Na, am Montag stand noch ein Artikel in meiner Tageszeitung, daß von
48000 arbeitssuchenden Ingenieuren zunächst nur 23000 erfolgreich
vermittelt werden konnten, da die Anforderungsprofile nicht immer
reibungslos passen.
Schwerer vermittelbare, z.B. Bauingenieure, wo der Markt gesättigt ist,
sollten sich, z.B. durch Fortbildung, auf Anforderungen anderer
Fachbereiche, z.B. Maschinenbau, anpassen.
Wenn es so weiter geht, kriegen wir wirklich eine Schwemme technischer
Akademiker. Die Tatsache, daß die momentan so knapp sind, hat ihre
Ursachen in minimalen Verschiebeungen der Wirtschaft.
Wenn nur ein Endfertiger einen Auftrag hat, dann fragt er sofort 4-5
Zweitlieferanten, sobald der erste nicht zusagt. Also aus 1 mach 5! Für
jeden der 5 sieht es dann so aus, als ob er deutlich mehr Aufträge
machen könnte, wenn er noch einen Entwickler mehr hätte -> ergo: 5
Zulieferer suchen Techniker. Da sie bei den Dienstleistern suchen,
multiplizieren sich die Stellen nochmal hoch.
Die Angeblich 20000 fehlenden Ingenieure sind real nicht mehr als
3000-4000 und die werden bald nicht mehr gebraucht, wenn die Konjunktur
auch nur 1-2% abflaut!
Dann sitzen noch mehr junge Ingenieure auf der Strasse oder arbeiten bei
Bosch für 2400,- brutto als Praktikant. :-(
Es gehen hier schon ganz dolle Dinge ab:
Ich war in meiner Firma der zuletzt eingestellte E-Ingenieur, mußte ergo
jetzt als erster wieder gehen. Sparmaßnahmen.
Eine Woche vor meinem Ende bekam ich noch mit, daß die jetzt ganz
normale Ausbildungsberufe an die Ingenieursarbeit, Softwareentwicklung,
setzen wollen. Ein langjähriger Kollege eines einfachen
Ausbildungsberufes, dem standen die Haare zu Berge, der hatte sich noch
mit Händen und Füßen gewehrt, soll jetzt meine Aufgabe übernehmen...
Und dann war ich wech...
>Ich war in meiner Firma der zuletzt eingestellte E-Ingenieur, mußte>ergo jetzt als erster wieder gehen. Sparmaßnahmen.
Das sehe ich mit großer Sorge, daß man sich Leute zur Festanstellung
holt, um sie zu einem geringen Gehalt beschäftigen zu können und sie
dann nach Projektende wieder rauskegelt. In einem Fall war es sogar so,
daß sie bei einem extra die Probezeit verlängert haben, um ihm weiter
eine mögliche Festeinstellung vorzugaukeln. Er musste es mitmachen, da
er ja eine Vollstellung aufgegeben hatte und dann auf der Strasse
gesessen hätte.
>Noch vore nem jahr war [bei Bosch] 600 Brutto angesagt ..... in/um Stuttgart
Das sehe ich mit noch größerer Sorge! Wer soll bei solchen Aussichten,
denn noch studieren? Ich kann es kaum begreifen, daß ein Firma wie Bosch
so etwas nötig hat, lauter Anfänger als Pratzen zu beschäftigen. Ich
habe das kürzlich auch wieder mit einem PL von Bosch besprochen und er
war in argen Argumentationsnöten, mit zu erklären, warum wir etwas von
Bosch kaufen sollen, wo angeblich 50 Jahren Knowhow drinsteckt, das aber
real von Anfängern programmiert wurde, die zudem noch unzufrieden sind.
Ich glaube aber, daß sich die Schwemme in Grenzen halten wird, da auf
diese Weise noch mehr junge Leute in andere Branchen abwandern werden.
>Gute Ausbildung und Erfahrung sind aus meiner Sicht in D-Land>nach wie vor eine Erfolgsgarantie!
Nur, wenn Bedarf ist! Wenn 11 Eliteingenieure nur 10 Stellenangebote
haben, ist einer automatisch ohne Job und fängt an, die anderen zu
unterbieten. Das geht soweit, bis einer nicht mehr unter seine
Zumutbarkeitsgrenze geht und auch dann ist wieder eine ohne Arbeit. So
richtig gefragt sind nur die besten 10%.
Was machen die anderen 90%?
>Ausbeuten
Zum Ausbeuten gehören Drei: Der Ausbeuter, der Augebeutete und die
Situation, die das Ausbeuten ermöglicht.
