Setzt das Ein- und Ausschalten dem Oszi mehr zu als die Zeit, in der er nicht gebraucht wird und unnötig läuft? Was ist also besser, geringere Laufzeit oder seltenere Einschalt-Zyklen? Ich meine jetzt konkret einen alten Tektronix 7844.
Ich begegnete mal einem "Audiophilen", der seine Stereoanlage nie ausschaltete, weil, so wie er mir darzulegen versuchte, diese durch jeden Ein- und Ausschaltvorgang stark altern würde. Ein Kommentar erübrigt sich hier wohl. Wesentliches Bauelement Deines Oszilloskopes dürfte die Bildröhre sein, bei der bei aktivem Strahl die Leuchtstoffbeschichtung altert und bei der im beheizten Zustand die Röhrenheizung altert. Ein Röhrenfreund wird Dich sicherlich genaueres über das Alterungsprofil verraten können.
Rufus t. Firefly wrote:
> Ein Kommentar erübrigt sich hier wohl.
So unrecht hat er damit nicht. Gleichrichter und Ladeelkos eines
Netzteils werden beim Einschalten viel stärker beansprucht als im
Betrieb. Egal ob Linear- oder Schaltnetzteil. Zu hören ist das
allerdings üblicherweise erst, wenn sie so hinüber sind, dass der Brumm
auf den Verstärker durchschlägt.
Rufus t. Firefly wrote: > Wesentliches Bauelement Deines Oszilloskopes dürfte die Bildröhre sein, > bei der bei aktivem Strahl die Leuchtstoffbeschichtung altert und bei > der im beheizten Zustand die Röhrenheizung altert. Umgekehrt ist das häufige Erwärmen und Abkühlen aber auch bestimmt nicht gut für die Heizung. Für die Platine gilt dasselbe. Mein (etwas älteres Oszi) zieht rund 150W und wird daher ordentlich warm (die gesamte Elektronik) häufige Temperaturschwankungen sind generell nie gut. Daher drehe ich lieber die Strahlhelligkeit auf Null, anstelle das Oszi für 10 Minuten auszuschalten. Mal ganz davon abgesehen, dass bei vielen Oszis der Strahl in den ersten paar Minuten oft einige mm wandert, ehe er seine entgültige Nullinie erreicht hat.
Wenn Dein Tektronix 7844 jetzt noch einwandfrei läuft, wird es ihm kaum was ausmachen, ob Du ihn 2 oder 20 mal die Woche anschaltest. Ein Oszi ist in der Regel dann unbrauchbar, wenn der Strahl unscharf wird. Das braucht aber jahrelangen 8-Stunden-Betrieb, bis das auftritt.
Laut meiner Bedienungsanleitung soll ich das Oszilloskop sogar in rascher Folge ein- und ausschalten, wenn ich es ein paar Tage nicht genutzt habe, um die Oxidation der Ablenkplatten zu verhindern. Ich habe dies zu Anfang ignoriert mit dem Ergebnis, dass der Strahl irgendwann nicht mehr zu fokussieren war. Ein Blick in die möglichen Fehlerursachen in der Anleitung lieferte dann den wertvollen Hinweis. Seitdem sehe ich zu, das Oszi trotzdem täglich 3-4x ein- und auszuschalten, auch wenn ich es nicht benutze und hatte seitdem keine Probleme. Markus
Markus wrote: ... um die Oxidation der Ablenkplatten zu verhindern. Rost in der Röhre ???
Ich würde sagen dass das größte Problem beim Ein-und Ausschalten der Heizwendel in der Röhre sein wird. Denn der wird eher durchbrennen wenn man dauernd ein und ausschaltet als dass man vieleicht 5 Minuten nicht smacht.
Die Heizwendel brennt nicht durch. Die wird ja nicht so stark beansprucht wie eine Glühbirne. Es können sich allerdings auf der Kathode Niederschläge bilden. Oder die Bechichtung lässt nach. Aber dafür braucht es viele Jahre Dauerbetrieb. @Markus: Was hast Du da für ein Oszi?
Häufigste AUSFALL-Ursache bei Röhren ist ne durchgebrannte Heizung. Meist ist die Röhre bis dahin aber verschlissen. Röhrengeräte sollte man eigentlich nicht wegen 10 oder 15 Minuten ausschalten. Bei allen Bands ist es z.b. Üblich während de rPausen in den Proben die amps auf Standby laufen zu lassen (Anode weg). Denk da sind Strahlenröhren nich viel anders.
> Wesentliches Bauelement Deines Oszilloskopes dürfte die Bildröhre sein, > bei der bei aktivem Strahl die Leuchtstoffbeschichtung altert und bei > der im beheizten Zustand die Röhrenheizung altert. Daher kann man ja auch die Intensität des Strahls bis nahezu Null regeln.
>Häufigste AUSFALL-Ursache bei Röhren ist ne durchgebrannte Heizung. >Meist ist die Röhre bis dahin aber verschlissen. Nicht nur meist, sondern so gut wie immer. Ich habe ZIG ausgelutschte Röhren erlebt (teilweise soweit das GARNIX mehr ging), aber bisher nur einmal eine durchgebrannte Heizung, und das bei einem Luftzieher. Ausfall ist auch eine Sache, klar gehen selbst die ältesten noch "irgendwie ein bisschen" und nur Heizung oder Elektrodenschluss führt zum Ausfall, aber sinnvoll nutzbar sind die nicht mehr. Langer Betrieb ohne Anodenspannung kann übrigens auch schaden (Zwischenschichtbildung). Gruß, Christian
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