Hallo allerseits, ich bastele gerade an einem Empfänger für das Flugfunkband (118-137 MHz, AM). Der soll etwas komfortabler sein als die üblichen Basteleien, die einfach nur die stärkste Station, die frequenzmäßig in der Nähe liegt, empfangen und über ein Poti "abgestimmt" werden. Ich plane, einen DDS-Baustein als LO einzusetzen. Neuerdings wird im Flugfunk mit einem Kanalabstand von 8.33kHz gearbeitet, dafür braucht man sehr schmalbandige, gute ZF-Filter. Kennt sich jemand von euch aus, wie man so etwas realisiert bzw. wo es so etwas fertig zu kaufen gibt? Gruß Oliver
Das von Conrad (Nr. 535060) hat eine Durchlassbandbreite von 3kHz (6dB) und eine Dämpfungsbandbreite von 9kHz (40dB). Wäre also ein passender Kandidat für den Zweck. Ist das DDS Signal spektral sauber genug, um für den 1. LO zu taugen?
Das DDS-Signal muß gefiltert werden, klar. Aber das ist das kleinste Problem...
Ist aber immer wieder lustig, daß man ein gesuchtes Teil ausgerechnet bei Conrad findet, wo man im Leben nicht danach suchen würde. Nach einem Fund bei Conrad kommt bei mir immer die Frage: "Gibt's das auch irgendwo günstig?" ;)
Conrad ist immer wieder für die eine oder andere Niedrigpreisüberraschung gut, meistens in irgendwelchen "vergessenen" "Ecken des Sortiments, Habe ich auch gerade mit BCD-Schaltern bei Mercateo festgestellt.
>"Gibt's das auch irgendwo günstig?" ;)
Ich glaub' irgendwo hämmerts!!!
Wieviele brauchst du denn, dass es auf ein zwei Euro ankommt?
Ich wollte schon sagen, dass bei 3 kHz Bandbreite wohl kaum noch eine Sprache zu verstehen ist :), aber es sind ±3 kHz Bandbreite, also 6 kHz. Aber das ist nach wie vor A3E als Modulationsart, oder sind sie jetzt endlich mal bei J3E angekommen im Flugfunk?
Immernoch A3E. Man kann wohl kaum verlangen, daß die weltweite Flotte plötzlich mit neuen Funkgeräten nachgerüstet werden muß. Diese für Flugzeuge zugelassenen Dinger sind etwas teurer als die CB-Funke...
Oliver wrote: > Immernoch A3E. Man kann wohl kaum verlangen, daß die weltweite Flotte > plötzlich mit neuen Funkgeräten nachgerüstet werden muß. Die Einführung eines neuen Kanalrasters hätte ja aber ein Anlass sein können, bspw. für alle Neuausrüstungen J3E neben A3E zusätzlich mit zu fordern. Wenn dann hinreichend viele damit ausgestattet sind, kann man es dann zur Allgemeinpflicht werden lassen. Dass das nicht von heute auf morgen geht, ist mir schon klar, aber wenn nie damit begonnen wird, dann wird es eben auch nie fertig werden. Ist schon schade, dass da die Hälfte der verfügbaren Kanalbandbreite einfach vergurkt wird...
Die Einführung des neuen Kanalrasters ist aber abwärtskompatibel. Die neuen "Zwischenkanäle" werden Bodenfunkstellen zugeteilt, die für den oberen Luftraum oder transkontinentale Flüge zuständig sind. So braucht die allgemeine Luftfahrt zunächst nicht nachrüsten, da sie mit ihren 25kHz-Geräten alle für sie relevanten Frequenzen erreicht. Bandbreite im Flugfunkband wird vor allem dadurch verschenkt, daß mehrere Kanäle breite Abstände zu besonderen "überregionalen" Frequenzen vorgeschrieben sind, beispielsweise zur Notfrequenz 121,500MHz. Außerdem scheint die internationale Koordination gewisse Reibungsverluste zu bringen. Wenn man in D mal reinhört, sind sehr viele Frequenzen völlig tot, während sich oft 5 oder mehr kleinere Flugplätze eine Frequenz teilen müssen. Die Einstellung der Rauschsperre ist dem Piloten leider nicht zugänglich.
Nein, in den meisten Fällen braucht man zur Teilnahme am Flugfunkverkehr eine entsprechende Berechtigung (BZF1, BZF2 oder AZF) und vor allem einen Grund. Ein Grund wäre, im Flugzeug in der ersten Reihe zu sitzen, Lotse zu sein oder beispielsweise als Ramp Agent oder Dispatcher am Flughafen zu arbeiten. Es gibt bestimmte Frequenzen, die auch von Laien betrieben werden dürfen, beispielsweise für die Verfolgerfahrzeuge von Heißluftballonen. Allerdings nur zu diesem Zweck und mit zugelassenen Geräten.
