Ich habe ein Problem mit einem N-Kanal Anreicherungstyp BS170. Der sollte ohne Gatespannung ja definitiv zwischen Drain und Source sperren. Selbst wenn ich den neu aus dem Paket nehme, ist die D-S Strecke niederohmig. Dann habe ich eine elektrostatische Aufladung vermutet und mal das Gate mit Source kurzgeschlossen. Trotzdem war D-S niederohmig. Was mache ich falsch?
Verkehrt rum gemessen? -> BodyDiode. Wie misst du denn?
Ich messe von Drain nach Source. Die Diode leitet ja nur von Source nach Drain, was ich auch überprüft habe. Also der MOSFET ist in beiden Richtungen durchlässig.
Wenn die Gate-Source Spannung wirklich 0V beträgt, dann ist er wohl wirklich kaputt.
Ich meinte eigentlich, womit du denn misst. Mit einem Ohmmeter? Lass vielleicht mal ein kleines Strömchen fliessen. Wenn er dann immernoch niederohmig bleibt kannst du ihn wohl wegschmeissen. Oder es ist ein anderer Typ als du eigentlich meinst ;)
Aber bitte "Ohne Gatespannung" nicht als Gate unbeschaltet verstehen. Auch statische Ladungen auf dem Gate können den FET schon aufsteuern. Am besten einen Ableitwiderstand zwischen G und S schalten, dann sollte der FET auch ordentlich sperren.
Ich schalte mit dem MOSFET zum Test eine LED. Sie leuchtet also immer. Jetzt habe ich gerade durch Zufall gemerkt, dass wenn ich mit dem Finger eine Verbindung zwischen Gate und Source herstelle, der MOSFET plötzlich sperrt. Was hat das zu bedeuten? Ist er gesperrt und ich schließe das Gate gegen Masse kurz, so wird er wieder niederohmig und die LED leuchtet. Das sieht jetzt irgendwie so aus, als wäre das ein Verarmungstyp. Aber ich habe nochmal das Datenblatt überprüft und es ist wirklich ein Anreicherungstyp, der ohne Gatespannung sperrt. Es können doch kaum alle aus dem Paket defekt sein?
Vielleicht hast du gefälschte Schrottware erhalten.
@ Dieter Wernen Wenn ich das Gate mit Source bzw. Masse kurschließen habe ich doch garantiert 0V am Gate. Da dürfte es doch keinen Unterschied machen, ob ich einen Ableitwiederstand nehme?
Stammt der Mosfet zufällig von Pollin ?
Irgendwie habe ich noch nicht ganz verstanden, wie du den Mosfet nun wirklich geschaltet hast: > Dann habe ich eine elektrostatische Aufladung vermutet ... Solange das Gate offen ist, hängt die Gate-Source-Spannung von allen möglichen unvorhersehbaren Faktoren ab, es ist also Zufall, ob der Mosfet leitet oder nicht. > ... und mal das Gate mit Source kurzgeschlossen. Trotzdem war D-S > niederohmig. Was mache ich falsch? Dann sollte er eigendlich sperren. > Ich schalte mit dem MOSFET zum Test eine LED. Sie leuchtet also > immer. Ich nehme an, die LED liegt zusammen mit einem Vorwiderstand zwischen der positiven Versorgungsspannung und Drain des Mosfets, und Source ist mit Masse verbunden. Wenn nicht, poste doch mal deine Testschaltung. > Jetzt habe ich gerade durch Zufall gemerkt, dass wenn ich mit dem > Finger eine Verbindung zwischen Gate und Source herstelle, der > MOSFET plötzlich sperrt. Wenn du, wie oben geschrieben Gate mit Source kurzgeschlossen hast, kann doch der Finger überhaupt nichts mehr bewirken. Oder ist das Gate jetzt wieder offen? Dann wäre ja alles in Ordnung. > Ist er gesperrt und ich schließe das Gate gegen Masse kurz, so wird > er wieder niederohmig und die LED leuchtet. Wenn, wie ich oben vermutet habe, Source auf Masse liegt, ist das doch fast das Gleiche wie wenn du mit dem Finger Gate und Source verbindest. Aber vielleicht reden wir aneinander vorbei und du solltest doch mal die Schaltung posten. > Wenn ich das Gate mit Source bzw. Masse kurschließen habe ich doch > garantiert 0V am Gate. Da dürfte es doch keinen Unterschied machen, > ob ich einen Ableitwiederstand nehme? Wenn Source auf Masse liegt, sollte es (im Rahmen dieses Tests, wo die Größe des Widerstands keine Rolle spielt) das Gleiche sein, ob du - Gate mit Source kurzschließt - einen Widerstand von Gate nach Masse legst - mit dem Finger Gate und Source verbindest, wobei du hier darauf achten solltes, dass der Übergangswiderstand nicht zu riesig ist, also vorher vielleicht etwas Spucke auf den Finger ;-)
Der "Hau-Ruck"-Test: LED + Vorwiderstand zwischen Drain und +, Source an Masse, dann - Hand zwischen Gate und +: LED leuchtet! - Hand zwischen Gate und Source: LED leuchtet nicht. Nach kurzer Zeir wird vermutlich dann die LED wieder leuchten, weil sich das Gate statisch auflädt.
Also ich habe jetzt gerade nochmal alles fest verdrahtet: Masse an Gate => LED leuchtet +5V an Gate => LED leuchtet Finger an Gate => LED flackert, bleibt manchmal aus Finger zwischen Gate und Masse => LED flackert, bleibt manchmal aus Finger zwischen Gate und +5V => LED leuchtet Wobei die Sache mit dem Finger aber mehr Zufall ist. Vorallem der erste Fall verwirrt mich.
Kann es sein, dass du mit deinem Finger auch auf's drain kommst? In dem Fall ist das Gate auf ungefähre halben potential und ändert sich mit dem Fingerdruck.
Ok, wenn dein Aufbau tatsächlich deinem Bild entspricht, keine Wackelkontakte, Kurzschlüsse o.ä. hat und die LED leuchtet, wenn du das Gate mit einem Stück Draht wackelkontaktfrei auf GND legst, dann sind deine Mosfets entweder hinüber oder keine BS170. Du kannst auch mal den Übergangswiderstand zwischen G und S bzw. G und D in ausgebautem Zustand messen. Ist dieser Widerstand deutlich endlich (also kleiner 1 Megohm), ist die empfindliche Isolierschicht auf Grund von zu vielen Volts verletzt worden. Aus einem nahezu unendlichen Widerstand kannst du allerdings nicht schließen, dass das Teil noch in Ordnung ist.
Ich habe jetzt erstmal neue bestellt (diesmal nicht von Conrad). Dann schauen wir mal weiter.
Ich habe das Problem jetzt so ziemlich eingegrenzt! Die MOSFETs sind wohl durch statische Aufladung gestorben. Ich habe mich richtig geerdet und den letzten aus dem Paket geholt und er funktionierte so wie erwartet!
Auch MOSFETs von Pollin funktionieren in aller Regel einwandfrei - nur um mal eventuellen Gerüchteköchen entgegenzutreten. Die etlichen, die ich mir dort geordert hatte, sind alle in Betrieb und laufen.
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