Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Sinn eines analog Oszis, Logic Analyzer


von Thomas B. (escamoteur)


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Hi,

hab mir jetzt die veerschiedensten Threads zum Thema durchgelesen (ja, 
ich kenne die Suchfunktion)

Würde nur noch mal gern bestätigt haben, ob ich das alles richtig 
verstanden habe.


Ein Logicanalyzer hilft mir nur bei rein digitalen Signalen, dafür aber 
kann ich gleich ne ganze Menge davon paralell betrachten. Über die 
Signalform oder Störungen auf diesem sagt er mir gar nichts.

Signalform und eventuelle elektrische Störungen kann ich mit einem 
Analogen Oszi beobachten, aber nur richtig wenn es sich um ein 
kontinuierliches Signal handelt, da ich sonst ja genau den richtigen 
Moment abpassen müsste und diesen ja nicht speichern kann.

Für solche Signale brächte ich dann ein Digitales Speicher Oszi richtig? 
Damit kann ich dann auch die Signalqualität von z.B. RS232 übertragungen 
begutachten und immerhin meist zwei Signale auch relativ zueiner 
begutachten z.B. Clock und Data.

D.h. aber doch auch, dass ich entweder ein DSO + ein Logicanalyser 
bräuchte oder kann ich auf das Oszi erst mal verzeichen solange ich mich 
in der rein Digitalen Welt bewege.

Falls nicht, gibt es aktuelle Erfahrungen über DSOs am USB-Anschluss?

Bitte jetzt nicht wieder über mich herfallen, dass es doch günstig 
gebrauchte richtig Oszis gibt, ist bei mir vor allem ein Platzproblem.

Hatte neulich schon mal gefragt, hat jemand von euch das ELAB-080?

Gruß

Thomas

von Falk B. (falk)


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@ Thomas Burkhart (escamoteur)

>Ein Logicanalyzer hilft mir nur bei rein digitalen Signalen, dafür aber
>kann ich gleich ne ganze Menge davon paralell betrachten. Über die
>Signalform oder Störungen auf diesem sagt er mir gar nichts.

Ja.

>Signalform und eventuelle elektrische Störungen kann ich mit einem
>Analogen Oszi beobachten, aber nur richtig wenn es sich um ein
>kontinuierliches Signal handelt, da ich sonst ja genau den richtigen
>Moment abpassen müsste und diesen ja nicht speichern kann.

Nein. Die Signale müssen periodisch sein.

>Für solche Signale brächte ich dann ein Digitales Speicher Oszi richtig?

Für einmalige (aperiodische, transiente) Signale.

>Damit kann ich dann auch die Signalqualität von z.B. RS232 übertragungen
>begutachten und immerhin meist zwei Signale auch relativ zueiner
>begutachten z.B. Clock und Data.

Ja.

>D.h. aber doch auch, dass ich entweder ein DSO + ein Logicanalyser
>bräuchte oder kann ich auf das Oszi erst mal verzeichen solange ich mich
>in der rein Digitalen Welt bewege.

DSO ist das universellste Messgerät. Logicanalyzer hab ich vor 
Ewigkeiten mal im Praktikum benutzt, seitdem nie wieder.

>Falls nicht, gibt es aktuelle Erfahrungen über DSOs am USB-Anschluss?

Keine Ahnung. Für kleinere/langsame Sache wie I2C, RS232 und ähnliches 
bis ein paar MHz wirds reichen. Darüber wirds eher eng.

MFG
Falk

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner wrote:

> DSO ist das universellste Messgerät. Logicanalyzer hab ich vor
> Ewigkeiten mal im Praktikum benutzt, seitdem nie wieder.

Naja, wenn man einen brauchbaren hat, benutzt man ihn auch. ;-)
Ich habe mich in der Firma schnell dran gewöhnt, statt des
Oszi-Gefummels auch den LA zu benutzen.  Gerade wenn man lange
Sequenzen aufzeichnen will und viel parallel, ist das hilfreich
(bei mir bspw. zwei SPI-Busse und paar Steuersignale dazu).

>>Falls nicht, gibt es aktuelle Erfahrungen über DSOs am USB-Anschluss?
>
> Keine Ahnung. Für kleinere/langsame Sache wie I2C, RS232 und ähnliches
> bis ein paar MHz wirds reichen. Darüber wirds eher eng.

