Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mehrere digitale Panelmeter mit 9 Volt versorgen


von Tom (Gast)


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Liebe Forumleser,

für eine Anzeige von Spannung und Strom von zwei Spannungsquellen wollte 
ich insgesamt 4 solche (oder ähnliche) Panelmeter verbauen:

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=36408

Das Problem sit die Spannungsversorgung dieser Messgerätchen. 9 Volt bei 
1 mA, aber potentialfrei. Ich will jetzt nicht bei jeder Messung 4 
Blockbatterien anklipsen und wieder abklipsen.

Meine bisherigen Lösungsvarianten sind irgendwie alle unbefriedigend:
- 4 Batterien mit 4 Schaltern
- 4 DC/DC Wandler
- einfach probieren, ob es nicht doch geht. Aber das Datenblatt sagt:

[Zitat]
ACHTUNG!
Eine gleichzeitige Versorgung des Messgerätes und Messung
der Versorgungsspannung ist mit diesem Modul nicht möglich.
Der Betrieb mehrerer Messgeräte über die gleiche
Versorungsspannung ist nicht möglich (ein Messgerät = eine
Versorungsspannung, z. B. 9 V-Batterie)
[Zitat Ende]

Was meint ihr dazu ?

von Roland Praml (Gast)


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> Was meint ihr dazu ?

Dass es nicht geht.

Du brauchst sog. DC-DC Converter. Diese sind meist auf alten 
BNC-Netzwerkkarten vorhanden.

Gruß
Roland

von Düsentrieb (Gast)


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imho kannst du die dinger schon mit saftversorgen, nur die 9v haben nen 
eigenen offset, dh bezgl in-masse irgendwas mit +2,8v / -6v , die +spg 
stabilisiert er intern, also versorgung zb: +4v mit 560 ohm widerstd 
puffern, damit der regler nicht stirbt, -6v an minus.
interner regler siehe bild

von Thomas W. (thomasw)


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Hast du in deiner Schaltung 10V - 20V zur Vefügung?

Ich hab mal ne Schaltung nachgebaut, die mit einem 555 eine massefreie 
9,5V-Versorgung für Panelmeter erzeugt.

Edit: Die Schaltung mit dem 555 kann immer nur 1 Panelmeter versorgen. 
Also müsstest du die vier mal aufbauen

von Tom (Gast)


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Das mit dem 555 gefällt mir. Hast Du da noch eine Schaltung?

Ich stelle mir eine Art Spannungsverdoppler bzw. Kaskade vor, mit 
Kondensatoren und Dioden. Möglichst 2 C's am Eingang, das trennt das 
Potential. Die Verdopplung könnte man vielleicht sogar umgehen, und wenn 
nicht, ist ja nur für 1 mA.

Idealerweise braüchte man nur einen 555 und viermal den 
Kondensator-Dioden-Kram. Nur die genaue Schaltung bin ich noch am 
rätseln.

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Hallo,

schau mal bei www.sprut.de vorbei unter LCD-Versorgung der hat eine 
schaltung ebenfalls mit dem NE555 die dir eine oder mehrere 
potentioalfreie Spannung macht. Mit etwas Grundwissen kannst du die 
Schaltung modifizieren daß die gewünschte Spannung rauskommt.

Roland

von Tom (Gast)


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Ja, das ist es. Diese Schaltung

http://www.sprut.de/electronic/switch/12tom10.gif

sollte funktionieren, mit einem zusätzlichen C in der Masseleitung.

Viermal aufgebaut, an einen gemeinsamen 555. Morgen heize ich den 
Lötkolben an :-) (-:

Danke an die Antwortenden!

von Roland Z. (r-zimmermann)


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Das funktioniert, habe ich schon mal für nen kollegen in smd gebaut. 
Achte aber darauf das die ausgangs-Kondis nicht zu groß werden sonst 
wird der 555 heiß. Auch auf die richtung der Diode achten sonst hast du 
nen Inverter der dir negative spannung macht (sollte aber egal sein) :D

Roland :)

von Thomas W. (thomasw)


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@ Tom

Meine Schaltung funktioniert auf ähnliche Weise, ist aber noch leicht 
modifiziert und etwas anders dimensioniert. Wenn du den Plan noch haben 
möchtest, dann schreib mich über PN an.

MfG,
Thomas

von Marek B. (mesotes)


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Tut mir Leid die Toten zum Leben zu erwecken, hab aber das selbe 
Problem...

