Moin Gibt's eigentlich irgendeine halbwegs einfache Methode die Strombelastbarkeit von einem unbekannten Trafo zu messen? Hab hier 2 Teile von Pollin rumliegen, steht nix drauf und Netz gibt auch keine Infos her. Sind schon etwas massiver, der eine macht 14-0-14 und 15, der andere 45-0-45 und 217 (ist etwas komisch, hat auf der Primärseite 5 Anschlüsse, 2mal je 2 mit ~12 Ohm zueinander, und einen 5. der mit einer der anderen Leitungen verbunden ist). Primärwicklungen haben bei beiden Trafos um die 12 Ohm.
Das ist schmierig, äh schwierig bis unmöglich. Einen Anhaltswert bekommt man, wenn man anhand der mechanischen Größe des Trafos den Kern anschätzen kann und dann in einer Tabelle nachsieht was ein Kern z.B. EI63 (d.h. 63mm ist die längste Seite) an Leistung umsetzen kann. Sekundärspannung hast Du ja gemessen, Leistungsvermögen des Kernes kann man aus Tabellen ersehen. MfG Paul
Ok danke... hast du zufällig eine passende Tabelle? Stromversorgung war bei mir bisher nie ein Problem, desswegen hab ich mich mit Trafos noch nicht wirklich beschäftigt. Bei dem einen ist der Kern 75x65mm, bei dem anderen ~68x55mm.
Und dann kann es sein, dass eine Hilfswicklung mit dünnen Draht gewickelt ist. Diese kann dann nur einen Bruchteil der Leistung liefern, die bei der Kernberechnung rauskommt. Schätzen, konservativ drunterbleiben und hoffen, dass der Trafo es aushält.
Einige Trafos haben eine überhitzungssicherung ( Schmelzsicherung ) eingebaut dort steht dann z.B. 90°C drauf kannst den trafo ja langsam belasten und gucken wie warm er wird bei 80°C würd ich aufhören. Bei uns im Laden tauschen wir diese sicherungen öfters mal wenn die Trafos im betrieb zu heiß wurden. Ist natürlich keine gute methode herauszufinden was man abnehmen kann aber es funktioiert ;) g0nz00
gegoogled nach "Netztrafo EI-Kern": http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm "Grundlagen zum Wickeln von Transformatoren." ( mit Tabellen und XLS-File) http://www.jogis-roehrenbude.de/Radiobasteln/Trafobasteln/Uebertrager.htm "Was Sie schon immer über Trafos, Siebdrosseln und NF-Übertragern wissen wollten. Man könnte auch schreiben: Der Übertrager, das unbekannte Wesen von Gerhard Haas" http://209.85.129.104/search?q=cache:nq4UraOaLK0J:www.geocities.com/franzglaser/txt/dcdc.html+Netztrafo+EI-Kern&hl=de&ct=clnk&cd=34&gl=de "Transformator mit Gleichrichter und andere Grundlagenbetrachtungen"
Und auf Jogis Seite gibts noch den Link zum Trafowickler: http://www.hsgm.com/hsgm/start_d.htm da hats ebenfalls ein paar Tabellen mit Trafodaten abhängig von der Baugröße.
Die Formel zur Berechnung von Kerngröße->Leistung lautet: Leistung=a*Querschnitt(in cm²)² Der Querschnitt ist der Querschnitt des Metallkerns innerhalb der Wicklung, und a ist eine Konstante die je nach Bauart zwischen 0 und 1 liegt. Mit Werten zwischen 0,5 und 1 kommt man mehr oder weniger gut bei EI Kernen hin. Insgesamt ist das eine ziemliche Schätzerei. Eine andere Möglichkeit geht über den Widerstand der Primärwicklung, anhand dessen man auch die Leistung abschätzen kann. Oder, was ich in letzter Zeit gerne mache: Anhand des Innenwiderstands der Ausgangsspannung und den Trafoabmessungen, die zulässige Verlustleistung und daraus die zulässige Ausgangsleistung ausrechnen. Je nachdem auf was der Trafo optimiert wurde (billig, möglichst steif, geringe Leerlaufverluste usw.) funktionieren die Methoden mehr oder weniger gut. Die einfachste: Belasten und schauen ob der Trafo warm wird. Wenn er mehr als etwa 40-50°C heiß wird, ist zuviel Last dran.
