Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ingenieure gesucht, händeringend!


von hans (Gast)


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Hallo Leute,
gerade seh ich in den Tagesthemen ARD wieder und immer wieder diese 
abgekupferten Aussagen 'Ingenieure händeringend gesucht'

Ich finde es wirklich schon peinlich -- wenn man nur 15 Jahre 
zurückdenkt da hat's doch wirklich keinen Interessiert wenn sehr gute 
Leute mit Abschlussnoten besser 1.5 einfach auf die Strasse geschickt 
worden sind. Im Durchschnitt haste damals bis zu 100 erfolglose 
Bewerbungen geschrieben.

Und jezt jammern alle! krass!

Und wie sieht es denn jetzt aus -- merkt ihr das an den gehäuften 
Abwerbeeinheiten der Headhunter?

Soweit ich das beurteilen kann, sind die Löhne nicht entsprechend 
gestiegen und eine gehäufte Abwerbeaktion kann ich auch bei meinen 
Kollegen nicht feststellen.

Ich denke die jetzigen Absolventen haben wirklich gute Aussichten, aber 
mit Topgehalt?

gruss hans

von AC/DC (Gast)


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Mit dem Gehalt hat das nichts zu tun. Die Bücher und Kassen
der Unternehmen sind brechend voll und somit genug Geld
vorhanden. Die AG wollen sich einfach nicht dem Arbeitsmarkt
im Allgemeinen und dem Angebot und der Nachfrage im Besonderen,
fügen. Die meisten AG sind der Meinung das der Tisch mit erst-
klassigen Fachleuten gut gedeckt sein soll(ohne jegliches
Eigenbemühen), das man nur zugreifen braucht. Das dabei
auch sehr viele Ingenieure mit weniger idealen Leistungs-
spektrum (so genannter Ausschuß) dabei sind, wird von diesen
hohen Herren komplett verleugnet. Das ist ja das Problem.
Man redet nicht über das Problem sondern man spielt bei
Vorstellungsgespräch nur ne Show ohne das man einer Lösung
überhaubt nahe kommt. Schaut euch doch die Offerten an.
Meist alles nur unverantwortliche Worthülsen und leere
Versprechen. Die sollen erst mal den 10000 Arbeitslosen
Ings. und Technikern einen Job geben, nur die wollen ja
nicht und rennen dann heulend zu Mama Merkel & Co.

von Willi W. (williwacker)


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Im Moment ist es wirklich nicht einfach, gute Ingenieure zu finden. 
Lassen wir doch einfach mal unbeachtet, wer vor 15 Jahren was falsch 
gemacht hat oder nicht, man findet nicht viel.

Und dann schreiben manche Firmen in ihre Stellenanzeigen was von 
"unternehmerischem Denken". Wenn die Jungs das dann tun (Angebot gering, 
Nachfrage gut -> gutes bis sehr gutes Gehalt) sind sie die Bösen, die 
die armen notleidenden Unternehmen ausbluten lassen wollen.

Ich denke, dass die Unternehmen wieder so eine Greencard-Lösung, so 
schmählich die Schrödersche auch gescheitert ist, wollen. Billige und 
willige Ingenieure, woher ist egal. Das ist wie im Supermarkt: 
Sonnenblumenmargarine ist Sonnenblumenmargarine und Ing ist Ing. Es gibt 
keine guten oder schlechten oder wenn dann doch, dann mittelt sich das 
weg. Und es macht auch nichts, ob die Margarine aus Hamburg oder dem 
Allgäu kommt, und so macht es auch nichts, ob der Ing aus Köln oder 
Indien kommt.

Es ist immer noch erschreckend, welche Deppen über die Einstellung von 
Ingenieuren entscheiden. Das schreckt ab, oder was meint Ihr?

von tex (Gast)


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Dann sollend die händeringend Suchenden doch mal die 
Stellenbeschreibungen auf den Tisch legen und die Bewerbungen dazu und 
die Einstellungsstatistik.

von Bernd G. (Gast)


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Das lese ich gerade in meinem T-Offline-Brauser:

> Millionen Arbeitskräfte werden fehlen
> Eine Studie zeigt, dass in Deutschland in den kommenden Jahren bis zu
> sechs Millionen offene Stellen nicht besetzt werden können.