Was tut ein Ingenieur, der mit 50 arbeitslos wird und vom Arbeitsamt
gesagt bekommt, er muss JEDE Arbeit annehmen ? Er MUSS bei einem
Ausbeuter untersschreiben und für die Hälfte arbeiten, egal was er kann.
Damit hat er dann brutto und netto mehr, als wenn er Arbeitslosengeld
bekommen hätte.
Ich kenne Ingenieure Ende 50, die für unter 3000,- brutto arbeiten
müssen, weil sie sonst Hartz4 hätten. Die haben allesamt mehr drauf, als
die meisten Jungen hier im Forum zusammen. Wissen veraltet nämlich
schnell und das Lernen traut man nur den Jungen zu.
Seht euch doch mal um, wie alt eure Kollegen sind, die das machen, was
ihr macht?
Wer programmiert AVR, ARM?
Wer entwickelt PLD?
Die älteren machen doch maximal noch Verwaltung, Bauteilbeschaffung und
SAP-Buchungen, oder sie sind in einer Führungsrolle, oder im
Aussendienst.
Macht euch mal Gedanken, warum jemand euch in 10 Jahren noch an die AVRs
dranstellen soll, wenn er einen jungen von der Uni bekommt, der die
neuen automatischen grafischen Codegeneratoren bedienen kann, respektive
die gut genug Mandarin, Ungarisch oder Rumänisch beherrshen, um die
Software planen und nach dort beauftragen zu können.
Wir machen auch schon 30% der Software aus Drittländern und wenn ich
nicht das Knowhow über die Altgeräte hätte, würde man mich auch durch
einen Jüngeren und Billigeren ersetzen können. So sieht es aus.
Korrektur: Ich meinte natürlich "Damit hat er dann brutto und netto
WENIGER, als wenn er Arbeitslosengeld bekommen hätte."
Grund: Die Dienstleistungsanbieter müssen, um überhaupt Leute zu
bekommen, gerade soviel bieten, daß sie nicht weit weg sind, von der
Maximalsumme des ALG. Diese liegt bei 70% des Nettolohns, was etwa 65%
des Bruttolohns darstellt. Ergo bieten sie 60%. Wer als Ingenieur aber
gut verdient hat, der knallt an die Absolutgrenze, die in etwa bei 1800
netto liegt. Man kann also nur erwarten, etwa 1500,- netto zu erhalten.
Bei Verheirateten sind das rund 2500,- Brutto. Da liegt die kritische
Grenze.
Mehr gibt es nur, wenn der Dienstleister einen zu hohen Tarifen
reinbringen kann, das wiederum geht nur, wenn der Kunde es bezahlt. Da
die Kunden aber für die Standardaktionen keine älteren wollen und es
genug junge gibt, klappt das nicht. Ausserdem bekommst Du als
Angestellter bei einem DL nicht mit, wenn er mal mehr bekommt. Fordern
kann man nichts, da sofort Arbeitslosigkeit und Hartz4 drohen, wenn man
kündigt.
Der "Markt" von Angebot und Nachfrage funktioniert nur bei Ingenieren
<35Jahren perfekt. Bei Softwareleuten ist es ebenso. Zwischen 35J und
45J gibt es schon ein Drittel, die nicht mehr von der Markt profitieren
und für unter Durchschnitt arbeiten, auch wenn sie gut genug sind.
@ Unglaublicher
willkommen in der Realität.
Hat der Mensch zu viel Arbeit, mosert er.
Hat der Mensch zu wenig Arbeit, mosert er auch.
Das genaue Mittelmas wird kaum erreicht. Und wenn der Mensch es hat,
dann ist den meisten langweilig.
Prinzipiell schafft sich der Mensch doch die ganze Technik um letzten
endes weniger arbeiten zu müssen um mehr Zeit zum leben zu haben.
Doch ist dieses weniger arbeiten nicht gleich verteilt. Es gibt Menschen
die durch die Technik viel viel mehr und schneller arbeiten müssen und
Menschen die dadurch viel viel weniger bis garnichts mehr arbeiten
können.
Letzten Endes kann man es drehen wie man will. Das Einzige was auf Dauer
garantiert ist, sind Gesellschaftliche Spannungen, die dann wieder
abgebaut werden müssen.
Nun mag ich für manche etwas abschweifen, aber möchte es mal ansprechen.
Unser Planet hat nunmal begrenzte Resourchen. Er hat keine unendliche
Ausdehnung und somit kann er nur eine begrenzte Anzahl an Idioten
aufnehmen.
Da sich die Idioten sehr stark über materielle Dinge definieren, raffen
Sie dannach. Das mag gerechtfertigt sein, da der Mensch nicht besser
sein kann als die Welt (Natur) in der er lebt. Doch verlieren manche
das richtige Augenmass und schießen über das Ziel hinaus.
