Hallo, habe mal nun endlich meinen Akkupak für die Digital Kamera gründlicher untersucht, weil die Kamera immer schneller nach jeder Ladung behauptet, daß die Akkus leer wären, und das Ladegerät in letzter Zeit immer schneller heise Akkus produzierte. Ergebnis bzw. vorgenommene Refresh-Steps: - erst wurden sie entladen auf etwas unter 1V mit etwas 2A - das ging schnell , waren ja schon als "Leer" von der Kamera betitelt worden - eine kontrollierte Ladung mit 2A (sind 2100mAH Akkus, die mit 0,5C bis 1C geladen werden dürfen/sollen) habe ich abgebrochen, weil die Spannung schnell auf über 1,7 V stieg, und die Dinger anfingen, heiß zu werden - dann nochmal entladen (1,4A) auf etwa 0,9 V. Hier zeigte bereits eine Zelle, daß diese sehr lange (10-15 Minuten) auf 0,9V Niveau blieb (vorher gings schnell bergab bis zu dieser Spannung), sogar wieder nach und nach in der Spannung anstieg auf rund 0,95V, und erst dann mal wieder abstieg bis 0,8 V (dann Entladung abgebrochen) - eine andere Zelle zeigte daselbe Verhalten, allerdings auf etwa 100mV niedrigerem Niveau (also 0,8-0,85V) . Die anderen 2 Zellen habe ich soweit noch nicht untersucht. - dann habe ich die zwei Zellen wieder kontrolliert mit 2A geladen, wobei sich eine relativ normale Ladekurve einstellte inklusive Höcker (um 1,6V) am Ende nach rund einer Stunde (rein rechnerisch haben die Dinger jetzt etwa 90% der max. Ladung aufgenommen). - entladen habe ich diese noch nicht - kommt heute dran. Mir geht es um den Memoryeffekt, der sich hier offensichtlich gezeigt hat. Der dürfte doch bei NiMH-Akkus (fast) nicht auftreten, zumindest nicht so extrem. Die Dinger haben ja fast keine Ladung mehr angenommen. NiMH Akkus kennen den Memoryeffekt meines Wissens ja nur ansatzweise - kaum spürbar. Der (weniger bekannte) Lazy-Effekt kann es wohl nicht sein, denn der äusert sich ja nur in einer allgemein leicht verringerten Spannung (rund 100mV) während des gesamten Entladevorgangs, was den meisten ohnehin kaum auffällt. Kennt jemand diesen Effekt bei NiMH, der sich hier gezeigt hat, obwohl er sich bei NiMH gar nicht so sehr zeigen sollte? Oder ist es ein anderer Effekt (nicht Memory oder Lazy)? Oder hat die anfangs falsche Formatierung dieses jetzige Problem getriggert (obwohl ich immer dachte, daß NiMH kaum auf falsche Formatierung reagieren, wie es NiCd tun würden). Die Akkus wurden bisher immer mit einem Ladegerät geladen, welches wohl eher explizit für 700mAh NiCd-Akkus gedacht war, und wohl timergesteuert ist, wie sich nach Analyse der IC's da drinnen herauskristaliesiert hatte (womit wohl auch immer nur 700mAh reingepumpt wurden in die 2100mAh Akkus). Damit wurde auch die initiale Formatierung gemacht. Auch haben sich die Akkus sehr häufig durch Selbstentladung entladen, nicht durch effektive Benutzung, weil eben relativ selten benutzt. Vielleicht ist das ja auch eine Ursache. Danke. (sorry für die etwas groß geratene Problembeschreibung ;-)
Wie alt ist denn der Akku schon? Meines Wissens erhöht sich mit der Alterung von NiMH der Innenwiderstand, was dann zu einer niedrigeren Spannungslage am Verbraucher führt (mehr Spannung fällt am erhöhten Innenwiderstand ab). Bin kein Experte, deckt sich aber mit meinen Erfahrungen mit NIMH-Akkus, die 3 Jahre und älter sind. Könnte ein chemischer Vorgang der Alterung sein? Leider sagt Wikipedia da auch nichts zu (ausser halt diesem Lazy-Effekt). http://de.wikipedia.org/wiki/Nickel-Metallhydrid-Akkumulator
Das ist der bekannte Lazy Battery Effect. In den PDFs der Hersteller sind schöne Graphiken drinnen, die teilweise auch ein Absinken vom Innenwiderstand zeigen, wenn der Ladestand der vorherigen Zyklen unterschritten wird. Großartig bemerkbar machen sollte sich der Effekt aber erst nach so 10 Zyklen mit Teilentladung. 2..3 Zyklen mit voller Entladung reichen aus um den Effekt abzubauen.