Willi Wackers Vermutung mit der Greencard-Forderung der Unternehmen 
scheint also schon mal unverhohlen und unterschwellig vorbereitet zu 
werden!

von Bernd G. (Gast)


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Ansonsten hebe ich schon mal die Hand, wenn jemand die Leistungen meiner 
Firma braucht.

von Wasser (Gast)


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>Im Durchschnitt haste damals bis zu 100 erfolglose
>Bewerbungen geschrieben.

Habe nichtmal 1/4 aber viele Kommolitionen haben 100,140,180 und die 
werden teilweise nichtmal eingeladen.

>Und jezt jammern alle! krass!

Bis eine Firma auf eine Bewebrung ansatzweise reagiert dauert es im 
Schnitt 2-3 Monate. Und ich spreche hier nur von großen Firmen.

von Christian R. (supachris)


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Ist doch jeden 2. Tag die gleiche dumme Meldung, aber in Wirklichkeit 
sieht´s anders aus:
Gesucht werden Ingenieure, die sehr gute Noten haben, 25 Jahre alt sind, 
10 Jahre Berufserfahrung haben, genau das können, für das sie 
eingesetzt werden sollen, und sich demzufolge nicht einarbeiten müssen, 
die für niedriges Gehalt arbeiten, keine Familie haben, auch keine 
planen und deswegen gerne 50+ Stunden pro Woche arbeiten. Das ganze 
natürlich projektbezogen befristet eingestellt.

Gut, dass es wenigstens hier am Fraunhofer noch so ist, dass auch gerne 
junge Ingenieure eingearbeitet werden, bzw. Studenten sich als Hiwis 
einarbeiten können und dann nach dem Diplom idealerweise dableiben.
Sind zwar auch nicht die massiv hohen Gehälter, aber seit dem letzten 
Abschluss im ö.D. gehts.

von lach (Gast)


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ach Quatsch Greencard - warum sollten denn ausländische Ings 
ausgerechnet hier in DE arbeiten, wo sie nicht willkommen sind, vom 
Finanzamt gegängelt werden und auch gerne mal verprügelt werden? Dann 
doch lieber gleich nach Neuseeland, da werden sie gesucht, mit echter 
Hilfestellung:

http://www.workingin-newzealand.com/

von neuer (Gast)


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...'Ingenieure händeringend gesucht'.....

die suchen nur ausländische mitarbeiter, weil die firma auch so ein 
polnisches dilemma ist.

von andy (Gast)


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Vielleicht werden auch nur die Ings gesucht, die exakt die gleiche 
Qualifikation haben, die eben genau diese Firman vor 2 Jahren gefeuert 
haben. Ich habe den Eindruck, dass die Firmen nicht mehr bereit sind, 
jemanden einarbeiten. Es lohnt sich ja auch nicht, eine 
Einarbeitungszeit von einigen Wochen/Monaten in Kauf zu nehmen, wenn man 
stillschweigend einkalkuliert, die Leute bei schwächelnder Wirtschaft 
eben mal wieder rauszuwerfen.
Ansonsten glaube ich eher, dass mit diesem Wehklagen nur das Angebot 
vergrössert werden soll, weil die Firmen schon marktwirtschaftlich 
denken und eben nicht marktübliche Preise zahlen wollen (das wäre ja die 
Konsequenz von Angebot und Nachfrage).

Gruss
Andy

von hans (Gast)


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Anmerkung:

das ganze geht sogar nun soweit, daß in den Schulen den den Kindern mit 
12-13 Jahren dieser Mangel an Ingenieure so richtig 'eingetrichtert' 
wird!

