Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie viel bin ich wert


von Anonym (Gast)


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Hallo Leute, ich würde von euch eine Schätzung hören, wie viel ich auf 
dem aktuellen Markt wert bin.

Zu mir:
Alter 25-30
Studium: Nachrichtentechnik (FH), abgeschlossen mit gut in der 
Regelstudienzeit.
Berufserfahrung: 1 Jahr, kleine sowie größere Projekte.
Erfahrungen in der Programmierung von FPGAs,  µC's, MFC Software, 
Datenbanken, Projektplanung und Umsetzung etc.
Zu mir: zielstrebig, engagiert, selbstsicher, teamfähig.


Warum ich es hier frage, weil ich mich in meiner Firma unterfordert und 
nicht verstanden fülle. Mit der Kariere läuft es für mich zu langsam 
aufwärts. Bin ich zu zielstrebig oder zu verwöhnt? Ich sehe zumindest 
als junger Ingenieur viel Geldverschwendung in meiner Firma, 100 Sachen 
die man verbessern könnte und und und. Und wenn ich in Meetings was 
erwähne, hören mir die 50 Jahre alte Herren nicht zu, weil sie natürlich 
viel schlauer und erfahrener sind und die Methoden von 1980 sich damals 
bewährt haben. Dazu muss ich sagen, dass die Firma recht klein ist. Muss 
ich mir eine größere suchen, um Kariere zu machen?

von Luzifer (Gast)


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> ...kleine sowie größere Projekte.
> Erfahrungen in der Programmierung von FPGAs,  µC's, MFC Software,
> Datenbanken, Projektplanung und Umsetzung etc.

Das alles in einem Jahr?
Da gehörst du sicher zu den Wertvollsten in diesem Forum.

von sechsnullsechs (Gast)


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Es ist leider so ... etwas wissen ist Eines, es aber auch verkaufen 
koennen das Andere. Der wirkliche Superbimbo bist du erst wenn du den 
Alten auch rueberbringen kannst, dass sie mit den verbesserten 100 
Sachen viel Geld sparen koennen.

von Gast (Gast)


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Da du so Pi mal Daumen Werte angibst,
(Alter und Abschluß kann man auf die Nachkommastelle angeben)

möchte ich auch so Pi mal Daumen Werte abgeben.

Denke zwischen 40.000Euro und 42.000Euro per a bei einer 40h Woche in 
einem Betrieb <= 200 Mann im ersten Jahr.

Könnten aber auch <40.000Euro sein. Ist auch von der Lage abhängig.

Wenn du gut bist und die Firma deine Arbeit schätzt, sollte sich das in 
den nächsten Jahren, sagen wir ca. 5 Jahren auf 47.000Euro bis 
50.000Euro hochpendeln.

Zum anderen hängt dein Wert auch von der Verfügbarkeit der Ings auf dem 
Markt ab. Bist du der einzige, dann bist du unbezahlbar. Bist du einer 
unter Millionen, krigsten Appel  und n Ei + feuchten Händedruck für 
deine Arbeit.

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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@ Anonym

Der zweite Absatz passt nicht zum dritten Absatz.

Das "zielstrebig, engagiert, selbstsicher, teamfähig" würde ich 
hinterfragen, wenn du wie geschildert deine Ideen jetzt schon nicht 
durch bekommst.

Ich bezweifele, dass es in einer anderen Firma grossartig anders ist. 
Zielstrebig heisst für mich nicht nur, zielstrebig an der eigenen 
Karriere zu feilen, sondern seine Ziele haben und verfolgen ;-)

Mit den 100-Sachen-Verbesserungen bei 50-Jahre-alten-Herren ist das so 
eine Sache.

Unter den Weltverbesserungsengagements (;-) darf die eigentliche Arbeit 
nicht leiden. Du musst damit rechnen, dass einige sich fragen "Hat der 
sonst keine Arbeit?".

Ich würde mir einen der Herren aussuchen und eine Sache, die wirklich 
brennt oder wenigstens laut allgemeiner Ansicht Nice-to-Have wäre und 
die dann verbessern. Wenn es klappt, hast du einen auf deiner Seite und 
kannst die nächsten zwei Sachen angehen.

von Gerard C. (gerardchoinka)


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Stefan "stefb" B. wrote:
> @ Anonym
>
> Der zweite Absatz passt nicht zum dritten Absatz.
>
> Das "zielstrebig, engagiert, selbstsicher, teamfähig" würde ich
> hinterfragen, wenn du wie geschildert deine Ideen jetzt schon nicht
> durch bekommst.

