Letztens hatte ich die Gelegenheit, ein mechanisch zerstörtes Samsung SGH-P510 zu zerlegen, da es zwei unter Umständen verwertbare Displays enthält, ein OLED-Display (monochrom, 64x96) und ein 128x160 Farb-LCD. Die Samsung-Displays sind offenbar, im Gegensatz zu gewissen Nokia oder Siemens, unerforscht. Zumindest fand ich im Netz nichts. Eigentlich wäre es doch schön, diese durch etwas Reverse Engineering der Allgemeinheit zu erschließen. Das LCD hat einen 27-poligen Folienleiteranschluß und 4 zusätzliche Leitungen für die Beleuchtung. Es trägt auf der Rückseite des Folienleiters ein Samsung-Logo und eine nichtssagende Nummer, die man weder bei Google noch in gängigen Datenblattarchiven findet. Die Vermutung liegt aber nahe, dass ein Samsung-eigener Controller verbaut ist, ein S6B33-irgendwas. Vielleicht nicht genau derselbe, aber so ähnlich wie dieser: http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/101459/SAMSUNG/S6B33B2.html Zu dem Befehlssatz dieses recht komplizierten Controllers findet man in ein paar Datenblättern anderer Displays Informationen, die für die Programmierung ausreichen könnten, falls man sich die Initialisierung zusammenreimen kann. Das Display selbst ähnelt diesem: http://www.gaw.ru/pdf/lcd/lcm/Tianma/color/TM128160LKFWG5-1_SPEC.pdf Es wäre aber wahrscheinlich etwas verfrüht, deswegen auf eine ähnliche Anschlussbelegung zu schließen. Das OLED hat einen 37-poligen Anschluß. Es sieht den bekannten Osram Pictiva OLEDs von der mechanischen Ausführung her ausgesprochen ähnlich, allerdings haben deren Controller (von Solomon Systech) keine 37 Anschlüsse. Die Datenblätter passen auch nicht so recht. Laut Abschnitt 2-14 (Seite 17) des Servicehandbuches vom P510 ist die Anschlussbelegung (CN4) folgende: 1:NC 2:AGND 3:VCC 4:VCC1 5:AGND1 6:VICON 7:VBATT 8:C1+ 9:C1- 10:VDD 11:DGND 12:RSTB 13:WRB 14:RDB 15:CSB 16:A0 17:D7 18:D6 19:D5 20:D4 21:D3 22:D2 23:D1 24:D0 25:EXPORT1 26:TEST 27:PS 28:C80 29:OSC1 30:OSC2 31:PRE 32:IREF 33:AGND2 34:VCC2 35:VCC3 36:AGND3 37:NC1 Aus dem Servicehandbuch geht auch die Beschaltung hervor; Bauteilwerte könnten aus dem Handy-Rest ausgemessen werden, falls nötig. Nun wird so mancher, der die Geduld hatte, diesen Roman so weit zu lesen, fragen: Und, wo bitte liegt das Problem? In zwei Punkten: Erstens ist aus dem Servicehandbuch die korrekte Anschlussbelegung des LCDs nicht ersichtlich, da die Schaltpläne nur einen Auszug darstellen, und zweitens, was mein Hauptproblem darstellt, bekomme ich kein Datenblatt des OLED-Controllers von Samsung. Die Daten passen wie die Faust auf’s Auge, und es liegt ja auch nahe, dass Samsung hier alles selber macht, aber das Datenblatt hierzu: http://210.118.57.197/products/semiconductor/DisplayDriverIC/MobileDDI/MobileOLED/S6E13C0/S6E13C0.htm gibt es nur für registrierte Benutzer, wie bei einigen anderen Asiaten auch. Leider bin ich nun bei Samsung kein registrierter Kunde, und an anderer Stelle konnte ich dieses begehrte Dokument noch nicht auffinden. Hat vielleicht irgendein freundlicher Mensch hier a) allgemeine Tips zu der Displayproblematik (Experten vor, Benedikt? :)) b) einen Draht zu Samsung oder geheime Quellen? Und wenn noch jemand fragt, was dabei rausspringt… zunächst einmal nichts, aber ich teile natürlich weitere Erkenntnisse. Vielleicht entsteht ja am Ende eine zur Veröffentlichung taugliche Bibliothek für Samsung-Displays.
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