Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Niedriglohnjobs - auch Hochqualifizierte betroffen


von egal (Gast)


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http://www.n-tv.de/912829.html
"Rund drei Viertel aller Niedriglohnbeschäftigten hatten im2006 eine 
abgeschlossene Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss. Das 
teilt das Institut für Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität 
Duisburg-Essen mit."

von Klaus (Gast)


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Das ist im Forum hier wieder mal Panikmache, die den normalen 
E-techniker nicht betrifft:

1.) Quelle: "3/4 sind ausgebildet + Akademiker". Keine Angabe wie viele 
Akademiker es sind, und vor allem welche Fachbereiche betroffen sind.

2.) Ich habe vor kurzem über eine Bekannte folgendes erfahren. Sie hat 
Kultur- und Freizeitmanagement studiert. Eine Firma bietet in dem 
Bereich traineestellen an. Dauer 1 Jahr. Verdienst 800 Brutto=636 Netto. 
Nach 3 Jahren Studium. Auf eine Stelle bewerben sich 20-40 Leute.

Leute, das was in der Quelle steht kann uns im Moment egal sein!
Kopf hoch, wir haben ne ordentliche Ausbildung, und wer was kann wird in 
jeder konjunkturellen lage gefragt sein!

von egal (Gast)


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> Eine Firma bietet in dem
> Bereich traineestellen an. Dauer 1 Jahr. Verdienst 800 Brutto=636 Netto.

Als Absolvent E-Technik hat man gewöhnlich nur als Praktikant eine 
Einstiegschance. Da verdient man auch nicht mehr. Die 
Wahrscheinlichkeit, übernommen zu werden ist nicht sehr groß. Die 
nächsten billigen Praktikanten warten schon. Nicht immer, aber immer 
öfter. Mit viel Glück wird man von einer Zeitarbeitsfirma verheizt.


> Auf eine Stelle bewerben sich 20-40 Leute.

Im Bereich Elektrotechnik bewerben sich auf eine Stelle über 100 Leute. 
Ausgenommen bei irgendwelchen kleinen Klitschen, die niemand kennt.

> Kopf hoch, wir haben ne ordentliche Ausbildung, und wer was kann wird in
> jeder konjunkturellen lage gefragt sein!

Wer Berufseinsteiger ist, hatte noch keine Chance zu beweisen, dass er 
was kann.

Ansonsten hast du natürlich recht. Der Artikel ist sehr oberflächlich. 
Aber gut ist die Situation für Elektroingenieure, vorallem für 
Berufseinsteiger, ganz sicher nicht!

von Klaus (Gast)


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@egal

...komisch nur das ich 3 Zusagen hatte, bevor ich mein Masterstudium 
anfing.
Alle über 40k/Jahr als FH-ler

von Erik (Gast)


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@ Klaus

Du bist nicht das Maß aller Dinge. Die Realität sieht anders aus.

von Berater (Gast)


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Richtig: Die meisten Abgänger von FHs haben sogar über 45000! Daher 
fangen viele Firmen schon früh im Studium nach und sichern sich einen.

von bla (Gast)


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> Die meisten Abgänger von FHs haben sogar über 45000!

Selbst in Frankfurt oder München ist das reines Wunschdenken.

> Daher fangen viele Firmen schon früh im Studium nach und
> sichern sich einen.

Wie soll das funktionieren, du Troll? Die Firmen bemühen sich wohl kaum 
selber um Adressen potentieller Interessenten.
Aber eigentlich müssten sie es tun, wenn der Fachkräftemangel wirklich 
so akut wäre wie immer gejammert wird. In Wirklichkeit wimmeln die 
Firmen bei den Bewerbungsmessen an den Hochschulen die Interessenten nur 
ab.

Was machen deiner geschätzten Meinung nach diejenigen, die nicht schon 
während des Studiums gesichert wurden?

von David (Gast)


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naja wenn jemand liguistik oder germanistik studiert, braucht er sich 
nicht zu wundern wenn er in einem billigjob landet...

oder wie einstein mal sagte: "Wissen das nicht angewendet werden kann, 
ist nutzloses Wissen"

von Gast (Gast)


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@David

"egal" und folgende redeten von technischen Studiengängen, z.B. 
E-Technik. Von Germanistik oder Linguistik war nicht die Rede.

von David (Gast)


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der Themeneröffner schrib von akademischen Abschluss sprich alle 
absolventen unnützer studienrichtungen fallen auch darunter...

