Hallo zusammen, ich trage mich gerade mit dem Gedanken meine Festanstellung aufzugeben um mich zukünftig mit Hilfe von Unternehmensberatungen und speziellen Personalvermittlern als freiberuflicher Elektronikentwickler zu verdingen. Hat jemand von euch Erfahrungen mit freiberuflichen Tätigkeiten die über Dritte vermittelt wurden? Wie haben die ersten Projekte geklappt - gab es einen einigermaßen reibungslosen Ablauf und wurden die Erwartungen der Beteiligten erfüllt oder endete es in einem Chaos mit schlechtem Ausgang? Wo liegen die größten Stolpersteine? Bekommt man tatsächlich gute Aufgabenstellungen oder stellen sich die Arbeiten als Ladenhüter heraus die keiner der festangestellten Mitarbeiter machen möchte? Ich erwarte mir von der ganzen Sache ein etwas höheres Einkommen und vor allem aber abwechslungsreichere und interessantere Aufgaben in wechselnden Umgebungen (Zeitrahmen der Projekte beim gleichen Auftraggeber zwischen 6 und 18 Monaten). Im Voraus vielen Dank für Eure Erfahrungen/Meinungen.
Denk dran, dass die Dritten immer über deine Leistungen mitverdienen - was Deinen tatsächlichen Umsatz stets schmälert. Du wirst in die Verantwortung genommen, die Versprechungen der Vermittler einzuhalten. Höheren Verdienst wirst Du erreichen - und wenn es nur über die Multiplikation der erheblich höheren Stundenzahl ist, was wohl eher die Regel ist. Vergiss nicht, dass Sozialversicherungen und Steuern zusätzlich hereingewirtschaftet werden müssen.
jupp und Krankheit, Urlaub (Weiterbildung?) und die Leerlaufwochen und die abflachende Konjunktur, usw.. soooo einfach ist das nicht. Es bleibt aber mehr in der Kasse, da PC, Auto, Handy, Telefon, usw alles über die Firma geht. Es läppert sich auf ca. 500€ pro Monat, die erstmal Netto woanders reinkommen müssen....
>Es bleibt aber mehr in der Kasse, da PC, Auto, Handy, Telefon, usw alles >über
die Firma geht. Es läppert sich auf ca. 500€ pro Monat,
Für die einzelen aufgeführten Komponetnen darfste jeweils einzeln GEZ
anmelden, da nun beruflich genutzt ;-)
Handy+Telefon hast Du zukünftig 2x - sonst unterstellt die das FA einen
Privatanteil - selbiges gilt falls nur 1 KFZ vorhanden,.....
Selbstständigkeit hat was - kein Zweifel, aber ein höheres Einkommen
ergibt sich dadurch nicht automatisch - eher im Gegenteil.
Gerade im Elektronikbereich ist die Konkurrenz aus Fernost nicht zu
unterschätzen; Entwicklungen verschlingen Mannjahre und durch die
Globalisierung ist sowas leicht in Outsourcing realisierbar.
Mann braucht ein schlagkräftiges Alleinstellungsmerkmal um sich
langfristig behaupten zu können.
Handy und Telefon: War Früher so, geht jetzt komplett (is irgendeine Ausnahme) Früher hatte ich halt NUR nen Handy ohne Grundgebühr.. GEZ: Ja und? Du zahlst einmal und gut! Nicht einzeln, Wo steht das? Auto: Frau hat das Private, oder 1%. Fahrtenbuch ist für die .... Also alles machbar. PC´s waren früher auch schön. Kosten nur heute nichts mehr.
Derzeit gibt es nicht Besseres als freiberufliches Entwicklen. Erfahrene sind gefragt wie nie und da sich die Dienstleister gegenseitig Konkurrenz machen (das Ganze scheint in den steady state überzuegehen) bekommt man auch gute Stundensätze. Die Firmen müssen im Moment froh sein, wenn sie einen bekommen, wenn sie einen brauchen.
>Es bleibt aber mehr in der Kasse, da PC, Auto, Handy, Telefon, usw alles >über
die Firma geht.
Typisches Angestellten denken - man kann ja alles abschreiben. Doch was
die wenigsten dabei berücksichtigen ist, dass man erst mal etwas
erwirtschaften muss, bevor man etwas abschreiben kann.