Mit hinreichend Geld gibt's das durchaus auch schneller.  Je mehr
man dafür ausgibt, um so mehr erfolgt an Bearbeitung im abgesetzten
Gerät.  Der USB ist dann nur für die Steuerung und Kommunikation der
Daten zur PC-Applikation da.  Allerdings wird die Kiste, die dann
außerhalb des PCs rumlungert, dabei auch immer größer.

von Thomas B. (escamoteur)


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@Jörg: Kannst Du eventuell das ein oder andere USB Gerät nennen, dass Du 
empfehlen kannst?

Gruß

Thomas

von Gast (Gast)


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Ich habe hier ein TDS 1002B (60 MHz, 1 GS/s, 2 Kanäle) mit USB-Anschluss 
stehen, ist aber schon eine recht große Kiste. :-)

von Thomas B. (escamoteur)


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Könnt Ihr mal nen Blick auf das hier werfen?

[http://www.elandigitalsystems.com/support/usbtmfaq/usbscope50/usbscope50data.php]

Gruß

Thomas

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Brauchbares Einsteigergerät, würde ich mal sagen.  Klingt, als wäre
es nur 1 Kanal, einen zweiten wirst du schnell schätzen lernen.
Wenn's kein Vermögen kostet, kann das aber OK sein.

Mich würde persönlich noch stören, dass es Windows-only ist, aber das
ist vermutlich für dich kein Thema.

von Thomas B. (escamoteur)


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Hab grad gesehen, dass es hier wohl auch Anwender von Biscope gibt,

kann mir jemand etwas zu dem hier sagen

[http://www.bitscope.com/product/BS100/] hört sich meiner Meinung nach 
nicht schlecht an und die Firma sieht etwas seriöser aus als die die das 
ELAB macht.

Gruß

Thomas

von Gast (Gast)


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Naja, 50 MS/s ist nicht so der Hit.

von Thomas B. (escamoteur)


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Sorry, hab das wohl immer noch nicht ganz verstanden, was sagen mir die 
100MHz und das die 50M/s.

Hatte ein paar Geräte von Meilhaus gerade gesehen, die hatten weit 
schlechtere  Werte. Reicht das um sich den Takt eines AVRs bzw. RS232, 
SPI anzuschauen?

Gruß

Thomas

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Periodische Ereignisse lassen sich wohl durch oversampling in
höherer Auflösung darstellen, die 50 MS/s sind nur für einmalige
Vorgänge interessant.

Für den AVR-Bereich ist das sicher (noch -- wir sind bei maximal
20 MHz Taktfrequenz) OK.

Wie geschrieben, brauchbar als Einsteigerlösung, wenn's nicht viel
kostet.  Wenn du mal richtig Platz und Geld hast, wirst du das
separate Oszilloskop dann schätzen lernen.

von Andreas K. (a-k)


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Thomas Burkhart wrote:

> Hatte ein paar Geräte von Meilhaus gerade gesehen, die hatten weit
> schlechtere  Werte. Reicht das um sich den Takt eines AVRs bzw. RS232,
> SPI anzuschauen?

50Ms/s reichen, damit ein SPI-Takt bis etwa 5MHz gut aussieht, bis 10MHz 
ist er immerhin noch als Takt erkennbar.

Mit einem Kanal bist du nicht in der Lage festzustellen, zu welchem 
Zeitpunkt relativ zur Taktflanke die SPI-Daten ihren Zustand ändern. 
Dazu benötigst du 2 Kanäle, die auf dem gleichen Trigger laufen.

von Thomas B. (escamoteur)


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Mal ne ganz blöde Frage, wozu werden dann überhaupt Geräte verkauft die 
10MS/S und weniger (Meilhaus) haben? Wozu kann man die dann überhaupt 
gebrauchen?

Gibt's denn wirklich nichts vernünftiges für USB?

von Falk B. (falk)


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@  Jörg Wunsch (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite

>Periodische Ereignisse lassen sich wohl durch oversampling in
>höherer Auflösung darstellen, die 50 MS/s sind nur für einmalige
>Vorgänge interessant.

Das ist dann aber UNDERsampling!

MfG
Falk

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas Burkhart wrote:

> Mal ne ganz blöde Frage, wozu werden dann überhaupt Geräte verkauft die
> 10MS/S und weniger (Meilhaus) haben? Wozu kann man die dann überhaupt
> gebrauchen?