Das Problem mit den Durchkommen ist etwas komplizierter, Ideen 
durchbringen bedeutet oft andere "Ideen" nieder machen, oft genug 
bedeutet das man Jemanden damit persönlich angreift, man kann das machen 
aber das ist nicht sozial,
man muss sich verbündete Schafen usw. es ist vergleichbar mit einer 
Meuterei auf ein Schiff

und zu guter letzt wenn man die Möglichkeit bekommen hat, seine Idee 
umzusetzen, steht man unter Beobachtung, kleine Fehler werden gerne 
aufgespielt usw.

von Silvan (Gast)


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Machmal ist es aber auch so, daß die 50-Jährigen etwas mehr Überblick 
haben über das vermarkt- und machbare. Überblick, die den Leuten mit 1 
Jahr Berufserahrung einfach fehlt, zumal sie nicht wissen, wie alt sie 
genau sine (25- 30).

von Outi O. (outlaw)


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Hmmmm, wenn ich mir so die Schreibfehler anschaue, dann verstehe ich, 
warum Du von den älteren verm. nicht verstanden wirst ....

grins

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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@ Gerard Choinka

Da hast du wohl recht.

Dazu kommt wohlmöglich auch eine Angst bei den Älteren, dass der 
Jungspund-frisch-von-der-Uni/FH ihren Job an sich reissen will aber sie 
mindestens noch 17 Jahre bis zur Rente haben.

Vielleicht bin ich zu naiv, aber ich stelle es mir einfacher vor, wenn 
man so mit einem spricht

"Klasse, dein Design von XYZ und das ist ja die Cash-Cow hier in der 
Firma. Du verwendest darin den GHG und ich habe im Studium mitbekommen, 
dass ABC einen neuen GHG herausgebracht hat. Der könnte in dem Design 
auch eingesetzt werden. Das hätte 30% Preisvorteil und es erwischt und 
nicht so kalt, wenn KUJ das alte GHG abkündigt. Meinst du wir sollten 
uns mal Muster kommen lassen und ausführlich testen auf Zuverlässigkeit 
und so?".

anstatt

"Arrrgggh, der GHG in dem Ding ist ja uralt. Was machen sie denn wenn 
KUJ den abkündigt? Und vollkommen überteuert kaufen sie den auch noch 
ein! Den müssen wir sofort austauschen. Ich habe Quellen für einen viel 
besseren GHG. Unterschreiben sie mal hier, dass wir direkt welche 
besorgen und Ende der Woche in der Produktion umstellen können. 
Hoffentlich reicht uns die Zeit noch!"

von Die kenne ich schon (Gast)


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denke, man sollte Anonym noch erklären, was "abgekündigt" im allgemeinen 
Firmenalltag bedeutet. Riesen Klappe und nur heiße Luft ...


mfg

Die kenne ich schon

von mr.chip (Gast)


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> Die kenne ich schon

Ich glaube das Problem ist eher umgekehrt: Alles spricht nur von 
'Karriere', da bekommt man ja manchmal schon als Student kalte Füsse. 
Vielleicht sollte man sich selbst ein bisschen weniger unter Druck 
setzen, sich eine solide Basis erarbeiten und so schlussendlich an 
langfristig gute Positionen kommen, anstatt jeden Tag mit dem primären 
Ziel, die Karriere voranzutreiben, an die Arbeit gehen. Ist man nämlich 
eine Stufe in der Karriereleiter hochgeklettert, beginnt das Theater von 
neuem.

von Anonymer Gast (Gast)


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@Anonym
Such dir ne neue Firma.
Diese "alten Hasen" blockieren dir fast jede Möglichkeit des 
Weiterkommens. Ich habe das jetzt hinter mir und die Firma nach 5 Jahren 
auch gewechselt. Der Einfluß der Alten in so einer kleinen Firma ist zu 
hoch, um an denen vorbei zu kommen. Einen knackst du vielleicht, dann 
steht dir der Nächste im Wege. Die sagen dir ins Gesicht, dass sie noch 
bis zur Rente durchkommen müssen mit minimalem Aufwand. Wenn du Pech 
hast und die fühlen sich durch dich in die Enge getrieben, drücken sie 
dir einen rein beim Chef oder sonstwo. Bleib vielleicht noch ein Jahr 
und beobachte die Gehaltssituation und die Positionschieberei, ob du 
irgendwo aufsteigen kannst. Ansonsten bleib das Jahr, um Berufserfahrung 
zu sammeln und steig in einer neuen Firma gleich etwas höher ein.

von Anonym (Gast)


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Ich bin erstaunt und erfreut über die konstruktive Kritik und 
Meinungsäußerung einiger Mitglieder. Manch eine Antwort bringt mich 
weiter.

