Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PWM am Motor mit Oszi messen


von Kartoffel (Gast)


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Hi Leute,
ich betreibe einen Gleichstrommotor mittels PWM und möchte die Spannung, 
die am Motor ankommt am Oszi anzeigen, allerdings muss ich zugeben, dass 
ich mich immer darum gedrückt habe, mit dem Oszi zu messen und deswegen 
kenn ich mich da nicht so aus...
Fragen:
1. Ist die Spannung, die am Motor ankommt eine Wechsel- oder 
Gleichspannung?
2. Wo soll ich denn überhaupt abgreifen? Zwischen den zwei Anschlüssen 
in der Zuleitung oder zwischen nem Anschluss und Masse?

danke sche

von Gast (Gast)


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Du misst eine Mischspannung, das ist eine Rechteck-Wechselspannnung mit 
einem DC-Offset. Wenn du die Spannung am Motor auf dem Oszilloskop 
darstellen willst, misst du logischerweise auch an den beiden Leitungen, 
die zum Motor führen.

Wenn ich mal von folgendem Schema ausgehe, würdest du zwischen der einen 
Motorleitung und GND die Versorgungsspannung messen, zwischen der 
anderen Motorleitung und GND misst du die Spannung am FET: Wenn ca. 0 V, 
dann Versorgungsspannung am Motor, wenn ca. Versorgungsspannung, dass 
ca. 0 V am Motor.

+ ------------|
              |
           -------
           |Motor|
           -------
              |
           -------
PWM------->| FET |
           -------
              |
GND ----------|

von Kartoffel (Gast)


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Danke,
ich hab es schon selber rausbekommen. Ich messe im DC und zwar zwischen 
einer Zuleitung und GND.

von Johannes M. (johnny-m)


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Kartoffel wrote:
> 1. Ist die Spannung, die am Motor ankommt eine Wechsel- oder
> Gleichspannung?
Das hängt von Deiner Treiberschaltung und der Ansteuerung ab. Wenn nur 
ein einzelner Schalter als Treiber dient (wie Gast vermutete), dann 
misst Du eine unipolare Rechteckspannung.
Wenn Du mit einer H-Brücke arbeitest, gibt es zwei Möglichkeiten:
- Eine Halbbrücke wird statisch gesteuert und gibt die Drehrichtung vor, 
die andere bekommt das PWM-Signal. In diesem Fall misst Du an den 
Motoranschlüssen auch eine unipolare Rechteckspannung, deren Polarität 
je nach Drehrichtung anders ist.
- Eine Halbbrücke wird mit dem PWM-Signal, die andere mit dem 
invertierten PWM-Signal gesteuert. In diesem Fall kommt eine Spannung 
mit im PWM-Takt wechselnder Polarität heraus.

Wenn Du zwischen Motoranschluss und Masse misst, kommt immer eine 
unipolare Spannung raus (je nach Ansteuerung eine reine Gleichspannung 
oder eine Rechteckspannung), weil die Versorgungsspannung auf Masse 
bezogen ist.

> 2. Wo soll ich denn überhaupt abgreifen? Zwischen den zwei Anschlüssen
> in der Zuleitung oder zwischen nem Anschluss und Masse?
Wenn Du die Spannung am Motor messen willst, dann natürlich an den 
Motoranschlüssen. Andernfalls misst Du nur die Spannung über den 
Schaltern.

von Gast (Gast)


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Achso meintest du das. Klar, den Oskar musst du auf DC stellen, damit 
alles dargestellt wird.

Bei deiner Messung kann es auch sein, dass du die Spannung am Mosfet 
misst, es sei denn, du hast einen High-side-Schalter eingebaut. Du 
könntest, wenn du einen zweiten Kanal hast, noch einen Spannungsabfall 
an einem Shunt (ist proportional zum Strom) in der Zuleitung aufnehmen. 
Sind Spannung und Strom in Phase, misst du die Motorspannung, sind sie 
es nicht, misst du die Spannung am FET.

von Kartoffel (Gast)


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hab eine H-Brücke. Und zwar wird die eine Hälfte mit PWM und die andere 
mit dem invertierten PWM angesteuert.
Hab ich aber nicht selber gemacht, deswegen check ich auch nicht, wieso 
man das invertierte Signal braucht?

von Gast (Gast)


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>Wenn nur ein einzelner Schalter als Treiber dient (wie Gast vermutete), >dann 
misst Du eine unipolare Rechteckspannung.

In der Tat vermutete ich das, ist ja auch erstmal das Einfachste. Aber 
Kartoffel könnte ja mal seine Schaltung hier posten bzw. verlinken.

Für Lehrzwecke finde ich übrigens Simulationsprogramme interessant, da 
kann man eine Schaltung in der Theorie komplett durchmessen, bevor man 
an den praktischen Aufbau im Labor geht.

von Johannes M. (johnny-m)


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Kartoffel wrote:
> hab eine H-Brücke. Und zwar wird die eine Hälfte mit PWM und die andere
> mit dem invertierten PWM angesteuert.
> Hab ich aber nicht selber gemacht, deswegen check ich auch nicht, wieso
> man das invertierte Signal braucht?
Die Konfiguration mit dem invertierten PWM-Signal erzeugt eine 
Wechselspannung, die dafür sorgt, dass Du über das Tastverhältnis des 
PWM-Signals einen durchgehenden Stellbereich von max. negativer Drehzahl 
bis max. positiver Drehzahl hast, ohne, dass Du bei 0 irgendwas speziell 
umschalten musst. Hat auch den Vorteil, dass Du bei der Methode bei 
Stillstand des Motors (Tastverhältnis 50%) ein gewisses Haltemoment 
hast, was bei der anderen Variante nicht der Fall ist. Allerdings fließt 
dann eben auch in dem Zustand Strom...

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