NF.

von Thomas B. (escamoteur)


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HI,

hier noch ein letztes Gerät, zu dem ich eure Meinung hätte:

[http://www.acute.com.tw/product/product_DSO1000.php]

von Schoaschi (Gast)


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Hi

Wenn du das Geld hast, dann kauf dir einen LA und ein Oszi.
In der Arbeit arbeite ich hin und wieder mit einem LA und ich muss dir 
sagen, es ist herlich.. vorallem wenn du wirklich mehreres gleichzeitig 
betrachten willst. Ich habs für eine SPI, RS232 uns IOs gebraucht... und 
es ist ganz wunderbar, wenn man zusehen kann wie ein µC so das 
Programmabarbeitet und es so macht wie man es auch will ;-).

Empfehlen würd ich dir eine Stand-alone-Lösung(wenn es das Buget 
zulässt). Da gibt es auch schon gute und günstige von Rigol. Such doch 
einfach nach Mixed Signal Oscilloskop.

Hier mal das Teil, das ich verwende:
http://www.home.agilent.com/agilent/product.jspx?nid=-35165.536908417.00&cc=US&lc=eng

mfg Schoasch

von Thomas B. (escamoteur)


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@Schoasch: Du meinst ich bin mit nem LA wie dem Digiview mit ner 
Samplerate von 100Mhz besser bedient wie mit so einer Kompromisslösung 
und ich sollte mir ein DSO getrennt davon holen?

von Andreas K. (a-k)


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USB-Logikanalysatoren sind i.A. mit allerhand PC-Software zur 
Dekodierung ausgestattet, d.h. bei I2C, RS232 usw kriegst du die 
transportierten Daten angezeigt, nicht nur die Kurven. Digitale Kanäle 
eines DSO liefern das eher nicht.

Andererseits kommt ein DSO ohne PC aus, ein USB-Logikanalysator hingegen 
macht sich nur mit einem Notebook wirklich gut. Was mich mangels eines 
solchen zu einem Rigol mit Digitalkanälen trieb.

von Thomas B. (escamoteur)


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Naja, hab sowieso nur nen Laptop, daher passt das schon mal, nun noch 
mal die Spannende Frage:


Wenn ich erst mal vor allem sehen will, was mein µC so tut, brauch ich 
dann unbedingt noch ein DSO? Kann ich mit nem schellen LO denn z.B. auch 
sehen ob bei meinem µC z.B. sein externer Takt ankommt oder brauch ich 
dazu nen Oszi?

Ein großes externes ist sicher Klasse, aber derzeit sowohl Platz als 
auch Geldteschnisch nicht drin.

Gruß

Thomas

von Falk B. (falk)


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@  Thomas Burkhart (escamoteur)

>Wenn ich erst mal vor allem sehen will, was mein µC so tut, brauch ich
>dann unbedingt noch ein DSO?

Nein.

> Kann ich mit nem schellen LO denn z.B. auch
>sehen ob bei meinem µC z.B. sein externer Takt ankommt

Ja. Das kann man aber auch einfach mit einem Multimeter oder Logittester 
prüfen.

http://www.geocities.com/jacquesmartini/digital/logiktester/logiktester.html

Kleiner, feiner Logicanalyzer. ANT8

http://www.rockylogic.com/products/ant8.html
http://www.meilhaus.de/produkte/usb-mobile-messtechnik/?user_produkte%5BPR%5D=71&user_produkte%5BBTN%5D=bestellinfo&cHash=eb11275b7a

>auch Geldteschnisch nicht drin.

Aber deutschtechnisch ist das so ziemlich daneben.

MfG
Falk

von Thomas B. (escamoteur)


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>
> Ja. Das kann man aber auch einfach mit einem Multimeter oder Logittester
> prüfen.

Da bin ich aber gespannt drauf, wie man das mit nem Multimeter macht???

Und was ist ein Logittester ;-)

> Kleiner, feiner Logicanalyzer. ANT8
>
> http://www.rockylogic.com/products/ant8.html
> 
http://www.meilhaus.de/produkte/usb-mobile-messtechnik/?user_produkte%5BPR%5D=71&user_produkte%5BBTN%5D=bestellinfo&cHash=eb11275b7a

Es gab ja schon einige Threads, die die verschiedenen kleinen LA 
vergleichen hatten, ich meine der DigiView wäre dabei am besten 
davongekommen [http://www.tech-tools.com/dv_dv1.htm]

bzw. zum sehr fairen deutschen Preis von €359 
[http://elmicro.com/de/digiview.html]

>>auch Geldteschnisch nicht drin.
>
> Aber deutschtechnisch ist das so ziemlich daneben.
 Jetzt sei doch nicht so pingelig, nur weil ich ne tschechische Tastatur 
habe ;-)

Gruß

Thomas

@Falk: Wirklich super Deine Unterstützung hier im Forum

von Gast (Gast)


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Ich hab das selbe anliegen wie der Thomas. Nach dem hier angegeben links 
bin ich auf das hier gestossen:

LA: PkLA1116 bzw. PkLA1216
bei http://www.hacker-datentechnik.de/

ich denke als einsteigermodell für den hobby breich sollten die genügen 
und die preise 199 bzw 299 euro zzgl 19% (obwohl B2B preise) sind auch 
nicht schlecht.