Wichtig ist genau zu kommunizieren was man macht und was nicht. Das ist speziell bei fachfremden arbeiten schiftlich festzuhalten. Der Zwischenhaendler sagt schnell mal, etwas sei kein Problem. Irgendwelche Vorbehalte sollte man auch direkt mit dem Endkunden kommunizieren, und sei es nur der Vollstaendigkeit halber. Ich hatte mal einen Auftrag, mit einem chemischen Sensor ein system regeln. Meine Vorbehalte bezueglich Machbarkeit, Preis und Zeitpunkt haben sich darauf berufen, dass das System linear sei, falls ein Zeitverhalten reinkommt, ich die Uebertragungsfunktion bekomme. Ansonsten sei das als zusaetzliches Projekt mit vorgaengiger Forschung anzusetzen. Der Zeitpunkt kam, das System stellte sich als nichtlinear heraus, ein Zeitverhalten hat reingespielt, aber das Stichwort Uebertragungsfunktion hatte noch niemand gehoert. Auch meine Vorbehalte wurden nicht transportiert, der Dazwischen hat dem Endkunden gesagt es sei kein Problem und die Firma ging hops. ein paar Millionen den Bach runter. Ich hatte meine Vorbehalte zumindest schriftlich niedergelegt ... ein Teil meiner Rechnungen wurde nie bezahlt.
Naja, daß gleich die Firma hopps geht, nur weil ein System mal nicht linear ist - das kann es aber auch nicht sein. (Kopfschüttel) ... >>Es bleibt aber mehr in der Kasse, da PC, Auto, Handy, Telefon, usw >>alles über die Firma geht. >Typisches Angestellten denken - man kann ja alles abschreiben. Doch >was die wenigsten dabei berücksichtigen ist, dass man erst mal etwas >erwirtschaften muss, bevor man etwas abschreiben kann. Die 5.000 Euro, die Du als Selbständiger maximal mehr abschreiben kannst, als der Angestellte, wirst Du ja wohl noch reinbekommen. Die Argumentation ist eher die, daß das Absetzen nicht lohnt, wenn man gering verdient. Die Frage ist nicht, kommt man über die Abschreibungsgrenze, sondern kommt man über die Nettogewinngrenze. Für einen erfahrenen Entwickler muss man mindestens 50k Gehalt ansetzen und 7k an Sozialeistungen addieren. Macht 57k Gewinn abzüglich Steuervorteil (40% von 5k = 2k) -> 55k Gewinn. Ergo: 55k + 5k Nettosonderkosten + 5k Hotel + 5k Auto + 5k Fahrtkosten + 5k Mehrgewinn als der Angestellte, sind 70k. 70k / 1500h sind 46,-. Kriegen tust Du aber über 50. Also passt doch. Wenn Du halt keine 1500h im Jahr bezahlte Arbeit zusammenkriegst, hast Du halt mehr Urlaub. Wer keine 50k hat sondern 60k, muss halt 40h-Wochen rechnen. -> 1740 x 46 -> 10k Differenz brutto. Hast Du 70k Gehalt, brauchst Du einen Stundensatz von mindestens 55,-. Dummerweise kriegt man den nur, wenn man 45h-Wochen ohne Urlaub macht und von einem Kunden zum nächsten hüpft. Aktuelles Angebot : Softwareentwicklung Luftfahrt mit C++ und vwWorks : 62h/h für 45h und 6M+. -> Wird mir in 2008 schon 62k bringen, sodaß ich theoretisch das Arbeiten für 2008 ab 31.Juni einstellen kann. (Der Kunde wird aber sicher verlängern und erwarten, daß ich annehme, daher ist im Sommer sicher nicht mehr als 2 Wochen Pause drin.
>Naja, daß gleich die Firma hopps geht, nur weil ein System mal nicht >linear ist - das kann es aber auch nicht sein. (Kopfschüttel) Naja. Ein Lawineneffekt. Wenn das System linear gewesen waere, haette man es von anderen Parametern entkoppeln koennen. Das wurde als Alleinstellungsmerkmal, dh Vorteil am Markt, herausgestrichen. Die Werbung war eingefaedelt, die Messe geplant. Dann geht's so ploetzlich nicht. Mit ein paar Messungen und etwas Theorie waere es moeglichrweise machbar gewesen. Zeit war eigentlich schon keine mehr da. Der Verkauf hat dann nicht so angezogen, anstelle von Duzenden pro Monat ausliefern zu koennen, meinten die Kunden : Lassen sie uns das Geraet fuer 3 Monate da, wir testen es. Bei einem Stueckpreis von 40kEuro, geht das dann ins Geld, der Zins laeuft, das Duzend Mitarbeiter auf der Lohnliste zieht auch..
