellpflege ist. Ich habe sicherlich vieles nicht erwähnt - entscheidend ist aber, dass das in überschaubare Häppchen aufgeilt wird, dass Teams gemeinsam dran arbeiten und ev. Fehler durch rechtzeitige Reviews erkennen und früh beheben. Fazit: man kann es lernen, man braucht eine geeignete, gute Ausbildung, man braucht Zeit und man kann als Einzelkämpfer fast nichts ausrichten. Man braucht auch Chefs, die gewisse Dinge organisieren, die manches von einem fernhalten und die eine Ahnung von ev. Problemen und Lösungsansätzen haben bzw. denen auch folgen können. Also nichts mystisches - trotzdem darf man über die Ergebniss auch mal staunen. PS: ich bin Hardwareeintwickler
@Russel "Vor allem ist es auch schwierig darüber zu reden! Wenn ich abends mit meiner Freundin beim Essen sitze und ihr irgendwas über "Elektronen", µC, oder allgemein Elektronik erzähle, dann verdreht die ihre Augen und langweilt sich..." Sag mal, hast du keine anderen Sorgen? Such dir mal ne Abwechslung! Sport, Kino, oder einfach nur täglich in die Kneipe um die Ecke. Wenn das nichts hilft, gründe eine Art Fight Club und poliere anderen die Fresse ;-) "Wenn ich das öfter mache, wird sie irgendwann bei einem anderen sitzen,..." Ja zu Recht, oder? Erstaunlich, dass sie noch zu Hause sitzt.
@ Skunk KaiNensy Naja einfach ist nur die Theorie, nicht die Praxis. So auch hier. Ich selbst könnte keine Freundin / Ehefrau brauchen, die sich nicht auch für meinen Beruf interessiert. Wenn ich jetzt beim Bau arbeite (Stein auf Stein), dann habe ich abends nicht viel zu erzählen und was ich zu erzählen habe, das wird auch jede Blondine verstehen (Entschuldigung Ihr hellhaarigen intelligenten Damen) Jetzt habe ich aber einen wesentlich komplizierteren Job, sei es in der Software- oder Hardwareentwicklung. Das verstehen nicht viele Leute, auch die Frau/Freundin nicht. Trotzdem kann man es so erzählen, dass sie es versteht. Es gibt auch nicht nur Probleme, sondern manchmal sogar gute Nachrichten, und die möchte ich meiner Herzallerliebsten dann durchaus mitteilen. Ich verstehe mich hier auch als Mensch, der nach der Arbeit nicht komplett abschalten kann, ja nicht einmal will. Merke: Geteiltes Leid ist halbes Leid; geteilte Freud ist doppelte Freud (Spruch meiner Oma und meine Oma hatte immer recht, sagte meine Oma ;-) ) Anderen die Fresse zu polieren überlasse ich Dir.
Das sehe ich genauso. Wenn man mit seiner Freundin nicht drüber reden kann, wenn einen was beschäftigt, wem dann? Das heißt ja nicht, dass man nur noch über seine Arbeit redet und sonst nichts tut. Du musst ja auch bedenken, dass du auf der Arbeit eigentlich die meiste Zeit des Tages verbringst, und da ist es wohl auch sinnvoll, sich über diese Zeit auszutauschen. Das kann man eigentlich auch wenn man "nur" auf dem Bau ist, man hat ja schließlich auch Kollegen, Kunden und Chefs, über die man ab und zu was zu erzählen hat. Dass man der Freundin nicht versucht zu erklären, wie man Mikrocontroller programmiert und ihr stundenlang über irgendwelche neuen IC-Typen vorschwärmt ist doch logisch :)
Frauen sind zum poppen da, und nicht zum reden.
>Frauen sind zum poppen da, und nicht zum reden.
Wer poppen will, muß auch pushen können!
(Alte Assemblerweisheit) ;-))
duck und weg
Paul
@Gast123 @DerSchelm Und es gibt keine anderen Themen, über die ihr reden könnt?
Na les meinen Beitrag nochmal dann fällt dir vielleicht was auf.
@ Paul Baumann (Gast) >>Frauen sind zum poppen da, und nicht zum reden. >Wer poppen will, muß auch pushen können! >(Alte Assemblerweisheit) ;-)) Klar, dehalb gibts ja diese Push-Up Widerstände, oder wars doch was anderes . . . ;-) ;-) SCNR Falk
> Und es gibt keine anderen Themen, über die ihr reden könnt?
Doch, aber dafür bist Du noch zu jung ;-)
Ansonsten siehe Gast123, der hat es schön beschrieben. Die Welt besteht
nicht nur aus MCs - Gettseidank - aber eben auch.
Am extremsten finde ich die Handys. Wer sich mal mit Modulation und vorallem Demodulation von Direct-Sequence-Spread-Spectrum befasst hat, der hat in etwa eine Ahnung, was in umts-Handys passiert. Sieht man sich Handys von vor 15 Jahren an, war das auch schon extrem und man konnte die vielen Bauteile auf der Platine bewundern. Heute ist viel mehr integriert, es werden somit weniger Bauteile verwendet, obwohl der Funktionsumfang gestiegen ist. Die vielen Platinen im DVD-Recorder sind im Vergleich dazu aus der Steinzeit.
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