Ich bin in der Automatisierungstechnik tätig und programmiere SPS Siemens S7. Nachdem ich auf der Hannover Messe in der Wireless Halle war bin ich auf die Idee gekommen Profibus über Funk selbst zu entwickeln. Bisher gibt es eigentlich nur wenige Lösungen auf dem Markt: Eine Firma PhoenixContact bietet einen sehr billigen Umsetzer RS485 auf Bluetooth an, der funktioniert aber selbst bei 19200 Baud gar nicht vernünftig, das haben wir in der Firma ausprobiert, das kann man vergessen. Dann gibt es ein System DATAEAGLE das funktioniert sehr gut und schnell aber 3000 Euro kostet. Satel bietet etwas bis 19200 Baud an, das ist aber viel zu langsam, die Verzögung darf nicht grösser als 30ms im Vergleich zu einem Kabel sein Es gbit dann noch von einigen Hersteller wie ELPRO, Prosoft, Wachendorff einen Umsetzer bei dem man zwar an Profibus ankoppeln kann aber sehr sehr umständlich ein Speichermapping durchführen muss und damit alle Eigenschaften bei Profibus, wie Diagnose etc verloren gehen. Ausserdem kostet das trotzdem 3000.- Euro für die ganze Funkstrecke. Das kann doch nicht so kompliziert sein ein RS485 Profibus Signal mit 500kbit (das verwenden wir bei allen unseren Maschinen) über WLAN zu übertragen. Hat da jemand eine Idee , sodaß man das dann in Serie von 100 Geräten im Jahr für vielleicht 1000.- Euro eine Lösung hat?
Hmmm, wer sollte der Abnehmer einer solchen Lösung sein? Wireless macht in meinen Augen nur dann Sinn, wenn Sensoren "verdrahtet" werden sollen. Also auf der untersten Hierarchie-Ebene. Dafür gibt es extra darauf abgelegte Protokolle. Wenn Du Profibus verwenden willst, dann macht die Entwicklung eines Gateway von dem Wireless-Protokoll auf Profibus Sinn. Profibus über Funk macht keinen Sinn. Das Protokoll ist dafür doch überhaupt nicht ausgelegt. mfg, Stefan.
Das Problem mit Profibus ist das Timing das eingehalten werden muss. Wenn man erst das gesamte Kommando einliest und dann mit einem rutsch über Funk verschickt, ist das Timing schon hin. Also alle Bytes einzeln verschicken. Bei WLAN mit gigantischen Overhead wohl schon recht kompliziert :) Ich will nicht sagen das es unmöglich ist, man hat da aber schon etliche Probleme zu lösen....
@Stefan : Zu deiner Frage wer sollte der Abnehmer sein? Ganz einfach: meine Firma ich bin der Kunde der danach fragt. Ich sehe keinen anderen Weg einen Frequenzumrichter und einen Laserscanner, die beide Profibus DP Schnittstelle haben, anderst anzukoppeln. Sensorsignale wie Endschalter werden auf den FU per Kabel aufgeschaltet, der muss auch die Regelung lokal auf dem mobilen Fahrzeug übernehmen. Ich habe mich zwischenzeitlich mit dem Herstelller Schildknecht des Systems Dataeagle unterhalten, die als einziges so ein System anbieten können das bis 1.5MBit Busgeschwindigkeit funktioniert und wir sind uns mit dem Preis bei der Sückzahl dann auch einig geworden. Ich hatte nicht gedacht daß es so schwer sein könnte, aber ich gebe Jörg.S zwischenzeitlich recht: das ist technisch wohl richtig kompliziert.
Profibus über Funk macht keinen Sinn?? Wir haben es seit dem Jahr 2000 gelöst und es funktioniert mit bis zu 1.5MBit Busgeschwindigkeit und funktioniert wie ein Kabel ohne Funktionseinschränkung. Das ganze funktioniert so gut, daß sogar Profisafe,die failsafe Variante von Profibus, darüber funktioniert und man failsafe Funktionen wie Not-aus über Funk damit übertragen kann und das mit einer extrem hohen Verfügbarkeit. Das Signal wird lediglich ca 20ms verzögert nach der Funkstrecke ausgegeben. Als Funktechnologien wird WLAN, propritäre 2.4GHz auf WLAN basierende TEchnologie, Bluetooth, DECT, 433 und 868MHz wahlweise verwendet. Das ganze ist sehr teuer und kein Kabelersatz sondern wird statt Schleifringen, Schleppkabel, induktiven Datenübertragungen oder Datenlichtschranken eingesetzt für mobile Anlagen und Maschinen. Damit kann man einen Hybrid Profibus wire/wireless aufbauen und behält alle Profibus Eigenschaften, wie Diagnose, Fehlerüberwachung etc. Die Inbetriebnahme und Parametrierung aus dem SPS Programm heraus ist so einfach wie bei Kabel. Eingesetzt wird es bereits in mehreren 1000 Anwendugnen bei Personenliften, Fahrerlosen Transportsystemen, Kränen, Kläranlagen etc. http://schildknecht.info/DE_3002_Profisafe_Datenblatt.pdf
>Das Signal wird lediglich ca 20ms verzögert nach der Funkstrecke >ausgegeben. Na ja, was heisst lediglich. 20ms sind bei 1,5MBit schon mal 30.000 TBit. Bei 1,5MBit liegt die default Slot Time doch bei ca. 300 TBit, da sind dann 60.000 TBit (weil hin und zurück) schon ein Unterschied würde ich mal sagen :) Ob das jetzt in der Praxis merkbar ist weiss ich nicht, so tief bin ich da nicht drin.