Danke, da werd ich mich mal durchlesen. Den Artikel auf Jogis Röhrenbude hab ich schon gesehen, die Maße dort passen allerdings überhauptnicht zu meinen beiden Trafos. Die Methode mit Belasten und gucken wie warm er wird scheint wohl die genaueste zu sein, hab hier noch irgendwo 'n Satz 3.3Ohm Hochlastwiderstände rumfliegen, da müsste sich eigentlich was basteln lassen. Vorher kann ich ja dann rechnerisch grob abschätzen was ich so dranhängen kann. Ein bisschen komisch find ich, dass ich immer nur was zu quadratischen Blechen finde. Sind bei beiden Trafos rechteckig
Hab jetzt mal den einen durchgemessen, hab die +14 und -14 erst mit 51, dann 27 und schließlich 10 Ohm verbunden. Im letzten Versuch war er nach einer halben Stunde bei 38°C, raus kamen noch 28.4V (unbelastet 31V). Ist das als Dauerlast ok?
Hallo nochmal Hab mal noch 2 Fragen. Einmal zum Überlastverhalten von Trafos. Wenn ich an die Belastungsgrenze gehe steigen ja soweit ich das verstanden hab einmal die Verluste in der Wicklung an (reeller Widerstand, linear zum Strom) und vor allem aber die Kernverluste (eher überlinear). Wird so'n Trafo wenn ich ihn ziemlich stark überlaste dann einfach nur recht schnell recht warm oder passiert noch mehr? Könnte mir zB. noch vorstellen das wegen der hohen mag. Feldstärken die Induktivität gegen 0 geht und das Ding die Netzleitung kurzschließt - kann sowas passieren? Und reicht es wenn ich den Trafo zwangsbelüfte um ein bisschen mehr Leistung rauszubekommen, oder ist das auf Dauer nicht gut? Hintergrund ist folgender: Hab hier noch ein paar alte Rechnernetzteile rumstehen, die ich nicht brauche, die Trafos passen in die Gehäuse gerade so rein (800W AT Netzteil ohne Strombegrenzung ist mir zum Basteln zu heiß). Nun wollte ich noch eine gescheite Überlastelektronik dazubauen (mit Abschaltung bei einstellbarem Strom und wenn der Trafo nimmer kann). Und ein Lüfter sitzt eh schon im Gehäuse. Reicht es also, wenn ich, um den Trafo zu schützen, einfach die Temperatur überwache? Sicherung vor dem Trafo ist klar, sollte ich noch eine nach dem Trafo reinsetzen?
> .. Verluste in der Wicklung an (reeller Widerstand, linear zum Strom)
Das ist ein Trugschluss, die (Verlust-) Leistung ist I^2 * R, sie steigt
also im Quadrat mit dem Strom.
Die Eisenverluste hängen mit der Primärspannung zusammen und sind nahezu belastungsunabhängig, steigen aber mit der Primärspannung schlagartig an, wenn die Sättigng des Eisens erreicht ist. Der belastungsabhängige Teil ist proportional zum Quadrat von I. Wichtige Grenze der Belastung ist die Temperatur im Innern der Wicklung. Auf Dauer sollte sie 70 Grad nicht übersteigen. Je nach Aufbau sind das außen dann 50 bis 60 Grad, an der heißesten Stelle.
Hi, ich bin Elektroniker hab da Ahnung von. Den Trafo kann man schon ausmessen, was da an Strom ziehbar ist. Willst du mehr wissen?
