Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Stromstärke gegeben->Flexibles Kabel/Querschnitt gesucht


von Henry (Gast)


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Guten Abend. Kennt jemand im www eine seriöse quelle wo listenartig 
kupferlitzen Kabelquerschnitte und Stromstärken gegenübergestellt sind. 
D.h. wo ich abhängig zur fließenden Stromstärke einen Kabelquerschnitt 
auwwählen kann.
Das könnte auch eine Firmenhomepage sein.
Danke für Eure Hilfe.

von Matth (Gast)


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Friedrich Tabellenbuch Elektrotechnik.
Sollt fast in jeder Bibliothek zu finden sein.
Man kann auch einen gelernten Elektriker fragen, der weiss auch wieviele 
A durch einen Quadratmillimeter fliessen duerfen (nach DIN).

Matth

von Henry (Gast)


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Vielen Dank für den Tip, aber gibt es denn da nichts online, sozusagen 
jetzt live?

von crazy horse (Gast)


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mags schon geben, kann mir nicht vorstellen, dass Google da nichts 
ausspuckt.
Ansonsten - die einfache Formel Strom->Querschnitt gibt es nicht. 
Zusätzlich spielen Isolierung, Verlegeart und Länge/zul. Spannungsabfall 
eine Rolle.

von Henry (Gast)


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Jo, ist klar aber ich möchte ein Motherboard mit einem Schaltnetzteil 
verbinden. Die Verbindung hat 5V und soll über 4 Leitungen + und 4 
Leitungen - verlegt werden. Distanz 15 cm Stromstärke (Gesamt MAX 20 A) 
Die Steckverbindungen Molex sind dieselben wie die normalen ATX 
Steckernetzteil-Stecker. Jetzt sollen die Kabel ähnlich dick sein. 
Leider kann ich den Querschnitt nicht beliebig vergrößern, da die 
Crimpkontakte nur maximal 0,5 Quadrat verkraften. Damit das ganze nicht 
schmort würde ich gerne mal in eine Tabelle schauen. Bin aber eher der 
ungeduldge Typ und hab keine Lust bis Montag zu warten um in die Biblio 
zu gehen.

von Snt O. (snt-opfer)


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von HildeK (Gast)


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Man könnte auch rechnen. R = rho * l / A = 0.017 Ohm *mm²/m * 0,15m / 
0,5mm²
4 Leitungen mit 0,5 mm² Querschnitt (NICHT 0,5mm Durchmesser!) und 15cm 
Länge geht.
Eine Ltg. hat rund 5mOhm und bei 5A (1/4 von 20A) sind das dann 125mW an 
jedem Draht. Spannungsabfall liegt bei 25mV, nochmals auf der 
GND-Leitung. Wenn deine 5V die 50mV Verlust vertragen, sehe ich keine 
Probleme.
In der Praxis werden ja die 20A auch nicht Dauerbelastung sein.

von AxelR. (DG1RTO) (Gast)


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>Leider kann ich den Querschnitt nicht beliebig vergrößern, da die
>Crimpkontakte nur maximal 0,5 Quadrat verkraften.

Wenn die Crimpkontakte max. 0,5mm² verkraften, wo willst Du dann noch 
nachsehen. Dann nimm 0.5mm² - bleibt Dir ja nichts anderes übrig, dicker 
geht ja nunmal nicht.

Axel

von Jürgen B. (hicom)


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von Henry (Gast)


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Vielen Dank für die Tips.
Das Google´n hat aber bestimmt länger gedauert als 1 Minute. Von 0.5mm 
war auch nie die Rede und mit den Crimp kontakten, es hätte ja auch sein 
können, das 0.5 Quadrat zu dünn sind.
Die Formel von HildeK ist super und die Links von Euch auch. Also allen 
noch mal vielen Dank. Gut, dass es dieses Forum gibt!

von HildeK (Gast)


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>Die Formel von HildeK ist super und ...

So super ist sie auch wieder nicht: kommt gleich dem Ohmschen Gesetz und 
steht in jedem Physikbuch (Abteilung Elektrizität) und z.B. auch hier:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0201112.htm

von Henry (Gast)


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Äh. Hätte eigentlich aber jeder der sich in diesem Forum mit Elektronik 
beschäftigt aus dem FF drauf kommen müssen.

von Henry (Gast)


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Ich bin ja eher der Praktiker. Wäre jetzt ja eigentlich interessant um 
wieviel sich dann bei Maximalbelatung das einzelne Kabel erwärmt? (Mal 
vereinfacht angenommen es liegt da so einzeln in der Luft) ((Oh Gott was 
füreine Ausdrucksweise)) Und wer sagt mir eigentlich, dass diese 
Physikalischen Formeln nicht alles Wichtige vernachlässigen. (Damit es 
dann irgend jemand überhaupt noch ausrechnen kann.) Im Physik unterricht 
hiess es dann ja immer dies und das und jenes wird vernachlässigt. Also 
alles eher reine Theorie???

von HildeK (Gast)


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>Ich bin ja eher der Praktiker.
Bin ich auch am liebsten! Ideal ist doch, wenn die Dinge, die man macht, 
praktisch und theoretisch im Einklang sind ...
Und, meine Formel gehört zu denen, die der Praktiker braucht: dicke und 
kurze Leitungen haben kleine Widerstände und es gibt 
Materialabhängigkeiten.

Ich hatte ja 125 mW ausgerechnet. Da wird noch nichts merklich warm! 
Wenn du aber alle 8 Drähte eng zusammenlegst und mit Watte umgibst, dann 
kann es schon sein, dass es zuviel wird.
Natürlich werden bestimmte Dinge vernachlässigt, um z.B. grundsätzliches 
zu zeigen. So ändert sich z.B. der Widerstand, wenn der Leiter warm 
wird. Oder, bei einer Kabeltrommel ja bekannt: aufgewickelt wird sie bei 
größerer Belastung warm bis zum 'Selbstmord', abgewickelt ist das beim 
gleichen Strom kein Problem --> Abtransport der entstehenden Wärme.
Und für z.B. Hausinstallationen etc. gibts die genannten Tabellenbücher 
bzw. VDE-Richtlinien, die auch worst-case-Fälle abdecken und 
Sicherheitszuschläge beinhalten. Hat man sich danach gerichtet, so gibts 
im Fehlerfall nicht noch zusätzlich Probleme mit Versicherungen etc.

>Also alles eher reine Theorie???

Theorie ist klasse - sie erklärt auch, warum was wie ist.
Auch Gleichungen in der Mechanik sind mit Vernachlässigungen versehen. 
So läuft eine Uhr in einem bewegten Fahrzeug langsamer (Einstein). 
Trotzdem interessiert das keinen, denn die Uhren im Auto oder am Arm 
gehen nicht genau genug um den vernachlässigten Effekt zu bemerken.
Man muss eben wissen, an welcher Stelle man was vernachlässigen darf, 
ohne das Ergebnis so zu verfälschen, dass es unbrauchbar wird.

Gute Nacht, Henry.

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