Forum: Offtopic Wieso mus man Dil-Pins immer gerade biegen?


von SintesiMoe (Gast)


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Der Betreff sagt es fast, Dil-Pins sind immer ein bisschen
gespreizt sodass man sie erst gerade biegen muss, aber warum ist das so?

von Thomas B. (yahp) Benutzerseite


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Das liegt an einer internationalen Verschwörung der im Geheimen 
operierenden, in unterirdischen sibirischen Fabriken fertigenden 
Industrie mit dem Weltmonopol auf dieses, sonst recht nutzlose Werkzeug 
zum Geradebiegen der Beine.

von Frank (Gast)


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...wahrscheinlich hat es einen ähnlichen Grund, das die Beine von 
Trimmpotis immer zu dick sind um sie in normale Platinenbohrungen zu 
stecken.

von Gast (Gast)


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>Der Betreff sagt es fast, Dil-Pins sind immer ein bisschen
>gespreizt sodass man sie erst gerade biegen muss,
Muss man nicht: Langlöcher bohren!

Im Ernst, mich würde es auch interessieren.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Würde jetzt einfach mal ins blaue vermuten das bei der Produktion die 
Dinger hintereinander auf einer Profilleiste abgelegt werden, da passen 
sie natürlich besser drauf wenn die Beine etwas breiter als die Leiste 
sind...

von Bobby (Gast)


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Das ist wegen den Bestückungsautomaten so.

von Mario M. (Gast)


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Aha.. doch, jetzt ist alles klar...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Bobby hat recht.

Und zwar drücken die Bestückungsautomaten die Beine beim 
in-die-Platine-stecken gerade soweit zusammen, daß die Beine durch die 
Bohrungen passen. Da die Beine leicht federn, klemmt sich das IC fest, 
sobald es vom Bestückungsautomaten losgelassen wird.

von yalu (Gast)


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> Da die Beine leicht federn, klemmt sich das IC fest, sobald es vom
> Bestückungsautomaten losgelassen wird.

Und was bringt das? Die Platine wird doch beim maschinellen Löten
normalerweise nicht umgedreht. Und was ist mit anderen Bauteilen (z.B.
Transistoren, einreihigen Widerstandsnetzwerken usw.), die sich nicht
festklemmen können?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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yalu wrote:

> Und was bringt das?

Sie fallen nicht raus.

> Die Platine wird doch beim maschinellen Löten
> normalerweise nicht umgedreht.

Hast du mal so einen Bestückungsautomaten gesehen?  Deren
Beschleunigungen sind beeindruckend.  (Noch beeindruckender finde
ich es, dass mittlerweile die SMD-Lötpaste so gut klebt, dass die
Bauteile in der Paste gleiche Beschleunigungen aushalten, ohne sich
wieder zu lösen.)

> Und was ist mit anderen Bauteilen (z.B.
> Transistoren, einreihigen Widerstandsnetzwerken usw.), die sich nicht
> festklemmen können?

Wenn du jemals so 'ne Platine abgelötet hast, wirst du dabei das Fluchen
gelernt haben: deren Beine werden nämlich allesamt ein Stück umgebogen.
Absolut ätzend wieder auszulöten.

von Lötman (Gast)


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> Und was bringt das?

Das IC kann in der Lötwelle nicht aufschwimmen und bleibt da, wo es ist.

von SintesiMoe (Gast)


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Das macht natürlich sinn!
Danke!

von Matthias S. (da_user)


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> Hast du mal so einen Bestückungsautomaten gesehen?  Deren
> Beschleunigungen sind beeindruckend.

Nix gegen so machen Die-Bonder,...

Durfte schon öfter ne Datacon Quantum in voller Aktion sehen,... 
geilomat! ;-)

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Manchmal sind die Beinchen etwas verbogen, mal nach innen und mal nach 
außen. Wären sie alle bei der Herstellung senkrecht angeordnet, so müßte 
man sie mal nach innen und mal nach außen geradebiegen. Wenn man sie nun 
schon nach außen vorgebogen produziert, braucht man die verbogenen nur 
in eine Richtung geradebiegen, nämlich nach innen, und das ist technisch 
viel einfacher als mal ein Beinchen nach innen und das nächste Beinchen 
nach außen usw.

von yalu (Gast)


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Jörg Wunsch scrieb:

>> Und was ist mit anderen Bauteilen (z.B. Transistoren, einreihigen
>> Widerstandsnetzwerken usw.), die sich nicht festklemmen können?
>
> Wenn du jemals so 'ne Platine abgelötet hast, wirst du dabei das
> Fluchen gelernt haben: deren Beine werden nämlich allesamt ein Stück
> umgebogen. Absolut ätzend wieder auszulöten.

Ja, das Fluchen habe ich diesbezüglich schon gelernt ;-)

Allerdings habe ich diese umgebogenen Pins bisher sehr selten
angetroffen, weswegen ich davon ausgegangen bin, dass das handgelötete
Platinen waren.

Es gibt ja auch noch weitere Bauteile (z.B. Stiftleisten), deren Pins
man nicht so ohne weiteres umbiegen kann. Gerade bei Stiftleisten habe
ich zwar schon den Fall erlebt, dass die Löcher so knapp gebohrt
waren, dass die Leisten allein durch die Reibung einen sicheren Halt
finden. Aber auch das war eher die Ausnahme, normalerweise stecken die
recht locker in ihren Löchern.

Dirk J. schrieb:

> Wenn man sie nun schon nach außen vorgebogen produziert, braucht man
> die verbogenen nur in eine Richtung geradebiegen

Das klingt auch irgendwie plausibel. Aber warum sollte der Bestücker
bei originalverpackten Bauteilen nicht von unverbogenen Pins ausgehen?
Bei fast allen anderen Bauteilen, insbesondere SMD-ICs, tut er das ja
auch.

von Stefan E. (sternst)


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yalu wrote:
>> Wenn man sie nun schon nach außen vorgebogen produziert, braucht man
>> die verbogenen nur in eine Richtung geradebiegen
>
> Das klingt auch irgendwie plausibel. Aber warum sollte der Bestücker
> bei originalverpackten Bauteilen nicht von unverbogenen Pins ausgehen?
> Bei fast allen anderen Bauteilen, insbesondere SMD-ICs, tut er das ja
> auch.

Ja, heute, aber wie sah das früher aus?
Vielleicht ist es nur eine historische Altlast.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nee, das war auch früher so. Wenn die DIL-ICs schön brav in ihren 
IC-Stangen blieben, verbog sich da auch früher nichts.

Dazu brauchte es dann schon zwei bekiffte Lagerarbeiter, die "IC-Stangen 
zu Lichtschwertern"(TM) spielen mussten ...

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