Danbke soweit für die Antworten. @ ps2aich:nun ja, Alterung als Ursache würde ich jetzt nicht einfach so hinnehmen. Die sind zwar schon so um die 4-5 Jahre alt, aber trotzdem vergleichsweise selten benutzt worden. Auserdem scheint sich diese "Alterung" fast komplett wieder rückgängig machen zu lassen, was bei einer echten Alterung nicht wirklich möglich wäre (zumindest wohl nicht auf meine einfache Art und Weise). Den letzten Beweise werde ich zwar erst heute abend beim Entladen haben, aber zumindest die große aufgenommene Ladung von bereits 90% nach diesem Refresh ist schonmal vielversprechend. @ I_ H. also den Lazy-Effekt kenne ich nur als Abnahme der Spannung so um die 100mV, nicht um 300-400mV während der gesamten Entladedauer. Auch kann man meines Wissens einen Akku mit Lazy immer normal voll aufladen (also eben die 1h mit 2A, die ich erwähnte), und eigentlich auch wieder fast komplett nutzen. Die Entladekurve ist eben nur um 100mV parallel nach unten verschoben. Bei mir war der Akku aber bereits nach wenigen Minuten Ladung mir 2A bereits "gefährlich voll" (spricht Spannung schon weit über 1,7V, und wurde dann plötzlich heiß), und danach auch kaum zu gebrauchen (auser man nutzt die nur 0,8-0,9V, die aber auch nur bis 15Minuten dauerte). Also die nutzbare Ladung war sehr klein, was wohl nicht so sehr für Lazy spricht. Unter http://www.funkschau.de/heftarchiv/pdf/1999/fs07/f9907059.pdf sieht man einen guten Vergleich zw. beiden Effekten. Und ich habe eine Entladekurve wie im ersten Diagramm gesehen (wenige Minuten bei 1,2V, dann absinken auf 0,8-0,9V, wo er bis 15 Minuten verblieb, dann weiteres Absinken). Also stufenförmiger Spannungsverlauf bei insgesamt sehr niedriger entnehmbarer Ladung.
R6-Erfahrungsbericht 2008: "Meine Akkus haben keinen Memory-Effekt, entladen sich nie und die Erde ist eine Scheibe" behauptet jeder gute Verkäufer. Wahr ist, daß NiMH-Akkus sich nachladen lassen und der Memory-Effekt geringer ist als NiCd. Entscheidend für ein langes Akkuleben sind die ersten 3 Zyklen. Ein zu hoher Ladestrom ist oft keine gute Tat. Seitdem ich ein ELV-Ladegerät mit Kapazitätsanzeige benutze, muß ich jedoch feststellen, das bei einigen Herstellern zwischen Etikett und wahrer Kapazität Welten liegen! Wo bei R6 dicke 2300 mAh drauf standen waren oft nur 1800 drin. Der größte Feind von großen Kapazitäten ist die Selbstentladung. Wer glaubt, daß all seine frisch geladenen Akkus nach 3 Wochen Urlaub noch 2/3 der Kapazität haben, der wird sich wundern. Es gab jedoch auch ein paar erfeuliche Ergebnisse z.B. von Aldi und Varta (die mich nicht gesponsert haben). Gruss Lutz
übrigens ist bei mir eigentlich nicht so sehr eine teilweise Entladung das Problem, sondern eher eine teilweise Beladung, wegen dem doch nicht so passenden Ladegeräts. Und über die Effekte nach mehrmaliger unvollständiger Ladung spucken scheinbar nicht so viele Doks etwas aus. Lazy- und Memoryeffekt sollen ja nur nach öfteren Teilentladungen auftreten, nicht aber nach mehreren Teilladungen. Inzwischen ist aber eine permanente Überladung daraus geworden, denn die Akkus konnten ja nun nicht mehr die 100mA 7h lang aufnehmen. D.h. die Akkus sind nach wenigen Stunden recht warm geworden (wie auch immer das bei 100mA gehen soll, wenn nur max. 200mW umgesetzt werden ;-). Anfangs sind die nie warm geworden. @ I_ H. Hast Du einen Link auf ein PDF eines Herstellers, bei dem ein so starker Lazyeffekt beschrieben wird?
