Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Eingangswiderstand des AD-Wandlers


von Werner (Gast)


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Hallo,

in welchem Bereich liegt normalerweise der Eingangswiderstand eines 
AD-Wandlers?

Könnte mir jemand sagen wie ich den Eingangswiderstand vom AD-Wandler 
MAX1270 ermitteln kann? Das Datenblatt liegt da: 
http://www.maxim-ic.com/getds.cfm?qv_pk=1911

Aber ich finde dort keine Angabe des Eingangswiderstandes, oder gucke 
ich falsch?

von Dirk S. (fusebit)


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16 bzw. 21 kOhm, steht doch im Datenblatt...

von Robix (Gast)


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Das ist aber ziemlich wenig, kann nicht sein! Normalerweise sind 
Eingangswiderstände im GOhm Bereich...

von Düsentrieb (Gast)


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>kann nicht sein!
hä? lies halt...
der hat nen 12k eingangs-teiler drin. somit...

von Tobias P. (hubertus)


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Dann bau halt noch einen simplen Impedanzwandler vor deinen ADC. Das 
klappt schon mit einem popeligen 741. Oder TLC272, wenns single supply 
ist, oder irgend ein anderer OP. Du wirst doch hoffentlich einige kennen 
;)

von Werner (Gast)


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Einen Impedanzwandler?
Ich möchte eine Schutzschaltung wie dies hier bauen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Symmetrische_Spannungsbegrenzung.gif

Da muss ich den Vorwiderstand dimensionieren. Je größer der 
Eingangswiderstand meines AD-Wandlers ist, desto höher kann ich den 
Vorwiderstand wählen und desto besseren Überspannungsschutz kann ich 
gewinnen.

Wenn ich ein Impedanzwandler vor meinem AD-Wandler setze, verfälsche ich 
hiermit nicht das Messergebnis?

von Tobias P. (hubertus)


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> verfälsche ich hiermit nicht das Messergebnis?

Nein. Der Zweck des Impedanzwandlers ist es ja grade, nur die Impedanz 
zu wandeln, und nicht das Messresultat selber. Er besitzt einen hohen 
Eingangswiderstand (Eingangsiwderstand des Impedanzwandlers = 
Eingangswiderstand des OP, MOhm oder sogar GOhm-Bereich) und einen 
niedrigen Ausgangswiderstand (paar Ohm). Die Ausgangsspannung ist gleich 
der Eingangsspannung.
Ich dachte, dein AD-Wandler sei dir zu niederohmig, deshalb habe ich dir 
zum Impedanzwandler geraten.
Ich würde sagen, wenn du den Impedanzwandler verwendest, ist es mehr 
oder weniger egal, wie gross dein Vorwiderstand ist, da der Strom, der 
in den Impedanzwandler-Eingang fliesst vernachlässigbar klein ist. Du 
musst den Vorwiderstand halt so dimensionieren, dass der maximale Strom, 
der bei einem Durchbruch der Z-Diode fliesst, kleiner oder gleich dem 
maximalen Strom ist, den deine Quelle verträgt ohne in Rauch aufzugehen.

von Werner (Gast)


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Vielen Dank für diese Information!! Vielleich gibt es schon fertige 
Überspannungsschutzbauteile? Das Problem ist, dass ich nicht so viel 
Platz an der Platine habe und ich habe dutzende von Signalleitungen. Ich 
müsste dann ziemlich viel Dioden und Impedanzwandler auf die Platine 
anbringen... aber wenn keine fertige Bauteile gibt, muss ich so machen.. 
keine Wahl. Kennt jemand solche Bauteile (AllInOne:) ?

von Tobias P. (hubertus)


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Es gibt spezielle Schutzdioden, ich kenne allerdings nur die SMT-Typen.
Das sind eigentlich spezielle Z-Dioden, die aber kurzzeitig mehrere kW 
vertragen können. Da sie sehr schnell sind, können sie auch wirklich 
kurze Spikes zuverlässig kurzschliessen.
Die Firma, wo ich arbeite, setzt sowas bei praktisch allen digitalen 
oder analogen Eingängen ein, wo irgend eine Steuerung oder sowas mit der 
"Aussenwelt" verbunden wird. Bisher scheint das jedenfalls immer gut 
genützt zu haben...
Meist wird die TGL41 verbaut (TGL41-6.8A, TGL41-13A usw.).

von Christian J. (elektroniker1968)


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Hallo,

leider ist das mit dem "kein Fehler" nicht ganz richtig: Natürlich hat 
ein OP einen Fehler, sogar zwei: Bias, Offset. Sowohl statisch als auch 
dynamisch mit der Temperatur. Der Offsetfehler ist ca 7mV bei normalen 
Typen, der Biasfehler verschwindet bei einem Impedanzwandler. 7mV sind 
schon das ein oder andere Bit. Korrekterweise müsste also der Offset 
durch Zusatzbeschaltung kompensiert werden.

Im Übrigens sind Single-Supply OP's verpönter Consumer Kram zudem da 
noch der virtuelle Nullpunkt dazu kommt, den man dem ADC erstmal klar 
machen muss, denn so hoch kann der seine Referenz gar nicht kriegen.

Ich habe NIE in einem professionellen Messverstärker solche OP's mit 
virtuellem Nullpunkt gesehen und ich sehe viele Messverstärker die Woche 
über. -15V +15V sind da Standard.

Eine gangbare Lösung wären noch Rail-to-Rail OP's aber die kosten eben 
auch etwas mehr, so rund 8-15€/Stck in der entsprechenden Qualität.

Mit einem INA1001 fährt man auch ganz gut oder noch besser einem 
Instrumentenverstärker.

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