Vielen Dank.

@  Outi Outlaw: Tut mir leid, ich hatte zu dem Zeitpunkt, als ich diesen 
Beitrag verfasst habe, nicht viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Zudem bin 
ich erst seit 10 Jahren in Deutschland und konnte davor nicht mehr als 
"Hände hoch". Ich werde mich noch in meinem Deutsch bessern, da ich in 
Deutschland meine neue Heimat gefunden habe.

@ Anonymer Gast: Ein Zeitraum von 5 Jahren ist nicht gerade gering. Nach 
5 Jahren würde ich freiwillig gehen, da ich vermute, dass man nach so 
einer Zeit mehr linien-produktiv als kreativ wird. Und mit meinen 26 bin 
ich noch zu neugierig. Zumindest bis 45 möchte ich soviel wie möglich 
lernen. Ich bin mit deinem Vorschlag zu 100% einverstanden. Firmenhüpfer 
würde ich selbst nicht gerne begrüßen, also werde ich noch paar Jahre 
den Mund halten und durch....

@ Silvan: Du hast natürlich auch Recht. Nur, ich habe bei einem 
wichtigen Projekt (Laufzeit ca. 4 Monate) an manchen Stellen die 
Fehlplanung erkannt und andere Lösungskonzepte vorgeschlagen, dass wir 
noch rechtzeitig liefern konnten. Nachhinein gab es nicht mal einen Dank 
(man wird ja für die Arbeit bezahlt).

@ Die kenne ich schon: Bist du über 50, arbeitslos und frustriert? Oder 
was soll diese sinnlose Bemerkung?

Klar bin ich kein Mr. Perfekt. Ich möchte aber gerne was aus meinem 
Leben machen und Kariere hat bei mir eine hohe Priorität (sonst wäre ich 
ein Elektriker geworden). In meiner Firma möchte ich niemanden 
kritisieren, die Herren machen Ihren Job, ich mache meinen Job und das 
Ganze in einer Teamarbeit, dass Jeder von Jedem abhängig ist.

Gearbeitet habe ich das erste Mal mit 15 Jahren, danach immer wieder in 
Schul- oder Semesterferien. Das hat vielleicht auch meine Einstellung 
zum Leben geprägt. Mein Ziel war, so weit wie möglich zu kommen, dass 
man so wenig wie möglich mit "Dummheit" zu tun hat oder gar sich von 
"Dummheit" leiten lassen. Es soll keineswegs abwertend oder arrogant 
klingeln. Jeder der auf einer Baustelle gearbeitet hat wird mich 
verstehen, vergleichbar auch mit der Grundausbildung bei der Bundeswehr 
(aus Erfahrungen meiner Freunde).

An dieser Stelle noch einen riesen Dank an die Leute, die sich Mühe 
gegeben haben und eine unterstützende Antwort ablieferten.

Wünsche euch Frohe Weihnachten und ein erfolgreiches neues Jahr.

von Fuzzemanager (Gast)


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ich hab och zwei jahre erfahrung und liege bei 2. anstellung bei 62k

von Smörre (Gast)


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> Wiewviel bist Du wert ?

Den Wert bestimmst Du selbst! Berwerb Dich doch woanders und nenne 
dehnen Deine Gehaltsforderung, ganz platt und utopisch - was soll's, 
mehr als Ablehnung kannst Du nicht bekommen - das ist ein Pokerspiel, 
nicht zu billig verkaufen, wenn man was Wert ist!
Und da Du ja super Karten (vor allen Dingen Berufserfahrung, 
ungekündigte Stellung, usw. hast - nur darauf kommt es an) kannst Du ja 
entsprechende Forderungen stellen.
Fang doch mal mit 60k bis 65k an - runtergehen kann man immer; hängt 
auch von der Firma, Karriere, usw. ab.

von Ratgeber (Gast)


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Immer einen sehr guten Grund nennen, nicht einfach nur den 
Anscheinerwecken, dass man mehr Geld haben will. Gründe könnten sein: 
Näher ran, näher an Freundin, etc. Niemals "ich will vorankommen", sont 
wird unterstellt, daß man auch von der neuen Stelle weggehen wird.

von Gast (Gast)


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Sorry, wie alt bist Du denn überhaupt? Weißt Du das etwa nicht?
Anstatt 1 Jahr Berufserfahrung könntest Du auch schreiben "keine 
Berufserfahrung".

>Zu mir: zielstrebig, engagiert, selbstsicher, teamfähig.
und selbstüberschätzend.
So wirkst Du auf mich.

von Smörre (Gast)


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> ... und selbstüberschätzend So wirkst Du auf mich.

