Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ATmega 128 zerschossen??


von Timo (Gast)


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Hallo


Ich wollte mal eure Meinung wissen ob ich meinen AVR austauschen kann 
oder noch Hoffnung für ihn besteht...


Ich habe gerade fröhlich an der UART zwischen ATmega 128 und einem 
anderen Gerät rumgespielt. Die UART des AVRs hat keinen Level Shifter 
dazwischen, läuft also mit TTL-Signalen. Das andere Gerät hat zwei 
Anschlüsse, einen für echte RS-232 und einen für TTL.

Ich habe in der Hektik den AVR mit dem RS-232 Anschluss verbunden.
Der mit RS-232 wird zwar per Jumper deaktiviert, trotzdem konnte ich auf 
dem TX-Pin des Geräts noch -12V messen.

Der AVR funktioniert noch! Auch die UART lässt sich noch ansprechen, 
allerdings sendet der AVR nur Müll.



Gehe ich da recht in der Annahme, dass ich den AVR damit gekillt habe 
oder geht das gar nicht so leicht?

von I_ H. (i_h)


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Möglich das der Usart hin ist. Hab mir vor ein paar Tagen den ADC eines 
ATMega8 gekillt. Hab 2 Stecker miteinander verwechselt, da hat das Pin 
9V AC abbekommen.
Der uC funktioniert noch, der ADC spuckt aber nur noch einen Wert aus.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Timo wrote:
> Gehe ich da recht in der Annahme, dass ich den AVR damit gekillt habe
> oder geht das gar nicht so leicht?

Falls Du 12V direkt am AVR hattest ist es gut moeglich, dass es die 
Peripherieeinheit erledigt hat. Koennte bei Anfaengern aber auch an 
falscher Parametrisierung liegen. Wenn es vorher aber fehlerfrei 
funktioniert hat und Du nichts daran geaendert hast ist er wohl defekt. 
Aber der Mega128 hat ja zwei USARTs, sind beide defekt?

von Timo (Gast)


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Hallo

Anfänger bin ich keiner mehr, kenne mich mit AVRs eigentlich sehr gut 
aus, nur habe ich bis jetzt noch nie einen (oder einen Teil davon) 
zerschossen. Premiere sozusagen ;)

Ja die andere UART funktioniert noch blendend, aber ich brauche leider 
beide. Naja, der neue ist schon bestellt. Das einzig richtig nervende 
ist die Rumlöterei. Gibt wirklich schöneres als 0,5mm fine pitch zu 
entlöten...

von Magnus Müller (Gast)


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Timo wrote:
> ist die Rumlöterei. Gibt wirklich schöneres als 0,5mm fine pitch zu
> entlöten...

Wenn es dich tröstet:

Es gibt auch wirklich schlimmeres als 0,5mm fine pitch zu entlöten ;)

Gruß,
Magnetus

von GagoSoft (Gast)


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hab auch schon einen Mega16, wo ein Port hin ist.
Aufkleber drauf und für Anwendungen wo ich diesen Port nicht brauch ist 
er immer noch geeignet

von C. H. (_ch_)


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>Gibt wirklich schöneres als 0,5mm fine pitch zu entlöten...
das macht doch der Heißluftföhn oder? ;)

von Timo (Gast)


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So einen tollen Föhn wollte ich mir erst diesen Sommer leisten, noch hab 
ich keinen ;)

Naja, Lötkolben und Skalpell werdens auch irgendwie tun. Hab noch nie so 
ein Ding entlöten müssen aber da werde ich schon einen Weg finden. 
Hauptsache die Leiterplatte bekommt nix ab.

von spess53 (Gast)


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Hi

>Es gibt auch wirklich schlimmeres als 0,5mm fine pitch zu entlöten ;)

Nicht Übertreiben. Der 128 hat 'nur' 0,8mm.

MfG Spess

von Andreas K. (a-k)


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Der Kurzschlusstrom eines MAX232 liegt bei etwa 20mA, das Limit für den 
Strom durch die Schutzdioden des AVR liegt m.W. darüber. Soweit sollte 
also kurzfristig kein Problem auftreten.