Denn die haben gerade in dieser Jahrgangsstufe im G8 die Auswahl 
zwischen verschiedenen Schwerpunkte bsp. NWT (Naturwissenschaft) oder 
sprachliche Vertiefung. Sogar in einer öffentlichen Vorstellung des 
betreffenden Gymnasiums ist dies mehrfach erwähnt worden.
Was ist hier los?

gruss hans

von freier Ing. (Gast)


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> Ingenieure gesucht, händeringend!

Ja, ja. Dann bringt doch mal den Flieder. Also ich bekomme die gleiche 
prozentuale Lohnerhoehung wie der CEO, dann fehlen in meiner 
Pesionskasse noch 250kEuro, zahlbar bei Anstellungsbeginn, dann habe ich 
einen Vertrag mit 10 Jahren Mindestlaufzeit. Bei vorzeitiger Kuendigung 
fallen 3 Jahresgehaelter an. Plus eine Erfolgsbeteiligung von 0.1% des 
Verkaufspreisen meiner Entwicklung, pro Stueck.
So etwa...

von Willi W. (williwacker)


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andy wrote:
> Ansonsten glaube ich eher, dass mit diesem Wehklagen nur das Angebot
> vergrössert werden soll, weil die Firmen schon marktwirtschaftlich
> denken und eben nicht marktübliche Preise zahlen wollen (das wäre ja die
> Konsequenz von Angebot und Nachfrage).

Meine Tochter steht vor dem Abitur und hat bereits einige 
Projektveranstaltungen zur Berufsentscheidungsfindung hinter sich. Ganz 
klar priorisiert wird die BA / Lehre und die örtliche FH (die aber 
keinen guten Ruf hat). Unis/THs kommen darin gar nicht vor. Das ärgert 
den Papppi mit seinem TH-Diplom.

Man - wer auch immer - will keine gut ausgebildeten Leute sondern 
willige Arbeiter, die wenig kosten und keinen Stress machen. Schade 
eigentlich, schließlich ist der einzige Rohstoff, den Deutschland hat, 
das Wissen seiner Leute.

Jungs, denkt an meine Rente, lernt was gescheits! ;-)

von Ralle13 (Gast)


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@Willi Wacker:

Unterschätz mir die (gute) FH nicht. Erst mal in die Modulpläne schauen. 
Das hat mit der Fachschule (Ingenieurschule) zu Deinen TH-Zeiten nichts 
zu tun.

Die FH von heute ist viel näher an der TH von damals als an der 
Ingenieurschule von damals.

von Gast (Gast)


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>Und dann schreiben manche Firmen in ihre Stellenanzeigen was von
>"unternehmerischem Denken". Wenn die Jungs das dann tun (Angebot gering,

In der Tat habe ich das schon gelesen. Spricht man aber den 
Abteilungsmann darauf an, wird es eisig ...

von Peter (Gast)


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Hallo,

dieses Thema sollte sachlich diskutiert werden.

Nehmen wir wirklich mal die Aussage "Ingenieure händeringend gesucht" 
und die Meinungen "die suchen ja gar nicht" zur Diskussion.

Etwas abweichend. Mein TDI wird in nächster Zeit ausgemustert. Ich 
möchte ein neues Fahrzeug kaufe, finde es aber nicht.

Was haben beide Aussagen gemeinsam? So, wie ich nicht das passende 
Fahrzeug finde, finden viele Unternehmen nicht die passenden Ingenieure, 
denn Ing ist nicht gleich Ing, wie fälschlicherweise angenommen wird. 
Wer möchte sich schon von einem Agraringenieur ein Haus bauen lassen?

Was fehlt, sind Spezialkenntnisse und hier darf man ruhig mal das 
Bildungssystem kritisieren, anstatt die Bildung auf die Firmen zu 
schieben. Wenn in den Hochschulen an der Zeit vorbei vorgetragen wird, 
dann hilft das wenig weiter.

Dem vorbeugen kann man durch Selbsthilfe. Man muss z.B. nicht exakt die 
Parameter des Halbleiterprozesses kennen aber man sollte mindestens 
informiert sein, was gerade aktuell ist. Man muss auch nicht das 
Layouttool der suchenden Firma kennen aber es reicht völlig aus, schon 
mal Layouts gemacht zu haben (etwas, was in keinem Vorlesungsplan 
enthalten ist).

