Forum: Platinen Gutes Papier für Tonertransfer gefunden


von Ruedi H. (Firma: prim) (ruediheimlicher)


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Nach vielen Versuchen mit grosser Streuung in den Ergebnissen bin ich 
auf eine bisher unerwähnte mögliche Ursache gekommen: Haushaltpapier. 
Ich wischte nach dem Putzen die Platine mit dem Papier trocken. 
Anscheinend ist da irgendein Zusatz drauf. Wenn ich die Platine mit dem 
Heissluftföhn trockne, werden die Ergebnisse besser.

von Karl-j. B. (_matrixman_)


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Nimmst du jetzt das Haushaltspapier (Zewa ?) für den Transfer oder zum 
Reinigen der Platine??

Im ersten Fall: Wie groß ist der Verzug des Layouts bei doppelseitigen 
Platinen? Auflößen dürfte sich das Papier ja ziemlich gut...

von Ruedi H. (Firma: prim) (ruediheimlicher)


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Nein, nur zum Reinigen. Für den Transfer nehme ich den 
Distrelec-Katalog. Das Papier ist recht faserig und löst sich nicht so 
gut, aber es ergibt passable Ergebnisse.

von Sebastian Eckert (Gast)


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Ein guter Hinweis, aber muß es denn Katalogpapier zum Transfer sein? Mag 
sein, daß der Druckertyp eine Rolle spielt, aber mit 
Reichelt-Katalogpapier bin ich nie zu akzeptablen Resultaten gekommen. 
Mit Silikonpapier (Trägermaterial für Etiketten) allerdings schon - 
beschichtete Seite bedrucken, aufbügeln, abkühlen lassen und trocken 
abziehen.

von Jochen Müller (Gast)


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Hallo,

Ich hatte vor ca. 2 Wochen zum Thema Papier schonmal etwas längeres 
geschrieben, da das Theman nun wieder aufkommt hier nochmal der Text:
(oben geht es um meine laminier-erfahrungen, thema papier weiter 
unten...)

=====
Ich verwende (von anfang an) einen umgebauten Laminator, mit zwei
Heizwalzen, den ich mit einer neuen Regelung heisser gemacht habe. Der
erste Laminator war so ein Billigteil, ohne Heizwalzen, da wurde das
Papier nur unter einem Heizstreifen vorbeigezogen und unter den (kalten)
Walzen gepresst. Das war Mist, mit den Heizwalzen geht es super. Hat
auch nur 19,-- Euro gekostet das Teil. Weltbild-Verlag.

Ich fahre die Platine immer 1-2 Mal OHNE Papier durch, um sie
vorzuwärmen und dann 3-4 Mal mit Papier, wird dann schon sehr heiss die
Platine.

Um es gleich mal vorweg zu sagen:
Ich bekomme IMMER gestochen scharfe (!!) Abbilder, Leiterbahnen die
zwischen 2 SMD Pins hindurchlaufen sind absolut kein Problem, es ginge
bestimmt sogar noch dünner. Insofern habe ich die Probleme, die hier oft
geschildert wurden nie gehabt, bei mir war sogar der allererste Versuch
schon fast perfekt. Ungelogen, aber vielleicht einfach Glücksache....
Bügeleisen habe ich nie probiert

Was mich aber oft gestört hat (überall im Web), war das ständige
Beharren auf dem Papier des Reich...Kataloges, dann das habe ich immer
für recht ungeeignet empfunden. Weil, das das Papier dieses Kataloges
recht faserig ist sieht man ja eigentlich sofort und da ist ja wohl
klar, dass später mit Flusen auf der Platine zu rechnen ist. Ich halte
es auch für viel zu dünn. Insofern hatte ich das präferieren dieses
Papiers nie wirklich verstanden, mir kommt das eher so vor als wäre der
Tipp irgendwo mal (wenig geprüft) aufgetaucht und wird immer nur weiter
blind kolportiert.

Bisher hatte ich daher immer Glossy-Photopaper (180Gramm) genutzt und
das war schon sehr gut. Aber der Hammer kam eben heute...