@peter-neu-ulm Das klingt schonmal gut. Wird der Trafo bei Überlast also langsam genug warm, das man es noch erkennt? Hab Angst das der im Extremfall (Kurzschluss auf Sekundärseite) mal eben ein paar kW aus der Dose saugt und durchbrennt bevor die Außentemperatur nennenswert steigt. Eigentlich sollte der zwar eine Temperatursicherung haben, aber die wird wohl nur 1mal auslösen. Dann hab ich 2 Kilo Altmetall. @Micha R. Durchgemessen hab ich die Dinger schon, zumindest soweit mir möglich war. Der 14-0-14 Trafo war nach einer halben Stunde bei knapp 3A Ipeak bei 38°C, das dürfte also als Dauerlast in ordnung sein. Einen anderer, ähnlich großer Trafo (12 und 24 Volt) war nach 5 Minuten bei ca. 50W 10°C wärmer (die jeweils andere Spannung unbelastet). Im Netzteilgehäuse war die Belüftung aber nicht besonders gut (um nicht zu sagen = 0), aber so langsam wie die Temperatur gestiegen ist, sollte der das mit Lüfter problemlos überstehen. Induktivität bzw. Streuinduktivität hab ich nicht gemessen, bringt das was? Müsste die ja dann auch bei ca. 50Hz messen. Mir geht es halt nur darum was passiert wenn ich ausversehen einen Kurzschluss produziere. Die 12V Leitung hat mal eben ~8 Ampere Ipeak rausgetan, wer weis wieviel da bei einem Kurzschluss fließt.
Mach dir mal nicht so viel Sorgen. Wenn das ein handelsüblicher Trafo ist, legt er die E-Werke sicher nicht lahm. Ein Trafo hat von Haus aus einen Innenwiderstand, der begrenzt den Strom sowieso! Was du Messen must ist zum einen die AC Leerlauf-Spannung (Sekundär) und die AC Sekundär-Spannung bei einer definierten Last. Also hänge mal was dran (Last 500mA), Messe dann AC-Strom und AC-Spannung bei angeschlossener Last. So läßt sich der Innenwiderstand ermitteln. Dann kann man auf eine vermutete Ausgangsspannung schließen und durch den Innenwiderstand den zu entnehmenden Strom berechnen. Eine vermutete Ausgangsspannung könnte sein: 5V, 7,5V 9V, 12V, 15V, 18V, 24V. Das ist ein Typisches Raster für Ausgangsspannungen. Wenn man nun weis (und dem ist so!), dass Trafos ihre Nennspannung bei Nennlast bringen, kann man auf diese Weise den max. zu entnehmenden Strom berechnen. Wenn du die Werte hast, gib bescheid!
Kann man den Trafo einfach über Spannungsquelle und Innenwiderstand modellieren? 500mA hab ich leider nix passendes da, aber für ~3.3A und ~5.2A. Hab für jede Spannung 2 Messungen gemacht, die 12V haben 13.7V Leerlauf und 0.78/0.81 Ohm, 24V hat 26.25V Leerlauf und 1.05/1.06 Ohm.
Micha R. wrote: > Wenn man nun > weis (und dem ist so!), dass Trafos ihre Nennspannung bei Nennlast > bringen, kann man auf diese Weise den max. zu entnehmenden Strom > berechnen. Was macht man, wenn der Trafo mehrere Ausgänge hat ? Mal ganz davon abgesehen, dass viele kundenspezifische Trafos irgendeine krumme Ausgangsspannung haben, deren Wert man eigentlich nie genau kennt.
