Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Notebook Akku defekt


von Franz (Gast)


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Hallo zusammen !

Bei meinem Gericom Notebook ist der Akku defekt.

Habe ihn mal geöffnet und er besteht aus insgesamt 8 Stück Li-Ionen
Zellen.
Jeweils zwei parallel und dann vier 2er Packs in serie.

Habe die Akkus auseinandergebastelt und folgendes festgestellt :

4 Akkus haben 0 Volt und 4 Akkus so im Bereich von 2,6 .. 2,9 V


Nun die Frage :

Kann man die Akkus mit 0V irgendwie regenerieren und wiederverwenden ?
Habe gehört das Li-Ionen Akkus sehr empfindlich sind, möchte nicht das
mir so ein Teil um die Ohren fliegt.

Falls nicht hätte ich mir vorgestellt die 4 Akkus mit 2,6..2,9 V in
Serie zu schalten. Damit hätte ich zwar nur noch die halbe Kapazität,
aber das wäre zumindest eine vorübergehende Notlösung ?!
(Ausgehend davon das die 4 Stück noch funktionieren)

Danke für eure Tips.

Franz

von Anja Zoe C. (zoe)


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Franz wrote:

>
> Kann man die Akkus mit 0V irgendwie regenerieren und wiederverwenden ?

Nein.

> Habe gehört das Li-Ionen Akkus sehr empfindlich sind, möchte nicht das
> mir so ein Teil um die Ohren fliegt.

Richtig, sie können schon mal in Flammen aufgehen.

> Falls nicht hätte ich mir vorgestellt die 4 Akkus mit 2,6..2,9 V in
> Serie zu schalten. Damit hätte ich zwar nur noch die halbe Kapazität,
> aber das wäre zumindest eine vorübergehende Notlösung ?!
> (Ausgehend davon das die 4 Stück noch funktionieren)

Wenn ein Li Akku weniger als 3V Zellspannung hat, gilt er im Allgemeinen 
eh als Fall für die Tonne.

Sieht so aus als ob Dein ganzer Akkupack hin ist. Was steht denn 
überhaupt drauf was das Ding als Nennspannung / Kapazizät haben soll?

Zoe

von avion23 (Gast)


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Wenn du die hälfte der akkus seriell verschaltest, müssen diese jeweils 
den doppelten Strom aushalten. Und das werden sie nicht.

Du kannst dir auf ebay oder in china 8 neue akkus bestellen. Kostet 
garnicht soviel, viel weniger als ein neues pack.

Du kannst versuchen die Akkus mit einem kleinen Strom auf > 3V 
(Tiefentladung) zu bringen. Von da an normal weiterladen bis 4.2V. Das 
ganze natürlich im Blumentopf draußen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Anja zoe Christen wrote:

>> Kann man die Akkus mit 0V irgendwie regenerieren und wiederverwenden ?
>
> Nein.

Naja, solange sie noch Strom aufnehmen, kann man nichts falsch machen,
wenn:

. man penibel darauf achtet, dass die Spannung jeder Zelle keine 4,20 V
  überschreitet

. man den zulässigen Ladestrom gemäß Datenblatt nie überschreitet

Allerdings ist der Erfolg fraglich.  Ich habe auf diese Weise Zellen
regeneriert, die bei 70 % ihrer Sollkapazität rauskamen, andere
wiederum haben's nichtmal auf 50 % gebracht, und teilweise ist die
Selbstentladung extrem hoch geworden.  Allgemein betrachtet man wohl
ein LiIon-Akku mit 70 % als am Lebensende, allerdings sinkt die
erreichbare Kapazität einigermaßen linear mit der Zyklenzahl, man
kann ihn durchaus also auch noch länger benutzen, wenn man gerade
nicht in einen neuen investieren möchte.

> Wenn ein Li Akku weniger als 3V Zellspannung hat, gilt er im Allgemeinen
> eh als Fall für die Tonne.

Die üblichen Akku-Schutzschaltungen schalten bei < 3 V ab, 2,7 V ist
durchaus eine typische Schaltschwelle.  3 V gelten als Grenze der
normalen Entladung (darunter holt man sowieso praktisch keine
Kapazität mehr raus).

von Anja Zoe C. (zoe)


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Jörg Wunsch wrote:

> Allerdings ist der Erfolg fraglich.  Ich habe auf diese Weise Zellen
> regeneriert, die bei 70 % ihrer Sollkapazität rauskamen,
[...]
> Allgemein betrachtet man wohl
> ein LiIon-Akku mit 70 % als am Lebensende,

Wie Du schon schreibst, wenn man den Akku danach noch sinnvoll(!) 
verwenden möchte, kann man sich die Mühe sparen.

Ich komme aus der Modellbauecke, und da sollen die Akkus eben Energie 
mit ordentlich Strom liefern und keinen Ballast darstellen :-) Daher die 
Abschaltung bei 3V Zellenspannung um die schädliche Tiefentladung zu 
vermeiden.

Zoe

von Franz (Gast)


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Erst mal danke für die Tips.

Ich denke mal das ich die Akkus mit restspannung erst mal laden und 
prüfen werde.
Sollten sie noch funktionieren gehe ich das Risiko ein und verwende sie 
einfach.
Da der Akkupack normalerweise eine Gesamtkapazität von 4,4 Ah hat und 
eine Laufzeit von ca. 4 Stunden denke ich mal das wenn ich nur noch die 
Hälfte der Akkus einbaue zwar die Gesamtkapazität sinkt, aber der Strom 
nicht so hoch ist um etwas kaputt zu machen.

Ein neuer Akku rechnet sich nicht da das Gerät selber schon nicht mehr 
up to date ist. Momentan sagt mein Finanzminister aber nein zu 
Neuinvestitionen :-)

mfg,

Franz

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Anja zoe Christen wrote:

> Wie Du schon schreibst, wenn man den Akku danach noch sinnvoll(!)
> verwenden möchte, kann man sich die Mühe sparen.

Ein Notebook ist kein Modellauto.  Wenn man sich EUR 100 sparen kann,
weil man mit 30 min Batterielaufzeit noch zufrieden ist statt neu
2 h, wird das manch einem noch genügen.  Es reicht halt, um das
Notebook von Steckdose zu Steckdose ,,umzuziehen'' oder mal im Standby
von der Bibliothek nach Hause zu tragen.

Es ist also immer die Frage, was jeder für sich persönlich als
sinnvoll erachtet.

von Franz (Gast)


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Hallo nochmal :

Für alle dies interessiert :

Der Umbau hat funktioniert.
Die Laufzeit beträgt zwar nur noch ca. 90 min (Original 4 Stunden), ist 
aber für mich ausreichend.

Hätte aber noch ne Frage zu Liion-Akkus :
Bei Ladung mit Kostantspannung ( 4,2 V ) sinkt ja der Ladestrom gegen 
Ende der Ladephase kontinuierlich. Ab welchen Reststrom kann man den 
Akku als "voll" betrachten?

mfg,

Franz

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Franz wrote:

> Ab welchen Reststrom kann man den
> Akku als "voll" betrachten?

Sollte normalerweise das Datenblatt mit schreiben.  In Ermangelung
eines solchen kannst du als Faustregel "C/10" annehmen, das heißt,
wenn der Ladestrom ein Zehntel der Nennkapazität, geteilt durch 1 h,
beträgt, dann betrachtet man die Zelle als Voll.  Hat die Zelle also
z. B. einen Nennkapazität von 1000 mAh, dann schaltest du ab, wenn
der Ladestrom bei 100 mA angekommen ist.

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