Hallo, durch die Richtwirkung der Ferritantenne findet man in der Beischreibung von DCF77 Empfänger oft die Bemerkung, dass die Antenne in Richtung des Senders ausgerichtet werden soll. Jetzt Frage ich mich, ob es eigentlich Sinn macht zwei Ferritantennen zu verwenden, die 90Grad versetzt im Empfänger angeordnet sind. Mal unabhängig von der Tatsache das jetzt auch zwei verschiedene Empfänger nötig sind oder zu mindest ein Umschalter um zu testen, welche der beiden Antennen ein stärkeres Signal liefert. Wie ist denn die Beeinflussung der beiden Antennen, wenn sie zusammen in ein Gehäuse gepackt werden? Oder ist es einfach besser eine größere Ferritantenne zu nehmen? Für eine DCF77 Armbanduhr hab ich mal eine recht kleine Ferritantenne gesehen. Die wird wahrscheinlich wesentlich unempfindlicher sein als eine entsprechend größerer Ferritstab? Schon mal Danke für eure Meinungen. Gruß, Günter
Moin,angekommen ich habe mehrere Funkuhren, auch eine Armbanduhr, und hatte bisher keine Probleme mit dem Empfang. Die Probleme treten wahrscheinlich auch nur in Randgebieten der EG auf. Zu den Ferritantennen: sind sie um 90° zueinander versetzt tritt idealerweise keine Beeinflussung auf, praktisch ist die Beein- flussung minimiert. Eine Umschaltung der Antenne? Ist der Aufwand nicht etwas heftig? Miniantennen für Armbanduhren sind in den Armbändern von einigen Junghans-Uhren (mit Metallgehäuse) verbaut. Viel Spass Stefan
Hi, Günter, Du: "Jetzt Frage ich mich, ob es eigentlich Sinn macht zwei Ferritantennen zu verwenden, die 90Grad versetzt im Empfänger angeordnet sind." Vorschlag: Wenn schon, dann Antennendiversity: Nimm zwei Antennen über Kreuz, und laß Deinen Prozessor umschalten, wenn das Signal zu schwach ist. Begründung Das Antennendiagramm der idealen Ferritantenne ist eine "8". Das Feld von DCF77 ist in ganz D prächtig stark. Nur in einem ganz kleinen Winkelbereich hat das Antennendiagramm eine Dämpfung, die keine AGC mehr ausgleichen kann. (Untaugliche Antennen und Empfänger betrachte ich nicht.) Wenn Du auch in diesem engen Bereich garantierten Empfang willst, dann ist die simple Addition der beiden Antennensignale keine Verbesserung. Weil das Summendiagramm ebenfalls einen Einzug hat, aber keiner weiß, wo. Die nächste Alternative ist die Addition, bei der das Signal der einen Antenne um 90° gedreht wird. Dann hast Du keinen Einzug mehr. Wenn Du als Bastler bereit bist, diesen Aufwand zu treiben, dann wird Antennendiversity in der Regel leichter sein als Bau und Abgleich eines 90°-Phasenschiebers. Ciao Wolfgang Horn
space wrote: > Moin,angekommen > > ich habe mehrere Funkuhren, auch eine Armbanduhr, und hatte bisher > keine Probleme mit dem Empfang. Die Probleme treten wahrscheinlich > auch nur in Randgebieten der EG auf. Mit der Reichweite habe ich leider keine Erfahrung. Ich weiß nur das es hier mal eine Diskussion gab über Empfangsprobleme und wenn ich mich recht entsinne war der Standort Österreich. Wahrscheinlich wird auch ein großer Teil der Funkuhren stationär betrieben. Entweder sie empfangen das Signal oder eben nicht. Dann gibt es da halt noch die Reisewecker und das gab mir die Idee mal darüber nachzudenken, wie ein Funkuhrenempfänger aussehen sollte, der in großen Teilen der EU ein Zeitsignal zuverlässig empfängt. Die nächste Idee ist dann natürlich, mehrere Empfänger gleichzeitig zu empfangen und auszuwerten. Von Deutschland aus gesehen nach Süden gibt es in der Schweiz den HBF Sender. Nach Norden den GB den NFL und nach Westen in Frankreich den TDF. Natürlich ist das ein größerer Aufwand. Jedoch mit ein wenig Logik währe es möglich vor der Signalauswertung erst mal nach dem stärksten Signal zu suchen und das dann auszuwerten. Und dann ist die Größe des Aufwandes wieder sehr relativ, wenn du ihn damit vergleichst, was für ein Aufwand getrieben wird damit sich Schüler auf dem Pausenhof ein paar SMS-Nachrichten austauschen. ;)
Wolfgang Horn wrote: > Hi, Günter, > > Du: "Jetzt Frage ich mich, ob es eigentlich Sinn macht zwei > Ferritantennen zu verwenden, die 90Grad versetzt im Empfänger angeordnet > sind." > > Vorschlag: Wenn schon, dann Antennendiversity: Nimm zwei Antennen über > Kreuz, und laß Deinen Prozessor umschalten, wenn das Signal zu schwach > ist. [...] Danke für den Vorschlag und die Erklärung. Ich muss mal meine alten Funkamateurbücher raus holen, um mich mal wieder auf dem Gebiet schlau zu machen.
Ferritantennen sind dann optimal ausgerichtet, wenn sie mit der Breitseite in Richtung Sender weisen ( und damit in der Richtung der magnetischen Komponente des elektromagnetischen Senderfeldes liegen ): Wohne ich z.B. vom Sender ausgesehen nördlich, dann ist der beste Empfang bei Ost-West-Ausrichtung des Stabes gegeben. Eine längere Ferritantenne liefert relativ mehr Empfangsleistung als eine kurze => anschaulich ( ohne Maxwell-Gesetze ) leicht zu erklären: Der Ferritwerkstoff hat eine erhebliche grössere "magnetische Leitfähigkeit" als die umgebende Luft, Plastik usw., die "Magnetfeldlinien" in der Nähe der Antenne finden also eine Art "Abkürzung" bzw. "Nebenschluss" zum normalen Weg durch die Luft vor. Bei längeren Antennen wirkt sich dieser Nebenschluss entsprechend auf mehr Magnetfeldlinien aus, die also gebündelt den Weg durch die Antenne nehmen und so zur Empfangsleistung beitragen. Gruss
Hallo, ich denke Ferritantennen eignen sich sehr gut zum Empfang von Zeitzeichensignalen. Ich persönlich benutze das Grundverstärkermodul VM/DX-B von BAZ Spezialantennen und die entsprechende Ferritantenne dazu. Damit höre ich problemlos den DCF77, aber auch den Sender in der Schweiz noch sehr stark. Durch die handliche Peilung (das Teil ist drehbar in einer Klinkenbuchse) kann ich Störstrahlung leicht ausblenden. Hatte mir vor Jahren selber eine Ferritantenne gebaut, aber damit hatte ich wenig Erfolg, da ich die Resonanzkapazität nicht in Griff bekommen konnte und es ständig zu Übersteuerungen kam. Heinz
Habe vor einigen Jahren mal nach Reichweiten von DCF77-Reiseweckern gesucht. Ergebnis: Es gab Zuschriften von Urlaubern aus Afrika bis Moskau! Trotzdem sind auch in D viele Ecken, wo z.B. durch Stahlbeton oder Berge davor ein ganz schlechter DCF77-Empfang ist. Folge davon ist ein zerstückeltes Impustelegramm, welches erst nach gründlicher Plausibilitätsprüfung verwendet werden sollte.
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