Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Geht Piezo-SIgnalgeber bei "Daueransteuerung" kaputt?


von Henning (Gast)


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hallo leute,

ich habe mich gefragt ob man beispielsweise die Ansteuerung einer 
LCD-Hintergrundbeleuchtung und eines Piezo-Signalgebers nicht über nur 
einen einzigen Ausgang abwicklen könnte?!

Dazu wollte ich beides (natürlich über entsprechende 
Leistungshalbleiter) an einen PIN (eines ATMEGA) hängen.
Wenn der Piezo mit einer Frequenz angesteuert wird blinkt also auch die 
LCD-Beleuchtung mit, dies ist auch durchaus nicht schlimm (Warnhinweis).
wenn ich jedoch aus anderern Gründen die Hintergrundbeleuchtung des LCD 
einschalten will muss ich ja den PIN auf Dauer-HIGH setzen, somit würde 
also der PIEZO-Signalgeber in seiner unter Spannung stehenden Position 
verweilen und außer einem kaum hörbaren einmaligen klicken nichts von 
sich geben.

-> Frage: ist dies schädlich?

von Mike J. (Gast)


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Ich hab auch solche Dinger :-)

Würde mich auch dafür interessieren ob das etwas aus macht ob die 
Keramik nun "Dauergespannt" ist.

Hat jemand mal ein Datenblatt für ein Piezo-Element?

Welcher Strom fließt da so bei 5V ?

von Johnny Maxwell (Gast)


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> Welcher Strom fließt da so bei 5V ?

Piezos haben einen riesigen Widerstand, da fließt nix.

Ob Dauerspannung schädlich ist? Kann ich mir nicht vorstellen.
Das einzige was den Piezo belastet sollten Spannungs_änderungen_ sein, 
aber einmal in seiner Gleichgewichtslage fühlt der sich sicher wohl :)

Aber mal ernsthaft: Wie teuer ist ein Piezoscheibchen? Einfach mal 
ausprobieren, es wird sicher jahrelang halten :)

von Hauke R. (lafkaschar) Benutzerseite


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Das mit der Änderung stimmt nicht ganz, Im elektrischen Feld verbiegt 
sich ja das Piezo Plättchen. Bei konstanter Spannung bleibt es halt 
gleich stark verbogen und sendet so keine Schallwellen aus. Aber dass 
das ding kaputt geht kann ich mir auch nicht vorstellen.

von Henning (Gast)


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der piezo ist ja auch mehr oder minder nur eine kapazitive last und wird 
dann eben "dauer geladen". daher dachte ich auch da müsste nix 
passieren, werd es wohl mal testen :)

von Uwe .. (uwegw)


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Probier mal, einen Kondensator dazwischen zu schalten. Wenn der Piezo 
dann trotzdem noch laut genug piept, kriegt er im Dauerbetrieb so keine 
Gleichspannung mehr ab.

von Hauke R. (lafkaschar) Benutzerseite


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Nein, das ist so nicht richig.
Der Kondensator wird sehrwohl eine Gleichspannung abbekommen. Wenn beide 
kondensatoren gleich groß sind wird er halt die hälfte der Angelegten 
Spannung abbekommen. Das liegt nunmal am Prinzip eines Kondensators.

von Benedikt K. (benedikt)


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Aber zumindest einen Stromfluss sollte der Kondensator verhindern. Wobei 
das aber garnicht notwendig ist, denn ein Piezo sollte eigentlich für 
Gleichspannung einen unendlich hohen Widerstand darstellen.

von HildeK (Gast)


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Uwe ...:
>Probier mal, einen Kondensator dazwischen zu schalten. Wenn der Piezo
>dann trotzdem noch laut genug piept, kriegt er im Dauerbetrieb so keine
>Gleichspannung mehr ab.
 Hauke Radtki:
>Der Kondensator wird sehrwohl eine Gleichspannung abbekommen. Wenn beide
>kondensatoren gleich groß sind wird er halt die hälfte der Angelegten
>Spannung abbekommen. Das liegt nunmal am Prinzip eines Kondensators.

Dann macht halt dem Piezo ein 1Meg R parallel!

von Johnny Maxwell (Gast)


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Die Gleichspannung tut dem Piezo meiner Meinung nach überhaupt nichts.

Wenn der mal verbogen ist, sitzt er in einem gemütlichen 
Gleichgewichtszustand der sicher ähnlich stark gebunden ist wie der 
Normalzustand, zumindest wenn man nicht allzu exotisch hohe Spannungen 
anlegt.

Zu dem Widerstand: Ein kleines Piezoplättchen dass ich gerade hier 
liegen habe hat bereits einen Widerstand von größer 2MOhm - mehr kann 
ich mit einem einfachen Multimeter nicht messen, ist wahrscheinlich sehr 
viel höher. Piezos sind sehr oft aus Quartz, d.h. isolieren ähnlich gut 
wie Glas! Überhaupt müssen piezoelektrische Materialien notwendigerweise 
Nicht-Leiter sein. Einfache Quizfrage: Wieso?

von peter-neu-ulm (Gast)


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@Johnny Maxwell

1.Piezoplättchen sind aus polarisierter Keramik, z.B. aus Bariumtitanat. 
Für piezoelektrische Stoffe ist wesentliche Voraussetzung, dass Ladungen 
zwar ortsfest innerhalb des Kristallgitters sind, aber durch äußeres 
Feld verschoben werden könnnen, sodass sich das Kristall verformt. Bei 
Quarz ist dieser Effekt sehr schwach, sodass er zur Schallerzeugung kaum 
ausgenutzt wird.

2.Mit der Tatsache, dass die Ladungen im Kristallgitter eingebunden 
sind, ist auch die Eigenschaft als Isolierstoff verknüpft. Frei 
bewegliche Ladungen im Festkörper ( die die Leitfähigkeit schaffen 
)würden sofort das äußere Feld neutralisieren und eine Kraft auf das 
Kristallgitter könnte garnicht entstehen.

von Winfried (Gast)


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Dürfte kein Problem sein. Es ist sogar so, dass Piezos, die einfach so 
unangeschlossen rumliegen, manchmal "aufgeladen" sind. Schließt man sie 
nämlich kurz, knackt es.

von Johnny Maxwell (Gast)


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@peter-neu-ulm: Hundert Punkte für den Kandidaten.

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