Ich habe 6 DVM Module zur Strommmesung über Shuntwiderstände (für 
Elektrolyse, 6 Paar Elektroden gleichzeitig). Die Module werden über ein 
Netzteil mit 9 V versorgt, die Spannung für die Elektrolyse liefert ein 
spezielles (anderes, galvanisch getrenntes) Netzteil. Das reicht aber 
nicht... die Module zeigen eine falsche Spannung (bzw. "Strom") an. 
Außer wenn alle Module gleichzeitig eingeschaltet sind und nicht nur an 
Masse hängen. Dann geht's.

Soll ich die Masse mit den Ausschaltern für die eintzelnen Module auch 
abklemmen? Oder doch lieber eine galvanische Trennung mit NE555 
realisieren (mit 6x NE555?). Hab mit NE555 noch nicht so viel gemacht... 
wie dimensioniert man die obige Schaltung

http://www.sprut.de/electronic/switch/12tom10.gif

richtig?  Danke schon mal!

@Thomas W. (thomasw): Kannst du mir deinen Schaltplan schicken , falls 
noch vorhanden?

Viele Grüße,
Marek

von Ina (Gast)


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Ich würde dir dringend diese Module hier empfehlen:

http://de.rs-online.com/web/search/searchBrowseAction.html?method=getProduct&R=2212788

Von denen habe ich zwei an einer 5V Versorgung hängen. Keinerlei 
Probleme! Auch sind diese Teile deutlich genauer als die von Reichelt.

von Hermann (Gast)


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Ich betreibe die DVMs potentialgebunden mit einem kleinen 
Schaltungstrick. Dazu muss man sich etwas mit den Innereien der typisch 
verwendeten ICL7106 beschäftigen. Der ICL7106 arbeitet zwischen V+ und 
Common wie ein neg. Festspannungsregler. Er zieht also Strom an Common 
bis ca. 2,8V zwischen V+ und Common stehen (siehe Bild 1). Daraus wird 
in den DVMs die Referenz abgeleitet (siehe Bild 2).
Wenn man jetzt zwischen V+ und Common z.B. 5V legt, hat man den 
Spannungsregler tot gelegt. Er kann keinen Strom mehr ziehen und es gibt 
keine Referenz mehr. Wenn man jetzt extern die Referenz anlegt, läuft 
alles bestens. Das sieht dann aus wie im Bild 3. Damit wieder der 
Messbereich auf 200mV kommt, muss man den 27k auf 24k ändern und am 
Trimmer wieder genau auf 200mv abgleichen.
So betreibe ich die DVMs in jeder beliebigen Schaltung ohne 
potentialfreie Versorgung (max 15V). Die Referenz und damit den 
Messbereich kann man mit dem Spannungsteiler in weiten Bereichen 
anpassen. So muss man z.B. für eine Strommessung in einem Netzgerät 
nicht umständlich den Shunt auf einen genauen Wert trimmen.

von Hermann (Gast)


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Nachdem ich den letzten Beitrag geschrieben habe, ist mir aufgefallen, 
dass es auch viel einfacher geht, wenn die +5V-Versorgung stabil ist. 
Man schaltet einfach 24k in Reihe zum 27k oder nimmt gleich 51k (siehe 
Bild). Die Messung ist nur so genau wie die +5V stabil ist.

Noch ein Tipp, wenn man mit dem normalen 9V-Betrieb arbeitet und also 
den internen neg. Spannungsregler nutzt: Diesen -2,8V-Regler kann man 
auch belasten. Er liefert bis 30mA bei 15 Ohm Innenwiderstand und 
80ppm/°Cel. Richtig Sinn macht das bei 15 Ohm Innenwiderstand nur, wenn 
man konstante Last hat. Den entstehenden Fehler kann man am Trimmer 
wieder abgleichen.
Ich spare mir dadurch oft eine zusätzliche Spannung z.B. für die 
Speisung von Sensoren, Dioden, Transisoren ...

von Hermann (Gast)


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Es ist zwar lange her, aber mein Beitrag wird wohl ab und zu nochmal 
gelesen. Mir sind inzwischen 2 DVM mit der angegebenen +-5V-Versorgung 
gestorben. Der Grund ist vermutlich folgender: beim Ein/Aus-Schalten 
kann es passieren, dass die -Spg früher kommt als die +Spg. Ist jetzt V+ 
noch <3V, zieht der interne Spg-Regler zu viel Stom und stirbt. Deshalb 
sehe ich jetzt immer einen 1k-Schutzwiderstand in der V- Leitung zur 
Strombegrenzung vor. Seitdem habe ich noch keinen weiteren Ausfall 
gehabt.

Damit euch das beim Nachbau nicht auch passiert...

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