Forum: Platinen Platinen ätzen - Hersteller


von Ätzer (Gast)


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Hallo,

wir möchten Platinen (in kleinen Stückzahlen) im Labor selber Herstellen 
(ätzen). Welche Hersteller, außer Bungard, bieten dafür geeigentete 
Geräte an?

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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http://www.proma-systro.de/

Weiss nur nich in wie weit die in den semiprofessionellen bis 
professionellen Bereichen sind aber schau Dich um.

Was heisst kleine Stueckzahlen? 10 oder 100? Wo is denn da der 
finanzielle Spielraum? 1000 oder 100.000?

Michael

von Ätzer (Gast)


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Stückzahlen: ca. 50 pro Monat
Finanzieller Spielraum: 20000-25000€

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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OK da duerftest mit den grossen Geraeten von Bungard nicht weit kommen.

Kauf Dir halt ne groessere Spruehaetzanlage, ein 
Vakuum-Belichtungsgeraet, einen guten Bohrstand. Willst Du auch 
durchkontaktieren? Ich nehme mal an... es gibt diverse Kits fuer 
"nicht-chemisches" Durchkontaktieren oder Du musst Dir ne entsprechende 
(und sicher sehr teuere) Anlage dafuer kaufen.

von ecslowhand (Gast)


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Auch eine Alternative:

http://www.walterlemmen.de

LG EC

von Falk B. (falk)


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@ Michael G. (linuxgeek)

>Kauf Dir halt ne groessere Spruehaetzanlage, ein
>Vakuum-Belichtungsgeraet, einen guten Bohrstand. Willst Du auch
>durchkontaktieren? Ich nehme mal an... es gibt diverse Kits fuer
>"nicht-chemisches" Durchkontaktieren oder Du musst Dir ne entsprechende
>(und sicher sehr teuere) Anlage dafuer kaufen.

Mal im Ernst. Was soll das bringen? Für DIE Kohle kann man verdammt viel 
Platinen ausserhalb machen lassen, und nicht nur bei Bilex, sondern auch 
bei guten deutschen Herstellern (Flameware on). Man hat keine Arbeit 
damit und es ist professionel gemacht. IMO gibt es heute nur zwei 
sinnvolle Bereiche.

- Einfache einseitige Platinen bzw. zweiseitige mit wenig 
Durchkontaktierungen, relativ grobe Strukturen von 12mil oder mehr
   -> kann man privat oder als kleine Firma selber  machen, Equipment 
für
      Belichten/Ätzen ist bezahlbar, kleiner 500Euro.
- Alles was komplexer ist, doppelseitig mit vielen Durchkontaktierungen, 
Multilayer, 6 bzw. 8mil Strukturen
  -> einen Profi machen lassen

Der Profi ist dann immernoch billiger, den die eigene Arbeitszeit ist 
auch nicht umsonst und die Qualität der Profis erreicht man im 
allgemeinen nicht.

MfG
Falk

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Vielleicht wollen sie ja ihre Prototypen nicht ausser Haus geben, das 
waere ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Und fuer 25.000EUR bekommt man 
sicher eine Ausruestung, die es erlaubt, sehr ansehnliche Platinen 
herzustellen. Man sollte dann aber auch jemanden im Haus haben, der von 
der Sache Ahnung hat, die Ausruestung alleine isses sicher nicht. Also 
wir z.B. lassen unsere saemtlichen Platinen inkl. Prototypen ausser Haus 
fertigen, aber bei einer Firma von etwas weniger als 100 Mann denk ich 
mal lohnt es sich halt nicht so, das selber zu machen. Ausserdem: Wenn 
man seine Prototypen selber fertigt wird man sich auf die Genauigkeiten 
und Techniken begrenzen muessen, die man selber zur Verfuegung hat. Wenn 
man Feinleitertechnik und Multilayer haben will wird das wahrscheinlich 
etwas haarig, auch ist es wenig sinnvoll den Prototypen wieder 
umzuwerfen wenn man die Fertigung ausser Haus gibt. Worin besteht 
eigentlich Eure Motivation, die Prototypen selber zu fertigen?

Michael

von Falk B. (falk)


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@ Michael G. (linuxgeek)

>Vielleicht wollen sie ja ihre Prototypen nicht ausser Haus geben, das

???
Wieder mal so ein Area 51 Projekt? Alles Käse. Gib nur die Gerberdaten 
raus, damit kann die Konkurrenz im Zweifelsfalle nur sehr wenig 
anfangen.

<waere ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Und fuer 25.000EUR bekommt man
>sicher eine Ausruestung, die es erlaubt, sehr ansehnliche Platinen

Für 25.000 Euro kann man VERDAMMT viel Platinen machen lassen. Rechne 
mal den Break Even Point aus.