Ok, bezog sich scheinbar auf die Ableitung: http://www.duracell.com/OEM/Pdf/others/TECHBULL.pdf Seite 11 ist mal ein Diagramm dazu. Das deine Kamera immer früher abgeschaltet hat liegt wohl daran, dass die Spannung unter die Entladeschlussspannung gefallen ist. Aber wie man sieht wird der Effekt mit jedem Zyklus stärker.
@ I_ H. danke für den Link. Letztendlich sagt das pdf auch nur aus, was die anderen Quellen sagen. Allerdings schenken die dem Memoryeffekt mehr Gewicht, und lassen den Lazyeffect komplett weg. Aber endlich mal ein Diagramm, das mal den Memoryeffekt bei NiMH anhand von Kurven zeigt, so daß man jetzt endlich mal weis, wie stark sich dieser Effekt bemerkbar macht. Bei meinen Zellen war er aber weit stärker ausgeprägt. Aber egal - inzwischen habe ich einen der Akkus weiter gequält. Einer der gestern geladene Akkus habe ich mir heute mal weiter vorgenommen. Die Entladung mit 1C zeigt gleichmal ein sofortiges Absacken der Spannung auf 900mV, die dann innerhalb von 5 Minuten weiter auf 806mV zuückging, dann gings wieder bergauf auf 880mV innerhalb von 40 Minuten, dann gings wieder relativ schnell bergab auf 750mV nach 7 Minuten (im ganzen 52 Minuten). Sieht nun eigentlich aus wie typischer Lazyeffekt, würde ich nun sagen (wenn auch be recht niedrigen Spannungen, und komischem Spannungsanstieg während des Entladens). Dann wieder geladen mit 1C (56Minuten), dann wieder entladen -> jetzt kein extremer Lazy mehr erkennbar, Endladespannung ist im Schnitt bei 1,05V relativ stabil - sieht sehr nach Erfolg aus. Allerdings sind mir die 1,05V trotzdem noch etwas wenig (lt. Datenblatt sollten es schon noch 1,2V sein). Könnte also immer noch "etwas lazy" sein ;-) Naja - habe grade wieder den Akku gefüllt, und werde gleich wieder den Abgang nach etwas Abkühlung einleiten (den letzten heut' ;-) - mal sehen, was er gleich zeigen wird.
@ Oszi40 (Gast) > Seitdem ich ein ELV-Ladegerät mit Kapazitätsanzeige benutze, muß ich > jedoch feststellen, das bei einigen Herstellern zwischen Etikett und > wahrer Kapazität Welten liegen! Wo bei R6 dicke 2300 mAh drauf standen > waren oft nur 1800 drin. naja, kommt drauf an, wie hoch der Entladestrom zum Messen ist, und welche Spannung als Entladeschlußkriterium benutzt wird, und ob es neue Akkus waren, und ob ... Soweit ich die Akkudatenblätter kenne, liegt der Referenzstrom zum Bestimmen der Kapazität in der Regel weit unter 1C. Je höher der Messstrom über der Referenz liegt, um so weniger mißt man dann. Vielleicht muß man das ELV-Gerät dahingehend etwas eichen (wenn es die Möglichkeit dazu hat)
Letzte Entladung heut ist durch. Keine wesentliche Änderung zu vorher, wieder im Schnitt 1,05V Entladespannug (150mV unter Datenblattangabe). Ich würde daher eher denken, das ist kein Lazy mehr, sondern schlicht und einfach erhöhter Innenwiderstand aufgrund dessen Alters (Ladespannung ist auch so zw. 100-150mV über Datenblattangabe). Auf den Akkus (HR-3U 2100mAh von Sanyo) ist 03 03 AP im Etiket eingeprägt - heist das März 2003? Wenn ja, dann sind die doch schon 5 Jahre alt. Im selben 4er Akkupack zeigen übrigens 2 davon keinen Lazy/Memoryeffekt (zumindest nicht bis unter 800mV). Alle viere sind also offenbar reichlich in ihren Eigenschaften auseinandergedriftet (was wohl normal ist, wenn einer mal anfängt, aus der Reihe zu tanzen). Die anderen werde ich demnächst auch "durchnehmen". Ich vermute dann ebenfalls erhöhten Ri aufgrund des Alters, aber trotzdem noch wie beim ersten Akku eine Kapazität um die 90-95% . Die anfänglich beobachteten Lade/Entladekurven betrachte ich mal als extreme Abart einer Mischung aus Memory/LazyEffekt in Zusammenhang mit dem erhöhten Ri (der den recht niedrigen Spannungslevel bei 2A (=1C) verursacht haben dürfte), womit ich meine Initialfrage als beantwortet betrachte. Wenn ich dran denke (und falls es noch jemanden interessieren sollte ;-), werde ich noch die Resultate zu den anderen Akkuzellen bekanntgeben.
