Hi, ich erzeuge ein Audiosignal mit Hilfe von PWM. Inwieweit ist eigentlich die Phasenverschiebung des nachgeschalteten Tiefpasses wichtig für die Qualität des Audiosignals? Viele Grüße Michael
Das Ohr hört nur Phasenunterschiede zwischen Stereokanälen. Nur für Datensignale oder Videosignale ist der Phasengang wichtig.
Wenn man Filter mit Besselcharakteristik nimmt erzielt man flache Gruppenlaufzeit. Das hört sich "transparenter" natürlicher, lebendiger an. Beliebt ist auch Linkwitz Riley, das geht aber schon ins esoterische. Bei einer PWM Lösung spielt es glaube ich keine Rolle. Bei Spulenfiltern in Boxen spielen auch die Verluste eine Rolle. Butterworth 12dB/Okt hat schlechten Wirkungsgrad und dient auch kommerziell dazu den Hochdöni nicht zu bruzeln.
Danke schonmal für eure Antworten. Also verwendet man am Betsen einen Bessel Filter. Oder kann man auch einen Tschebyscheff Filter mit entsprechend "schlechterer" Gruppenlaufzeit verwenden? Wie empfindlich ist in diesem Bereich das menschliche Ohr? Viele Grüße Michael
Meine Ohren sind in diese Richtung empfindlich. Damit gehöre ich offensichtlich zu etwa 20% der Hörer. Den meisten Leuten sind ein gleichmässiger Amplitudengang wichtig, mir z.B. nicht, das heisst ich nehme es zwar wahr aber es stört mich nicht. Ich war sehr lange auf der Suche nach "guten" Lautsprechern und bin beim Selbstbau gelandet, das ist aus o.g. zwingend. Wenn das Gesamtsystem in Richtung Besselcharakteristik optimiert ist, dann kann mich das zufriedenstellen. Dies war für mich der subjektive Durchbruch und hat mit der Qualität der Chassis gar nicht so viel zu tun. In kommerziellen Systemen findet man sowas selten, da damit die Belastbarkeit von "100Watt" Boxen schnell auf 10-30Watt zurückfällt (Garantie), wie gesagt die meisten Leute stört Butterworth nicht. http://de.wikipedia.org/wiki/Besselfilter ***kommerziell habe nix damit zu tun http://www.lautsprechershop.de/hifi/index.htm?/hifi/cantare.htm
Meine 2-Wege-Aktiv-Eigenbauboxen enthalten Linkwitz-Riley Frequenzweichen und klingen seeehr schön tocken und transparent ;-). Es kommt allerdings auch eine gute Abstimmung auf die Chassis-Charakteristik und ein großzügiges Volumen der Box zum Tragen.
Die Verwendung von Linkwitz-Riley Filtern in Lautsprecherboxen hat keinesfalls etwas mit Esoterik oder persönlichem Geschmack zu tun sondern handfeste technische Gründe. Einerseits summieren sich die Pegel der beiden Wege bei der Trennfrequenz zu 0dB, während es beim Butterworth zu einer Überhöhung von 3dB kommt. Viel wichtiger ist aber die verbesserte Abstrahlcharakteristik bei der das Schallpegelmaximum auf Achse erreicht wird und sich nicht wie beim Butterworth eine frequenzabhängige Abweichung davon ergibt.
>Viel wichtiger ist aber die verbesserte Abstrahlcharakteristik bei der >das Schallpegelmaximum auf Achse erreicht wird und sich nicht wie beim >Butterworth eine frequenzabhängige Abweichung davon ergibt. Danke für den Nachtrag. War mir nicht geläufig. http://en.wikipedia.org/wiki/Linkwitz-Riley_filter Ich habe u.a. Peerlesschassis, die ohne ein passives Bauteil elektromechanisch einen überkritischen Filter (Tiefpass 24dB/Oktave) mit 6dB Überhöhung bilden. Dies ist bewusst in die Konstruktion mit eingegangen. Das esoterische am Linkwitz-Riley ist, dass das Gesamtsystem ausgeklammert ist, es ist Theorie, letzlich zählen dann seine Ohren. Eine gewünschte Charakteristik lässt sich nur erzielen wenn die Eigenheiten der Chassis + Einbau berücksichtigt werden. Ich war ein Fan von Linkwitz: "www.linkwitzlab.com"
Sobald es um "transparent", "natürlich", "lebendig", "tocken" usw. geht, ist jede sachliche Diskussion sinnlos da der Bereich der Esoterik schon lange betreten ist.
>Sobald es um "transparent", "natürlich", "lebendig", "tocken" usw. geht, >ist jede sachliche Diskussion sinnlos da der Bereich der Esoterik schon >lange betreten ist. Du "sprichst mir aus der Seele". Nur bei Linkwitz komme ich mir vor wie ein Kind, welches zum ersten Mal in seinem Leben belogen wird und merkt, dass etwas anders ist. Zieht er nicht ein Augenlid herunter auf dem Foto. Ich habe einiges seiner Vorschläge umgesetzt und naja in der Praxis sieht das ein wenig anders aus in vielen Dingen, schaltungstechnisch, Bauteilewahl, Messbedingungen, Equipment. Da ist soviel Spielraum... Mein Geschenk an Zweifler ist es in Richtung Besselcharakteristik einen Versuch zu starten und etwas Gras mit Hörsessions wachsen zu lassen, damit auch Subjektives und Tagesschwankungen an Macht verlieren. PWM mit AVR, das ist eine andere Liga, da kommt vermutlich nix raus unterm Strich.
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