Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fachkräftemangel - Schein und Wirklichkeit


von Robert Grabosch (Gast)


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Anbei eine Statistik, die unsere Gruppe im Zusammenhang mit der IHK 
gemacht hat. Die Grafik zeigt die der Arbeitsagentur gemeldeten Stellen 
für reine Programmierer, Softwareentickler und Hardwareentwickler in den 
jeweiligen Altersgruppen. Die rote Kurze gibt die kummulierte Zahl von 
Stellensuchenden unterhalb dieser Altersgruppe an sowie in grün die für 
diese Altersgruppe verfügbaren Stellen.

von Robert Grabosch (Gast)


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Neuer Versuch mit der Grafik.

von Robert Grabosch (Gast)


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Wie leicht ersichtlich ist, exisitert ein mathematischer Mangel 
lediglich im Bereich der jüngeren Bewerber. Die Zahl der Stellen nimmt 
mit dem Alter der Bewerber naturgemäß ab. Massgeblich sind hier die 
Angaben in den Stellenausschreibungen sowie die Angaben der Einsteller 
auf Rückfrage, wie der ideale Kandidat aussähe, bzw. bis zu welcher 
Grenze sie einstellen würden. So liegt das Maximum bei etwa den 30-35 
jährigen, die sich einer großen Zahl offener Stellen gegenüber sehen 
(abgesehen von den ganz jungen unter 30, denen meist die Beruserfahrung 
fehlt), während die kritische Grenze bei etwa 40 Jahren liegt: Dort 
steht jedem Bewerber nur etwa eine Stelle entgegen! Noch ältere Bewerber 
konkurrieren um einige wenige Stellen.

Geht man davon aus, daß man alle offenen Stellen mit den jeweiligen 
Bewerbern besetzen möchte, so ist der Schnittpunkt der roten mit der 
grünen Linie massgeblich. Daraus folgt, daß Stellenanbieter meist nur 
bis zum Alter von 35-40 greifen müssen, um volle Sättigung zu erzielen.

Schlecht sieht es somit für Programmierer über 40 aus, etwas besser 
stehen die Softwareentwickler mit breitere Kompetenz und auch die 
Hardwareentwickler. Einzig hier werden vermehrt auch Stellen für Ältere 
angeboten.

Die Statistik ist lokal begrenz und daher nicht voll aussagefähig, zumal 
viele Stellen der Arbeitsagentur nicht gemeldet werden und auch viele 
Jüngere sich nicht anmelden. Es ist aber kaum zu erwarten, daß die 
Situation bei den nichtgemeldeten Stellen hinsichtlich älterer 
Akademiker günstiger aussieht - im Gegenteil.

von PCGH-Autor (Gast)


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>eine Statistik, die unsere Gruppe im Zusammenhang mit der
>IHK gemacht hat.
Was ist das für eine Gruppe ?

>Geht man davon aus, daß man alle offenen Stellen mit den jeweiligen
>Bewerbern besetzen möchte, so ist der Schnittpunkt der roten mit der
>grünen Linie massgeblich.

Aber nur, wenn das Profil der Leute passt, was es nicht tut, da sonst 
die grüne Kurve auf Null wäre, gelle ?

Oder wollen die alle nur zuviel Gehalt ?

von Jorge (Gast)


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Zahlen sind immer besser als gar keine (Frau Merkel ist doch Physikerin 
gewesen, warum bewirbt die sich nicht mal). Es wurde ja schon vieles 
angesprochen, jetzt noch mein Senf dazu:

- IHK wer braucht die eigentlich. Sie wollen immer nur Geld und geben 
nichts zurück. Mir sind die schon ziemlich lange ein Dorn im Auge. Ist 
das nicht die Schiene von Gewerbetreibenden. Für die ist Picasso ein 
Anstreicher.

- Leute über 40 suchen normalerweise nicht, sie sind entweder in "festen 
Händen" oder haben eine leitende Funktion oder sich bereits zur Ruhe 
gesetzt. Die Rede ist von Leuten die irgendwie aus dem Rahmen fallen, 
die sind schwer vermittelbar, gerade in einer Branche die von Innovation 
leben will.

- "computers" sind noch ein neues Feld. 1960 bis 1970 gabs erst so die 
echten Jobs auf diesem Sektor. Die ersten Informatikstudiengänge gab es 
so um 1975. Wenn einer mit den Erfahrungen von 1970 oder 1980 protzt was 
glaubst du wie lange die Gesichter werden.

