Noch eine Frage zu Spikes, die bei mir in er Schaltung auftreten: Ich beobachte an meiner +5V Versorgung Spikes im Bereich von 50mV alle 22µs. Nun habe ich diese aber auch dann am Skope, wenn ich mit der Tastkopfmasse und der Tastspitze auf den gleichen Punkt gehe (zB GND). Es überrascht mich nun nicht, dieses Verhalten zu haben, aber ich wüsste gerne, wie ein deratiges Signal in das Skope überhaupt eingekoppelt wird (Ersatzschalbild). Ist das ein Masseproblem? Das skope sieht offenbar eine Differenz zwischen Masse und Signal, obwohl beide an der Messspitze kurzgeschlossen sind. Kann also nur sein, dass eine Spannung entlang des geschirmten Kabels auftritt, oder? Vielleicht kann mir jemand einen Tip gegeben. Danke
Also du hast wirklich beide am selben Punkt angeschlossen, nicht nur an verschiedenen masseführenden Punkten? Ansonten: Mir reicht in solchen Fällen als Erklärung, daß HF-Technik eine Form der schwarzen Magie ist. Da können auch übernatürliche Dinge passieren. ;-)
Ich habe natürlich am gleichen punkt "angeschlossen" ;-) Magie hin und her, genau das versuche ich aber zu verstehen... Ich habe gerade gesehen, dass dies mit einem anderen Netzteil nicht auftritt. Das vorher verwendete war ein billiges Stecker-Schaltnetzteil. Mit meinem Labornetzteil treten die Spikes nicht auf. Kann es sein, dass hier über Streukapazitäten gegen Erde (nicht gegen meine Schaltungsmasse) Stromflüsse in der Masseleitung des Skopes zustandekommen, die das Mess-Ergebnis verfälschen? Kennt jemand eine gute Seite, wo man über das richtige Umgehen mit Masseverbindungen (Masseschleifen, etc...) nachlesen kann?
Es gibt mindestens zwei Ursachen für diese Einkopplung: - Magnetische Induktion Der mit der Probe Tip kurzgeschlossene GND Clip bildet eine Induktionsschleife durch die die HF Strahlung aus deiner Schaltung magnetisch einkoppelt und die du dann als Signal am Oszi siehst. Ob haupsächlich dieser Fall kannst du überprüfen in dem du die Clip - Tip Loop in ihrer grösse veränderst. Die Lage des restlichen solltest du dabei nicht verändern. Nimmt die Amplitude wesentlich ab bei möglichst geschlossener Loopfläche so liegt dieser Fall vor. - TEM Mode Transmission Line Effekte Du hast z.B. folgende geschlossene Kreisläufe: Schaltungs GND - Probe Coax GND - Oszi GND - PE Erde - und wieder zurück, entweder kapazitive Erde - Schaltungsgnd, oder direkt über PE anschluss deiner Schaltung. In dieser Loop konnen Ströme induziert werden (z.B. durch deine Schaltung) Eine der Eigenheiten von Coax Leitungen ist, dass unter bestimmten Umständen ein Strom der z.B. im Coax GND Leiter fliest einen engegengerichteten Strom in der Seele induziert (Transmission Line Transformer). Diese Signal siehst du dann am Oszi. Diese lange GND Loop "hintenrum" kannst du auch schön einfach dadurch sehen dass du nur deine Tip an irgend einen Punkt deiner Schaltung hebst ohne GND Clip Anschluss. Du siehst trotzdem ein Signal, wenn auch starkt verzerrt und mit viel Störung überlangert (50Hz!).
Danke für beide Tips. Also es ist kein magnetisch induziertes Signal, welches sich durch die Grösse der Leiterschleife verändert. Also doch eine Einkopplung über Koaxmasse. Danke nochmal!
Hier noch etwas Literatur zum Thema Tranmission Line Transformer Transmission Line Transformers: Theory, Design and Applications ... http://www.highfrequencyelectronics.com/Archives/Dec05/HFE1205_Trask.pdf http://www.highfrequencyelectronics.com/Archives/Jan06/HFE0106_TraskPart2.pdf Ob der TEM Mode TLT Effekt im Zweiten Fall wirklich die Erklärung ist bin ich mir noch nicht ganz sicher. Vieleicht kann noch jemand was dazu sagen.
Isses vielleicht ein Schaltnetzteil, das bei geringer Last im discontinuous mode läuft?
Was für ein Skope isses denn? Je nach Preisklasse können die schon darauf reagieren, wenn man die Masse mal sprunghaft anhebt. Hängt denn die Oszimasse am Schutzleiter?
Es ist ein altes Tectronics, welches weiss ich jetzt nicht. Die Oszimasse hängt am Schutzleiter, ja.
Hängt das Messobjekt auch irgendwie am Schutzleiter? Wenn ja, spukt möglicherweise die grosse Masseschleife mit rein und die Störung verschwindet, wenn das Messobjekt massefrei wird. Anonsten gibt es auch Fremdinduktion von ausserhalb der zu messenden Schaltung. Ich hatte mal ein schön regelmässiges Störsignal im Scope, dass sich als Radar des nahe gelegenen Flughafens entpuppte.
>Die Oszimasse hängt am Schutzleiter
Wenn mich mein C-Meter nicht im Stich lässt messe ich so zwischen 5-50pF
Kapazität für den Koppelkondesator Platine - Umgebung/PE.
Trennt man PE vom Oszi, so hat man einfach einen weitern
Koppelkondesator Osizi - Umgebung in Reihe zu Schaltung - Umgebung, es
änndert soch also nicht wirklich viel.
5-50pF sind für HF schon ein sehr guter Leiter.
Schieb mal ein Paar Ferrit Ringe über dein Probe Coax. Die erhöhen die
Impedanz deiner Coax Shield GND Loop und schau ob sich etwas verändert.
Ausserdem wäre es etwas hilfreich zu wissen welches Freqspektrum deine
Spikes haben.
Selbst ein schlecht sitzende Coax Stecker kann durch die dadurch
entstehende Fehlanpassung lustige Resonanzspikes erzeugen (bei mir ab un
zu der Fall).
Das Steckernetzteil ist ein Schaltreglernetzteil mit schlechten Phasenverhalten.
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