von Outi O. (outlaw)


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Klaus wrote:
> Das ist im Forum hier wieder mal Panikmache, die den normalen
> E-techniker nicht betrifft:
>
> 1.) Quelle: "3/4 sind ausgebildet + Akademiker". Keine Angabe wie viele
> Akademiker es sind, und vor allem welche Fachbereiche betroffen sind.
>
> 2.) Ich habe vor kurzem über eine Bekannte folgendes erfahren. Sie hat
> Kultur- und Freizeitmanagement studiert. Eine Firma bietet in dem
> Bereich traineestellen an. Dauer 1 Jahr. Verdienst 800 Brutto=636 Netto.
> Nach 3 Jahren Studium. Auf eine Stelle bewerben sich 20-40 Leute.
>
> Leute, das was in der Quelle steht kann uns im Moment egal sein!
> Kopf hoch, wir haben ne ordentliche Ausbildung, und wer was kann wird in
> jeder konjunkturellen lage gefragt sein!

Muha, Träumer ....

Sorry, nur weil Du nen guten Job hast, kann man das nicht 
verallgemeinern.

Klar, DAUs werden sich ohne Vitamin B auf längerfristiges Hartz 4 
einstellen müssen oder eben unterbezahlte Bullabullaarbeit machen 
müssen.

Normalos (sofern es die gibt) werden verheitzt und permanent müssen sie 
sich anhören, dass es bessere Leute gibt oder billigere. Damit hat man 
sie im Sack und kann mit ihnen machen, was man will.

Sind schon einige aufgewacht, nachdem sie sich sicher fühlten und 
bemerkten, dass es immer einen besseren und/oder gibt als man selbst.

von TIM (Gast)


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@Troll David

> der Themeneröffner schrib von akademischen Abschluss sprich alle
> absolventen unnützer studienrichtungen fallen auch darunter...

Du solltest auch die folgenden Beiträge lesen:

Autor: egal (Gast)
Datum: 01.02.2008 22:06


Autor: bla (Gast)
Datum: 02.02.2008 02:33


Heute kann wirklich niemand mehr ernsthaft ein Studium empfehlen. Ist 
reine Zeit- und Geldverschwendung. Die Chance, dass es sich lohnt ist 
einfach zu gering.

von Jorge (Gast)


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Wer eine Ausbildung braucht ist doch eh arm dran.

von Gast (Gast)


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So gut wie jeder E-Ing hat gute Chancen, einen halbwegs passablen Job zu 
finden, und sei es für 2500 € brutto / Monat beim Dienstleister.

Nur sind diese 2500 € bei nicht als Billiglohn im Sinne des im ersten 
Beitrages verlinktem Bericht zu bezeichnen, auch wenn es für einen 
erfahrenen Ingenieur wenig ist.

von Timo (Gast)


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Ihr armen Opfer!

von Karl (Gast)


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Bin E-Ing. Von 2500 € brutto / Monat, wäre ich überglücklich. Das ist 
für viele nicht erreichbar.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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davon abgesehen, dass einige beiträge hier beim besten willen 
nichteinmal annähernd ernst gemeint sein können, habe ich die erfahrung 
gemacht, dass firmen durchaus schon vor abschluss des studiums sich für 
leute interessieren. an meiner uni gibt es jedes jahr mehrere 
firmenmessen, in denen firmen aktiv leute anwerben, die dann in der 
firma praktika machen sollen, diplomarbeiten schreiben sollen und so 
weiter. natürlich suchen sie auch leute, die demnächst einen abschluss 
erhalten werden, um einfach die interessantesten leute vor den anderen 
firmen "abzufischen". maschbauer, etechniker und mechatroniker scheinen 
dabei besonders gefragt zu sein (zugegeben: ich war bislang auf keiner 
firmenmesse für sozialwissenschaftler), zwar bin ich erst im 3. semester 
(mechatronik), aber auf der letzten firmenmesse wurde ich aufgefordert, 
quasi als ich sagte, dass ich mechatronik studiere, mich für ein 
praktikum bei der betreffenden firma zu bewerben.

was einstiegsgehälter angeht, so sind 40k brutto scheinbar durchaus 
üblich, wobei fh-absolventen im schnitt (<-!) leicht drunter liegen. 
natürlich kann man von einer kleinen hinterhoffirma im tiefsten osten 
nicht erwarten, solch ein gehalt zu bekommen, bei einen großkonzern in 
münchen ist dies sicherlich schon wieder eher wenig, aber im schnitt 
denke ich, dass sich ein studium in der richtung durchaus lohnt. es ist 
kein leichtes studium, aber die berufsaussichten sind derzeit einfach 
sehr gut, verglichen mit den anderen berufskategorien.