Wenn ich die Rechtslage in Deutschland richtige verstanden habe (dies ist keine Rechtsberatung, bemühen Sie einen Anwalt ihres Vertrauens für eine tragfähige Rechtsinformation, ...), dann gilt beim Empfangen von Sendungen aller Art was nicht explizit erlaubt ist, ist verboten. Erlaubt scheint mir als juristischer Laie (dies ist keine Rechtsberatung sondern Spekulation ...) alles was in §89 TKG steht. Und der Paragraph lautet in etwa -------- § 89 Abhörverbot, Geheimhaltungspflicht der Betreiber von Empfangsanlagen Mit einer Funkanlage dürfen nur Nachrichten, die für den Betreiber der Funkanlage, Funkamateure im Sinne des Gesetzes über den Amateurfunk vom 23. Juni 1997 (BGBl. I S. 1494), die Allgemeinheit oder einen unbestimmten Personenkreis bestimmt sind, abgehört werden. Der Inhalt anderer als in Satz 1 genannter Nachrichten sowie die Tatsache ihres Empfangs dürfen, auch wenn der Empfang unbeabsichtigt geschieht, auch von Personen, für die eine Pflicht zur Geheimhaltung nicht schon nach § 88 besteht, anderen nicht mitgeteilt werden. § 88 Abs. 4 gilt entsprechend. Das Abhören und die Weitergabe von Nachrichten auf Grund besonderer gesetzlicher Ermächtigung bleiben unberührt. -------- Zur Definition von "Funkanlage", "Betreiber", "Allgemeinheit", "unbestimmten Personenkreis" und anderen Begriffen befragen Sie bitte einen Anwalt Ihres Vertrauens.
@Oliver: Wie sieht denn dein Konzept bis dato eigentlich aus? Wo wir gerade den Helpert erwähnen, wäre meine Idee gewesen, gleich in der ersten ZF anständig zu filtern: http://www.helpert.de/Ubersicht/Quarzfilter/Quarzfilter2/quarzfilter2.html z.B. mit einem 21U8C und dann komplett auf eine weitere Umsetzung ganz zu verzichten und stattdessen auf 21.4MHz zu Ende verstärken. Damit ist ein, auch in der ZF rauscharmer Aufbau möglich, was verhindert, daß schwache Signale alle möglichen Rauschkomponenten mit hochziehen. Übrigens, letzte mal, daß ich eine Flugfunkliste in den Händen hielt, war die Koordination dergestalt, daß immer minimum 1 Kanal Luft zwischen mehreren erreichbaren Stationen war. Deshalb sehe ich bei 7.5kHz/3dB kein Problem. Gruß Jadeclaw.
Ganz grob hatte ich mal folgendes auf ein Blatt Schmierpapier gekritzelt: Einer der kleineren DDS-Bausteine von AD, getaktet von einem TCXO, Ausgang unter Verwendung des internen Komparators in eine Rechteckschwingung umwandeln, die dritte Harmonische herausfiltern und dann in den Mischer. Ich wollte direkt auf die ZF von 455 kHz herunter und dort weiterverstärken. Das LO-Filter wird interessant, vielleicht kann man es so auch gar nicht machen, "Versuch macht kluch" und so weiter ;) Ich will das Gerät ja nicht zulassen.
Ähem. 455kHz ZF bei einer Empfangsfrequenz von 118-136MHz? Sorry, aber das solltest du gleich vergessen. Warum? Bei 455kHz ZF liegt die Spiegelfrequenz im Abstand von 910kHz. Selbst bei 3fach-Abstimmung im Eingang wird die Spiegelfrequenzdämpfung nur einige wenige dB betragen. Mit anderen Worten: Man hört jede Station 2 mal, einmal auf der Sollfrequenz, zum zweiten in 910kHz Abstand. Bei einer ZF von 21.4MHz sieht das schon anders aus, bei 3 Kreisen in der Eingangsstufe ist eine Spiegelfrequenzdämpfung von ~60-70dB möglich. Ein gut durchdachtes Design und ein sauberer HF-gerechter Aufbau sind da natürlich zwingend notwendig. Gruß Jadeclaw.
http://hem.passagen.se/communication/airscanner.html Dient nur der Illustration. Der Nachbau und insbesondere die Inbetriebnahme liegt erfolgt auf eigene Gefahr. die rechtliche Situation ist in jedem Fall VORHER zu klären. Dies ist meine prsönliche Meinung (keine Rechtsberatung, keine Steuerberatung, keine zu verallgemeinernde Tatsachenbehauptung) und somit gilt wie immer Ableitungsausschluss von Rechtsansprüchen.
> Bei 455kHz ZF liegt die Spiegelfrequenz im Abstand von 910kHz. > Selbst bei 3fach-Abstimmung im Eingang wird die Spiegelfrequenzdämpfung > nur einige wenige dB betragen. Mit anderen Worten: > Man hört jede Station 2 mal, einmal auf der Sollfrequenz, wo er recht hat, ... hat er recht.
Da der Mischer nicht nur die Differenzen, sondern auch die Summen von Empfangsfrequenzen und Frequenz des lokalen Oszillators bildet, sollte für ein möglichst einfaches Eingangsfilter die erste ZF möglichst hoch liegen. Wenn die doppelte ZF (= Abstand zu den Spiegelfrequenzen) deutlich größer ist als der Abstimmbereich des Empfängers, kommt man ggf. ohne abstimmbares Eingangsfilter aus. Warum der Aufwand mit DDS? Teurer und komplizierter umzusetzen als eine bewährte PLL-Synthesizer-Schaltung, würde ich denken. Du willst ja nicht zulassen, insofern brauchen dich die Zulassungsforderungen der EASA nicht interessieren. Diese sind in der Tat nicht so ohne bei 8,33kHz-Geräten. DDS wäre interessant bei einem State-of-the-Art-Design, einem software defined radio (SDR), da hier die Phasenverschiebung für Real- und Imaginärteil eine einfache Sache ist.
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