Bescheidenheit ist ja eine schöne Sache, aber diese Tugend ist in der 
heutigen Zeit völlig passe - Du lebst offenbar in einer gestrigen Zeit.

Schau Dir doch nur mal den Gegenpart Stellenanzeigen von Firmen, etc. 
an.
Da werden auch Maximalforderungen erhoben, die kein Normalsterblicher 
erfüllen kann.
Da ist es okay ebenso zu reagieren.
Der Arbeitsmarkt ist umkämpfter denn je, Fachkräftemangel gibt es nicht 
- er wird nur propagiert, um Gehaltskosten oder schlicht längere 
Einarbeitungszeit zu sparen; alles just in time! Das ist das Motto, das 
sich in den Köpfen eingebrannt hat.
Insofern muß man versuchen die Konkurrenz auszutrumpfen, denn nur einer 
bekommt den Posten, ansonsten Pech gehabt.
Das es vereinzelt Personalchefs gibt, die anders denken oder sich Türen 
offenhalten, mag sein - der Großteil ist dazu nicht in der Lage.
Es gilt: "Ehrlich währt oft kürzer" - Bescheidenheit höchstens bei der 
Entlohnung zeigen, ansonsten bitte alles im supergrünen Bereich.

Leider strickt da offenbar jeder sein eigenes Muster und zum Teil nimmt 
es schon groteske Formen an!
Dein Tip mit der Bescheidenheit kann so oder so enden.

Eine Bewerbung ist wie Lotto - wenn ich mehr Geld zur Verfügung habe und 
gewinnen will, dann setze ich das auch ein; die Wahrscheinlicheit ist 
dann geringfügig höher, daß ich den Jackpot knacke.

Fazit:
Nicht großartig nachdenken, sondern handeln und anderswo bewerben, wenn 
man unzufrieden ist.

von Peter (Gast)


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>... Sorry, wie alt bist Du denn überhaupt? Weißt Du das etwa nicht?
Er hat doch geschrieben, dass er 26 ist. Und wenn für dich 1 Jahr 
keinerlei Erfahrungen bringt, dann bist du im Engineering-Bereich fehl 
am Platz.

An Anonym: halte durch! Spätestens dann, wenn die Leute erfahren, dass 
du gehst, wird deine Arbeit geschätzt.

von Daniel (Gast)


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hmm könnte mir vorstellen das du ziemlich arrogant rüberkommst (naja 
habe von deinen statements zumindest den eindruck...)
dass du punkto berufserfahrung in dem jahr grosse schritte weiterkamst, 
das wird sicher so sein, aber punkto sozialkompetenz, mit den leuten 
umgehen, themen anschneiden, wenn einem das nicht absolut im blut liegt 
(und das ist extrem selten) dann brauchts etwas mehr zeit... würd 
versuchen in diesem bereich etwas mehr an dir zu arbeiten...

von Ultimativer Kommentator (Gast)


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Tja, das Beispiel zeigt das Problem: Jeder will den non-plus-ultra-Mann 
haben ,man darf aber nicht darstellen, dass man ein solcher ist. GErade 
von Anfängern wird Bescheidenheit erwartet. Wer da zu groß auftrumpft, 
hat eher verloren, als gewonnen.

"Teamfähig" : Kann ein Anfänger garnicht sein, da er noch in keinem 
(industriellen) Team gearbeitet hat und seinen Befähigung dafür garnicht 
einschätzen.

"engagiert" : klingt gut, drückt aber die anderen an die Wand. Will oft 
keiner.

"selbstsicher" : Schlecht! Ist nur im Vertieb und nach Aussen nötig.

"Zielstrebig" : Keiner will Streber oder Karrieretypen.

von DerSchelm (Gast)


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Ich glaube, was "Ultimativer Kommentator" sagen wollte ist (jetzt mal 
etwas umformuliert)

Junge ich-kann-und-weiß-alles-besser-als-ihr-alten-säcke-Typen nerven! 
Und wenns hart wird (Probleme mit Kunden, Termin nicht zu halten,...) 
verstecken sie sich liebend gerne hinter den Alten.

Ein Junger kann, wenn er sich ins Team reinfindet, eine echte 
Bereicherung sein. Die Erfahrung der "Alten" gepaart mit dem frischen 
Wissen des "Neuen" kann für alle Teammitglieder erfrischend sein. Ein 
wenig draufgängerisch darf er schon sein. Aber er muss auch seine 
Grenzen kennen, und da tun sich viele schwer ("Alte" und "Junge").

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