von .... (Gast)


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Kann ich bestätigen!
Ich habae seit ca. 15 Jahren guten und regelmäßigen Kontakt in eine sehr 
große FH.
Da gab es Zeiten, in denen war NICHTS los. Und da war man mit 60-TSD DM 
sehr froh!
DANN: Siemens und co sind aufgewacht: Auf einmal gab es ein Essen in der 
Mensa LECKER! Der Koch (Wenn ich nur jeden Tag so Freiheiten hätte...) 
Geld spiele keine Rolle! Die sind mit hübschen Persomal aufgetaucht und 
haben einem Verträge unter die Nase gehalten!
Ob mit oder Abschluß am liebsten hätten die ganze Jahrgänge 
unterschreiben lassen!
Heute gibt es das nicht mehr. Es gibt nur noch Hausmessen mit nem 
Imbiss!
Aber ich kenne sehr wenige (vielleicht 1-3%) die kein Job bekommen. Aber 
ich glaube die findet man immer!
Alles E-Technik!

von Markus T. (toybaer) Benutzerseite


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Moin.

egal wrote:
>> Auf eine Stelle bewerben sich 20-40 Leute.
> Im Bereich Elektrotechnik bewerben sich auf eine Stelle über 100 Leute.
> Ausgenommen bei irgendwelchen kleinen Klitschen, die niemand kennt.

Solange es (wie in meinem Fall) eine interessante Stelle mit netten 
Kollegen und adäquater Entlohnung ist, stört mich das kein Stück. Nein, 
auch nicht bei eventuellen späteren Bewerbungen auf einen anderen 
Posten.

---

Erik wrote:
> @ Klaus
> Du bist nicht das Maß aller Dinge. Die Realität sieht anders aus.

Der "wäh-bäh, keine einzige Antwort auf meine 12.381 
Bewerbungen"-Absolvent aber glücklicherweise auch nicht.

---

bla wrote:
>> Die meisten Abgänger von FHs haben sogar über 45000!
> Selbst in Frankfurt oder München ist das reines Wunschdenken.

Stimmt. Auf'm platten Land in NDS mußte ich mich als Frischling mit 42 
begnügen. Nun sind's, zwei Jahre später, immerhin 55. Kann ich mit 
leben.

> Wie soll das funktionieren, du Troll? Die Firmen bemühen sich wohl kaum
> selber um Adressen potentieller Interessenten.

Wer trollt, lasse ich mal offen. Aber zumindest an unserer FH wurde aus 
einer in der FH aushängenden Diplomarbeit ziemlich häufig eine 
anschließende Festanstellung. Zudem wurde sich zu passenden 
Gelegenheiten (öffentliche Vorträge, Tagungen o.ä.) in der FH 
präsentiert. Das nenne ich schon irgendwie aktive Akquise.

> Aber eigentlich müssten sie es tun, wenn der Fachkräftemangel wirklich
> so akut wäre wie immer gejammert wird.

Bisher höre ich vorallem die Politik jammern. Und das die gerne 
übertreibt, ist nix neues.

> Was machen deiner geschätzten Meinung nach diejenigen, die nicht schon
> während des Studiums gesichert wurden?

Zum Teil überlegen, ob es wirklich "nicht auf die Noten ankommt", wie 
von voreiligen Kommilitonen gerne behauptet. Sorry, aber so wie nicht 
jeder Abiturient an die Uni/FH gehört, ist jeder Absolvent auch wirklich 
geeignet. IMHO.

---

Outi Outlaw wrote:
> Sorry, nur weil Du nen guten Job hast, kann man das nicht
> verallgemeinern.

Verallgemeinert wird (leider) von beiden Seiten. Die einen malen 
schwarz, die andern weiß. Ich bleib' da lieber beim grau.

> Klar, DAUs werden sich ohne Vitamin B auf längerfristiges Hartz 4
> einstellen müssen oder eben unterbezahlte Bullabullaarbeit machen
> müssen.

Und da bin ich bei wirklichen DAUs nichtmal böse drum. Sorry, ist so.

> Normalos (sofern es die gibt) werden verheitzt und permanent müssen sie
> sich anhören, dass es bessere Leute gibt oder billigere. Damit hat man
> sie im Sack und kann mit ihnen machen, was man will.