Nur falls es jemanden noch interessieren sollte: Akkus liesen sich soweit ganz gut restaurieren. Alle vier haben noch um die 90% Kapoazität (wobei ich immer mit 2A gemessen habe - beim weit niedrigeren Meß-Entladestrom laut Datenblatt sollten sich die Werte dann noch etwas Richtung 100% bewegen lassen). Nur der Ri scheint schon etwas gelitten zu haben - drei Zellen sacken gleich zu Beginn auf bzw. unter 1V ab bei 2A (bei weniger Strom liegen wir noch reichlich über 1V). Sollte soweit erstmal wieder für die Kamerareichen ;-) Aber mit Memory/Lazy-Effekt hat das nix mehr zu tun, wie es anfangs der Fall war.
JensG wrote: > Hallo, > habe mal nun endlich meinen Akkupak für die Digital Kamera gründlicher > untersucht, weil die Kamera immer schneller nach jeder Ladung behauptet, > daß die Akkus leer wären, und das Ladegerät in letzter Zeit immer > schneller heise Akkus produzierte. Genau das ist mir auch passiert. Alle Akkus wurden beim Laden schweineheiß und brachten selbst direkt nach dem Laden nur noch "low-bat" in der Kamera ohne ein einziges Foto gemacht zu haben. Ich hatte so ein billig Ladegerät, wo immer 2/4 Akkus zusammen geladen werden, das ist wirklich der allerletzte Schrott. Ich hab jetzt mal ein Sony mit Einzelladung und Refreshfunktion gekauft (Saturn 35,-€). Die Kamera macht wieder Bilder wie dumm. Sogar alte 940mA Akkus laufen jetzt in der Kamera. Wie die Refreshfunktion genau funktioniert, weiß ich nicht, laut Anleitung kann sie bis zu 5 Stunden dauern. Fakt ist, der Memoryeffekt existiert auch bei NiMh bis hin zur völligen Unbrauchbarkeit an leistungshungrigen Verbrauchern (Kamera), aber er ist mit dem richtigen Ladegerät reversibel. Peter
@ Peter Dannegger wobei das bei mir nicht unbedingt ein total billiges Ladegerät war. Es war halt leider nur etwas zu sehr an die Kapazität der mitgelieferten Akkus (700mAh) angepaßt gewesen (und ist noch ;-), was bedeutet, daß es mit rund 100mA geladen hatte, und nach reichlich 7h (oder 8h - egal) hat der Timer dann VOLL gemeldet (war also timergesteuert). Die Anleitung sagte auch, daß man nur die Original-Akkus damit laden sollte. Aber das hatte ich mal geflissentlich ignoriert, denn wieso soll ein Ladegerät nur auf Original-Akkus geeicht sein ;-). Da ich aber damals ohne genauere Prüfung dachte, das Ladegerät würde bei einem solchen Markenhersteller nach dem -dU/dt Verfahren arbeiten, habe ich mir dann irgendwann einfach mal größere Akkus angeschafft (2100mAh), und mit diesem Ladegerät fröhlich geladen und genutzt, bis die dann bald schlechter waren als die "Originalakkus" :-( Naja, nun weiß ich wenigstens, daß ich mir mal ein "besseres" Ladegerät kaufen sollte.
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