Wenn es keinen Wind gibt, rudere. Mit dem Internet steht eine viel 
bessere Informationsquelle zur Verfügung, als es früher der Fall war. 
Nur sollte man es auch nutzen. Denn ich werfe allen denjenigen Studenten 
Untätigkeit vor, die jetzt die Hochschulen verlassen und keine 
Anstellung finden. Sie dürfen sich immer fragen, warum gerade sie keine 
Anstellung bekommen haben, die tausende andere aber wenig Probleme 
hatten.

von AC/DC (Gast)


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@ Peter
Welch Hoffnug frohen Worte, nur leider an der Realität vorbei.
Deutsche Unternehmen im allgemeinen und Elektronikfirmen im besonderen
haben sich über Jahrzehnte des Überflußes an Fachkräften ein paar
schlechte Angewohnheiten zugelegt die sich auf dem Arbeitsmarkt jetzt
als echte Wachstumsbremse erwiesen haben.
Man muß sich vergegenwärtigen das Personaler ihr Arbeitsumfeld
dahingehend perfektioniert haben, das personelle Fehlentscheidungen
nach Möglichkeit vermieden werden. Leider ist diese Praxis sehr
verschwenderisch und dumm da durch eine bedingungsfeindliche Handverlese
potenzielle Kanditaten schon wegen Bagatellen aus der Auswahl fliegen.
Diese Vorgehensweise ist Contraproduktiv da der Bewerber nur mit einer
stereotypen inhaltslosen Absage abgestraft wird.
Absolventen hier auf Grund Ihrer Unerfahrenheit vorzuhalten sie
würden sich nicht ausreichend um ein Stelle bemühen steht im Gegensatz
zu der Personalpolitik der Unternehmen eine sinnvolle Stellenanzeige
so zu minimalisieren, das der Bewerber oder die Konkurenz nicht
hinter die Unternehmensstrategie kommen. Da sind dann Fehlschüsse
schon vorprogrammiert. Einen Bäcker für ne Bäckerstelle einzustellen
ist einfach, wenn die Lehre erfolgreich abgeschlossen wird dürfte der 
Geselle vom Brötchen bis zum Pumpernickel alle wesentliche Arbeiten 
beherrschen. In der Technik werden aber andere Maßstäbe gesetzt mit den 
bekannten Folgen. Schließlich haben wir ja auch so schöne Berufsbilder
die aber trotz hoher Motivation keine Chance auf einen Job haben, weil 
die Personaler nicht mit den Bewerber ins Gespräch kommen, da die 
Kommunikationsbereitschaft mehr als bescheiden ist.
Natürlich trägt auch das Bildungsystem Schuld an der Misere wenn
Fachwissen nicht von den Unternehmen in die Bildungstempel zur
Vermittlung an die Lernwilligen weitergereicht wird.
Somit dürfte klar sein wer Schuld trägt an diesem Problem und ich meine
ganz gewiß nicht die AN.

von Harald (Gast)


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Unterschätz mir die (gute) FH nicht. Erst mal in die Modulpläne schauen.
Das hat mit der Fachschule (Ingenieurschule) zu Deinen TH-Zeiten nichts
zu tun.
*****************

Kann ich bestätigen.
Unsere beiden von der FH haben die Herren von der Uni in kürzester Zeit 
in den Sack gehauen.

Und das schöne..., die können sogar arbeiten.


Gruß Harald

von 900ss (900ss)


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Harald wrote:
> Unsere beiden von der FH haben die Herren von der Uni in kürzester Zeit
> in den Sack gehauen.
>
> Und das schöne..., die können sogar arbeiten.

