Forum: Offtopic Oszi oft ein-/ausschalten


von Maxim (Gast)


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Setzt das Ein- und Ausschalten dem Oszi mehr zu als die Zeit, in der er 
nicht gebraucht wird und unnötig läuft?

Was ist also besser, geringere Laufzeit oder seltenere Einschalt-Zyklen?

Ich meine jetzt konkret einen alten Tektronix 7844.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ich begegnete mal einem "Audiophilen", der seine Stereoanlage nie 
ausschaltete, weil, so wie er mir darzulegen versuchte, diese durch 
jeden Ein- und Ausschaltvorgang stark altern würde.

Ein Kommentar erübrigt sich hier wohl.

Wesentliches Bauelement Deines Oszilloskopes dürfte die Bildröhre sein, 
bei der bei aktivem Strahl die Leuchtstoffbeschichtung altert und bei 
der im beheizten Zustand die Röhrenheizung altert.

Ein Röhrenfreund wird Dich sicherlich genaueres über das Alterungsprofil 
verraten können.

von Andreas K. (a-k)


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Rufus t. Firefly wrote:

> Ein Kommentar erübrigt sich hier wohl.

So unrecht hat er damit nicht. Gleichrichter und Ladeelkos eines 
Netzteils werden beim Einschalten viel stärker beansprucht als im 
Betrieb. Egal ob Linear- oder Schaltnetzteil. Zu hören ist das 
allerdings üblicherweise erst, wenn sie so hinüber sind, dass der Brumm 
auf den Verstärker durchschlägt.

von Benedikt K. (benedikt)


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Rufus t. Firefly wrote:

> Wesentliches Bauelement Deines Oszilloskopes dürfte die Bildröhre sein,
> bei der bei aktivem Strahl die Leuchtstoffbeschichtung altert und bei
> der im beheizten Zustand die Röhrenheizung altert.

Umgekehrt ist das häufige Erwärmen und Abkühlen aber auch bestimmt nicht 
gut für die Heizung.
Für die Platine gilt dasselbe. Mein (etwas älteres Oszi) zieht rund 150W 
und wird daher ordentlich warm (die gesamte Elektronik) häufige 
Temperaturschwankungen sind generell nie gut. Daher drehe ich lieber die 
Strahlhelligkeit auf Null, anstelle das Oszi für 10 Minuten 
auszuschalten.

Mal ganz davon abgesehen, dass bei vielen Oszis der Strahl in den ersten 
paar Minuten oft einige mm wandert, ehe er seine entgültige Nullinie 
erreicht hat.

von Der Dude (Gast)


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Wenn Dein Tektronix 7844 jetzt noch einwandfrei läuft, wird es ihm kaum 
was ausmachen, ob Du ihn 2 oder 20 mal die Woche anschaltest.

Ein Oszi ist in der Regel dann unbrauchbar, wenn der Strahl unscharf 
wird. Das braucht aber jahrelangen 8-Stunden-Betrieb, bis das auftritt.

von Markus (Gast)


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Laut meiner Bedienungsanleitung soll ich das Oszilloskop sogar in 
rascher Folge ein- und ausschalten, wenn ich es ein paar Tage nicht 
genutzt habe, um die Oxidation der Ablenkplatten zu verhindern.

Ich habe dies zu Anfang ignoriert mit dem Ergebnis, dass der Strahl 
irgendwann nicht mehr zu fokussieren war. Ein Blick in die möglichen 
Fehlerursachen in der Anleitung lieferte dann den wertvollen Hinweis. 
Seitdem sehe ich zu, das Oszi trotzdem täglich 3-4x ein- und 
auszuschalten, auch wenn ich es nicht benutze und hatte seitdem keine 
Probleme.

Markus

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Markus wrote:
... um die Oxidation der Ablenkplatten zu verhindern.

Rost in der Röhre ???

von Robin T. (rotoe) Benutzerseite


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Ich würde sagen dass das größte Problem beim Ein-und Ausschalten der 
Heizwendel in der Röhre sein wird. Denn der wird eher durchbrennen wenn 
man dauernd ein und ausschaltet als dass man vieleicht 5 Minuten nicht 
smacht.

von Der Dude (Gast)


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Die Heizwendel brennt nicht durch. Die wird ja nicht so stark 
beansprucht wie eine Glühbirne.

Es können sich allerdings auf der Kathode Niederschläge bilden. Oder die 
Bechichtung lässt nach. Aber dafür braucht es viele Jahre Dauerbetrieb.

@Markus: Was hast Du da für ein Oszi?

von Jens P. (Gast)


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Häufigste AUSFALL-Ursache bei Röhren ist ne durchgebrannte Heizung. 
Meist ist die Röhre bis dahin aber verschlissen. Röhrengeräte sollte man 
eigentlich nicht wegen 10 oder 15 Minuten ausschalten. Bei allen Bands 
ist es z.b. Üblich während de rPausen in den Proben die amps auf Standby 
laufen zu lassen (Anode weg). Denk da sind Strahlenröhren nich viel 
anders.

von Jan (Gast)


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> Wesentliches Bauelement Deines Oszilloskopes dürfte die Bildröhre sein,
> bei der bei aktivem Strahl die Leuchtstoffbeschichtung altert und bei
> der im beheizten Zustand die Röhrenheizung altert.

Daher kann man ja auch die Intensität des Strahls bis nahezu Null 
regeln.

von Christian Erker (Gast)


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>Häufigste AUSFALL-Ursache bei Röhren ist ne durchgebrannte Heizung.
>Meist ist die Röhre bis dahin aber verschlissen.

Nicht nur meist, sondern so gut wie immer. Ich habe ZIG ausgelutschte 
Röhren erlebt (teilweise soweit das GARNIX mehr ging), aber bisher nur 
einmal eine durchgebrannte Heizung, und das bei einem Luftzieher.

Ausfall ist auch eine Sache, klar gehen selbst die ältesten noch 
"irgendwie ein bisschen" und nur Heizung oder Elektrodenschluss führt 
zum Ausfall, aber sinnvoll nutzbar sind die nicht mehr.

Langer Betrieb ohne Anodenspannung kann übrigens auch schaden 
(Zwischenschichtbildung).

Gruß,
Christian

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