Interessant ist eher, was hinter der betreffenden Schutzdiode aus der 
abgeleiteten Spannung wird. Wenn dieser Strom beispielsweise durch die 
Diode nach Vcc abfliesst und dort ausser dem AVR selbst wenig Last dran 
hängt, kann die Stromversorgung entsprechend hochgezogen werden und u.U. 
ein paar Volt mehr auf Vcc sein als zulässig ist. Was genau dann Schaden 
nimmt ist ziemlich undefiniert.

von Mike (Gast)


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Der Strom den so ein RS-232 Ansgang liefern kann ist stark begrenzt. 
Wenn du den gegen einen Ausgang am AVR schaltest, dann sollte der die 
Spannzung problemlos runterziehen.

Schau dir vor so einer Entlötaktion mal das Ausgangssignal auf einem 
Oszi an.

von Timo (Gast)


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Hallo nochmals


Ich habe mir das Ausgangssignal schon angeschaut und naja....wie 
gesagt,...einfach nur Datenmüll.

Im Anhang ist das Signal welches ich mit meinem Logic Analyzer 
aufgezeichnet habe. Normalerweise sollte hier als Test ständig "Hallo" 
gesendet werden.

Das Bild beinhaltet 2 zusammengeschnittene Messungen. Die obere zeigt 
mehrere Strings in ihrer zeitlichen Anordnung, die untere einen String 
weiter aufgelöst.

Im oberen Bildausschnitt sieht man, dass der Interpreter die identischen 
Strings teilweise auch unterschiedlich interpretiert. Und ein Signal 
weiter aufgelöst ist im unteren Bildabschnitt zu sehen. Dort sind auch 
öfters Hazards drin. In dem Beispielsignal gerade noch so hart an der 
Grenze.

von Timo (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ähm ja.... ;)

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

hättest Du Dir das Ausgangssignal lieber auf einem Oszi angeschaut, dann 
wüßtest Du jetzt, wie Pegel und Flanken aussehen und könntest sicher 
entscheiden, ob der Ausgangstreiber im Eimer ist...

Gruß aus Berlin
Michael

von Peter D. (peda)


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Da muß ich Michael zustimmen, Dein Bild sagt überhaupt nichts aus.

Entweder nen Oszi ran oder einfach ne LED blinken lassen. Wenn die LED 
mal gegen VCC und mal gegen GND geschaltet, schön blinkt, ist der 
Ausgangspin in Ordnung.

Dann  noch die Eingsangsstufe mit nem anderen Pin als Ausgang prüfen und 
ob sich auch noch schön hochohmig ist (Leckstrom messen).


Daß ne UART Mist sendet, kann viele Ursachen haben (verfust, falsche 
Baudrate, falsche Software, Quarzprobleme, Kabelprobleme, 
Masseprobleme).

Der Mega128 wird mit hoher Warscheinlichkeit noch voll o.k. sein.


Peter

von Peter Epan (Gast)


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Ja man, der ist mies im Arsch!

von Timo (Gast)


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Hallo

Ich habe leider kein Oszi, sonst hätte ich es ja damit gemessen.
Ich habe den LA auch ständig an dem System dran gehabt. Habe damals nur 
kurz die Spannungsversorgung ausgeschaltet, den Verbraucher verdrahtet 
und wieder Saft drauf gegeben.


Quarzprobleme können es nicht sein, sonst dürfte die andere UART auch 
Probleme haben. Falsche Baudrate fällt ebenfalls raus. Die Fuses habe 
ich zwar nochmal kontrolliert aber schon seit nem Jahr nichts mehr an 
denen gedreht, fällt auch raus. Der Code ist genau der mit dem es vor 
dem Zwischenfall keine Probleme gab.

Da mindern sich die Fehlerquellen schon ziemlich.

von Timo (Gast)


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Was ich auch noch sagen muss.
der AVR sendet ständig Hazards. Wenn die UART eigentlich inaktiv sein 
sollte kann man ständig Spikes beobachten.

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Magnus Müller wrote:

> Es gibt auch wirklich schlimmeres als 0,5mm fine pitch zu entlöten ;)
>
> Gruß,
> Magnetus

Sind wir mal froh dass der AVR 0.8er-Pitch hat ;)

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