Forum: Platinen Schablone für SMD-Kleber-Druck -> wie dick?


von Mario H. (djacme)


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Ich möchte eine Schablone für SMD-Kleberdruck erstellen und überlege nun 
wie dick das gute Stück werden muss. Ich habe jeweils ne gute Hand voll 
MELF und 1206 Bauteile auf den Boards drauf, also absolut nix feines.

Aus Kosten/Bearbeitungsgründen würde gerne auf FR4 zurückgreifen, da 
sind die verfügbaren Materialstärken ja recht überschaubar. 0,5mm und 
1mm hab ich mir vorab mal ausgesucht.

Meint ihr das es in den Dimensionen klappen kann?

von Bernd T. (bastelmensch)


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Hm, ich habe nur einmal eine solche Schablone in der Hand gehabt und die 
war auf jeden Fall dicker als 1mm.

Allerdings war das nur mal auf einer Messe, denn wir haben den Kleber 
immer mit einer Dispansermaschine aufgebracht.

Von daher könnte ich mich in dem Punkt auch Irren und es gibt auch eine 
Methode es mit 1mm Platten aufzubringen. Ist in Deinem Fall ja sowieso 
nur Höhnerfutter und da ist der Bauteilkörper ja eigentlich direkt auf 
der Platine und nicht wie bei ICs mit einem Zwischenraum.

von Werner D. (dorni)


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Hallo Mario,

in der Regel verwende ich folgende Schablonenstärken:

» Klebeschablone: 250um
» Pastenschablone: 120um

Gruß Werner

Und hier noch einige interessante Links:
http://www.koenen.de/pdf/pressemitteilungen/optimiertePadgeometrien.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Surface_Mounted_Device

von Nitram L. (nitram)


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Mario Hagen wrote:
> Aus Kosten/Bearbeitungsgründen würde gerne auf FR4 zurückgreifen, da
> sind die verfügbaren Materialstärken ja recht überschaubar. 0,5mm und
> 1mm hab ich mir vorab mal ausgesucht.
>
> Meint ihr das es in den Dimensionen klappen kann?

Aus FR4 Material lässt sich keine Klebeschablone bauen.
Erstens ist das Material zu dick (250µm sollten es etwa sein), und
zweitens sind die Bohrlöcher viel zu rau. Dein Kelber wird sich nicht 
vernünftig auslösen...
Unsere Klebeschablonen werden extra elektrisch poliert, damit der Kleber 
nicht in den Löchern hängen bleibt...

nitraM

von Mario H. (djacme)


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@ Bernd T.
Neulich bei einer Schulung im ISIT haben wir auch darüber gesprochen, da 
hatte der Herr Lindloff von DEC einige Muster in der Größenordnung von 
1mm mit.

@Werner Dornstädter
Ok, Könen schreibt was von bis zu 400µ, ist ja aber noch weit entfernt 
von den DEC-Mustern. Die Kantenrauigkeit von dem FR4 kann ich ja durch 
entsprechend große Löcher umgehen, dann passt mein Area-Ratio auch 
wieder.

Die ganze Geschichte ist für eine absolute Kleinserie. Wir machen sonst 
kein SMD auf der Wellenseite und für diese Musterbaugruppen wäre es dann 
auch erträglich wenn nicht alles peferkt ist. Nacharbeit im mittlerem 
Umfang wäre also OK.

von Ralf W. (Gast)


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Versuch macht klug. Ob es mit FR4 geht weiß ich nicht.
Ich kann es mir nicht vorstellen.
Wo bekommt ihr eigentlich die Leiterplatten her.

Wenn ihr selber ätzt, könntet ihr euch eine Schablone
aus fotobeschichteten Blechen (Modellbau) ätzen.
Diesen Tip hab ich schon gelegentlich im Internet gesehen.


gruß ralf

von Mario H. (djacme)


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@ Ralf W

Wo die PCB's für unsere Serienfertigung herkommen weiss ich nicht, 
selbstätzen ist bei 60k Stück/jahr etwas nervig :-)

Die Kleinseriendinger wird uns unser örtlicher PCB-Service machen.

Die Schablonen-selbstbohr-idee geht auch in die Richtung. Wenn wir da 
anrufen und denen sagen das die uns mal irgendwo paar Löcher reinmachen 
sollen geht das schon OK. Und an FR4 dachte ich weil das dort sowieso 
vorhanden ist, die Werkzeuge passen usw.

von Ralf W. (Gast)


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Konnte ich mir schon denken, das ihr eigentlich nicht
selber ätzt. Da wo ich arbeite ist es auch nicht so.
Wir lassen aber für alles Schablonen herstellen. Aller-
dings haben wir nicht wirklich Kleinserien.

Wie schon gesagt, probierts halt mit FR4 aus. Ich
würde das dünnste nehmen. Wenn ihr soviele LP verarbeitet,
habt ihr sicher Schablonen. Die sind nicht wirklich dick.
Oder.

Wenn ihr einen örtlichen PCB-Service habt, fragt halt mal
nach, ob die auch Bleche ätzen würden. Das wär meine erste
Alternative, wenn es wirklich billig sein soll.Vielleicht
habt ihr ja Kollegen die privat basteln.

Da fällt mir ein, es soll ja eine Klebeschablone sein.
Die brauch man eigentlich nicht ätzen und kann sie auch
bohren. Also wenn es mit FR4 nicht geht und man das unbedingt
selber machen will, hätte ich mir solche Ätzbleche (gibt es auch
ohne Fotobeschichtung) besorgt und dann gebohrt.

Ansonsten gibt es auch einen Pool Service für Schablonen.
Ähnlich wie PCB Pool für Leiterplatten.

gruß ralf

von Falk B. (falk)


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@ Ralf W. (Gast)

>Wenn ihr einen örtlichen PCB-Service habt, fragt halt mal
>nach, ob die auch Bleche ätzen würden. Das wär meine erste
>Alternative, wenn es wirklich billig sein soll.Vielleicht
>habt ihr ja Kollegen die privat basteln.

http://www.schablone.de/

MfG
Falk

von Mario H. (djacme)


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So, hab ne 0,5mm FR4 Platte bohren lassen. Löcher für 1206 Bauteile mit 
1,1mm Durchmesser.

10 Drucke in "Freihand-japan-Spachtel-Technik". War ganz ok, die 
einzigen Probleme traten durch die Freihandtechnik auf - da ist's beim 
trenen schonmal verwischt wenn ich die Schablone zu schräg abgenommen 
hat.

Alles in allem hat sich das aber (zumindest für die Stückzahlen) 
bewährt. Ich würde jetzt ja fast sagen das wir das immer so machen, aber 
da wird in den nächten 2 Jahren wohl nicht wieder nötig sein.

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