Hallo, stecke grad in einer etwas blöden Situation. Hab bei einem größeren Unternehmen mit meiner Diplomarbeit angefangen. Nach ein paar Wochen stellte sich dann für mich so langsam heraus das es eigentlich nicht das ist was ich erwartet hatte. Ich soll eine vorhandene Software um eine zusätzlichen Modus/Funktionsweise erweitern. Diese ist leider sehr schlecht dokumentiert und teilweise auch recht „wild gewachsen“. Anstelle mich mit systemtheoretischen Inhalten zu befassen (wie es beim Vorstellungsgespräch auch gesagt wurde) kämpfe ich mich durch den Code und versuche irgendwelche halbfertige/fertige Module zum laufen zu bringen und in die Software zu implementieren. Da sich grad zur Anfangsphase auch noch ein familiäres Problem einstellte führ ich des öfter nach hause und konnte mich auch nicht wirklich konzentrieren. Leider hab ich zu dem Zeitpunkt versäumt eine klare Entscheidung für/gegen die Diplomarbeit zu treffen. Habe halt gehofft dass sich das alles noch gibt. Inzwischen bin ich auch ziemlich frustriert. Jetzt überlege ich ob ich das ganze nicht kippe, das ganze als Praktikum ansehe (hab immerhin schon 6 Monate, effektiv ca 3 Monate investiert), und noch mal mit einem neuen Thema anfange. Mein betreuender Dozent hat mir unterschwellig auch schon ein Thema angeboten, währe mit Signalverarbeitung auf einem DSP. Jetzt weiß ich nicht so recht wie ich mich entscheiden soll. Vor allem nicht im Bezug darauf wie gut sich das nachher in meinem Lebenslauf macht. Habe ansonsten mein Studium in 7 Semester durchgezogen (FH), bin jetzt schon etwas über das 8. Semester hinaus und würde es wohl so grad mit 9/10 Semester schaffen wenn ich jetzt noch mal neu mit der Diplomarbeit anfange. Was meint Ihr? Wie würdet Ihr als Personaler bzw. Abteilungsleitung auf einen entsprechenden „knick“ im Lebenslauf reagieren? Mit freundlichen Grüßen Daniel
Knick ? Abbrechen ? Am Ende der Diplomarbeit muss irgend etwas Schriftliches vorliegen, Du musst irgendwas Spannendes und Interessantes erzehlen koennen, und etwas gelernt haben. Was das genau war ist eigentlich nicht wichtig. Der Witz am Ingeniersberuf ist dauernd irgendwelche vorhersehbaren und nichtvorhersehbaren Probleme zu loesen. Auch angefangene Arbeiten gehoeren dazu. Solange du am Ende eine Story bringst ist alles in Ordnung. Keine Sorge.
Ich finde es schon witzig, daß Du jetzt schon über ungelegte Eier nachdenkst. Es ist völlig unerheblich, ob irgendein Personaler das vielleicht mal in ferner Zukunft kritisiert oder nicht. Das kann Dir ziemlich egal sein bzw. Du mußt dann Paroli bieten können. Erst einmal mußt Du die Diplomarbeit schaffen. Du mußt einschätzen können, ob und wann Du mit dem Diplomarbeitsthema fertig werden kannst oder nicht. Wenn zu schwierig oder zu langwierig, dann mach die Indoor-Arbeit beim Prof.,die dann hoffentlich schneller geht ?! - für mich wär die Entscheidung völlig klar. Das sind Fragen, da könnte man meinen, man wäre im Kindergarten ...
Wenn du dir vorstellen kannst, die aktuelle Arbeit wenigstens einigermaßen zur Zufriedenheit des Unternehmens und des Betreuers fertig zu machen, würde ich diesen Weg vorziehen. Die Dauer des Studiums ist wichtiger als das Thema der Diplomarbeit. Ich hatte in meiner Arbeit ebenfalls das Problem, für einen Riesenmüllberg an Software ein weiteres Modul entwickeln zu müssen. Das Thema an sich war interessant, aber fast die Hälfte der Zeit verbrachte ich damit, Fehler in den bereits bestehenden, "100% ausgetesteten" Modulen zu finden, bei denen ich nicht einmal Einblick in den Quellcode hatte. Ich musste also für mehrere Blackboxen erraten, welcher Algorithmus sich wohl dahinter verbirgt und welche Fehler wohl ein typischer Programmierer mit hoher Wahrscheinlichkeit in diese Algorithmen einbauen würde. Mit diesen Fehlern ging ich dann zum Betreuer, der sich freute, dass er sie dank der relativ detaillierten Informationen in kurzer Zeit beheben konnte. Solange ich keinen Nachweis der Fehlerhaftigkeit der anderen Module erbringen konnte, lag der Fehler allerdings immer bei mir. Ich habe mich dann aber doch dafür entschieden, mich bis zum Ende durchzuquälen und habe auch keine besonders gute Note bekommen, da ich natürlich in der eigentlichen Aufgabenstellung langsamer als erwartet vorangekommen bin. Dafür habe ich in akzeptabler Zeit mein Studium über die Bühne gebracht und anschließend auch problemlos einen guten Job bekommen, da ich außer dem Studium noch ein paar andere Referenzen vorzuweisen hatte. Und heute interessiert sich kein Mensch mehr für meine Diplomarbeit :-)
Dokumentiere den ganzen Aufwand den Du damit hattest. Problemlöser sind gesucht. Aussderdem gewöhnts Du Dich so an Deinen Job, denn das ist es , was Du wirst zun muessen: Im Morast programmieren - wie ich es nenne.
