Hallo! Ich habe bei Reichelt nach Temperatursensoren geschaut und werde aus den Datenblättern nicht ganz schlau, wie die zu beschalten sind. Da gibt es die KTY8*-Sensoren. Diese sind die billigsten. Sehe ich es richtig, dass diese ihren Widerstand ändern? Für eine Widerstandsmessung mit dem µC bräuchte ich (laut Suche "+Widerstand" + "messen") eine Konstantstromquelle. Dann gibt es LM 335 und Co. Diese liefern eine Spannung konstant zur Temperatur zurück. Ich muss also nur mit dem ADC messen. Die Application Note hat ein Bild, bei dem Vcc-Widerstand-Sensor-Masse geschaltet sind. Ich greife die Spannung dann am 3. Bein des Sensors ab. Das Sensor-Symbol ist dem einer Diode ähnlich, also wird das eine Diode sein, die ihre Sperrspannung ändert. Die Wahl von Vcc hängt also davon ab, wie groß die höchste Temperatur sein wird, die ich messen möchte. 50°C = 323,51 K entspr. 3235,1mV. Also Vcc >= 3,3V. Soweit erstmal richtig? Den Vorwiderstand brauche ich, damit die Diode nicht zu viel Strom bekommt. Das Datenblatt spricht von I_reverse = 15mA und I_forward = 10mA. (I_forward düfte in dieser Schaltung egal sein.) Die Datenblatt-Einleitung sagt auch noch, dass das Ding mit 400µA bis 5mA funktioniert. Im Text steht "The LM135 should be operated at the lowest current suitable for the application. Sufficient current, of course, must be available to drive both the sensor and the calibration pot at the maximum operating temperature as well as any external loads." Daraus werde ich aber nicht schlau. Wonach berechne ich die kleinste ausreichende Stromstärke und damit den Vorwiderstand? Das Datenblatt des AD 22100 ist sehr verständlich. Text und Schaltplan für den Anschluss an einen Mikrocontroller. Allerdings ist er auch mehr als dreimal so teuer wie die beiden vorhergehenden Varianten. Vielen Dank für Eure Hilfe
Ich stelle mir das so vor: Aus "Typical Applications" im Datenblatt (linke Schaltung) geht hervor, dass der LM335 in Sperrrichtung betrieben wird. Wichtig für das Verständnis der Beschaltung ist das Bild "Reverse Characteristics" oben rechts auf Seite 4. Ab einer bestimmten Sperrspannung gibt es einen Durchbruch, in welchem die Diode betrieben wird. Hier ist die Spannung unabhängig vom Strom und abhängig von der Temperatur. Man sollte also den Widerstand folgendermaßen dimensionieren: U=Spannung zwischen Vcc und LM335 (z.B. Vcc-3V bei 25 °C), I=kleiner Strom, sodass der LM335 gerade im Durchbruch ist (z. B. 0.5 mA). R=U/I. Man muss darauf achten, dass I oberhalb von 0.3 mA bleibt, auch wenn VCC auf einen Minimalwert absinkt (z. B. bei Batteriebetrieb). Bei mir hat das Betreiben des LM335 mit einem ATmega2560 ganz gut geklappt. Allerdings bin ich mir über die Genauigkeit noch nicht ganz so sicher und würde eher von 1 bis 2 °C Fehler ausgehen als von 0.5.
KTY-Sensoren werden üblicherweise in einer Brücke an einer konstanten Spannung betrieben. Dann ergibt sich ein lineariserter Wert für die Spannung vs. Temperatur. Deine ersten Ausführungen zu LM335 sind so richtig. Man braucht eine höhere Versorgungspannung. Der Strom sollte deshalb so klein wie möglich sein (Eigneverbrauch minimal 400 µA + Strom, den deine Auswerteschaltung / Anzeigeschaltung benötigt) wegen der Eigenerwärmung. Diese verfälscht das Messeregebnis, wenn der Strom zu hoch ist. Wenn du also mit einem hochohmigen Eingang weiterarbeitest (OPA als Spannungsfolger z.B.), dann kannst du bei den 400 ... 500µA bleiben. Der Vorwiderstand ist dann (Vcc - ca. 3.3V [bei max 50°C]) / 400 µA. Beachte, dass bei einer Messung bei tiefen Temperaturen dann mehr Strom fließt und damit mehr Eigenerwärmung verursacht. Vermeidbar durch eine Konstantstromquelle oder einfach durch ein höhers VCC (z.B. 15V) mit höherem Vorwiderstand für kleinere Stromschwankungen. Da fallen die 0.5V bei 50° TempÄnderung nicht sehr ins Gewicht.