- damals (1980) war man ein Crack wenn man seinen selbstkonstruierten 
CP/M Rechner neben Betriebssystem und Programmierumgebung vorweisen 
konnte. Heutzutage...

von Norbert M. (Gast)


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> Leute über 40 suchen normalerweise nicht,

Doch, sie tun es! Da war man 10 Jahre in einer Firma, hat geackert, wie 
ein Depp und nach der Mitarbeiterverschlankung und Verlagerung, steht 
man ohne etwas da.

Dann muss man sich sagen lasssen, man sei zu alt.

von Dieter W. (dds5)


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> Leute über 40 suchen normalerweise nicht,

Das ist bestimmt nur ein Verschreiber und soll heissen:

Leute über 40 suchen DIE (Firmen) normalerweise nicht.


einer der schon über 40 ist und zum Glück noch Arbeit hat

von DerSchelm (Gast)


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Wir, die wir über 40 sind, haben Vorteile. Sind alle schon mal 
aufgezählt worden, muss ich nicht wiederholen.

Aber auch einen Nachteil, wir sind mit Einstiegsgehältern nicht mehr 
zufrieden. Da heißt es dann ganz schnell: Wie gierig!

von TM (Gast)


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>und nach der Mitarbeiterverschlankung und Verlagerung, steht
>man ohne etwas da

Wie? Und deine Erfahrung und dein Wissen?
Oder hast du zuletzt im Studium ein Buch aufgemacht?

Meine Meinung: Wer sich im Beruf stehts weiterentwickelt hat, wird als 
Ingenieur keine Probleme haben ein Job zu finden. An dieser Stelle das 
Stichwort: Selbständigkeit.

von Gast (Gast)


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Auch für die Selbständigkeit benötigt man Erfahrung und zwar im Punkto 
Projektabwicklung. Wer mit über 40 sich als Selbständiger bewirbt, kann 
soviel Erfahrung haben, wie er will, er ist Anfänger. Die anderen 
Selbständigen haben nämlich auch alle 10 Jahre Knowhow, die aber als 
Projektabwickler.

von Kersten Vollmers (Gast)


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D.H. nun was? Selbständig machen nur, wenn man schon Knowhow als 
Selbständiger hat?

Wie kommt man zu Projekterfahrung, wenn man keine Projekte hat ?

von Jorge (Gast)


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Ich versteh den Jugendwahn eigentlich auch nicht. Ich weiss, dass ich 
langsamer bin, weil meine Ansprüche an die Qualität der abzuliefernden 
Leistung gestiegen sind. Ich weiss, dass durchgezechte Nächte nur kaputt 
machen. Natürlich arbeite ich nicht für eine Möhre vor dem Karren, 
sondern ich will entsprechend angesehen und honoriert werden. Ich weiss, 
dass mein Chef/Auftraggeber weniger drauf hat und mit mir klarkommen 
muss, genauso wie ich mit ihm klarkommen muss. Ich weiss, dass ich 
langsamer bin, weil mich das Zeugs nicht mehr vom Hocker reisst, 
ausserdem habe ich mehr Aufwand, weil ich unter Alternativen suchen und 
entscheiden muss.

Jugendwahn heisst: Enthusiasmus, Stuss auf Teufel komm raus, Aufblicken 
zur Obrigkeit, Parties, Hoffnung, keine Rücksicht auf Verluste.

von TM (Gast)


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@Jorge:
leg dich bissle hin. wenn du ausgeschlafen bist, schreib wieder etwas, 
dem man auch folgen kann... :)

>Auch für die Selbständigkeit benötigt man Erfahrung und zwar im Punkto
>Projektabwicklung. Wer mit über 40 sich als Selbständiger bewirbt, kann
>soviel Erfahrung haben, wie er will, er ist Anfänger. Die anderen
>Selbständigen haben nämlich auch alle 10 Jahre Knowhow, die aber als
>Projektabwickler.

Natürlich. Gar keine Frage. Zunächst backst du ein kleines Bröttchen. 
Dann zwei dann drei. Danach versuchst du mit etwas Größeren. Ob du 20 
oder 40 oder  50 bist. Wenn du gut backst und menschlichen Vestand 
besitzt wirst dich durchsetzten.

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