Not-Aus über Funk ist durchaus möglich, wenn das Abreissen einer quasi-permanenten Funkverbindung als Not-Aus-Zustand definiert wird. Kein Funksignal --> Maschine Stopp. Eine Latenzzeit von 100ms ist in den meisten Fällen tolerierbar, wenn auch nicht generell.
hmm man kann doch aus rs485 rs232 (Logikpegel) machen... Dann wäre vlt. das was... http://amber-wireless.de/produkte/funkmodule/default.php?fnum=117388398429 Oder vlt. stellen die ja sowas auch für rs485 her...
Funk ist nicht für alle möglichen Szenarien eine Alternative. Ein Kabel ist und bleibt die beste Elektrische Verbindung. Wireless Profibus wird eingesetzt wenn eben Kabel , Schleifringe, Datenlichtschranken, induktive Systeme nicht einsetzbar sind z.B. Verbindung zu einer Gondel @stefan Es wird tatsächlich Not-aus über Funk übertragen und das bei 100% Verfügbarkeit im Jahr, das heißt keine einzige Auslösung des Sicherheitskreises durch die Funkstrecke @Jörg So wie du das andenkst geht es natürlich nicht. Wir verwenden die standard DP Einstellungen ohne!! Ändernungen der T-Slot Zeit & ohne Funktionseinschränkungen aus Sicht der SPS. Gegenüber einer Kabelverbindung wird das Signal an z.B. einer Ausgabeklemme um 20ms später durchgeschaltet. Anwendungen die das nicht vertragen sind natürlich ungeeignet für eine Funkübertragung. Wir übrigens bei WLAN und Profinet genauso gemacht da ist es nur noch mehr von ca 16- 64ms @Punktrichter in der Regel werden 500 -700ms Latenzzeit vom TÜV und BG akzeptiert bis eine Überwachung eingreifen muss und die Anlage in den sicheren Zustand geht @Jan-H B Genau so geht es nicht oder vielleicht bis 19200 Baud und Änderung der T-Slot Timing. In der Praxis erreicht man damit ca 300ms Verzugszeiten und das ist über 10 x langsamer als unsere Lösung. Wird erfolglos von anderen Anbietern praktiziert aber am Markt nicht akzeptiert. Siehe Beschreibung auf www.schildknecht.info
Kann ich das so verstehen das die Funk-Brücke von sich aus dann schon der SPS Antwortet? Also die SPS fragt den Slave, die Funk-Brücke kenn die Slave Daten noch von der letzten Anfrage und schick sie von sich aus raus und fragt erst danach den richtigen Slave nach den Daten?
Eine relativ teure, aber funktionale Lösung sieht so aus (alles Siemens Komponenten): Bus-Umsetzter ProfiNET-ProfiBUS (sofern der FU kein PN hat) <- ProfiNET -> IWLAN-Client (ca. €500) <- IWLAN -> IWLAN-AP (ca. €800) <- ProfiNET -> SPS. Ich habe bereits hierbei erfolgreich ein Projekt mit Sicherheitstechnik (Not-Aus sowie Schutztür über WLAN mit Profisafe) mit SIL3 über die Bühne gebracht. IO-Zyklus-Zeit waren 16ms. Letztlich kann man also von einer Stillsetzung der Maschine nach maximal 100ms rechnen, sofern das WLAN nicht über zu große Bereiche mit vielen Teilnehmern ausgedehnt wird. Das sollte nahezu vollkommen ausreichend sein.
Du machst über Funk eine SIL3-Anwendung? Wo steht die? Ich würde gern einen großen Bogen darum machen.
Gibt es Langzeit Erfahrungen über die Verfügbarkeit der Funkstrecke bei Übertragungen von Feldbussen über Funk. Genau gefragt: "Wie viele Busfehler erhält man pro Monat durch die Funkstrecke?"
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