Also ich glaub nicht das sich jemals ein gerät für über 1k euro für den 
hobby breich lohnen würde.

Was haltet ihr von den beiden LAs wenn man damit halt ISP, RS232 und 
diverse AVR ports belauchen möchte?

von Thomas B. (escamoteur)


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Hallo Gast (wäre schön wenigsten nen richtign Nick zu verwenden)

da würde ich auf jeden Fall eher zu

[http://elmicro.com/de/digiview.html]

tendieren, höhere Abtastrate + Komprimierung, ich denke das wird's, die 
Software bietet auch ne menge an Dekodierfunktionen für RS232, SPI, I²C 
an.

@Falk: Bei Meilhaus finden sich leider nicht mal Bilder zur Ant 
Software, geschweige denn eine genauere Beschreibung, oder war ich 
blind?

Gruß
Thomas

von Gast (Gast)


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>Hallo Gast (wäre schön wenigsten nen richtign Nick zu verwenden)
Bin leider nicht so einfallsreich ;-)

Wie hat der höhere Abtastrate?
Der DV1-100 (359 €) hat ja 100 MHz sampling
und der PkLA1116 (199 €) hat 200 Mhz sampling

ok der DV1-100 hat 2 kanäle mehr aber ich denke für den anfang würde mir 
16 auch reichen.

Der kompression heißt ja hier, wie ich verstanden habe, dass das gerät 
nur geänderte daten speichert. wenn man die ganze zeit einen konstanten 
pegel hat hätte man die maximale kompression, da für die zeitintervall t 
nur ein einziges wert gespeichert werden würde aber ohne kompression 
hätte man platz für nur 13k samples. der adere hat in der  199€ version 
platz für 128K samples und in der 299€ version sogar 256K samples

Ich hab zwar nur kurz drber gelesen aber ich erkenne nicht warum ich 160 
bzw. 60 mehr bezahlen sollte.

von Thomas B. (escamoteur)


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sorry, hab mich vertan, natürlich hat das Acute Gerät ein höheres 
Sampling. Das mit der Komprimierung ist halt ganz praktisch denke ich 
wenn man signale aufzeichnen will bei denen ich auch mal ne Weile nichts 
tut, aber das kann man mit Triggern bestimmt auch hinbekommen.

Man muss sich die Software wohl mal noch anschauen, die vom DigiView hat 
ein paar nette Decodierfunktionen.

Gruß

Thomas

von Gast (Gast)


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Komprimierung ist natürlich eine nette feature aber da muss jeder für 
sich entscheiden ob man sowas für eigene zwecke brauch oder nicht.
wenn der dv1-100 ein paar andere feature hätte würde ich den auch nehmen 
aber fassen wir mal zusammen:

            DV1-100--PkLA1116--PkLA1216
Sampling    100         200      200
Kanäle       18         16        16
Speicher(max) 132K      128K      256K
Speicher(min) 13K       128K      256K
..................
Preis €       359       199        299

Laut Datenblatt von DV1-100 kann er max. für 5,7 min aufzeichnen aber 
ich denke es ist uninteressant ein sigal aufzuzeichnen der sich über 5 
min lang nicht oder kaum ändert. das könnte man dann mit nem multimeter 
auch messen. ich denke eine LA oder DSO ist eher für die und menschen 
nicht mehr wahrnehmbare zeiteinheiten interresant.

