Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Genauigkeit von Instrumentierungsverstärkern


von peter (Gast)


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Hallo,
ich habe in der Literatur gelesen dass die Instrumentierungsverstärker 
mit drei intern verschalteten OP`s eine "sehr genaue" Art der 
Instr.-Verstärker sind. Was genau heißt das eigentlich? Sehr genau?
Bei einem Multimeter kann ich mir unter sehr genau etwas vorstellen aber 
bei einem Verstärker...???
Wie drückt man die Genauigkeit eines Verstärkers aus? Welche Einheit? 
Größen ordnung?
Wär nett wenn jemand Rat wüßte.

Gruß der Peter

von Harry U. (harryup)


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hi,
bei instrumentenverstärkern ist das problem im regelfall, dass das 
auszuwertende signal sehr klein ist, im mV bereich oder noch kleiner.
wenn du dieses signal jetzt 'klassisch' mit einer opamp stufe 
verstärkst, bekommst du zu deinem verstärkten signal auch die verstärkte 
temperaturdrift 'gratis' dazu, die du nicht brauchen kannst.
die klassische verstärkung mit 3 opamps (sparversion 2 opamps) 
'kompensiert' diese problematik weitgehend, weil alle 3 stufen dieselbe 
(hoffentlich) drift aufweisen, diese wird einmal dem nichtinvertierenden 
und einmal dem invertierenden eingang zugeführt, so dass das verstärkte 
signal weitestgehend frei von drifterscheinungen ist.
linearität, rauschen und frequenzgang bleiben typanhängig, da verbessert 
auch die tollste verschaltung nix.
die bessere wahl heutzutage ist ein typ wie opa333, sog. zero-drift 
amps.
grüssens, harry

von Hans (Gast)


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zero-drift-OPs sind meist chopper stabilisiert... also würd ich da 
aufpassen was du damit baust...

naja aufjedenfall gibts da ein nettes dokument von Analog Devices in dem 
man sich die unterschiede anschaun kann ;)

http://www.analog.com/UploadedFiles/Associated_Docs/5813356678175476297Chapter_I.pdf

Das ist ein teil von:
A Designer's Guide to Instrumentation Amplifiers (3rd Edition)
by Charles Kitchin and Lew Counts

gibts komplett bei Analog zum download (und auch in buch form gratis... 
zumindest hab ichs mir mal so zuschicken lassen)

viel spass beim lesen..

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von peter (Gast)


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Ach so, dann weiß ich bescheid.
Dann mal vielen Dank für eure Hilfe...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der einfachste Differenzverstärker mit einem OP und vier Widerständen 
hat einen relativ kleinen Eingangswiderstand, das ist vielleicht bei der 
3-OP-Schaltung gemeint, die ist hochohmig.
Außerdem könnte die Gleichtaktunterdrückung gemeint sein, die hängt bei 
der einfachen Schaltung stärker von der Präzision der Widerstände ab.

von Harry U. (harryup)


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hi,
nein, der eingangswiderstand ist eher nicht das problem, 
temperatursensoren des k oder j-typs haben ja einen innenwiderstand, der 
einem kurzschluss gleicht, der kann locker mal 10K input impedance 
speisen.
das problem eines verstärkers mit einem opamp und hoher verstärkung ist 
die drift des ausgangssignal bei schon geringen temperaturänderungen. 
das kann eben mit der 3 opamp schaltung (weitestgehend) verhindert 
werden.
grüssens, harry

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