Nun kann man alle Resourchen und Schätze dieser Welt auf alle Menschen
gleichverteilt, oder auf einen einzigen Menschen konzentriert sehen.
Irgendwo dazwischen liegt der jetzige Istzustand.
Doch wie sollte man diese Gleichverteilung bewerkstelligen sofern diese
überhaupt angestrebt wird? Man weiß ja nicht wieviel Generationen noch
folgen. Die die folgen haben ja auch ihren gerechten Anspruch auf
saubere Luft, Rohstoffe wie Öl, Holz, und auch Land. Die Generationen
davor haben sich ja z.B. das ganze Land untern Nagel gerissen und
vermieten dies nun an die folgenden. Das Geld das somit eingenommen
wird, fließt aber wieder in den Kreislauf zurück. Das Öl aber, das von
ca. 3 Generationen aus dem Boden geholt und in die Atmosphäre geblasen
wurde, wird aber für lange lange Zeit dort bleiben.
Momentan haben wir, sofern man gewissen Instituten Glauben schenken
darf, ca. 6.760.000.000 Menschen auf dem Planeten. Im Jahr 2050 werden
es mit hoher Wahrscheinlichkeit ca. 9.500.000.000 Menschen sein. Die
wollen alle ihren Porsche in ihrem Ferienhaus auf einer Südseeinsel
haben.
Derzeit sind ja gerade China und Indien am aufwachen. Eine
Rieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeesige nahezu unerschöpfliche Masse (Resourche)
an Arbeitskraft, die da am Schwungholen ist. Und diese Masse wird
angesichts der Zuwachsraten bis zum Jahr 2050 staaaaaaaaaaaaark wachsen.
Also ein wahres Paradies, das da auf Arbeitgeber zurollt.
Momentan haben wir Milliardäre auf dem Planeten. Die Masse an
Arbeitswilligen wird wohl Billionäre hervorbringen.
Es ist jetzt schon so, dass die 1000 reichsten Menschen der Erde
zusammen soviel Casch haben, wie die 600.000.000 ärmsten Menschen der
Erde.
Irgendwo muss und wird es einen Wendepunkt geben. Dann wird die
Population schrumpfen müssen. Dann Schrumpft der Markt an potentiellen
Porschefahrer, Waschmaschinenkäufer, Fernsehguckern und .....
Und wenn die population schrumpft, dann guckt die Oma und der Opa zuerst
dumm aus der Wäsche, da kein Enkel da ist, der ihre Rente finanziert.
Die Wirtschaft ist ein Mammutbaum, der in einem Haus mit viel zu
niedriger Decke wächst.
Und die Weltpolitiker beschneiden ihn an den Blättern anstatt an den
Wurzeln.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass die jetzige Generation, sofern
sie Zugang zu Bildung hat und diesen Zugang auch nutzt, im Schnitt die
Gewinner der kommenden 40 Jahre sein wird. Dannach geht der Rakete der
Sauerstoff oder der Sprit aus und man kann nur hoffen, das genügend
Fallschirme in das System eingebaut wurden, um die Landung auf dem Boden
der Realität so sanft wie möglich ablaufen zu lassen.
Keine Sorge die Industrie schafft ihren eigenen Untergang, indem sie
massenhaft Chemikalien in die Umwelt ausstösst mit dem Ergebnis dass
Männer immer mehr zu Frauen werden. Also dürfte der Populationszuwachs
sich bald ins negative umkehren.
Wer es nicht glaubt hier der Link dazu:
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/bstuecke/73251/index.html
oder einfach nach "unfruchtbar durch weichmacher" googeln.
Sehe ich auch so. Bei Fischen hat man es schon beobachtet, dass es immer
mehr weibliche Fische gibt, weil die Menschen durch bspw. die
"Anti-Baby-Pille" die Hormone der Fische beeinflussen...
Heißt dass im Umkehrschluss, dass es bald mehr Ingenieurinnen als
Ingenieure geben wird???
Na wo is das Problem die 9.500.000.000 so nich zu erreichen?
Ein Mann kann theorethisch unendlich viele Nachkommen haben. Eine Frau
aber nur eine stark begrenzte Anzahl.
Jetzt wisst ihr auch, warum Frauen so wählerisch im Bezug auf
Partnersuche sind.
>Jetzt wisst ihr auch, warum Frauen so wählerisch im Bezug auf>Partnersuche sind.
