Forum: Offtopic In Plastik gravieren und mit Farbe füllen


von Fabian Cordes (Gast)


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Hallo,


ich würde gerne folgendes machen: In ein Kunststoffgehäuse habe ich mit 
einer CNC Fräsmaschine ein Bedienfeld eingraviert, und möchte dies jetzt 
mit weißer Farbe ausfüllen.

Mein erster Versuch, bei dem ich Modellbaufarbe von Ravell genommen 
habe, ist leider total in die Hose gegangen. Die Oberfläche des Plastiks 
ist körnig-rauh und in den Kuhlen setzt sich deswegen die Farbe ab, das 
sieht nicht schön aus.

Mein zweiter versuch mit einem Tipp-Ex-Stift ging in dieser Hinsicht 
besser (man konnte später die Überreste wegreiben), aber dafür kann man 
die Farbe mit dem Fingernagel rauskratzen: das ist auch doof.

Deshalb meine Frage an die Experten hier: Welche Farbe würdet ihr hier 
nehmen? Am besten wäre etwas, dass man später mit Lösungsmittel wieder 
wegwischen kann.

Falls ihr da eine Idee habt - Immer raus damit. Ihr würdet mir enorm 
helfen.

Vielen dank: Fabian

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Mach dir aus dunnem kunstoff eine maske wo löcher sind da wo du die 
farbe haben willst.
dann drauflegen udn mit sprühfarbe, vorsichtig die schablone hochnehmen 
und trocknen lassen :)

von Matthias S. (da_user)


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> Mein zweiter versuch mit einem Tipp-Ex-Stift ging in dieser Hinsicht
> besser (man konnte später die Überreste wegreiben), aber dafür kann man
> die Farbe mit dem Fingernagel rauskratzen: das ist auch doof.

Und wenn du es mit nem dünnen durchsichtigen Kunststoff "von hinten" 
machst?

von warze (Gast)


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Es wäre möglich eien Folie (ablösbar) vor dem Fräsen aufzukleben. dan 
die Farbe drauf und nach trocknung die Folie abziehen.

Ob das klappt hängt von der Folie, Plastmaterial und der CNC Fräse ab.
bei Plexiglas funktioniert es.

von Lötkünstler (Gast)


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Gehäuse sachte sandstrahlen um eine gute Haftgrundlage zu haben
dann mit einer speziellen Kunstoffgrundierung grundieren(sprayen),
nach dem Trocknen(erfahrungsgemäß am besten 3 Tage)dann Lackieren
dann wird`s auch vernünftig und repräsentativ.
Nimm lösemittelhaltige Farben und mach an einer Kunstoffprobe
einen Versuch ob die Farbe keine unerwünschten Wechselwirkungen zeigt.

Habe ich Jahrelang mit 2k-Autolack für Prototypen gemacht,ist aber 
teuer,dafür konnte man das Gehäuse später noch bedrucken.

Lötkünstler

<Mit der Lizenz zum löten>

von Blob! (Gast)


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Versuch doch mal vor der gravieren die Oberfläche mit Kunststoffolie 
(selbstklebend) abzukleben. Wenn Du dann die Folie mit "weg gravierst" 
kannst Du nach dem gravieren mit ner Sprühdose druber fahren. Wenn alles 
getrocknet ist die Folie abziehen und Die Farbe ist nur in den 
Gravierrillen.

Die Folie sollte halt dünn sein und sehr gut kleben, zum Sprühen eignen 
sich am besten Farben auf Acrylbasis (nicht!! Wasserbasis) Acryl ist 
sehr hart und haftet auf den meisten Kunststoffen ziemlich gut (und ist 
Kratzfest!)

von Fabian Cordes (Gast)


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Hallo nochmal!

Eine Plastikfolie überzukleben, das hatte ich auch schon versucht.
Wäre das einfachste, klappt leider nicht so - Ich nehme an, die Schrift 
ist dazu zu klein, jedenfalls ist die Folie nach dem Fräsen viel zu 
verfetzt, um als Maske verwendet zu werden.
Bei einer Schablone hätte ich wieder das Problem, das man a's und e's 
nicht richtig hinkriegt. (Es ist übrigens auch Schrift drauf, das hatte 
ich vorhin nicht erwähnt...Sorry :o)

Noch eine kleine Frage an den Lötkünstler: Hattest du denn auch Gravuren 
drin? Falls ja, an welcher Stelle hast du denn die Farbe in die Gravuren 
eingebracht...Das erschließt sich mir aus deiner Antwort gerade nicht.

Ansonsten hört sich das Vorgehen erst einmal sinnvoll an.
Werde mal den Baumarkt abklappern, und schauen dass ich sowas wie ne 
Grundierung auftreibe.

