Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schnellstes Realtime-Linux?


von Rolf F. (Gast)


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Ist das RTLinux das schnellste Realtime-Linux oder gibt es unter den ca.
15 Realtime-Linux-Varianten noch schnellere?

von Peter D. (peda)


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Realtime hat doch überhaupt nichts mit Schnelligkeit zu tun.

Es bedeutet nur, daß es eine Mindestzeit gibt, innerhalb derer eine
Task zum Zuge kommen muß.

Jedes Multitasking ist aber immer noch um Größenordnungen langsamer als
echte Interrupts. Das ist einfach in dem nötigen Verwaltungsaufwand für
die Taskumschaltung begründet.

Ein Interrupthandler muß dagegen nur die Register sichern, die auch
wirklich verwendet werden (in manchen Fällen sogar keins).



Peter

von Thomas Burkhardt (Gast)


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Hallo,

ich hab' leider auch keine Praxiserfahrung, aber zumindest gelesen
habe ich, dass die Werte (Interúptlatenz, Kontextswitch..) von RTAI
durchaus ähnlich sind.
Aber das "schnellste" muss ja nicht das beste sein ;-)

Grüße

von Rolf F. (Gast)


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> Realtime hat doch überhaupt nichts mit Schnelligkeit zu tun.

Quatsch; wenn die Interrupts vom Kernel nur alle paar Sekunden
freigegeben werden (d. h. die ISRs nur dann aktiviert werden), ist das
zu langsam und keine (harte) Echtzeit.
Ich brauche etwas mit weningen ns/us Reaktionszeit zumindest für die
ISRs.

von Thomas Burkhardt (Gast)


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Hallo,

wieso Quatsch? Peter hat doch vollkommen recht. Es geht nicht darum
schnell zu sein, sondern nur definierte Zeitschranken einzuhalten.

Die Forderung von "weningen ns/us Reaktionszeit" ist aber auch nicht
sehr konkret, schliesslich umfasst dieser Bereich mehrere
Größenordnungen. Mit einem Multitaskingsystem auf Basis eines RT-Linux
wirst du aber nicht unter einige Mikrosekunden Interuptlatenz kommen.


Grüße

von Eckhad (Gast)


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Hallo,

nur mal so als Hinweis wenns um RT geht ist sicher auch ein Blick auf
QNX sinnvoll.


Eckhard

von Thomas Burkhardt (Gast)


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Hallo Eckhard,

gute Idee. Frage ist, wie bei QNX momentan die Lizenzmodelle aussehen.
Die hatten mal eine freie Version für akademische Zwecke, darüberhinaus
darf man allerdings tief in die Tasche greifen...

Grüße

von Leopold (Gast)


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Ich muss Peter Dannegger auch Recht geben!

RT bedeutet nur, dass eine vorgeschriebene Zeitschranke eingehalten
werden muss!

mfg leo

von _Tom_ (Gast)


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Versuch mal dein Glück
http://www.erikbuchmann.de/

von Rolf F. (Gast)


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Aha, danke.
Wegen der Stabilität, Portierbarkeit, Skalierbarkeit, Kosten und
Investitionssicherheit kommt mit Abstand nur Linux in Frage.
Ich werde erstmal mit Debian starten und RTAI dazu nehmen. Im Gegensatz
zur DOS/MS-Win kann ich ja auch noch Linux-Treiber nehmen, die ich mal
vor 5 Jahren geschrieben haben ;-)

von Beeblebrox (Gast)


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Programm unter Windows starten, Taskmanager öffnen, zur Prozess-Seite
wechseln den Task mit der rechten Maustaste auswählen und die Priorität
auf Echtzeit stellen :)))))

von Rolf F. (Gast)


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> Programm unter Windows starten, Taskmanager öffnen, zur Prozess-Seite
> wechseln den Task mit der rechten Maustaste auswählen und die
> Priorität auf Echtzeit stellen :)))))

Das hat mit harter Echtzeit nicht zu tun und ist bei einem embedded
Rechner ohne Tastatur u. ohne Maus gar nicht möglich.
Zumindest bis Ende der 90er gab es kein WinXXXX, das harte
Echtzeit-Anforderungen erfüllt u. MS gibt für MS-Win-CE eine mittlere
Uptime von nur 5,5 Tagen an. Das kann man nur für Spielzeug gebrauchen,
wo man einen Bluescreen als Feature verkaufen kann ...
Außerdem will ich den kompletten Sourcecode dursehen (können), auch um
richtiges Kernel-Debugging betreiben zu können.

von Beeblebrox (Gast)


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@Rolf F.
Das war ein Scherz :)

von Joerg Wunsch (Gast)


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Weiß nicht, wie gut der RTlinux Kernel wirklich neu geschrieben worden
ist, ein Standard-Unix ist in aller Regel kaum auf RT zu trimmen.

Gugeln nach `opensource realtime operating system' bringt aber
einiges
zutage.  Es gibt durchaus mehr Opensource als nur Linux...

von Sebastian Schildt (Gast)


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Hi!

Also die meisten (alle?) RT Linuxe basieren IMHO darauf, dass um den
Linux Kernel ein "echter" RT Kernel gelegt wird. Der Linux Kernel ist
dann quasi nur ein Task im RT Kernel, d.h. am Linux Kern ändert sich in
der Regel wenig, es wird nur noch mla ein Hard-Realtime fähiger
MiniKernel drum herum geschrieben.



MfG

Sebastian

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