Forum: Offtopic Grundsatzfrage: Wie funktioniert eigentlich ein Handy ?


von Uboot- S. (uboot-stocki)


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Hi,

ich stand heute wieder einmal im Stau. Dabei habe ich mich gefragt, 
wieso eigentlich die Fahrer vor und hinter mir mit Ihrem Handy 
telefonieren können während ich das auch tue?
Die Dinger senden doch alle auf der selben Frequenz (das selbe Netz 
vorausgesetzt) ? Wie wird denn vermieden, dass da nur noch Frequenzsalat 
ankommt ?

Kennt sich jemand von Euch diesbzgl. aus ?

Gruß

Andreas

von gsm (Gast)


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gms

von gsm (Gast)


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äh gsm

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Siehe Multiplexverfahren: TDMA, FDMA, CDMA.

von Null Ahnung (Gast)


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Ich weiß es leider auch nicht, ist aber ne interessante Frage!!

von Unbekannter (Gast)


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> Wie wird denn vermieden, dass da nur noch Frequenzsalat ankommt ?

Der wird geordnet. Das ist schon alles.

von Thomas J. (starhopper)


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Hallo,

die Lösung für Deine Frage ist ganz einfach. GSM verwendet ein 
Zeitmultiplexverfahren mit 8 Kanälen pro Frequenz, es können 
(vereinfacht) 6 Handys gleichzeitig telefonieren, die restlichen Kanäle 
braucht man für SMS und div. andere Funktionen.

Auf einem Sendemasten platziert man z.B. 3 Sender, jeder hat eine andere 
Frequenz und strahlt einen 120° großen Sektor aus.

Thomas

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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das ist noch nicht alles

Der Witz ist die analogen signale in digitale zu wandeln diese über 
einen kurzen Zeitraum zu sammeln dann zeitlich zu komprimiert und in 
einm Burst von nur wenigen µs den Analogdatengehalt einer ms zu 
übertragen und das schön einer nach dem anderen und jeder in seinem 
Zeitschlitz.

http://de.wikipedia.org/wiki/GSM
http://de.wikipedia.org/wiki/FDMA
http://de.wikipedia.org/wiki/TDMA

von Mr K. (mrk)


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Uboot- Stocki wrote:
> Hi,
>
> ich stand heute wieder einmal im Stau. Dabei habe ich mich gefragt,
> wieso eigentlich die Fahrer vor und hinter mir mit Ihrem Handy
> telefonieren können während ich das auch tue?
Die Sprachpakete stehen dann auch im Stau wenn mehrere Teilnehmer 
Gleichzeitig über das selbe Frequenz telefonieren ;-)
Weil unsere eine Sekunde für die Digitale Welt fast eine Ewigkeit ist 
merken wir  von dem Datenstau nichts.

von Uboot- S. (uboot-stocki)


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OK,

d.h. das ist ein Zeitmultiplex-Verfahren...

Dann hat mein Handy eine "Nummer" welchen Slot es übertragen soll?

Dann könnte man ja, durch "einfache" Manipulation an Handy die anderen 5 
Gespräche (wenn es welche gibt) mithören? Wird da nix verschlüsselt ?

Sehr interessant !

Gruß

Andreas

von Mike R. (thesealion)


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Lies dir mal den Wiki-Artikel über GSM durch, da steht schon eine Menge 
dazu drin.
Ansonsten wird halt nicht nur verschlüsselt sondern auch noch der 
verwendete Zeitschlitz und die Frequenz gewechselt. Hierdurch soll es 
zumindestens bisher möglich sein ein abhören in Echtzeit zu verhindern.

Einzig ein Man-in-the-Middle Angriff läßt dich direkt mithören.
Oder halt direkt beim Betreiber einklinken :-)

von herbst (Gast)


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Die "Funkschnittstelle" abzuhören ist viel zu aufwendig..
 Viel leichter ist es sich nach der Basisstation einzukliken, da hier 
die  Gespräche per ISDN, ohne Verschlüsselung, weiterleitet werden.

von tastendrücker (Gast)


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Genauso könnte man auch fragen: Wieso funktioniert es eigentlich, dass 
alle "gleichzeitig" im selben Internet surfen können? ;-)

Oder noch allgemeiner:
Wie können sich eigentlich zwei Personsn in der vollen Eckkneipe 
unterhalten - alle Reden doch dieselbe Sprache im selben Frequenzband? 
;-)

von hää? (Gast)


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>Oder noch allgemeiner:
>Wie können sich eigentlich zwei Personsn in der vollen Eckkneipe
>unterhalten - alle Reden doch dieselbe Sprache im selben Frequenzband?

Ich glaub der vergleich hinkt ein wenig - berim Handy werden alle 
Signale vom selben Sendemast aufgenommen, wenn Du aber abends in der 
kneipe bist, redest du nur mit ein paar Leuten, niemand verlangs dass du 
alles von allen verstehst! - vom handymasten aber schon!?

von Matthias (Gast)


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Den Selbstbau eines Handy hatten wir doch schon vor geraumer Zeit 
erklärt, zweiseitige Platine mit ein paar SMD-Widerständen, 
Kondensatoren und AVR ist vollkommen ausreichend....

von Nachrichtentechniker (Gast)


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Ich geb dir einen Tip! Studiere 4 Jahre Nachrichtentechnik, dann kannst 
du so einigermaßen verstehen wie so ein Handy funktioniert. Das kann man 
nicht mit ein paar Sätzen beantworten.