Nicht ganz richtig, Du beziehst Dich bestimmt auf die Gametentehorie von
Grammer et al. Die Damen sind deshalb so wählerisch, weil sie durch und
nach der Schawangerschaft einen unvergleichlich höheren Einsatz bringen
müssen. Ihr Vorteil ist es dabei sich über eine lange Zeit an ein
leistungsfahiges Männchen zu binden, während ein Mann eher davon
profitiert, möglichst viel Samen zu streuen (Polygamie).
daß das kapitalistische System vermeintlich nur mit Wachstum >2,5 %
funktioniert ist bei begrenzten Resourcen ( insbes billige Energie)
ein massives Problem, welches von den ach so tollen Angebotstheoretikern
nicht mal ansatzweise gelöst ist.
Der einzigen Angebotsansatz, der derzeit (nur in einer Richtung
allerdings)
mit einer gewissen Vehemenz angewendet ist , ist der, ganze Berufzweige
in
den Junkstatus zu versetzen , also genau den Ast, auf welchem UNSRE
Wirtschaft basiert . Denn gewisse Produkte werden nicht von BWLern usw
erdacht usw...
Somit ist der Ansatz von klk oberflächlich betrachtet in Ordnung, aber
er korreliert überhaupt nicht -und das nachhaltig seit über 15 Jahren-
mit der Realität.
Das "Checklistensystem" fast aller HRs basiert auf bruchfreien LL mit
Schnellststudium idealerweise an Topunis gepaart mit exakt passender
Beruferfahrung.
Wie wir alle wissen kann letzeres nicht aufgebaut werden, wenn selbst
die besten (!!) 10 % ausgepreßt werden wie ne Zitrone , zB Projekte /
Verfahren binnen Kurzzeit retten und weltmarktfähig machen - und
selbst ein "unbefristeter" Arbeitsvertrag nicht "abschreckt" genau
diesen Machern eine Entlassung statt Bonuszahlung schicken....
Daß einige vor lauter (pekuniärer ) Verzweiflung "mitspielen" und
für Dumping arbeiten - sorry heute ist 1 Euro net mehr Wert wie
1 DM damals - damal bekam ein Ing als Einstieg 70-80000 DM ..... somit
sind wir inflationsbereinigt mit 85 kE für "Fachkräfte" nahe an der
wirtschaftlichen Realität des angemessenen Lohns - das ist nur aus
Sicht eines rückwärtsorientierten Controllers ohne kognitiver Kompetenz
dito nichtvorhandener strategischer Intelligenz zu verstehen.
Bei vielen Gesprächen drängt sich mir schnell auf , wie kommt der
eigentlich auf diese Position und warum merkt keiner , daß man so
mittelfristig die Firma verwirtschaftet.
Impfung durch Lobbyisten sollte nicht dazu führen , daß "der Kasten"
oberhalb der Augen nur heiße Luft enthält.
Leider werden wir "es" bei den derzeitigen der Ing /IT ler nicht ändern
können . Wir sind ja die letzten , die zB Generalstreiken und noch eine
gewisse Erziehung genossen haben.
Heute sollte man zB Assesment direkt ablehnen - was soll so ein
"Polizeiverhör" in Zeiten des Fachkräftemangel -> UMDENKEN !!
Dito gleich das Gespräch beginnen mit dem was zählt :
Was ist mein genauer Job , wer arbeitet mir zu , wielange wird im
Schnitt auf dieser Ebene gearbeitet ( also net xx Überstunden )
Was bieten Sie für ein Gehalt , Sonderboni , Auto etc ist Standard
Ab einer gewissen Ebene sollte man Antrittsgeld nicht unerwähnt lassen.
Wenn ALLE so ein Procedere "durchziehen" würden -und sobald ein HR-ler
versucht "abzuwimmeln" - Ihrer Firma alles Gute für die schon nahe
Zukunft wünschen UND GEHEN !
Das ist die einzige Sprache ,die verstanden wird - Wir bieten mehr, als
man zugestehen will und genau dort muß man es packen.
Natürlich braucht man dazu ein gewisses Rückgrad , aber wer dies nicht
hat , hätte besser nicht studieren etc dürfen .
Toller Text - nur kapier ich net, was du uns sagen wilst.
Etwas zu oben:
>während ein Mann eher davon profitiert, möglichst viel Samen zu streuen
(Polygamie).
Der Mann profitiert nicht! Die Rasse profitiert, wenn sich die Männer so
verhalten, ergo setzt es sich durch.
nabend ,
@Lankemeier
die Frage ist unpräzise, weil unklar wer gemeint ... falls mich
Wenn nicht verstanden , nochmal lesen und nochmal... wenn dann immer
noch net der Groschen gefallen ist, wundert nix mehr.