Ich denk mal die Ausgangsspannung wird unter Last auch etwas unter die angegebene Spannung sinken dürfen, solange der Trafo das problemlos mitmacht und nicht in Rauch aufgeht. Dann versuch ich mich mal selber an einer Rechnung. Wenn der Innenwiderstand wirklich halbwegs belastungsunabhängig ist, kann man darüber ja die Verlustleistung im Trafo über
ausrechnen. Wenn die Kernverluste wirklich verhältnismäßig uninteressant sind, fällt fast die gesamte Verlustleistung entlang der Wicklung an. Die Wicklung hat bei dem Trafo etwa 4cm Breite, 7.5cm Länge und 3cm Höhe, also eine Oberfläche von etwa 70cm². Der Kern müsste die Wärmeableitung zwar verbessern (genauso die Grund- und Deckflächen der Wicklung, wo kein Draht langläuft), aber ich rechne mal ohne. Nun weis ich aber nicht wie gut der Wärmeübergang vom Trafo zur Luft ist. Bei in's Blaue geratenen 0.01K/(W*m^2) ergäbe sich für max. 70°C auf der Wicklung eine zulässige Verlustleistung von 31.5W. Das macht für die 24V allein 5.4A und für die 12V allein 6.2A. Die 0.01K/(W*m^2) sind aber wie gesagt in's Blaue geraten, das einzige was halbwegs stimmen sollte ist das Verhältnis der Ströme zueinander. Also rumtheoretisieren kann ich halt auch, die Frage ist ob was praktisch verwertbares bei rauskommt, da stecken ja lauter Vereinfachungen drinnen. Wenn ich von dem Strom ausgehe bei dem exakt 24V rauskommen, hab ich grad mal 2A. Dabei bleibt der Trafo über längere Zeit kalt, sprich da geht noch mehr. So vorsichtig bin ich weil ich noch nix mit so viel Leistung gemacht hab. Mein Wald- und Wiesennetzteil mit 6 Linearreglern spuckt max 700mA aus, wenn ich da einen groben Fehler in der Schaltung hab gibt ein Widerstand Rauchzeichen, oder auch mal ein IC. Aber mehr passiert halt nicht. Der Trafo gibt kurzzeitig auf beiden Schienen zusammen 220W her, da dürfte wohl etwas mehr passieren als das ein Widerstand Rauchzeichen gibt. Desswegen will ich das halt ordentlich machen.
Da oben ist mir 'n dummer Fehler passiert, der Wärmeübergangswiderstand hat die Einheit K*m^2/W, nicht K/(W*m^2). Zahlenwert bleiben die selben.
Die Verlustleistung kommt mir etwas hoch vor. Ich verwende meist rund 300W/m², allerdings für eine vereinfachte Oberfläche: Ich berechne die Oberfläche über Läng, Breite, Höhe des gesamten Trafos. Damit komme ich ganz gut hin, bei bekannten Trafos. Die 300W/m² sind eine Mischund aus ausprobierern und nachlesen. Eine durchschnittliche Oberfläche gibt etwa 10W/(m²K) ab. Bei 20° Raumtemperatur und 50° Oberflächentemperatur sind dass dann 300W/m².
Naja wie gesagt, die 0.01 waren einfach in's Blaue geraten. Dauerhaft gibt der nie und nimmer 5.4A auf 24V her, da steigt die Temperatur knapp 4mal so schnell wie bei meiner Messung mit 3.3A. Die Oberfläche vom Kern (idealisiert als Quader) beträgt etwa 220cm^2. Bei 300W/m^2 macht das 6.6W bzw. 2.5A auf der 24V oder 2.8A auf der 12V. Das erscheint mir wiederrum ein kleines bisschen zu niedig, aber nicht viel. Mit Sicherheitsreserve. Danke für den Richtwert, hat der sich bei dir als brauchbar erwiesen?
I_ H. wrote:
> Danke für den Richtwert, hat der sich bei dir als brauchbar erwiesen?
Ja, ziemlich gut. Es gibt zwar immer Trafos die besonders niederohmig,
ziemlich biliig oder auf sonst was optimiert sind, aber im Durchschnitt
passt es.
