Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik WEEE und Containerlotterie


von L00 K. (l00k)


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Hallo Gemeinde,

tschuldigung, wenn ich das Thema nochmal aufgreife, aber eines verstehe 
ich nicht:

Aller Elektroschrott wird per Containerlotterie entsorgt? Oder nur 
solche Geräte, die nicht registriert sind?

Wenn der ganze Schrott, wofür dann die insolvenzsichere Garantie? Die 
Entsorgung muß dann ja eh' komplett vom 'Gewinner' übernommen werden.

Im anderen Fall dürfte es ja in ein paar Jahren keine Lotterie mehr 
geben, da dann alle Geräte registriert sind?!

Wie ist das?

von 6635 (Gast)


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Das Ganze ist eine Verarschung. Die Grossfabrikanten haben alle uber den 
Tisch gezogen. Aller Schrott wird gleichmaessig auf alle Hersteller 
aufgeteilt, ungeachtet von deren Anteil. Nun muesste das auch noch mit 
dem Gewinn geschehen, alles in einen Topf und dann gleichmaessig auf 
alle verteilen...

von Bensch (Gast)


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ALLER Schrott läuft über die Lotterie, die Garantie wollen die haben, 
damit sie dich auch wirklich am A... haben, falls du gewinnst. Ansonsten 
könnte man ja auf die Idee kommen, dass der "Gewinn" die Firma zu teuer 
kommt und man macht dann besser gleich dicht.

Die Lotterie läuft solange, bis die Hirnamputierten, die diese Idee 
hatten, sie abschaffen. Aber da mach ich mir KEINE Hoffnung....

von Winfried (Gast)


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Erstmal ist es nur der Schrott, der im Privatkundengeschäft anfällt, 
weil nur die ja die öffentlichen Entsorger nutzen. Beim öffentlichen 
Entsorger stehen Container, für deren Entsorgung alle aufkommen, die 
Elektrogeräte in Deutschland in den Umlauf bringen. Weil die müssen ja 
eigentlich auch alle registriert sein.

Die Garantie ist dafür, dass man als Hersteller auf jeden Fall für 
seinen produzierten Elektroschrott aufkommt, falls man zuvor pleite geht 
oder sich sonst irgendwie drum drücken will.

Grundsätzlich ist es ja nicht verkehrt, wenn Hersteller gleich auch für 
die Entsorgung aufkommen. Hirnverbrannt ist der organisatorische 
Schildbürgerstreich, wo bei kleinen Firmen für 5 Euro Entsorgungskosten 
500 Euro im Jahr an organisatorischen Kosten anfallen.

Für große Firmen hingegen fallen die organisatorischen Kosten kaum ins 
Gewicht.

von L00 K. (l00k)


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Hmm, danke - das ergibt einen (kranken) Sinn...

Geschickt wäre dann vielleicht gewesen, statt der Sicherheit gleich auf 
ein zentrales Konto einzuzahlen, von dem dann die Entsorger ihr Geld 
bekommen. Ok, muss man nicht verstehen.

von Winfried (Gast)


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Genau, auch diese dezentrale Lösung, dass sich jeder Hersteller um die 
Entsorgung von irgendwelchen Containern bundesweit kümmern muss, ist 
völlig ineffizient, wenn man es gesamtwirtschaftlich sieht. Wäre doch 
viel besser gewesen, man bezahlt an eine zentrale Stelle die 
Entsorgungskosten für die in Umlauf gebrachten Geräte und die kümmert 
sich dann um alles. Und als Kleinstunternehmer könnte das z.B. heißen, 
man gibt eine jährliche Meldung und zahlt seine 5 Euro mit meinetwegen 
20 Euro Verwaltungsgebühr. Oder es gibt einen Freibetrag - wie bei der 
KFZ Steuer z.B. auch: Alles unter 20 Euro Entsorgungskosten pro Jahr ist 
frei.

Aber hätte, könnte und wäre: Wir werden es nicht ändern können und 
werden mit dem kranken System leben müssen.

von Guido Körber (Gast)


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Effizient ist diese Lösung für die großen Anbieter. Etwa 120 Firmen 
machen in Deutschland über 90% der Gesamtmenge an verkauften Elektro- 
und Elektronikgeräten aus. Aktuell sind bei der EAR wolh irgendwas 
zwischen 5000 und 10000 Unternehmen registriert.

Da kann man sich dann leicht vorstellen, dass der eine oder andere 
Rundungsfehler dazu führt, dass die Großen weniger Container entsorgen 
müssen.

Und die Finanzierung der Entsorgung per Container ist natürlich auch in 
deren Interessen, weil dann nur für den Schrott bezahlt werden muss, der 
wirklich auf den Wertstoffhöfen landet, was im Wald endet oder über die 
Grenze gekarrt wird ist dann halt weg und kostet nichts mehr.

Wer glaubt, dass Umweltgesetze dem Umweltschutz dienen hat sich einfach 
die wirtschaftlichen Verflechtungen nicht angesehen...

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