Hallo, ich beschäftige mich seit mehreren Jahren mit der hobbymäßigen Programmierung von µC als Ergänzung zu digitalen Modellbahnsteuerungen. Zentraler Punkt ist ein RS-485-Bus mit 62,5 kbaud. Um hier Problemen im Zusammenspiel verschiedener Busteilnehmer auf die Spur zu kommen, habe ich bisher immer einen Logikanalysator benutzt. Leider reicht jetzt die Aufzeichnungsdauer dieses Gerätes nicht mehr aus. Eine Alternative wäre der Bau eines Umsetzers und Nutzung eines Terminalprogramms am PC, allerdings mit entsprechendem Entwicklungsaufwand für Hard- und Software. Nun ist mir eine PCMCIA-Card in die Finger gekommen, die auf dem Oxford-Chipsatz OX16C950 beruht http://www.oxsemi.com/products/serial/OX16C950B.html , durch spezielle Einstellmöglichkeiten die "krummen" 62,5 kbaud beherrscht und auch den 9-Bit-Modus der µC-Kommunikation kann. Ich würde gerne diese Karte nutzen, um die notwendige Intelligenz des Sniffers in einen Laptop zu legen. Windows-Treiber zu dieser Karte sind vorhanden und funktionieren. Richtige und ausführliche Dokumentationen zum Treiber und zum Ansprechen aus VB habe ich nicht gefunden; heute hat auch der Service von Oxford (Chipsatz) und Delock (Kartenhersteller) die weiße Fahne gezeigt. Allerdings liegen meine Erfahrungen auf Seite der PC-Programmierung 20 Jahre zurück (DOS). Beim Herumsuchen im Softwarebestand bin ich auf ein angegrautes VB 5.0 gestoßen - habe allerdings damit Null Erfahrungen. Ich würde mich über Hinweise oder Beispiele zum Thema "Einstellen und Ansprechen des OX16C950 aus VB" freuen und bedanke mich im Voraus. Viele Grüße Thomas
Es ist anzunehmen, daß der Treiber den speziellen 9-Bit-Modus (der ja nur in der nativen '950-Betriebsart überhaupt möglich ist) nicht unterstützt. Wenn Oxford das nicht explizit erwähnt und auch nicht explizit eine Programmier-API für diese Betriebsart zur Verfügung stellt, dann geht das nicht. Die Architektur der Devicetreiberschnittstelle für serielle Schnittstellen von Windows unterstützt keinen 9-Bit-Modus, daher müsste diese Erweiterung mit einer eigenen Programmierschnittstelle (über ioctl oder dergleichen) angesprochen werden. Wie die Hardware selbst zu programmieren ist, ist ja dokumentiert und auch mit einem Beispiel belegt, aber das kann so unter Windows oder auch unter einem anderen Betriebssystem nicht erfolgen, das setzt "nacktes DOS" oder eine vergleichbare Umgebung voraus. Um das dann doch unter Windows nutzen zu können, müsste ein eigener Windows-Devicetreiber erstellt werden, der die nötige zusätzliche Programmierschnittstelle zur Verfügung stellt. Das ist -gelinde gesagt- ein ganz erheblicher Heidenaufwand. Erst dann könnte man mit einer Programmiersprache wie VB versuchen, diese noch zu definierende zusätzliche Treiberschnittstelle anzusprechen, für alles andere ist VB hier vollkommen ungeeignet. Also: Entweder unter "nacktem DOS" oder etwas ähnlichem oder aber mit speziellem Devicetreiber, der die erweiterten Betriebsarten unterstützt.
Danke, das deckt sich mit den mittlerweile gewonnenen Erkenntnissen - leider. Irgendwie will mir nicht so richtig in den Kopf, dass zwar Karten mit diesem Chipsatz hergestellt und vertrieben werden, aber kein gescheiter Treiber (bzw. Schnittstelle für Programme) dafür existiert, die die Möglichkeiten dieses Chipsatzes ausnutzen kann.
> Irgendwie will mir nicht so richtig in den Kopf, dass zwar > Karten mit diesem Chipsatz hergestellt und vertrieben werden, > aber kein gescheiter Treiber (bzw. Schnittstelle für Programme) > dafür existiert, die die Möglichkeiten dieses Chipsatzes ausnutzen > kann. Das liegt daran, daß nur dieser Chip diese spezielle Funktionalität bietet, alle anderen Oxford-Chips tun das nicht. Der Treiber aber ist ein generischer Treiber, der mit allen anderen Chips auch funktioniert. Obendrein kennt sonst auch keine andere PC-UART den 9-Bit-Betrieb, deshalb dürfte die Zielgruppe annähernd verschwindend gering sein. Sicherlich, diese Funktionalität wurde schon oft genug gebraucht, aber bislang hat noch niemand sie geboten. Das ist also reichlich exotische Hardware. Und zuletzt: In Embedded-Systemen, bei denen auf Windows und dergleichen verzichtet wird, kann der Baustein ja (mehr oder weniger) problemlos verwendet werden ...
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