Hier mal ein Beispiel (willkührlich gewählt, da er gerade rumsteht):
100VA Steuertrafo 380V->220V.
Abmessungen (Metallkern x Durchmesser Wicklungen) 84mm x 72mm x 65mm
Ergibt etwa 324cm² Oberfläche = 0,0324m² (wenn man den Trafo
näherungsweise als Würfel ansieht).
Macht nach meiner Formel rund 10W Verlustleistung.
Sekundärwiderstand: 21 Ohm. Macht bei 100VA/220V=0,45A etwa 4,3W
Verluste. Primär in etwas noch mal dasselbe ergibt also 8,6W. Dazu noch
die Leerlaufverluste und man ist bei den 10W.
Hmm... hab ja den Widerstand der Spannungsquelle gemessen und nicht den der Wicklung. Aber eigentlich müsste der der Spannungsquelle den auf der Primär- und auf der Sekundärseite enthalten (und auch die Verluste). Bei ca. 1:10 von 220 auf 24 geht der Widerstand auf der Primärseite zu 1/100stel auf die Sekundärseite. Gemessen hab ich primär 32 Ohm, sekundär ca. 0.6 Ohm. Ergibt 0.92 Ohm, müsste also halbwegs hinkommen. Wenn ich Wicklung x Metallkern messe komme ich auf ca. 250cm^2, dann wären's 7.5W oder 2.7A / 3.0A. Das klingt schonmal gut, deckt sich in etwa mit dem was die Temperatur bei 3.3A auf 24V gemacht hat. Und das sind endlich mal richtige Werte und nicht "nach 5 Minuten war er lauwarm". Besten Dank!
I_ H. wrote: > Hmm... hab ja den Widerstand der Spannungsquelle gemessen und nicht den > der Wicklung. Aber eigentlich müsste der der Spannungsquelle den auf der > Primär- und auf der Sekundärseite enthalten (und auch die Verluste). Es gibt bei einem Trafo 2 Innenwiderstände: Einmal den ohmschen Anteil der Wicklungen und dann noch den induktiven der Streuinduktivität (auch als Kopplungsfaktor bezeichnet). Wenn man also Leerlaufspannung und belastete Spannung misst, und so die Impedanz ausrechnet, dann hat man den für die Belastung interessanten Widerstand, mit dem man die Spannungs/Stromkurve berechnen kann. Für die Verlustleistung ist dagegen nur der ohmsche Widerstand interessant. Und den kann man aus den Primär+Sekundärwiderständen errechnen, indem man den Wert mit dem Übersetzungsverhältnis im Quadrat multipliziert, so wie du es ja schon richtig gemacht hast. Bei mehreren Sekundärwindungen wird es richtig gemein: Dann errechne ich die Drahtstärke auf Länge(=Spannung)/Widerstand. Passt zwar nicht ganz 100%ig, da je nach Lage (Innen/Außen) die Länge nicht exakt der Spannung entspricht, aber da das alles nur Abschätzungen sind, geht das schon. Am Ende habe ich also Drahtstärken, die proportional dem Strom sind. Die Leerlaufspannungen verringere ich um einen der Trafoleistung indirekt proportionalen Faktor (größere Trafos haben meist einen geringeren Spannungsabfall bei Belastung). Daraus errechne ich mit Hilfe der nun berechneten Nennausgangsspannungen einen Leistungswert für jede Wicklung. All diese Werte werden aufaddiert und damit und der Trafoleistung dann ein Skalierungsfaktor berechnet, um die einzelnen Werte dann in echte Leistungsangaben umzurechnen. Mit den entsprechenden Spannungen kann man dann die Ströme berechnen. Das ganze macht man am besten in einem kleinen Programm oder in Excel. Die Ergebnisse sind natürlich nochmal ein ganzes Stück weiter von der Wahrheit entfernt als die bereits geschätze Gesamtleistung, aber es ist die beste Möglichkeit die ich kenne. Falls jemand eine bessere kennt, nur her damit...