Das kann ich auch bestätigen. Immer wenn ich mal mit Abgängern zu tun 
hatte, haben die von der FH einen deutlich besseren Eindruck 
hinterlassen, als ihre Kollegen der Uni. Ist auch bei Studenten so, die 
ein Praxissemester machen, da ist der Unterschied noch größer.
Das wird sich im Laufe der Zeit (Berufsjahre) wieder angleichen (so mein 
jetziger Eindruck), aber Anfänger von der FH haben bei mir zumindest 
einen besseren Eindruck hinterlassen. Sicher gibt es auch Uni-Abgänger, 
die genug Praxis haben, sind mir aber nicht so oft untergekommen.

von Peter (Gast)


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>Man muß sich vergegenwärtigen das Personaler ihr Arbeitsumfeld
>dahingehend perfektioniert haben, das personelle Fehlentscheidungen
>nach Möglichkeit vermieden werden.

Das ist Glauben aber nicht Wissen. Alleine die Tatsache, dass jährlich 
tausende Absolventen eine Anstellung finden, spricht dagegen.

Was man tunlichst vermeiden sollte, solche Aussagen als Bestätigung 
nehmen, wenn es mal eine Absage gibt. Leider scheint es wirklich so zu 
sein, dass eine Absage immer auf die Firma geschoben wird ("die suchen 
gar nicht, die wollen nur ihr Portfolio aufbauen"), niemals aber auf 
sich selbst. ZUm sehr großen Teil gehen die Bewerber mit total falschen 
Voraussetzungen in das Gespräch. Wir haben schon sehr oft erlebt, dass 
Gehälter genannt wurden, die man nach 10 Jahren Berufserfahrung erhält. 
Diese Gehälter wurden zum anderen genannt, weil man es irgendwo gehört 
hat (der Durchschnitt liegt immer noch bei 43k, verlangt werden 60-70k) 
oder weil man meint, dass man mit dem besonders guten Abschluss oder der 
besonders guten Hochschule so hoch stapeln kann. Man sollte sich nur 
daran erinnern, dass man beim Poker gewinnen kann aber verlieren muss.

Und es sollte reichen, sich mal diejenigen Absolventen anzusehen und zu 
"analysieren", die keine Anstellung finden. Da werden nicht real 
existierende Personen als Ausreden für die eigene Person vorgeschoben 
("ich kenne da einen, der hat einen einser Durchschnitt und hat keine 
Anstellung gefunden"). Mich wundert es auch immer, dass es immer 
Menschen gibt, die irgendjemanden kennen, dem das passiert ist aber 
niemals die betroffenen Personen selber auftreten.

Und auch bei deinem Post machst du Personaler verantwortlich. Da du aber 
nur für dich selbst sprechen kannst, scheint es so zu sein, dass du oft 
abgelehnt wurdest und da stellt sich die Frage, ob es nicht wirklich an 
dir liegt. Dein ganzer Post stützt sich einzig und allein auf 
Vermutungen und hier zeigt sich sehr deutlich der Selbstläufer, der auch 
schon früher angewandt wurde: "Was man dem Volk dreimal sagt, hält es 
für wahr."

von Rumpel (Gast)


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Meine Ansicht - Kurz aber wahrscheinlich zu einfach:
Die Personalauswahl sollte ausschliesslich dem Abteilungs- oder 
Teamleiter überlassen werden. Nur er kann wissen wer ins Team und ins 
Projekt passst.

Personaler sollten sich nur um den Papierkram kümmern und höchstens den 
Gehaltsspielraum mitbestimmen.

von pcbfreak (Gast)


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@Peter (Gast)

>Das ist Glauben aber nicht Wissen. Alleine die Tatsache, dass jährlich
>tausende Absolventen eine Anstellung finden, spricht dagegen.

Teils Richtig und Falsch, aus dem negativen Anschein des Verhaltens
mehrer unabhängiger Personaler wird dann irgendwann traurige Gewissheit.
Natürlich gibt`s, wie bei jeder Regel Ausnahmen, die muß man aber erst
mal finden. Und das jährlich tausende Absolventen eine Stelle finden 
spricht nicht dagegen, sondern DAFÜR.

>Was man tunlichst vermeiden sollte, solche Aussagen als Bestätigung
>nehmen, wenn es mal eine Absage gibt. Leider scheint es wirklich so zu
>sein, dass eine Absage immer auf die Firma geschoben wird ("die suchen
>gar nicht, die wollen nur ihr Portfolio aufbauen"), niemals aber auf
>sich selbst.