> Ich habe mich dann aber doch dafür entschieden, mich bis zum Ende > durchzuquälen und habe auch keine besonders gute Note bekommen, da ich > natürlich in der eigentlichen Aufgabenstellung langsamer als erwartet > vorangekommen bin. Tja, sei froh, daß es geklappt hat - ich kenn auch stories bei dehnen ist das ganz anders gelaufen. Ich selbst hab das Thema damals nach 2 Monaten gewechselt, weil ich mir das Durchquälen ersparen wollte und bin dann im Blitztempo fertig geworden - schneller als andere, die schon mit der Diplomarbeit begonnen hatten, zu einem Zeitpunkt, wo ich noch mit den letzten Klausuren beschäftigt war. Den Job danach hast Du wegen Deiner Referenzen bekommen. Bei der Diplomarbeit geht es darum, sie innerhalb einer vorgegebenen Zeit über die Bühne zu bringen und nicht ewig daran rumzudoktoren. Es ist auch keine Schande das Thema zu wechseln - sollte dann aber beim zweiten Anlauf klappen, sonst sieht's schlecht aus.
Ich halte einen Themenwechsel in einer solchen Arbeit für unkritisch. Was sind schon 3 Monate? Schlimmer sind meiner Ansicht nach die ständige Frustration und eine schlechte Diplomarbeit am Ende. Allerdings muss das Alternativthema dann wirklich überschaubar sein und nicht zu sehr von fremden Einflüssen (Arbeiten anderer) abhängen. Insgesamt ist eine Diplomarbeit ohne Frustration jedoch selten, d. h. durchkämpfen muss man sich immer durch unvorhergesehene Probleme.
Alles läuft anders als du denkst? Also wenn das ein prolbem darstellt, hast du wohl den falschen studiengang gewählt :-) ne würd mich da durchbeissen, hatte bei meiner diplomarbeit das gleiche problem (naja also abbrechen stand nie zur debatte), mit dem eigentlichen inhalt der diplomarbeit hab ich damals gar nicht wirkich angefangen...
Durchziehen! Jetzt wo du schon 6 Monate in das Thema investiert hast willst du einen Rückzieher machen? Du solltest in deiner DA eigentlich nur kurz und wissenschaftlich zusammenfassen wie du an das Thema herangegegangen bist.Willkommen im Leben: Den hunderprozentigen Traumberuf oder Partnerschaft gibt es nicht. Man sollte es so arrangieren das Beste daraus zu machen.
Ich würde eher zum Abbrechen raten. Bis zu 2 Monate nach Bekanntgabe des Themas ist das problemlos möglich, ansonsten mit Prof reden. Woher sollen die zukünftigen Personaler denn wissen, daß Du das Diplomthema gewechselt hast? Das muß ja nicht in den Lebenslauf. Viel wichtiger finde ich die Note der DA, auch in Hinblick auf die Gesamtnote und ein evtl. Masterstudienvorhaben. Das Gesamtprädiakt muß dann nämlich gleich besser "gut" sein. Auch soll es ja Spaß machen. Die Personaler sollen sich mit der Studiendauer mal selber an die Nase fassen. Die wenigsten haben wohl in Regelstudienzeit abgeschlossen, viel nicht mal richtig an einer FH oder Uni studiert, sondern kommen über ominöse Wege zum Job und nennen es dann einfach Studium.
Was gibt es denn bis auf Studium für ominöse Wege zum Job zu kommen? Ausser vlt. eine Ausbildung (das wäre aber schon sehr ominös).
Ein Beispiel: Ich kenne einige, die ihr Studium geschmissen haben und schreiben dann in ihren Lebenslauf: "Nach meinem BWL-Studium....", rechtlich nicht anzufechten, erweckt aber den Eindruck, daß es auch abgeschlossen wurde.
Wenn das Gegenüber nicht so wichtig ist, wird derjenige beschimpft, was er sich überhaupt erlaubt zu fragen :-), ansonsten irgendwas erfinden oder aber man ist aufgeschmissen. Bloß wer von pot. Arbeitnehmern fragt den Personaler schon nach seiner DA?
