Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Gefälschte MBR20100CT oder übliche Herstellerangaben?


von Car (Gast)


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Hallo, ich habe mal eine Frage:

Und zwar habe ich vor im Rahmen einer Projektarbeit vor ein 
Schaltnetzteil zu bauen (DC/DC Wandler).
Dabei habe ich einige der Gleichrichterdioden MBR20100CT gegrillt.

Die Dioden sind doppelt ausgeführt und halten angeblich 10A pro Diode 
und eine Sperrspannung von 100V aus.
Mein Trafo ist so gewickelt, dass er Sekundärseitig eine Spitzenspannung 
von maximal 50V abgeben kann. (Pro Phase, gegen Masse siehe Bild)
Aufgrund des Kondensators nach der Glättungsspule ergibt sich also eine 
maximale Sperrspannung von 100V.
Bei Belastung habe ich das PWM Signal langsam hochgedreht bis über einer 
Diode eine Spannung von knapp 50V angelegen hat, gehe ich aber über die 
50V "platzt" die Diode. (Belastung nur um die 500mA)
Schalte ich pro Gleichrichterzweig jeh zwei Dioden in Reihe, so dass 
sich theorethisch 200V Sperrspannung ergeben, kann ich das PWM so weit 
aufdrehen das sich 80V Sperrspannung ergeben.

Hat der Hersteller hier gemogelt oder ist es üblich die maximale 
Sperrspannung über Pin 1 und 3 zu ermitteln? Also über beide internen 
Dioden.

von crazy horse (Gast)


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Üblicher Rechenwert bei M2U-Gleichrichter:
Urrm>=3,5xUgl.
Sprich, bei einer Ausgangsspannung von 30V sollten die Gleichrichter für 
eine periodische Spitzensperrspanung von 105V ausgelegt sein.

von Εrnst B. (ernst)


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Hast du die Schaltung mal simuliert? Ich kenn jetzt deine Eingangs- und 
Ausgangsspannung nicht, aber z.B. bei 50V -> 30V @ 1A komm ich bei der 
Simulation schon auf Sperrspannungen jenseits der 200V...

> Mein Trafo ist so gewickelt, dass er Sekundärseitig eine Spitzenspannung von
> maximal 50V abgeben kann. (Pro Phase, gegen Masse siehe Bild)

Nein, ist er nicht. Die Primärseite ist ja nicht immer unter Strom, 
sondern regelmässig "offen", und nur am RC-Netzwerk.
Die Spannung an der Sekundärseite entsteht dann beim Abbau des 
Magnetfeldes und ist unabhängig vom Wicklungsverhältnis Primär:Sekundär.

von Car (Gast)


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Urrm>=3,5xUgl. ? ist das nicht ein wenig viel, normalerweise solllte 
sich die Sperrspannung aus der negativen Trafospannung und der 
Kondensatorspannung zusammensetzen.

>Nein, ist er nicht. Die Primärseite ist ja nicht immer unter Strom,
>sondern regelmässig "offen", und nur am RC-Netzwerk.
>Die Spannung an der Sekundärseite entsteht dann beim Abbau des
>Magnetfeldes und ist unabhängig vom Wicklungsverhältnis Primär:Sekundär.

Das stimmt, wegen der Totzeit aber auf der Sekundärseite fließt der 
Strom ja weiter und entzieht dem Magnetkreis weiter Energie, da sollte 
es keine übermäßigen Spannungsspitzen geben.
Die Spannung habe ich mittels Oszilloskop gemessen, da müsste es schon 
eine Spannungsspitze sein, die so schmal ist das, man sie mit dem Oszi 
nicht mehr sieht. (zugegeben das Oszi ist schon ziemlich alt 10Mhz)

Es ist ja eigentlich nicht so, das der Magnetkreis in einem Moment 
überhaupt nicht bedämpft wird und die Spannung ins unendliche steigen 
kann.
Der Trafokern hat auch keinen Luftspalt oder so ein Zeugs.

Achso, das Schaltnetzteil wurde nicht geregelt sondern nur das Puls 
Pausen Verhältnis geändert, damit man auf dem Oszi was sehen kann.
Mit Regelschleife funktioniert das ja bekanntermaßen nicht.

Simuliert hab ich das noch nicht, hab bloß Target und da funktioniert so 
einiges nicht richtig.

Also Die Eingangsspannung liegt bei 14V und wird 1:3 gewandelt
(3Wdg auf 10Wdg pro Phase)
Gemessen hab ich eine Gleichspannung um 44V und eine eine Pulsspannung 
am Trafo von etwa 85-90V, auf einer Spule, das heist das über beide 
Dioden eine Sperrspannung von ca. 180V anliegen +Spannungsspitzen
Diese Messung habe ich jetzt aber mit jeweils zwei MBR20100CT in Reihe 
und pro Zweig durchgeführt.
Ich habe jetzt Praktisch eine Diode mit 200V Sperrspannung (Datenblatt) 
pro Zweig an einer realen Sperrspannung von 85-90V.

Da die Sperrspannung ja laut Datenblatt auch für simplen Gleichstrom 
gilt, werd ich jetzt mal Testweise eine Diode mit Sperrspannungen über 
50V betreiben, dann weis ichs genau.
Wenn sie das durchhält müssen wirklich Spannungsspitzen der Auslöser 
sein, die mein Oszi nicht darstellen kann.

von Düsentrieb (Gast)


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bei 100v max brauchst du bei 20% reserve diode mit > 120v

nimm halt mbr20200 , hat 200v und kostet bei reichelt wahnsinnige 30ct 
mehr

von Car (Gast)


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Das mach ich auf alle Fälle, denn es sollen mal 10A durch die Dioden 
fließen, da kann ich natürlich kaum zwei in Reihe schalten pro zweig :) 
das war nur zu Testzwecken.

von peter-neu-ulm (Gast)


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Bei dem Diodenpaar ist die maximale Sperrspannung einer der Dioden die 
Spannung zwischen den beiden äußeren Wicklungsenden. Dein Oszilloskop 
sagt also, 180 V. Dass mit der Reihenschaltung die Spannung halbiert 
wird, stimmt nur dann wenn beide Dioden gleich sind und auch die 
Kapazitäten parallel zur Diode. Das ist bei diesem Diodengehäuse sicher 
nicht der Fall.
Mit zu den Dioden parallel geschalteten 100p..470p-Kondensatoren könnte 
man gleichmäßige Teilung erreichen, (mit einigen Nachteilen), besser ist 
es aber, die ...200 zu nehmen. Auch dann ist die Reserve zur 
Überspannung recht klein.

von Car (Gast)


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Das ist vermutlich der Grund und da die Sperrschichten nie ganz gleich 
groß sind, von daher stimmt auch der Faktor 3,5*Ua in etwa.
Vermutlich ist einer der beiden Dioden zuerst durchgeschlagen und die 
andere hat deswegen überlebt.
Es kann nur von den Außenwindungen herkommen und der 
Spannungsaufteilung, so wie du sagst, das klingt logisch.
Spannungsspitzen fallen damit so gut wie flach, wüsste auch nicht wo die 
herkommen sollten, zumindest im kaum belasteten Zustand.
Die Induktivitäten der Leiterzüge sind wider eine andere Sache bei 28V 
Ausgangsspannung und 10Amax kann da auch noch was kommen.
Naja das Teil muss später ziemlich genau funktionieren, werd wohl die 
200er Dioden bestellen.
(besser ein paar mehr :)  )

von Car (Gast)


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PS Die 44V sind bei Volldampf am Ausgang, was in der Praxis nie erreicht 
werden soll, somit sollte die Spannungsreserve größer werden.

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