Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LCD-Anzeige im Fax hat plötzlich "Wurmfraß"


von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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Das Display meines Faxgeräts hat plötzlich seltsame Display-Fehler, 
welche jedoch nicht auf einzelne Pixel bezogen sind. Wenn man da mal mit 
einer scharfen Lupe draufschaut, sieht man daß es beinahe so aussieht 
wie "Wurmfraß". Es sind nicht einzelne Pünktchen, sondern es sieht so 
aus als ob da irgendeine Erodierung stattfand

Die schadhaften Stellen sind ziemlich schwarz, und decken natürlich 
permanent einge Pixel ab (diese sind je nach Kontrasteinstellung sogar 
noch "heller" als die Schadstellen)

FRAGE:
1. Was ist das für ein physikalischer Effekt, durch was wurde oder er 
verursacht? (mein Verdacht: irgendwas mit dem Netzteil scheint eine 
Macke zu haben, evtl. ist da die Versorgungsspannung vom Disply nicht 
mehr saubere Gleichspanung)

2. Läßt sich der schaden durch irgendwelche elektrischen Mittel 
rückgängig machen? (meine Vermutung: nein)

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Also fuer mich sieht das aus wie simpler Dreck unter dem Deckel... aber 
vielleicht kann ich es auf dem Bild nur nicht richtig erkennen.

von Dieter W. (dds5)


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Sieht wirklich von Farbton und Kontrast aus als ob es nicht im Display 
sondern zwischen Display und Abdeckscheibe wäre.

von Benedikt K. (benedikt)


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Das kenne ich, hatte ich auch schon mal. Ab und zu passiert sowas, warum 
weiß ich nicht. Das ist irgendeine chemische Reaktion in der 
Kleberschicht zwischen LCD und Polfilter. Das frisst sich immer weiter.
Was man dagegen machen kann, weiß ich leider auch nicht.

von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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nein, es ist kein Dreck. Das Display war ja bis vor einigen Tagen noch 
ok.

Der "Wurmfraß" ist übrigens auch bei ausgeschaltetem Gerät vorhanden.

Ein vergleichsweise geschrottetes Display habe ich hier noch von einem 
alten VDO-Navi.

Man sieht deutlich die Wurmstruktur, und wenn man stark Licht 
reinscheinen läßt, sieht man auch daß es einen Schatten auf die hintere 
Lage (Hintergrundbeleuchtungs-Ebene) wirft. Also ist es wirklich etwas 
in der Ebene, in der sich die flüssigen Kristalle befinden. Blos wer 
oder was hat deise Kristallschicht zerstört, und warum ist das so eine 
wurmförmige Geschichte?


Könnte es z.B. möglich sein, daß die Kontrastspannungsversorgung defekt 
war/ist und mir das display mit Spannungsüberschlägen zerstört hat?

von Christoph Wagner (Gast)


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so sieht es auch aus, wenn das Display "physisch" beschädigt ist. Ich 
habe hier ein Display rumliegen, bei dem das oberste Glas gesprungen 
ist. Dort haben sich entlang der "Verwerfungslinie" auch solche 
Wurmfraßerscheinungen gebildet. Wenn das Display nur Haarrisse hat, 
könnten m.E. auch solche Muster entstehen.

Andere Möglichkeit: Es war längere Zeit eine Gleichspannung auf dem 
Display und es hat eine Elektrolyse stattgefunden. Problem nur, dass 
solcher Wurmfraß anders aussieht (und eigentlich nur unmittelbar im 
Bereich von Segmenten auftritt).

von Benedikt K. (benedikt)


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Das ist KEIN Problem, dass durch Spannung auftritt, denn sowas kann 
selbst bei neuen LCDs passieren, siehe hier:
Beitrag "LCD Defekt ?"

Das erkennt man auch daran, dass die Strukturen außerhalb des aktiven 
Bereiches auftreten.

von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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@Benedikt:

stimmt, das selbe wie meins. Auch Wurmfraß.

Von dem Gedanken mit der Spannung bin ich dennoch nicht ganz weg [Grund: 
*] (auch ein  "neues" Display mag ja vor Auslieferung (automatisch) 
funktions-gestet worden sein, und derartigen Scahden genommen haben)

*: Ich haba zwei baugleiche Thermopapier-Faxgeräte vorliegen (eins 
gehört mir, eins ist von meiner Schwester). Das Schwester-gerät war 
permanent bestromt (sie bekommt gelegentlich Faxe), und das Gehäuse war 
dort wo das Netzteil ist handwarm. Mein Faxgerät habe ich eigentlich 
immer aus, schalte es nur ab und an mal an. Beide Geräte waren 
ursprünglich bezüglich des displays ok.

Die Faxgeräte haben einen Line-In Eingang, sowie eine weitere (Ausgangs) 
Buchse zum Anschluß eines Zweit-Telefons oder eines Anrufbeantworters. 
Das Faxgerät hat eine eingebaute Faxweiche, und "horcht" in die Leitung 
rein ob da was "faxisches" ansteht. Darüber hinaus lauscht es an der 
Ausgangsbuchse, ob das daran eventuelle befindliche Gerät aktiv ist.