Richtig, die KTY8* sind NTC-Widerstände. Hier benötigst du eine Konstantstromquelle. Die über den Widerstand abfallende Spannung ist dann deine Messgröße. Dabei muss beachtet werden, das sich der Widerstand nicht durch den Stromfluss durch Verlustleistung erhöht. Daher niedrigen Strom nehmen und entsprechend an den Spannungsmessbereich anpassen. Beim LM335 gilt laut Datenblatt: Die Sperrspannung steigt mit höheren Sperrstrom. Allerdings erwärmt sich der LM335 mit höherem Strom und veriliert somit an Genauigkeit. Gruß Alexander
> Da gibt es die KTY8*-Sensoren. Diese sind die billigsten. Verzichte auf die KTY von Reichelt und kaufe die KTY11-5 bei Conrad (153667 - 62). Das sind Sensoren mit T25~2000 Ohm im TO92-mini-Gehäuse. Das kleinere Gehäuse sorgt für eine erheblich schnellere Reaktionszeit. Anschluss: Spannungsteiler an ADC-Port wie im Anhang. Der Widerstand R38 ist ein Präzisionswiderstand mit geringer Temperaturdrift. Idealer wäre ein 1.4K, aber 1K ist einfacher zu finden (445677 - 62). Mit einem 1K liegt der Wertebereich (bei AVCC = 5V) zwischen 1.92V (0 Grad) und 0.89V (150 Grad), kann also mit der internen 2.56V-Referenz gemessen werden und man erreicht eine 10bit-Auflösung von 0.35 Grad. Mit R38 = 1.4K wären es 0.31 Grad. Allerdings ist der Strom bei Temperaturen << 100 Grad ziemlich hoch (z.B. 1.66 mA bei 25 Gad; 1.47mA bei R38 = 1.4K). Wenn es sehr genau sein muss, sollte man den Sensor vieleicht nur zur Messung einschalten, um die Eigenerwärmung loszuwerden. Das Problem beim KTY ist das Kalibrieren. Mit Zweipunktkalibierung und dem Polynom aus dem Datenblatt wird es vermutlich nicht besonders genau. Besser wäre es, wenn man mit einem (langsamen, teuren, im Wertebereich stärker beschränktem, aber kalibrierten) DS1820 kalibriert.
Vielen Dank Euch allen! Im ATmega8-Datenblatt habe ich gefunden, dass der ADC bei 5V Vcc maximal 375µA verbraucht. Also berechne ich den Widerstand mit (5V-3,3V)/(400µA+375µA) = 2194 Ohm. Perfekt. (Also nehme ich den 1%-1,5-kOhm-Metallschicht-Widerstand von Reichelt für 8 Cent.) Die Schaltung von Dietmar E verstehe ich nicht ganz. Der Strom ist doch gar nicht bekannt. Heißt das, Du baust einfach die Schaltung auf und kalibrierst dann, irgendetwas konstantes wird sich schon einstellen? Das würde nur gutgehen, wenn ich keine anderen Verbraucher an- oder abstelle. Ein paar LEDs einem bei Deiner Schaltung doch einen Strich durch die Rechnung, oder?
Alexander Liebhold wrote: > Richtig, die KTY8* sind NTC-Widerstände. Genauer gesagt sind es PTCs. > Hier benötigst du eine Konstantstromquelle. Oder einen Spannungsteiler mit Widerstand, wie auf sprut.de beschrieben.
> Die Schaltung von Dietmar E verstehe ich nicht ganz. Der Strom ist doch
gar nicht bekannt.
Der Wert des Präzisionswiderstands ist bekannt, der Wert des KTY kann
als f(T) einer Tabelle entnommen werden (oder einem Polynom im
Datenblatt), die beiden liegen in Reihe an 5V, damit kann man den Strom
zu jeder Temperatur berechnen. Der ADC-Eingang ist hochohmig und wird
für den Stromfluss ignoriert. Aber um Strom geht es gar nicht direkt.
Der ADC misst die Spannung des Spannungsteilers aus KTY und R38.
Gemessen wird in obigen Schaltplan die Spannung U38, die über dem
Präzisionswiderstand abfällt, weil die besser in 0...2.56V passt.
Üblicher ist, die Spannung über dem KTY zu messen (5V - U38). Aber mit
dem Ohmschen Gesetz kann die Software aus der Spanung den Widerstand des
KTY berechnen - und daraus die Temperatur, siehe Datenblatt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.