Die restlichen daten habe ich gelassen weil ich nicht weiß was sie alles 
bedeuten bzw. ich mir über deren bedeutung nicht sicher bin (was nicht 
heißen soll das sie unbedeutend sind).

von Maximilian K. (laplace)


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Also ich hab mich lange schlau und für meine kleineren privaten Projekte 
eine, wie ich meine, gute Lösung gefunden. Ich arbeite momentan nur mit 
16MHz-Clock am µC, ich wollte aber noch etwas Luft nach oben hin. Es 
kommt mir zum einen darauf an, daß ich Signalqualität und evtl. 
Schaltstörungen darstellen kann. Nach längerer Recherche kam eigentich 
nur ein Tek in Frage weil es mir auf "Real-Time"-Feeling ankommt. Die 
kleinen Agilent taugen nix/halten nicht was sie versprechen. Bei den 
USB-Teilen hat man keine richtige Echtzeitdarstellung. Die digitalen 
Hameg finde ich nicht schlecht, allerdings verbauen die immernoch 
Anzeigen auf Röhrenbasis...wenn ich so viel Geld hinlege und das Signal 
eh schon digitalisiert habe ist ein LCD ein Muss. Also war das TDS2022 
(ca. 1900,-€ - 2 Kanäle - ECHTE 2 GSamples auf JEDEM Kanal) die beste 
Wahl für mich. Ich habe es nicht bereut.

Das nächste was ich brauchte war die Möglichkeit verschiedene digitale 
Signale logisch und zeitlich in Beziehung setzen zu können. Alle 
klassischen Logicanalyzer die ich gefunden habe waren entweder sündhaft 
teuer oder steinalt und immernoch teuer. Beim LA kommt es aber nicht auf 
Echtzeitdarstellung an, also ist USB eine Option. Preis-Leistungs-mäßig 
sticht da unschlagbar der Intronix Logicport heraus (ca. 300€ mit 
Versand und Zubehör). Abtastung bis 500Mhz, 34! Kanäle (werd ich 
warscheinlich nie brauchen)  und ein absolutes Highlight -> 
Protokollanalyse für I2C, SPI und RS232 schon mit dabei. Andere 
beliebige Parser können selbst erstellt werden. Die Triggerbedingungen 
sind superflexibel und die Software ist relativ einfach zu durchblicken 
(hört sich schon an wie ein Werbetext...bin aber echt begeistert).

Ich habe jetzt einmal 2200,-€ investiert, kann aber im Embedded-Bereich 
alles mit Taktraten bis 200MHz wunderbar darstellen und analysieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ich kann übrigens die "Komprimierung" beim LA nur wärmstens
empfehlen.  Die braucht man nicht, wenn man FPGAs debuggen will,
wenn man aber eher langsam veränderliche (und teilweise auch
längere Zeit inaktive) Signale wie SPI mitschreiben will und es
trotzdem auf eine gute Auflösung ankommen soll, dann kan man
dadurch gute Speichertiefen erhalten.

von PeterK (Gast)


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ich habe 2 getrennte Geräte
1) Rigol DS1062CD - 60 Mhz Digital Oszilloskop inkl. 16 Kanal Logic 
Analyzer: http://www.rigolna.com/products_ds1000.aspx
2) Stand Alone USB Logicanalyzer Logicport 
www.pctestinstruments.com/deutsch
und kann daher vergleichen:

a) Digitaloszi:
hat einen riesigen Speicher mit 1M Samples im Oszibetrieb. Oszi ist 
recht gut. Der integrierte Logicanalyzer ist ...naja OK. Das ist mehr 
eine Behelf. Was allerdings super ist: die Kombination ist dann ein 
Mixed Signal DSO - d.h. ich kann das Oszi z.B. auf das Vorkommen eines 
bestimmten Bitmusters triggern und dann eben vor- und nach dem 
Triggerpunkt mehrere hunderttausend Samples betrachten. Oder umgekehrt: 
Bei immer wiederkehrenden Störungen kann der gleichzeitige Datenstrom 
betrachtet werden. Praktisch, wenn z.B. bestimmte seltene analoge 
Störungen eingekreist werden müssen.

b) Logicport:
Das ist für das Geld der beste Logicanalyzer, den es momentan gibt. 
Kostet schlappe 260 Euro in den USA (kommen aber noch 19% 
Einfuhrumsatzsteuer drauf - aber als Selbstständiger bekommt man die 
wieder zurück). Selbst wenn er doppelt so teuer wäre, wäre es immer noch 
der Beste weit und breit. Absolut zu empfehlen. Die 
Hardware-Komprimierung ist genial - das Ding kann stundenlang 
aufzeichnen bevor der Speicher voll ist (natürlich nur, wenn 
entsprechend wenige Daten fließen). Hat ansonsten professionalle echt 
Funktionen, 34 Kanäle und 500Mhz schnell. Ich habe es schon 1 Jahr und 
bin immer noch begeistert. Hier: 
http://www.pctestinstruments.com/deutsch/downloads.htm kann man die 
Software downloaden und sich im Demomode ansehen (also Demodaten ohne 
angeschlossenen Analyzer).