>herzustellen. Man sollte dann aber auch jemanden im Haus haben, der von
>der Sache Ahnung hat, die Ausruestung alleine isses sicher nicht. Also

EBEN. Das wird mal fix unterschätzt.

>wir z.B. lassen unsere saemtlichen Platinen inkl. Prototypen ausser Haus
>fertigen, aber bei einer Firma von etwas weniger als 100 Mann denk ich
>mal lohnt es sich halt nicht so, das selber zu machen. Ausserdem: Wenn

Selbst grosse Firmen mit 1000++ Leuten machen das so. Been there, done 
that.

>man Feinleitertechnik und Multilayer haben will wird das wahrscheinlich
>etwas haarig, auch ist es wenig sinnvoll den Prototypen wieder

Nicht nur die Platine, auch die Bestückung. Finepitch, erst Recht BGAs.

MfG
Falk

von STK500-Besitzer (Gast)


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>wir z.B. lassen unsere saemtlichen Platinen inkl. Prototypen ausser Haus
>fertigen, aber bei einer Firma von etwas weniger als 100 Mann denk ich
>mal lohnt es sich halt nicht so, das selber zu machen. Ausserdem: Wenn

Naja, wenn das 100 Layouter/Schaltplanersteller sind, dann lohnt es sich 
vielleicht...
Unsere Firma hat ca. 160 Mitarbeiter. Davon sind ca. 60 damit 
beschäftigt, unsere Produkte zu verwalten, zu verkaufen und für 
Nachschub zu sorgen (inkl.QS).
Ca. 50 sind damit beschäftigt, sich neue Produkte auszudenken (F&E).
Die restlichen Leute bauen das, was sich die vorhergehenden 50 Leute 
ausgedacht haben zusammen (und prüfen es), damit die anderen 60 Leute 
auch was zum Verwalten und Verkaufen haben...

Soviel zum Thema "Eine Firma mit 100 Leuten fertig sich ihre 
Prototyp-Platinen selber."
Unsere Prototypen haben auch schon mehr als zwei Lagen (eine Platine 
kann mit einer 16mm MDF-Platte konkurrieren - sie ist nur ein wenig 
teuerer...;)

Zuhause ätze ich einseitige Platinen. Doppelseitige habe ich noch nicht 
"angefasst". Ich ätze noch nicht wieder so lange.

Layouts sind für die Konkurrenz doch eigentlich uninteressant.
Die Software macht die Würze...

Platinenfräsen und andere "Spielereien" findet man entweder an 
Hochschulen oder in Lehrwerkstätten. (Frei nach Falk: "Been there, seen 
it!")

Bei uns ist es inzwischen sogar so, dass die Entwicklung den 
Platinenhersteller vorgibt. Da gibt es wirklich Qualitätunterschiede, da 
jeder Hersteller unterschiedliches KnowHow hat.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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STK500-Besitzer wrote:
>>wir z.B. lassen unsere saemtlichen Platinen inkl. Prototypen ausser Haus
>>fertigen, aber bei einer Firma von etwas weniger als 100 Mann denk ich
>>mal lohnt es sich halt nicht so, das selber zu machen. Ausserdem: Wenn
>
> Naja, wenn das 100 Layouter/Schaltplanersteller sind, dann lohnt es sich
> vielleicht...

Wie meinst Du das? Unsere Hardware-Abteilung is recht klein, das ist 
spezielle Hardware fuer unser Testsystem, der Hauptteil der Entwicklung 
ist Software, das eigentliche Testsystem.

Was ist jetzt die Quintessenz?

von STK500-Besitzer (Gast)


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>> Naja, wenn das 100 Layouter/Schaltplanersteller sind, dann lohnt es sich
>> vielleicht...

>Wie meinst Du das? Unsere Hardware-Abteilung is recht klein, das ist
>spezielle Hardware fuer unser Testsystem, der Hauptteil der Entwicklung
>ist Software, das eigentliche Testsystem.

>Was ist jetzt die Quintessenz?

Die Quintessenz ist, dass keine Firma aus 100 Layoutern oder 
Hardware-Entwicklern besteht, die sich dauernd neue Platinen ausdenken.
Unsere Firma hatte auch mal eine Galvanik und eine 
Leiterplattenfertigung (Bestückung).

Davon haben wir uns getrennt. Der Lohnfertiger kümmert sich um alles 
inkl. der Schmutzbeseitigung und kann auch KnowHow aufbauen, dass bei 
einer Eigenfertigung nicht unbedingt auftreten würde.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Quintessenz, die zweite: Es lohnte sich für uns nicht mehr, Platinen 
selber herzustellen.

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