Hmm... klingt dann für mehrere Sekundärwicklungen doch ein bisschen aufwendig. Hab mal den Trafo durchgerechnet den ich vor ein paar Monaten ausgetestet hab. Den hatte ich ja mit 2.84A bei 31V Leerlauf an der Sekundärwicklung gefordert und nach 30min war er auf stabilen 38°C. Für die 31V bin ich auf eine max. Belastbarkeit von 3.3A gekommen. Macht eigentlich einen sehr realistischen Eindruck, müsste dann ca. 44°C Oberflächentemperatur ergeben. Also danke nochmals, das ist die bisher genaueste Variante die Leistungsfähigkeit von Trafos zu bestimmen. Einen grobe Richtung für die Belastbarkeit mehrerer Spannungen gleichzeitig müsste ich ja dann bekommen indem ich getrennt die Verlustleistungen auf Primär- und Sekundärseite ausrechne und zusammenaddiere. Der auf der Primärseite steigt ja quadratisch mit dem Strom, wenn 2 Wicklungen je 100mA auf der Primärseite erzeugen macht das ja dann den 4fachen Verlust.
Kein Elektroniker würde auf die Idee kommen, und die Trafoabmessungen mit der geschätzten Oberfläche oder sonst was rechnen, um herauszubekommen, wieviel Ampere man einem unbekannten Trafo entnehmen kann. Das macht man über das Deta U und Delta I bei unbelastetem und belasteten Trafo. Gemessen wird die Leerlaufspannung (sekundär AC). Hierbei fließt natürlich kein Strom durch den Verbraucher, da ja keiner angeschlossen ist. Dann mißt man den Strom UND die Ausgangsspannung bei Last (beides AC) Nun setzt man das DeltaU / Delta I Verfahren ein. Beispiel. Trafo Leerlauf-Spannung (U1) = 26,3V AC nun rechnet man einen Widerstand als Last für z.B. 500mA aus: U1 26,3V R = ------- = -------- = 52.6 Ohm 0.5A 0.5A Wenn man keine 56.2 Ohm hat, kann man auch 47, 40 oder 60 Ohm nehmen. es sollte in der Gegend um die 52 Ohm liegen. So nun nimmt mal z. B. eine ausgebaute Heizwendel von einem alten Föhn oder so, kenn kein anderer Lastwiderstand zur Hand ist. Kein 1/4W-Widerstand nehmen: P=U*I = 26,3V * 0,5A etwa 13W Hat man einen Widerstand gefunden in der gewünschten Größenordnung, wird er am Trafo angehängt. Jetzt mißt man die Spannung über dem Lastwiderstand und zusätzlich den Strom. Hier kommt man beispielsweise folgende Messwerte: Spannung im Lastfall (U2) = 25.4V AC und Strom bei dieser Last 0.35A AC. Dann kann man folgendes Rechnen: U Leerlauf - U Last 26.3V - 25.4V Ri = ---------------------- = ---------------- = 2.57 Ohm I Last 0.35A Bei diesem Widerstand ist die Verlustleistung und Blindleistung des Trafos bereits mit drin. Im obigen Beispiel kann ich davon ausgehen, daß die Ausgangs-Nennspannung = 24V~ sein soll. Jetzt kann ich ein Ersatzschaltbild zur Hand nehmen und den maximalen Laststrom berechnen, um die 24V~ nicht zu unterschreiten. Das ist dann der Nennstrom. Das Ersatzschaltbild stellt eine Spannungsquelle dar ohne Verluste und Innenwiderstand mit Spannungsteiler Ri und Lastwiderstand. Etwa so: |---------| | U=26,3V | U1 --------- | |------| Ri |---------- U2 | G | --------- | | | | |---------| --- | | | | | | R Last | | | --- --- | | | --- Nun weist du, 24V~ soll raus kommen bei maximalem Strom, und