Vielen Dank für die Antworten und viele Grüße,

Fabian

von Lötkünstler (Gast)


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Hab deinen Beitrag missverstanden.
Wenn du das Gehäuse andersfarbig lackierst und DANACH
gravierst entsteht der gewünschte Effekt.Graveure die
Namenschilder von Wohnungen fertigen machen das ja ähnlich
mit farblich mehrschichtigen Kunstoffplatten.Oder du mußt
eben mit einem sehr feinen Pinsel und ruhiger Hand versuchen
die Buchstaben auszumalen.Das ist dann aber eine Sysifusarbeit.
Und bei dem kleinsten Ausrutscher ist die ganze Arbeit hin.
Kannst du nicht mit deiner CNC Farbe per Stift(allten Tuschefüller
in die Vertiefungen plotten?

Lötkünstler

<Mit der Lizenz zum löten>

von Gast2 (Gast)


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Oder die gravierten Vertiefungen ausfuellen und hinterher planschleifen.

Gast2

von dmg (Gast)


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Für den grafischen Bereich gibt, zumindest gab es mal, ablösbaren 
Abdecklack. Also die Plattemit dem Lack beschichten und nach dem 
trocknen gravieren. Dann den Lack für die Beschriftung aufbringen. Nach 
dem trocknen Abdecklack abziehen oder mit geeignetem Lösungsmittel 
ablösen.

von Blob! (Gast)


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>Eine Plastikfolie überzukleben, das hatte ich auch schon versucht.
>Wäre das einfachste, klappt leider nicht so - Ich nehme an, die Schrift
>ist dazu zu klein, jedenfalls ist die Folie nach dem Fräsen viel zu
>verfetzt, um als Maske verwendet zu werden.

Dann würde ich mal versuchen mit der Drehzahl des Fräsers zu variieren!

Es Gibt auch Kunststoffplatten die 2-Farbig sind - extra für 
Kopierfräsen/Grabvierfräsen. Die Unterschicht ist meist weiß oder 
schwarz und darüber ist eine farbige Schicht, wenn Du dann etwas hinein 
fräst trägt die farbige Schicht ab und Du hast eine bunte Platte mit 
schwarzer oder weißer Schrift - google mal nach "Makrolon" oder so

von Hendi (dg3hda) (Gast)


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Das geht schön mit Alu-Verbundmaterial der Sorte 
Farbe-Alu-Kunststoff(-Alu-Farbe.) Gibts bei mir auf der Arbeit in der 
Werkstatt, anderswo bestimmt auch. Da fräst man einfach so tief daß man 
auf den schwarzen Kunststoffkern kommt.

Gruß HD

von Fabian Cordes (Gast)


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Nun ja, ich habs mittlerweile hingekriegt. Eigentlich wars relativ 
einfach.

Habe die Modellbaufarbe verwendet, einfach flächig über je ein Wort mit 
farbe eingestrichen, dann sofort mit nem trockenen Zellstofftuch 
abgetupft. Was dann noch an Farbe dableibt kann man (wenn man alles 
schnell genug gemacht hat) mit einem Spiritusgetränkten Tuch abreiben.
Ganz weg kriegt man die Farbe zwar nicht, aber für meine Zwecke reicht 
das aus. Wenn ich wieder in der Uni bin, liefer ich mal ein Foto nach.

Wichtig ist, dabei nicht zu stark zu drücken, sonst wird die Farbe aus 
der Gravur rausgesaugt. Ausserdem muss man sehr häufig die Tücher 
wechseln, sonst verreibt man die Farbe nur, und es kommt zu dem von mir 
beschriebenen weißen "Schleier"

1-2 Teststücke sollte man minimal einplanen, damit man das richtig 
hinkriegt.


Aber noch mal meine größten Respekt an alle, die sich hier eingebracht 
haben! Ein Schönes Wochenende euch allen.

Viele Grüße,
Fabian




PS.@Lötkünstler: Okay, dann hatte ich es ja richtig verstanden.
Das Problem war, dass die Gravuren bereits fertig sind. Hätte höchstens 
nochmal nachfräsen können, da hatte ich aber Angst, dass ich es dann ein 
bischen verschoben/verdreht einspanne und die Punkte dann nicht mehr 
übereinanderliegen.
Beim nächsten mal bin ich schlauer! :o

von mcfloppy (Gast)


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Im Formenbau gibt es Trennmittel auf Wasserbasis. Das pinselst du auf, 
und dann hast du eine Wasserlösliche Folie. Evtl bekommt man es damit 
sauber hin. Ist halt nur die Frage ob sich die Folie auch bei Acryllack 
auflöst. Schaut mal bei R&G unter PVA.

Gruß Floppy

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