Das Schwester-Faxgerät hatte nun folgenden Fehler: "direkt nach 
Bestromung" (Netzschalter einschalten, nachdem es ca. 2 Tage stromlos 
war) hat das Gerät hektisch mit den Relais geklackert,  und dann auf dem 
Display "external Interface" gemeldet, obwohl da kein Gerät 
angeschlossen ist. Die Klackerfrequenz nahm dann kontinuierlich ab, war 
dann manchmal nach ca. 1 Stunde ganz weg, und manchmal klackerte es noch 
ein paar Tage lang "zufällig". (Das war auch der Fehler, den mir meine 
Schwester mitgab: Das Faxgerät klackert vor sich hin, und gelegentlich 
konnte sie keine Faxe empfangen, da das Gerät meinte, grade auf 
"external" sein zu müssen

Schaltungsanalyse lieferte, daß da irgendein vergossenes Murata HFS-113F 
Dickfilm-Bauteil wohl für die Sensor-Fühlerei der externen Schnitte 
zuständig war. Die Relaisplatine mit diesem Dickfilm  bzw. das Netzteil 
als "glbalverdächtiger" (vertrocknete elkos) war mein bevorzugter 
Kandidat.

Ich habe nun das Netzteil als erstes mal kreuszweise getauscht. Effekt: 
Das vormalige Klackergerät war  nun stille, und kam wohl mit dem 
anderen, "unverbrauchteren" Netzteil bestens klar.

In mein Fax, das vorher sauber lief, habe ich nun das möglicherweise 
defekte Netzteil reingesetzt. Ergebniss: Der Klackerfehler hat sich 
NICHT auch mein Gerät übertragen (das kann aber durchaus daran liegen, 
daß das Netzteil nur ein paar Stunden stromlos war). Dafür habe ich nun 
den displayfehler.

Das ganze sieht für mich nach einem korrupten Netzteil aus, das 
"irgendwas"mit Strom oder Spannung hat, und speziell das LC-Display war 
wohl bezüglich des Strom/Spannungsfehlers nicht robust genug und hat 
sich den Wurmfraß zugezogen.

Kling deise Theorie plausibel?

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Hm komisch... hab ich noch nie gesehen bei nem LCD so einen Ausfall. 
Aber vielleicht ist es wirklich einfach austretender Kristall durch 
mechanische Beschaedigung, aehnlich wie bei einem Bruch.

von Sebastian Eckert (Gast)


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Das muß nicht unbedingt elektrische Ursachen haben. Ähnliche Schäden 
habe ich schon bei einem (ansonsten vollkommen intakten) 
batteriebetriebenen Multimeter gesehen, dort scheidet Überspannung wohl 
aus.

von eProfi (Gast)


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Mein Uralt-Laptop hat auch so schönen "Bewuchs". Leuchtet orange! (ist 
ein SW-LCD). Dachte schon an was organisches (Pilze?  "Hilfe, mein 
Laptop hat einen Virus!").
Das erste Mal war es, nachdem ich es im Winter im Auto liegen ließ.
Ab und zu wachsen neue Strukturen.

von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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nachdem das FAxgerät nun ein paar Tage einfach so ohne strom runmstand, 
hat sich irgendwie der Wurmfraß zurückgebildet.

Irgendwie wird der Effekt wohl von Licht und/Oder Temperatur beeinflußt. 
Ob da die Flüssigkristalle Turnübungen machen, oder irgendwie ihren 
Aggregatzustand ändern?

Das Fax-Display hat mittlerweile deutlich weniger Befall als vorher.

von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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ich hab jetzt auch noch mal Ein Display aus einem NAvi (siehe Anhang) 
als Versuchsobjekt. Ich hatte es  über Nacht ins Eisfach gelegt, der 
"Befall" war dadurch fast auf doppelte Größe gewachsen (Hab davon leider 
kein Foto gemacht). Ich hab dann das Display in den BAckofen gelegt, und 
sanft aufgewärmt. Jetzt hat die Schadstelle wieder die ursprüngliche 
Größe.

von Wegstabenverbuchsler (Gast)


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So, nachdem ich meine Schreibtischlampe (50W Halogen) in ca. 15 cm vom 
Fax-Display entfernt angebracht und eingeschaltet habe, bin ich erst mal 
zum Bäcker gegangen. Nach ca. 1 Stunde war Erfolgskontrolle.

Das Display war dann zur Hälfte schwarz (Lichtkegel der Lampe), und 
wurde dann innerhalb von einer Minute wieder transparent als die 
intensive Belichtung aufhörte.

Die Störung ist zwar nicht ganz verschwunden, aber scheint doch schon 
einiges gebracht zu haben.

von I_ H. (i_h)


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Eins meiner Multimeter hat sowas auch auf dem Display. Damals konnte ich 
beim Wachsen zugucken, hing an einer Hochspannungsquelle und scheinbar 
kam da etwas mehr als 1kV raus.
Ist inzwischen etwas besser geworden, aber nicht ganz weg.

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