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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>> Oder noch allgemeiner:
>> Wie können sich eigentlich zwei Personsn in der vollen Eckkneipe
>> unterhalten - alle Reden doch dieselbe Sprache im selben Frequenzband?
>> ;-)

Das (menschliche) Ohr nimmt Signale nach Richtungen auf, und Das Hirn 
kann dann eine Sprachinformation aus einer Richtung aus einem kompletten 
"Datensalat" herausfischen.


OT:
BTW: Dolby x.y ...
Warum bauen die rund um einen herum immer mehr Lautsprecher auf?
Wäre es nicht sinnvoller, in alle 8 Ecken (oben und unten) eines Raumes 
Lautsprecher zu positionieren, damit sollten doch samtliche Richtungen 
abgedeckt sein.


VG,
/r.

von Paul Baumann (Gast)


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@Random
Manch einer baut sich sogar in seinen Sessel Lautsprecher ein...
Erschütternd! ;-)))

MfG Paul

von tastendrücker (Gast)


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>Ich glaub der vergleich hinkt ein wenig - berim Handy werden alle
>Signale vom selben Sendemast aufgenommen, wenn Du aber abends in der
>kneipe bist, redest du nur mit ein paar Leuten, niemand verlangs dass du
>alles von allen verstehst! - vom handymasten aber schon!?

Natürlich hinkt der Vergleich (daher auch: ;-) ). Aber auch das Ohr in 
der Eckkneipe empfängt alle Stimmen (+Musik). Dennoch ist durch 
Filterung des Ohrs(!) und des Gehirns eine Unterhaltung mit mehreren 
Personen (quasi gleichzeitig) möglich.

>OT:
>BTW: Dolby x.y ...
>Warum bauen die rund um einen herum immer mehr Lautsprecher auf?
>Wäre es nicht sinnvoller, in alle 8 Ecken (oben und unten) eines Raumes
>Lautsprecher zu positionieren, damit sollten doch samtliche Richtungen
>abgedeckt sein.

Sollte das nicht schon mit drei lautsprechern möglich sein? ;-)

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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> Sollte das nicht schon mit drei lautsprechern möglich sein? ;-)

wie das?

von tastendrücker (Gast)


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>> Sollte das nicht schon mit drei lautsprechern möglich sein? ;-)

>wie das?

Da im dreidimensionalen Raum alle Punkte im Raum durch drei Koordinaten 
beschrieben werden können...

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Ja, nur wie willst du die anordnen bzw. wo den zuhörer platzieren? :-)

von Gast (Gast)


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>Viel leichter ist es sich nach der Basisstation einzukliken, da hier
>die  Gespräche per ISDN, ohne Verschlüsselung, weiterleitet werden.

@herbst:
So gibts das heute fast gar nicht mehr. Bei allen Netzbetreibern außer 
T-Mobile läuft der Datenverkehr über Richtfunk (bis auf einige 
Ausnahmen). Und bei T-Mobile sollte das auch nicht über normales ISDN 
laufen - was meinst Du wie viele Gespräche mit 128kbit/s übertragen 
werden können?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> was meinst Du wie viele Gespräche mit 128kbit/s
> übertragen werden können?

Kannst Du ausrechnen - die GSM-Nutzdatenrate für Sprache beträgt 
zwischen 5.6 (half rate) und 13 kBit/sec (full rate).

Im übrigen ist ISDN nicht gleichbedeutend mit "hat zwei B-Kanäle à 64 
kBit/sec", sondern enthält auch PMP bzw. S2M mit 2 MBit/sec Datenrate 
(30 B-Kanäle).

von Dirk T. (helipage)


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Hallo...

Pro Timeslot (TS) auf der PCM-Leitung (32 Timelots) kannt Du im übrigen 
4 Gespräche übertragen. (je 16kbit/s pro Gespräch, sog. SUB-Timelots)
Diese 16kbit-TS werden dann in der sog. TRAU wieder in 64kbit TS 
umgesetzt.

@herbst:
Daher ist abhören auch zw. BTS und TRAU nicht ganz so einfach.
Einfacher ist es nach der TRAU, jedoch nicht so ohne weiteres möglich, 
da die TRAU beim Netzbetreiber direkt an der MSC steht (zur Einsparung 
von Leitungen zw. MSC evt. ausgelagerten BSCen)

PCM-Leitung (2Mbit) hat übrigens 32 TS, wovon jedoch TS 0 (Sync) und TS 
16 (Sign.) in der Regel nicht verwendet werden.
Daher 30 Nutz-TS (macht rechn. bis zu 120 Gespr. auf einer 2Mbit 
Leitung.


Dirk

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