Hallo Zusammen, ich war letzte Woche mit einem Gerät von mir (12V Spannungsversorgung) bei der EMV-Messung. Dabei ist rausgekommen, dass die normalen Abstrahlwerte OK sind, allerdings wird über die Stromversorgungsleitung 160kHz ausgekoppelt. Also nicht abgestrahlt, sondern übers Kabel ins Versorgungs Netz "eingeleitet". Mein Problem ist jetzt, wie ich diese Frequenz rausfiltern kann. Reichen ein paar grosse Elkos am Eingang (wenn wie gross?), oder muss ich einen Tiefpass-Filter aufbauen? Ich habe schon etwas nachgeforscht in Richtung Filter. Allerdings kenne ich die Eingangswerte meines Schaltreglers nicht, der wahrscheinlich die Frequenz erzeugt. Also tue ich mir schwer einen Tiefpass zu berechnen. Habt Ihr mir eine gute Idee? Ich bin für jede Hilfe dankbar Danke Markus
Markus, die Störung könntest Du per LW-Radio erfassen. Eine Unterdrückung ZWISCHEN den bieden Versorgungsleitungen könntest Du schon über ein Filter realisieren. Bei einer Gleichtaktstöremission ist es schwieriger. Hast Du denn ein hermetisches Metallgehäuse? Gruß Dieter
Also ein Metallgehaeuse mit Eingangsfilter ist schon da ? Ein Ferrit in Serie, und ein Cap parallel allenfalls in symmetrischer Ausfuehrung. Um wieviel Strom @12V geht's denn ?
Danke für die schnellen Antworten, Es handelt sich um ein Gussgehäuse. Die Massen liegen fest auf dem Gehäuse. Allerdings sind ein paar Löcher (für Stecker) in dem Gehäuse. Aber wie gesagt, die normale Abstrahlung ist OK. Aber in der CE-Messung wird noch direkt in der Leitung gemessen, ob das Gerät was in das Netz auskoppelt. @6637 Das Gerät hat einen Stromverbrauch von bis zu 6A. Was würdest Du denn für einen Ferrit und C Empfehlen? Komm ich da vielleicht auch mit einer stromkompensierten Drossel weiter? Gruss Markus
Eine Stromkompensierte Drossel ist für gleichtaktstörungen und was hier eher nicht der Fall ist. Gerade bei den Niedrigen Frequenzen sollten das gegentaktstörungen sein. Es sollte eine Drossel in der +12 V Leitung sein und ein oder 2 Elkos dazu. Die Drossel muß genügend Strom verkraften können um bei 6 A noch nicht in der Sättigung zu sein. Bei einem Schaltnetzteil muss man etwas vorsichtig sein: wenn die Drossel zu groß und der Elko auf der Netzteilseite zu klein ist kann das ganze instabil werden.
Jaja, die EMV... bei SNTs würde ich generell zu Netzfiltern raten. Und zwar ein common-mode und ein differetial-mode Filter. Das common-mode Filter mit der angesprochenen stromkompensierten Drossel und für den differential-mode ein "normales" LC-Filter, wobei es bei dem normalen LC-Filter besser ist, wenn man zwei Spulen verwendet und jeweils eine in Hin- und Rückleitung platziert. Dabei ist die Reihenfolge der Filter wichtig. Sie beeinflussen sich gegenseitig. Ich weiß aber nicht mehr auswendig welches Filter näher am Netz hängen sollte. Wenn du genaueres wissen willst, dann meld dich nochmal und ich seh in meinen Unterlagen nach. Gruß, Thomas
Danke nochmal für Eure sehr hilfreiche Antworten, ich habe mal ein bisschen mit LC-Tiefpässen rumgerechnet. Da komme ich bei einer Spule von 2,7uH auf einen Kondensator von 1uF bei einer Grenzfrequenz von 100kHz. Da aber meine Eingangs bzw. Ausgangzsimpedanzen und Kapazitäten mit Sicherheit weit grösser sind (Das Schaltnetzteil ist leider zugekauft) haut die ganze Rechnerei nicht hin. Ich hab dann mal volgendes aufgebaut (siehe Anhang). @Thomas ist das so in Deinem Sinne - auch von den Werten her. Der Sättigungsstrom der beiden Spulen liegt weit über den 6A. Thomas, hast Du da ein Buch oder sind das Aufzeichnungen. Wenn es ein Buch ist, könntest Du mir bitte den Titel verraten? Könntest Du bitte mal nachschauen wie die beiden Vierpole verschaltet gehöhren? Grüsse Markus
Gleichtaktdrossel in die Stromversorgungsleitungen. Sind Gehäusemasse und Gerätemasse verbunden? Wenn nichts hilft, Schaltfrequenz unter 150 kHz einstellen, da gelten andere Grenzwerte.
Ich hab mal etwas aufgezeichnet. C3 ist ein X-Kondensator, C1 und C2 sind Y-Kondensatoren, aber das weißt du wahrscheinlich selbst. Z1 und Z2 sind die Netzimpedanzen. Ich hab mich getäuscht. Die Anordnung der beiden Filter ist in diesem Fall nicht von Bedeutung. Nur wenn L2 und L3 zu einer einzigen Induktiviät in der Phase zusammengefaßt werden, sollte das dm-Filter näher am Netz sein. Die Bauteilwerte sind nicht verbindlich. Es ergeben sich ungefähr eine Gleichtaktdämpfung für deine 150 kHz von 35 dB und eine Gegentaktdämpfung von 55 dB. Durch EMV gerechtes Design können die Werte noch wesentlich verbessert werden. Die Aufzeichnungen stammen aus einer EMV Vorlesung. Deutsche Bücher gibts, meines Wissens, wieder mal nicht so viele. Such mal nach Büchern von Goedbloed oder Rodewald. Gruß, Thomas
Mein zusätzlicher Tip: Bei muRata auf der Webseite nachsehen, da gibt es "noise suppression examples", teilweise mit sehr schönen Beispielmeßwerten für verschiedene Geräteklassen. Home > EMC solutions > Noise Suppression Examples
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