Da ja Traditiongemäß keine Absagebegündungen (aus welchem Grund auch
immer) verfaßt werden, steht jeder Bewerber ziemlich im Regen dar, weil
er nicht weiß wie im geschieht (Hinweis bei der Firma anzurufen kann
man sich schenken, da das meist auch nicht funzt).
Verantwortung ist hier gefragt und kein dummen Sprüche, daher liegt
das Problem IMMER bei den Firmen die sich Ihrer Verantwortung feige
entziehen.

>Zum sehr großen Teil gehen die Bewerber mit total falschen
>Voraussetzungen in das Gespräch.

Erst mal muß man zum Gespräch eingeladen werden.
Dann mangelt es dem Unternehmen schon konzeptionell an Inhalten
und Verhandlungsbereitschaft. Den "Ich/Wir können nur xxxxx zahlen"
habe ich schon so oft gehört, das ich das nicht mehr mitgezählt habe,
geschweige das ich das hören möchte.
Da dem Bewerber meist der Vergleich fehlt und die Firmen hier auch wenig
redseelig sind, dürfte klar sein wen hier die Schuld trifft.

>Wir haben schon sehr oft erlebt, dass
>Gehälter genannt wurden, die man nach 10 Jahren Berufserfahrung erhält.

Wäre nicht das erste mal, das ein Unternehmen in seinen Aussagen
tiefstapelt um sich eine anspruchsvollere Mitarbeit zu erschleichen.

>Diese Gehälter wurden zum anderen genannt, weil man es irgendwo gehört
>hat (der Durchschnitt liegt immer noch bei 43k, verlangt werden 60-70k)
>oder weil man meint, dass man mit dem besonders guten Abschluss oder der
>besonders guten Hochschule so hoch stapeln kann.

Einige Firmen meinen, das der Bewerber einen Gehaltswunsch in die
Bewerbung schreiben soll. Für mich die größte Sünde einer
Diskriminierung die ein Personaler begehen kann.
Einkommensfragen können dann geklärt werden, wenn die Fach- und
Sachfragen beiderseits zufriedenstellend abgeklärt sind.

>Man sollte sich nur
>daran erinnern, dass man beim Poker gewinnen kann aber verlieren muss.

Personaler die den Arbeitsmarkt als Spiel empfinden, haben sowieso nicht
alle Tassen im Schrank. Die Verantwortlichen sollten mal einen Monat
Hartz IV beziehen. Das formt den Charakter.

>Und es sollte reichen, sich mal diejenigen Absolventen anzusehen und zu
>"analysieren", die keine Anstellung finden. Da werden nicht real
>existierende Personen als Ausreden für die eigene Person vorgeschoben
>("ich kenne da einen, der hat einen einser Durchschnitt und hat keine
>Anstellung gefunden"). Mich wundert es auch immer, dass es immer
>Menschen gibt, die irgendjemanden kennen, dem das passiert ist aber
>niemals die betroffenen Personen selber auftreten.

Woher kommt denn diese Mär?
Bestimmt nicht aus Vorstellungsgesprächen, denn die laufen meist
genau so stereotyp ab wie die inhaltslosen Stellenofferten, teilweise
sogar noch dümmer.

>Und auch bei deinem Post machst du Personaler verantwortlich.

Weil die schuldig sind wie die Hölle.

>Da du aber nur für dich selbst sprechen kannst,

Gleichfalls

>scheint es so zu sein,
>dass du oft abgelehnt wurdest und da stellt sich
>die Frage, ob es nicht >wirklich an dir liegt.

Wer sagt, das ich ein Perfektionist bin, zunächst mal bin ich ein 
Individualist mit vielen Stärken und auch einigen Schwächen.

>Dein ganzer Post stützt sich einzig und allein auf
>Vermutungen und hier zeigt sich sehr deutlich der Selbstläufer, der auch
>schon früher angewandt wurde: "Was man dem Volk dreimal sagt, hält es
>für wahr."