Hört sich an nach verfehltem Marketing / Projektplanung. Solche Sachen gibt es öfters, als man denkt. Meist ist es der Zeitdruck, der zu schlechten Lösungen zwingt, die dann nicht funktionieren und den Tod des Projektes nach sich ziehen und dies, obwohl es mit etwas mehr Mühe und Konsequenz geklappt hätte. Da muss man sich zusammenreissen und auf die Zähne beissen. Hauptsache, man hat sein Geld. Leid tut es einem dann für die, die dort bleiben und weitermachen müssen.
>Da muss man sich zusammenreissen und auf die Zähne beissen.
Ach woher denn, man nimmt es genüsslich hin, daß alles schief geht -
bringt neue Projekte , höhöhö
Woran man sich gewöhnen muss: Firmen sind heute immer weniger in der Lage, eine klare und deutliche Aussage dessen zu liefern, was sie eigentlich wollen. Da ist vieles falsch und unvollständig beschrieben, das meistes fehlt. Im Nachhinein heisst es nämlich immer "Das haben wir aber anders gemaint, das war doch klar". Als Selbständiger darfst Du dann immer noch mal kostenlos Nachbrennen und Deinem Geld hinterher laufen. Daher ist die Schriftform zumindest per mail unumgänglich!
>Hallo zusammen, ich trage mich gerade mit dem Gedanken meine >Festanstellung aufzugeben um mich zukünftig mit Hilfe von >Unternehmensberatungen und speziellen Personalvermittlern als >freiberuflicher Elektronikentwickler zu verdingen. Momentan ist eine gute Zeit, wobei man durch die Aufgabe des Jobs eine mögliche spätere Abfindung im Fall einer Kündigung verliert. Wer viele Jahre im Job ist, sollte sich das überlegen, was er aufgibt. Wenn man das macht, bekommt man auch am Anfang nicht soviel. Erst nach einiger Zeit geht es richtig hcoh. Vielleicht hilft dies hier weiter : Beitrag "Die Aufs und Abs im Berufsleben" >Woran man sich gewöhnen muss: > >Firmen sind heute immer weniger in der Lage, eine klare und deutliche >Aussage dessen zu liefern, was sie eigentlich wollen. Das kann ich bestätigen. Es ist aber "unser" Vorteil: Nicht nur, daß wir hier uns profilieren können, indem wir fehlende Dokumente nachziehen oder uns in dem Chaos zurechtfinden - die Tatsache, daß viele Verantwortliche in den Firmen nicht mehr viel können führt gerade dazu, daß viele Probleme entstehen und sich somit Projekte ergeben.
>Das kann ich bestätigen. Es ist aber "unser" Vorteil: Nicht nur, daß wir >hier uns profilieren können, indem wir fehlende Dokumente nachziehen >oder uns in dem Chaos zurechtfinden - die Tatsache, daß viele >Verantwortliche in den Firmen nicht mehr viel können führt gerade dazu, >daß viele Probleme entstehen und sich somit Projekte ergeben. Im Prinzip schon richtig, aber immer und immer wieder nervt das einfach nur noch.
Es wurde schon alles angesprochen. Die Situation ist natürlich individuell verschieden. Manche Berufe sind freie Berufe, es gibt keine Alternative (Ärzte, Architekten...). Ich habe mein Geld immer gekriegt, meistens ging es nicht ohne Androhung von rechtlichen Schritten. Von dem Auftraggeber hört man aber nie mehr etwas. Mit der Zeit werden es immer weniger Aufträge. Ich würde niemals eine Festanstellung gegen etwas "freiberufliches" eintauschen wollen, also Anstellung mit wechselndem Arbeitgeber (Prostitution): Wenn man täglich zur Arbeit muss, dann muss man ran, die Kollegen müssen mit einem klarkommen und man muss mit ihnen klarkommen, eine Zwangsgemeinschaft. Viel wurde gemeinsam über Vorgesetzte gelästert, das schweisst auch zusammen. Das Gehalt erscheint netto wenig, ist aber unterm Strich meistens mehr als sich Freiberufler in die Tasche lügen. Viele Leute sind freiberuflich tätig weil es keine Stelle gibt. Der Arbeitsmarkt ist am Boden und hier und da gibts ein paar Peanuts mit unverhältnismässig viel Aufwand. Freiberufliche Arbeitsverhältnisse die erfolgreich verlaufen münden oft in eine Festanstellung, ist unkomplizierter. Also freiberuflich muss sich lohnen sonst vergiss es.