Leerlaufspannung ist 26,3V. der berechnete Innenwiderstand ist 2,57 Ohm. U1 - U2 26,3V - 24V I Last = --------- = ------------- = 0,895A~ 2,56 Ohm 2,57 Ohm Die NennLeistung des Trafos wäre dann: P = U * I also: 24V * 0,895A = 21,48 VA (oder Watt) So würde ich das machen. Diese Metode funktioniert, solange man von normalen Trafos ausgehen kann. Schräge Werte für Trafos sind Spezial-Trafos. Da funktioniert es nicht richtig. Man hat ja keinen anhaltspunkt, welche Nennspannung da rauskommen soll. Aber bei einer Leerlaufspannung von 18 Volt kann man davon ausgehen, daß dies weder ein 18V Trafo noch ein 5V Trafo ist. Da wäre die Vermutung eher zu einem 15V oder 12V-Trafo zu tendieren. bei relativ dicken ausgangsdrähten kann man eher von 15V ausgehen. bei dünnen eher von 12V, vielleicht sogar 9V. Hat man nach obiger Methode die Trafoleistung erstmal berechnet, sollte man diese praktisch überprüfen. Im Dauerbetrieb über Nennlast sollte sich der Trafo nicht so stark erwärmen, daß man sich die Finger verbrennt. Natürlich kann man einen trafo auch überlasten, dann erhitzt sich der Trafo allerdings so stark, daß die Isolierungen der Wicklungsdrähte schmelzen können und einen Kurzschluss verursachen. Mitch.
Naja, aber die Netzspannung wurde ja zum einen von 220 auf 230V erhöht, darf zum anderen +/- 10% oder so schwanken, und aus meiner Dose kommen eh keine exakten 230V. Also gibt ein 24V Trafo bei 198V (-10% für 220V Netz) und voller Last 24V, ich messe ihn aber bei 250V. Wenn zwischen Leerlauf- und Nennspannung bei 220V-10% 10% liegen, und ich aber bei 250V messe, müssen nicht nur 10% sondern 36% über dem Innenwiderstand abfallen, damit ich auf die Nennspannung komme. Also 3.6mal so viel. Dementsprechend würde ich dem Trafo auch einen 3.6mal so hohen Strom bescheinigen. Da gefällt mir die Methode mit der Wärmeabgabe schon besser. Die Leistung geht nur zur Wurzel in den Strom rein, also selbst wenn ich die Verlustleistung 2mal so hoch annehme wie sie sein darf, wirkt sich das auf den Strom nur mit Faktor 1.41 aus.
mach wie du denkst. Meine Antwort kennst du. Zudem ist es eher unwarscheinlich, daß du genau zwischen den Messungen 10% oder 15% Netz-Spannungsabfall hast. Man kann auch alles dramatisieren. Mess mal jetzt deine Netzspannung! Wieviel hast du? Sind es etwa nur 210V? Außerdem ist die Netzspannung nicht auf 230V erhöht worden. Sonder 230V ist eher die Obergrenze (+%) der zulässigen Netzspannung.
Micha R. wrote: > Außerdem ist die Netzspannung nicht auf 230V erhöht worden. Sonder 230V > ist eher die Obergrenze (+%) der zulässigen Netzspannung. Falsch ! Die Netzspannung ist auf 230V erhöht worden, siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Netzspannung#Erh.C3.B6hung_von_220_auf_230_bzw._380_auf_400_Volt Ab 2009 sind 230V +/-10% zulässig.
Der "richtige" Elektrotechniker bestimmt natürlich das Kappsche Dreieck. Und weiss daraus alles über den Trafo.
OK, das mit der Netzspannung wußte ich nicht. Ich siche ja schließlich nicht täglich in wickipedia nach "Netzspannung" :) Und was hast du nun für ne Netzspannung?