Auch das ist falsch, ich stütze mich auf Erfahrungen (16J.BE 10J F+E)
meinerseits und von Leuten die ich im Laufe meines Berufslebens kennen-
gelernt habe, die die selben negativen Erfahrungen gemacht haben.
Mit einer menschlichen Typisierung machst du dich nicht glaubwürdiger
sondern eher das Gegenteil. Oder "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht,
auch wenn der Personaler die Wahrheit spricht"

Überzeugt hat mich dein Beitrag keineswegs, eher vertritts du hier
einen auf breiter Front angelegten Dogmatismus, mehr nicht.

von AC/DC (Gast)


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Genau

von Peter (Gast)


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>Teils Richtig und Falsch, aus dem negativen Anschein des Verhaltens
>mehrer unabhängiger Personaler wird dann irgendwann traurige Gewissheit.

Diese Gerüchte werden von denjenigen gestreut, die eine Ablehnung 
erfahren.

>Und das jährlich tausende Absolventen eine Stelle finden
>spricht nicht dagegen, sondern DAFÜR.

Es spricht gegen das erzeugte Meinungsbild, dass Firmen niemanden 
einstellen.

>Verantwortung ist hier gefragt und kein dummen Sprüche, daher liegt
>das Problem IMMER bei den Firmen die sich Ihrer Verantwortung feige
>entziehen.

Mit ein wenig Feinsinn (Gegenteil von Stumpfsinn), merkt man aus dem 
telefonischen Gespräch mit dem Personaler den Grund der Ablehnung. Bei 
vielen meiner Vorstellungen ist mir kein Personaler mit "dummen 
Sprüchen" vorgekommen. Diese Argumente kommen ebenfalls ausschließlich 
von abgelehnten Bewerbern. Es ist also ein eher einseitiges Bild, das 
aus Frust geboren wird.

Eine Verantwortung hat der personaler nur der Firma gegenüber.

>Erst mal muß man zum Gespräch eingeladen werden.

Was in den meisten Fällen passiert. Wer nicht eingeladen wird, darf auf 
keinen Fall die Schuld beim Unternehmen suchen, sondern sollte noch 
einmal die Bewerbungsunterlagen und das Anschreiben mit dem gewünschten 
Profil vergleichen. Normalerweise wird erst im Gespräch entschieden. 
Wird davor schon abgelehnt, passt man entweder überhaupt nicht zum 
gesuchten Profil oder man hat sich grobe Patzer in der Bewerbung 
erlaubt. Auch hier gilt wieder "Warum wurde gerade ich abgelehnt, 
während jemand anders zum Gespräch eingeladen wurde"

>Da dem Bewerber meist der Vergleich fehlt und die Firmen hier auch wenig
>redseelig sind, dürfte klar sein wen hier die Schuld trifft.

Wenn dem Bewerber der Vergleich fehlt, dann hat er sich einfach nicht 
bemüht. Eine sehr gute Basis bildet das statistische Bundesamt. Aber 
viele Bewerber fallen ja schon darauf rein, dass sie nicht einmal 
wissen, was das Unternehmen produziert und wie es im Markt steht. Viele 
kommen mit der Vorstellung "Da bin ich, nehmt mich, aber zu 80.000 
EUR/Jahr". Leider wird viel zu sehr das Interesse auf das Gehalt 
gesetzt.

>Wäre nicht das erste mal, das ein Unternehmen in seinen Aussagen
>tiefstapelt um sich eine anspruchsvollere Mitarbeit zu erschleichen.

Nein. Es gibt zwei berühmt berüchtigte Fragen, die jeder Bewerber kennen 
und darauf vorbereitet sein sollte.
1. "Welches Gehalt stellen Sie sich vor?"
2. "Wo sehen Sie sich nach 5 Jahren."

>Einige Firmen meinen, das der Bewerber einen Gehaltswunsch in die
>Bewerbung schreiben soll.

Sollen heißt nicht müssen und in der Regel lässt man sowas weg.