manchmal muss ich glauben, einige angehende "diplomanden" lesen sich die aufgabenstellung nicht durch. eine angefangene diplomarbeit abzubrechen ist das werk eines low performers. solche leute bringen deutschland nimmer voran
@???: Ja, ich gebe die 100% recht, auch wenn ichs ein bisschen durch die Blume formuliert hätte. Und es gibt Gott sei Dank die Groß/Kleinschreibung, wer dies nicht nutzt, ist für mich ein low performer! Abbrechen steht erhlich gesagt nicht zur Debatte. Der Personaler, der das Gespräch führt, weiß ganz genau wie er Fragen muss, um genau solche "dunkle Flecken" aufzudecken. Lieber durchziehen, und gut verpacken. Es wird im Allgemeinen in der DA nicht das erreichte, sondern der Weg zum erreichten bewertet. In deinem zukünftigen Job wird es mit sehr hoher wahrscheinlichkeit auftreten, dass das eigentliche Thema erst nach beseitigung einiger "Leichen" angepackt werden kann. Und es wird so sein das der Chef fragt warum dies und jenes nicht zügiger vorangeganngen ist und Antworten wie blabla alte Software blabla andere habens verbockt blabla wird er nicht akzeptieren, er will entweder hören das Du schuld bist, oder dass die Verbesserungen bald abgeschlossen sind. Willkommen im Berufsleben.
Zieh die Diplomarbeit durch. Wie schon erwähnt zählt nicht was du in der Diplomarbeit gemacht hast, sondern wie du es verpackst. Meine war z.B. gesperrt und ich dürfte nur wenig davon bekannt geben und dennoch habe ich nach einem 14 Semester Studium und mittleren Noten innerhalb 3 Wochen einen guten Job gehabt! Bei mir war es den Personalern wichtiger weshalb ich Studiert habe usw. Es gibt natürlich solche und solche Personaler, aber mach dir keien Sorgen. Mach dein Diplom fertig und überleg dir gut wie du sie verpackst. bye
Ein kleiner Tip. Nie von Problemen schreiben. Also nicht : "Schwer zu ueberwindende Probleme haben mich einen Monat gekostet. ", sondern : "Umfangreiche Abklaerungen haben ergeben... " . Grundtenor ist nicht : "Fuer eine Scheissaufgabenstellung und mangelhafte Geraetschaften hab ich einen Monat verpufft. :, sondern : "Trotz nahezu unendlich vielen Schwierigkeiten und vielen Abklaerungen ist es gelungen...". Wenn die Aufgabenstellung ein Scheiss war und Geraetschaften mangelhaft und veraltet, laeuft das unter Vorbereitung und Infrastruktur, die muss man gesondert anpacken, aber weder breitschlagen, noch nachtraeglich darueber meckern. In einem industriellen Projekt, kann den Vorgesetzten vorrechnen, dass ein zusaetzliches Messgeraet (oder irgendwas) im gesammten Projekt als Einsparung erscheint. Das geht als Abgaenger noch nicht, und ist Teil der Erfahrung. Dh mit 40 dann.
Doch, ich kann auch Kleinschreibung lesen. Aber ich finde es wichtig ordentliche Beiträge zu lesen, und nicht irgendwelches hingeschreibsel ohne Punkt und Komma. Aus dem selben grund Formatiert man ja auch seinen Quelltext, routet seine Platinen ordentlich und malt nicht kreuz und quer seinen Schaltplan - oder?
ggg sag im einer, dass unvorhergesehenes im (arbeits)leben eines ingenieurs alltäglich ist... ich hab damals bei meiner diplomarbeit nach kurzer zeit auch festgestellt, dass die aufgabenstellung mit der arbeit selbst nur wenig zu tun hat, dass ich kaum soweit kommen werden, um die hauptsächliche arbeit der aufgabenstellung anzugehen... aber dass ist ja nix negatives, meine was ist der job eines ingenieurs? richtig, schwirige probleme lösen! Das habe ich auch gemacht, und ne gute note erhalten (ok der industriepartner war nicht ganz zufrieden, weil der ansprechpartner (völlig fachfremd) die probleme nicht sah, respektive nicht sehen wollte... :-) ) oder mein bruder hat bei seiner diplomarbeit zum techniker bei einer bestehenden maschine eine nicht mehr erhältiche sps ersetzen müssen, sprich die software neu schreiben. Er bekam eine ausfühliche doku, konnte aber nie an die maschine... als er sie dann anschliessen und testen wollte, wurde festgestellt, dass die doku die er erhalten hat zwar vollständig, aber völlig falsch war... 3 tag vor abgabe der diplomarbeit... zies durch, mach was du kanst, dokumentiere positiv und klar, dazu nen guten vortrag und eine top note ist dir auf sicher (wiso auch nicht)...
>>der mein bruder hat bei seiner diplomarbeit zum techniker bei einer >>bestehenden maschine eine nicht mehr erhältiche sps ersetzen müssen, >>sprich die software neu schreiben. Er bekam eine ausfühliche doku, >>konnte aber nie an die maschine... als er sie dann anschliessen und >>testen wollte, wurde festgestellt, dass die doku die er erhalten hat >>zwar vollständig, aber völlig falsch war... 3 tag vor abgabe der >>diplomarbeit... Was ist daran so schlimm? Ich mach das als Facharbeiter so gut wie immer. Acuh die Probleme mit falscher Doku sind nicht selten. Hilft aber, wenn man sich die Anlage davor mal anschaut und nen eigenen Plan aufstellt. Also wenn das wirklich die komplette Diplomarbeit war, dann werd ich jetzt dann auch mal eine schreiben ;D
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