@Micha R. Also ich find's auf jeden Fall schön das du was zu dem Thema beigetragen hast :) Die Methode über die Verlustleistung erscheint mir halt genauer und unkomplizierter. Wenn ich das Multimeter an die Dose halte sagt's mir 232V. Zumindest das von Voltcraft. Da hier einige Schaltnetzteile an der Dose hängen, dürften da auch gut Oberwellen bei sein. Wenn die Kernverluste mit der Frequenz ansteigen (oder die Kopplung abnimmt) kommen die aber nicht mit auf die Sekundärseite und ich kann sie auch nicht mit messen. 3 oder 4 Trafos (alle etwas größer) sind von Sharp (auf der Verpackung von einem stand auch noch was japanisches drauf) und für 110 und 220/230 Volt ausgelegt, da hat die Primärseite 3 Anschlüsse. Aber was die da als Untergrenze festgelegt haben... ??? Der größte Trafo den ich da hab könnte älter sein als ich. Die eine Spannung soll wohl 14-0-14 sein, die andere könnte 16V, 15V oder 14V sein. Aber das Ding tut halt 100W raus und wird dabei grad mal lauwarm, wenn ich sowas neu wollte, wär das sicher nicht billig. Die Wurzel bei der Wärme bügelt halt auch viele Messfehler wieder aus. Wenn ich alle Längen mit einer Ungenauigkeit von 10% messe und den Wärmeübergangswiderstand um 50% falsch annehme, hab ich im Endergebnis trotzdem nur 34% Ungenauigkeit, und das auch nur wenn alle Werte in die selbe Richtung abweichen, so das sich nix aufhebt.
Du gehst hier vom Worst case aus. Dieser tritt aber statistisch eigentlich nicht auf. Wie schon gesagt, ich würde meine Methode verwenden. Die du das tust ist dir überlassen. Wollte hier nur Hilfestellung geben, weiter nichts. Aber als gelernter Elektroniker, der sein Fach beherrscht, würde ich nie über eine Trafofläche oder so rechnen. Ich würde vielleicht noch den Querschnitt des sekundärdrahtes und den Ohmischen sekundär-widerstand auf die Länge des augewickelten Drahtes zurückrechnen und dann die Würmeentwicklung berechnen. Wie gesagt, man kann alles dramatisieren und komplizierter machen als es ist. Im zweifelsfall must du halt mal 100W ziehen und schauen was dann noch raus kommt. Wenn bei 100W der Trafo noch nicht warm wird, kannst du das auch ziehen.
Micha R. wrote: > Aber als gelernter Elektroniker, der sein Fach beherrscht ...aber nicht weiß, dass wir seit über 20 Jahren 230V Netzspannung haben. Das passt meiner Meinung nach einfach nicht zusammen. Und zu wissen wie hoch die Netzspannung ist gehört meiner Meinung nach schon zum Grundwissen, vor allem für einen Elektroniker. Sorry, aber das ist einfach nunmal so. > Aber als gelernter Elektroniker, der sein Fach beherrscht, würde ich nie > über eine Trafofläche oder so rechnen. Ich würde vielleicht noch den > Querschnitt des sekundärdrahtes und den Ohmischen sekundär-widerstand > auf die Länge des augewickelten Drahtes zurückrechnen und dann die > Würmeentwicklung berechnen. Ich will jetzt deinen Vorschlag nicht schlecht reden, ganz im Gegenteil, wenn man die Trafonennspannung kennt, die Netzspannung mit reinrechnet usw. ist das mit Sicherheit genauer als die Wärmemethode. Es gibt aber eben 2 Probleme: - es funktioniert nicht richtig bei Trafos mit mehreren Wicklungen - es funktioniert nur bei Trafos mit bekannter Ausgangsspannung Und beides trifft leider auf die meisten ausgebauten Trafos aus irgendwelchen Geräten zu.
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