Ich habe in allen möglichen Läden und Baumärkten Prospekte gesammelt,
besonders solche die auf sehr edlem Papier gedruckt sind, also so
richtige Teuerkataloge von Markenherstellern. Und bei einem von denen
geschah dann das Wunder. Das Papier ist von einer glatten, leicht
gummiartigen Oberfläche, dennoch recht dünn aber stabil und irgendwie
völlig edel.
Der Toner haftet perfekt auf dem Papier, es wellt beim Druck kein
bischen  und der Toner sieht matt aus, ein Zeichen, dass er nicht sehr
fest in das Papier eingebrannt ist, genau das will ich ja. Trotzdem ist
der Toner flächig super und es entstehen keinerlei Perleffekte bei sehr
dünnen Leiterbahnen. 3 Lamintordurchläufe, etwas abkühlen lassen und
dann in warmes Seifenwasser gelegt.

UND DANN KAM ES:
Nach höchstens 15-20 Sekunden liess das Papier sich fast wie ein
Abziehbild abschieben, löste sich fast sogar komplett von selbst.
Auf dem Papier blieben nur Schatten des Leiterbahnbildes, die man gegen
das Licht sehen konnte. Der Toner war 100% übertragen.
Das Papier löst sich auch nicht wirklich auf, sondern lässt sich
tatsächlich nahezu wie die Trägerfolie eines Abziehbildes entfernen.
Kein Witz.

Absolut keine Flusen auf der Platine und KEINERLEI Rubbeln etc. nötig.
Auch die winzigen Löcher in Lötpads völlig frei, im Test hatte ich eine
Leiterbahnbreite von teilweise weniger als 0,4mm über grösse Längen.
Toner bombenfest. Dei Platinen entfette ich übrigens immer zuvor mit
Aceton und schleife sie mit 800er Schleifpapier sanft an.
Früher habe ich Scheuermilch versucht, aber das ist erstens viel mehr
Arbeit und zweites hege ich den Verdacht, dass Seifenreste tief in den
Micro-Rillen verbleiben, die das Haften des Toners stören.

Also, das sollte jetzt mal nur der Anstoss sein, auch mal großflächig
mit anderen Papieren als dem ewigen "Reich...Katalog" zu
experimentieren.
Kataloge gibt es ja Hunderte auf dem Markt und ich werde sicher noch mal
einige testen. Der von heute war übrigens von Westag&Getalit
"Laminate/Elemente" aus dem Holzfachmarkt, die machen Arbeitsplatten und
Dekorplatten für den Möbel- und Küchenbau. Andere *Edelpapiere", die
fast gleich aussahen und sich gleich anfühlten waren viel schlechter
oder wellten sich im Wasser sofort in nur einer Richtung oder der Toner
haftete nicht gut. Es lohnt sich also wirklich, da weiter zu forschen.
Der Drucker ist ein uralter Laserjet 4p

Noch ein Tipps aus Erfahrung für doppelseitige Platinen.
Ich klebe da keine "Tasche" sondern klebe die beiden Ausdrucke (knapp
beschnitten) mittels eines Kartonstreifens in Platinendicke zusammen
(Rückkarton Malblock oder so) Prittstift reicht da völlig. So klemme die
Platine ganz gut zwischen den Papieren und kann sich so gut wie nicht
verschieben. Bei einer flachen Tasche gibt es dagegen ja eigentlich
keine wirklich stabile Position, da die Platine nicht an einer stabilen
Kante anliegen kann.

Nach 2 Laminatordurchläufen geht der Pritt zwar lanmgsam baden, aber bis
dahin sind die Papiere auch schon gut genug per Toner verklebt.
Ich erreiche jedenfalls so eine stets wiederholbare Deckungsgleichheit,
die so gut ist, dass ich mit meinen Möglichkeiten keinen Versatz messen
kann.

Soweit mal meine Erfahrungen, vielleicht hilfs es ja dem einen oder
anderen, oder jemand kann das noch weiter perfektionieren.

Viele Grüsse
Jochen Müller

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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> aber mit Reichelt-Katalogpapier bin ich nie zu akzeptablen
> Resultaten gekommen.

Allein der Gedanke, so ein (bereits bedrucktes, duennes, verzogenes) 
Papier in mein Druckwerk zu fuettern loest Bauchschmerzen bei mir aus. 
Da wird es sicher nicht lange Dauern und die komplette 
Belichtungseinheit inkl. Transferband ist im Arsch... aber nur zu Leute, 
ist ja Eure Hardware ;)

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