Da ich es selbst noch nicht erlebt habe - steht so ein Verhalten in 
einer Relation zur Größe des Betriebes/Unternehmen?

> Sind schon einige aufgewacht, nachdem sie sich sicher fühlten und
> bemerkten, dass es immer einen besseren und/oder gibt als man selbst.

Ich weiß, dass es (nicht nur einen) gibt, der mich übertreffen kann und 
wird. Und? Schlimm? Nö. Mich sp0rnt's höchstens an. Aber das mag auch 
daran liegen, dass ich nicht DEN hyper_duper_genialen Job habe. Nichts 
desto trotz bin ich sehr zufrieden damit.

(Wegen sp0rnt in den Spam-Filter? Weia, krasser Filter hier)

---

TIM wrote:
> Heute kann wirklich niemand mehr ernsthaft ein Studium empfehlen. Ist
> reine Zeit- und Geldverschwendung. Die Chance, dass es sich lohnt ist
> einfach zu gering.

Wenn du "es sich lohnt" ausschließlich monetär meinst, mag das sogar 
stimmen. Was ich dann aber ebenfalls arm finde. Diesmal nicht monetär.


Grüße,
Markus

von xy (Gast)


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> an meiner uni gibt es jedes jahr mehrere
> firmenmessen, in denen firmen aktiv leute anwerben,

Guter Witz. Diese Messen kenne ich. Die dienen dazu, der Öffentlichkeit 
vorzutäuschen, man suche Absolventen. Es wird also der sogenannte 
Fachkräftemangel vorgetäuscht. Interessenten an einem Job werden 
abgewimmelt.

von High-Performer bei Siemens (Gast)


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Das kann / muss ich leider bestätigen! Dort werden einige Adressen 
gesammelt, um die Leute in 2-3 Jahren nochmal zu kontaktieren, da sie 
dann erfahren sind. Stellen für Anfänger haben die nur sehr selten!

Aber auch die Stellenangebote für Erfahrene sind lau:

Beispiel : Firma Mechatronik in Dramstadt! Ich war vor gut 3 Jahren auf 
einer Messe und die haben mich förmlich ausgequetscht, was ich so mache 
und kann und ich sollte mich unbedingt vorstellen. Als es aber um das 
Gehalt ging, wurde abgewimmelt, dabei hatte ich das damalige Gehalt 
meiner letzten Angestelltenstelle angegeben, wo ich weg wollte. Mit 
anderen Firmen ist es dasselbe : Die wollen alle die Leute, die 3 Jahre 
Erfahrung haben oder aber ihren Preis nicht kennen.

Hinterher habe ich von einem Personalberater, der für die sucht, 
erfahren, daß die angeblich einen Inder von der Uni eingestellt haben. 
Der war sicher richtig schön billig!

von Daniel D. (daniel1976d)


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Aus den Kommentaren entnehme ich das die Gehaltsspannen wirklich riesig 
sein muessen. Wenn man andere Foren liesst scheint dies der Fall zu 
sein.

Kein Wunder das die Personaler wie aufgeschreckte Huehner die 
Einlegendewollmilchsau mit Berufspraxis, Auslandsaufenthalt, mindestens 
zwei Fremdsprachen und geringem Gehaltwunsch suchen.

Diese verrueckte Suche verzerrt anscheinend den "Markt" und es entsteht 
der Eindruck eines Mangels. Das dieser eventuell vorhanden ist will ich 
nicht bestreiten. Aber dann sollte man diesen Mangel jedoch am Gehalt 
festmachen koennen. Dies ist aber anscheinend nicht wirklich der Fall.

Verruckte Welt.

Vieleicht mal schauen was der VDI dazu sagt:
http://www.vdi-nachrichten.com/onlineshops/buchshop/literaturshop/techdata/buchdetail.asp?source=vdi&td_id=13826

von Absolvent (Gast)


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> Vieleicht mal schauen was der VDI dazu sagt:

Auf das Gesabbel des VDI kann man genauso verzichten wie auf das 
Gesabbel anderer Lobbyverbände der Industrie

von High-Performer bei Siemens (Gast)


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Auch da muss ich zustimmen! Der VDI hat sich verselbständigt und seine 
Arbeit besteht im Wesentlichen aus der stetigen Rechtfertigung seiner 
eigenen Existenz! Ich konnte schon immer gut ohne den VDI leben.

von avrja (Gast)


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Ganz zu schweigen vom VDE...

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