Ich würde jederzeit wieder die Entscheidung treffen:
· 40 oder 60 Mhz DSO mit großem Speicher! - z.B. Rigol DS1062 für 
800-900 Euro
  (alternativ 100 Mhz DSO mit kleinerem Speicher - aber mir reichen 60 
Mhz)
· Logicport als Logicanalyzer und nichts anderes - 300 Euro
· Wenn noch genug Geld da ist: DSO um Logicanalyzermodul erweitern (aber 
das ist weniger wichtig als ein Standalone Analyzer und trotz 
schlechterer Leistung genauso teuer) - 300 Euro Aufpreis vom DS1062C zum 
DS1062CD

Zu den Threads oben:
Ein Scope oder Logicanalyzer mit 50MS/s ist Schrott. Vergiss es. Das ist 
nur Spielerei. Mein Skope hat 400MS/s und das ist die untere Grenze für 
ein Digiscope. 1GS/s wäre besser, aber dann hätte ich die Variante mit 
weniger Speicher und ohne integrierten Logicanalyzer nehmen müssen und 
das wollte ich nicht. Und ein Logicanalyzer sollte schon mind. 200 Mhz 
können.

Es muss ja nicht immer gleich ein teures Tektronix oder Agilent etc. 
sein. Die o.g. Geräte sind ein guter Kompromiss was Preis / Leistung 
angeht. Das Bitscope Zeug ist Mist, Ant16 etc. ebenfalls (Spielzeug). 
Auch der DigiView kostet als Variante DIGIVIEW3400 schlappe 1079 Euro 
(und erst dann ist er mit dem Logicport vergleichbar). Der Logiport ist 
der Schnapper schlechthin. Es gibt hier ein paar andere Threads zu ihm.
Gute Nacht
Peter

Peter

von Gast (Gast)


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Ja der Logicport ist wirklich von preis /leistung her der beste bis 
jetzt. obwohl für meine bedürfnisse mehr als genug würde ich mir 
trotzdem den logicport holen. Allerding viel mehr würde ich dann auch 
nicht mehr ausgeben auch wenn er doppelt so gut ist. Logicport ist mehr 
als genug für meine basteleien und darauf kommts auch an.

von Thomas B. (escamoteur)


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Danke PeterK, das war sehr hilfreich und hat mich noch mal auf den 
Logicport aufmerksam gemacht, ich denke das ist jetzt auch mein Favorit, 
zumal beim derzeitigen Dollarkurs.

Ich hab mir gestern noch die Software des Acute LA angesehen und die 
macht noch nen ziemlich unreifen Eindruck.

Habe mir gerade die Software des Logicport angesehen, sieht sehr gut und 
intuitiv aus, selbst als absoluter LA anfänger hab ich mich 
zurechtfinden können.

Also der wirds jetzt aber.

Gruß

Thomas

von Bensch (Gast)


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Ja, ich denke auch, dass der Logicport eine gute und lohnenswerte 
Anschaffung ist. Werd den in den nächsten Tagen ordern.

Speziell die Möglichkeit, Protokolle an I2C, SPI, UART aufzunehmen, ist 
genial einfach.

Wo ich noch Probleme hab: Wie krieg ich die Signale an z.B. einem 0,65mm 
Pitch IC abgegriffen? Man könnte natürlich überall Drähtchen anlöten, 
aber das ist ja nicht das Wahre.

von PeterK (Gast)


Angehängte Dateien:

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@Bensch: wenn die Schaltung schon fertig ist: kleine Kabel anlöten - 
geht wohl kein Weg dran vorbei. Es gibt allerdings auch solche Clips wie 
im beigefügten Foto - aber die sind mal so RICHTIG teuer !
Ansonsten: Entweder beim Layout für die wichtigen Datenkanäle Vias 
vorsehen - dann kann man da notfalls kleine Kabelstücke einlöten um 
einen Ansatz für den Grabber zu haben
oder
für Prototypen etc direkt einen 2 x 20 Connector für den Logicport 
vorsehen. Da lötet man dann ein 2x20 Weibchen in die Platine ein und 
steckt den Logicport direkt drauf - fertig. Keine Kabel etc. mehr. Aber 
das muss man halt von vorne herein für die Entwicklung vorsehen.
PeterK

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