Die klassische Projektarbeit muss unterteilt werden in reine Dienstleistungen und KNowhowtransfer. Ein Dienstleister, wie ein Serveradmin, kommt vielleicht für ein paar Stunden, kassiesert über 100,- die Stunde und hat so einen Tagessatz von 400,- Der arbeitet im Prinzip eine bestimmte Anforderung ab ohne großes Wissen abzugreifen oder abzuliefern. Deren Ertrag ist rein konjunkturabhängig und betroffen von der Zahl der ANbieter. Die Berater für Geschäftsprozesse z.B. tun dasselbe, geben aber Knowhow ab und nehmen welches auf. Die kommen für 3 Tage und kassieren 1000,- am Tag. Wieviel man im Jahr hat, ist also sehr auftragsabhängig, dennoch ist es schon reichlich stabiler, da das Wissen spezifisch und allgemein ist. Bei den Softwareentwicklern und Ingenieuren , die sehr viel Wissen eintransportieren, liegen die Sätze 10-20% tiefer, aber die sind oft über Monate fest in der Firma drin. Macht am Tag dasselbe, im Monat aber meist mehr. Wenn man sich ranhält, sind 200h drin, wodurch sich ein Monatseinkommen von über 10.000 ergibt. Je kurzlebiger das Wissen, desto einfach ist es für Anfänger da reinzukommen und Grossverdiener zu sein. Die Adminssind das beste Beispiel dafür. Beim langlebigen Ingenieurwissen ist der Knowhowaufbau träger und es dauert länger, bis man gut verdient, dafür ist es krisenfester.
Interessant eure Ausführungen, aber wie kommt man zu Kontakten im freiberuflichen Bereich ? Bin als Dipl.-Ing.(FH) seit Jahren im Bereich Embedded C, TCP/IP, GPS, GPRS und Meßtechnik tätig. Aber freiberufliche Angebote sind mir noch nicht untergekommen. Gibt es Foren, Kontaktbörsen oder seriöse Vermittler ?
GULP kannst Du benutzen, kostet nichts und bringt Dir Kontakte. Aber auch über jede andere Plattform wie z.B: Monster und seine Artgenossen gehen Dich die Dienstleister an :-) Die meisten Projekte werden über Dienstleister vermittelt, da diese umfangreiche Verträge mit den Firmen haben, die sicherstelen, daß die gesetzlichen Bestimmungen für Leiharbeiter (ein solcher bist Du meistens) eingehalten werden. Es ist nämlich teilweise problematisch, dauerhaft 40h die Woche beim Kunden zu sitzen. Die dort verbackenen Klauseln sichern die Firmen gegen Forderungen bez Sozialversicherung und Rentenkassen ab. Dazu bringen sie die bei großen Projekten geforderte Deckung und Regressfähigkeit mit, die der Einzelnunternehmer nicht aufbieten kann. Probiere es einfach mal aus. Kannst Dich auch direkt bei den Dienstleistern melden.
>Es ist nämlich teilweise problematisch, >dauerhaft 40h die Woche beim Kunden zu sitzen. >Die dort verbackenen Klauseln sichern die Firmen gegen ... ab Trotzdem kann man auch direkt für die Firmen arbeiten, wenn man sich im Vertragswerk auskennt. Da ist deutlich mehr zu holen, als über Dienstleister. Obwohl: Heute bekam ich ein Angebot C-Entwicklung für 62,50 Euro, 5 Tage beim Kunden, 9 Monate. Aber man ist eben dauernd weg. >Dazu bringen sie die bei großen Projekten geforderte >Deckung und Regressfähigkeit mit, die der Einzelnunternehmer >nicht aufbieten kann. Das würde ich gelten lassen, wobei es Projekte gibt, wo das Risiko praktisch Null ist.
>Obwohl: Heute bekam ich ein Angebot C-Entwicklung für 62,50 Euro, 5 Tage >beim Kunden, 9 Monate. Aber man ist eben dauernd weg. Klingt auf den ersten Blick super, aber sieh Dir mal die Grafik an, was Du nehmen musst, um im home office oder beim Kunden dasselbe zu haben, wie ein Angestellter, der genau dieselbe Zeit für seinen Beruf aufwendet.
Update für einen Ingenieur mit weniger Erfahrung und noch guten Vergleichsgehalt, einmal für Home Office und einmal für ein Projekt in München. Den Satz fürs home office kriegt man noch (45,- bis 50,- für einfache Software ist leicht machbar) aber in München kostendeckend zu arbeiten, erforderte auch bei langen und damit effizienten Projekten einen Stundensatz, den praktisch keiner zahlt.
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