>Personaler die den Arbeitsmarkt als Spiel empfinden, haben sowieso nicht
>alle Tassen im Schrank.

Lies bitte den text noch einmal. Nicht der Personaler pokert, sondern 
der Bewerber.

>>Und auch bei deinem Post machst du Personaler verantwortlich.

>Weil die schuldig sind wie die Hölle.

Wie ich schon sagte, der Bewerber hat nie Schuld und du bestätigst jetzt 
eindrucksvoll, dass die Firmen jeden nehmen sollen, wie er kommt.

>Auch das ist falsch, ich stütze mich auf Erfahrungen (16J.BE 10J F+E)
>meinerseits und von Leuten die ich im Laufe meines Berufslebens kennen-
>gelernt habe, die die selben negativen Erfahrungen gemacht haben.

Genau das meinte ich. Es sind DEINE Erfahrungen und nicht die anderer. 
Was dir andere erzählen, spiegelt nicht das wider, was wirklich 
vorgefallen ist. Oder warst du beim Gespräch mit dabei? Du zeigst oben 
sehr schön deine Einstellung:
>Weil die schuldig sind wie die Hölle.

Du weist eindeutig die Schuld von dir und wenn du dann abgelehnt wirst 
und du jemanden kennst, der auch abgelehnt wurde, dann fragst du nicht 
nach den Gründen und analysierst dies, sondern gibst gleich den 
Personalern die Schuld, denn dein bekannter bestätigt dich in der 
Meinung.

>"Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht,
>auch wenn der Personaler die Wahrheit spricht"

Jaja, wieder nur Schuldzuweisung. So wird das aber nie was werden. Wie 
ich schon sagte, ist Feinsinn, nicht Stumpfsinn erforderlich. Diejenigen 
die das System erkannt und verstanden haben, haben die geringsten 
Probleme bei den Bewerbungen.

Die Negativmeldungen hier sind wie bei der Bild. "Schon wieder 
Flugzeugabsturz, wird Fliegen immer unsicherer". Ausschließlich 
Negativmeldungen werden verbreitete, sodass ein Bild ensteht, dass 
Firmen gar keinen suchen und niemanden einstellen. Die Abgelehnten 
treffen sich dann zum gemeinsamen Schulterklopfen (erinnert mich ans 
Heise-Forum) und machen alle anderen, nur nicht sich selbst dafür 
verantwortlich.

Und wenn man es selbst nicht schafft, dann sollte man sich 
professionelle Bewerbungshilfe suchen. Es geht hier schließlich um viel.

von Erfahrener (Gast)


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">Erst mal muß man zum Gespräch eingeladen werden.

Was in den meisten Fällen passiert."
************************************

=> Schwachsinn. Weit gebräuchlicher ist, das man nicht mal
eine Antwort erhält !

von Tommi H. (drmota)


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Bin mal gespannt bis die ersten frustrierten, von Personalern 
verarschten INGs, einmal ihre Wut in Kanäle ableiten die den Personalern 
sicher nicht gut tun könnten.

von AC/DC (Gast)


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@ Peter

>2. "Wo sehen Sie sich nach 5 Jahren."
typischer Personalerunsinn

>Wie ich schon sagte, der Bewerber hat nie Schuld und du bestätigst jetzt
>eindrucksvoll, dass die Firmen jeden nehmen sollen, wie er kommt.

Auf Grund unterschiedlicher Befähigungen, Kenntnissen und Erfahrungen
dürfte sich eine derartige Rechtfertigung erübrigen, aber Verantwortung
von Seiten der Firmen wären dringlichst anzuraten, als hier Leute, die 
anscheinend schon an der untersten Stufe der Gesellschaft angelangt 
sind, noch zusätzlich niederzutrampeln.
Verantwortung sollte der Personaler schon in der Planungsphase der 
Stellenbesetzung bis zur entgültigen Erfüllung dieses Vorhabens und
noch darüber hinaus haben. Leider ist die Praxis eine andere.

>Lies bitte den text noch einmal. Nicht der Personaler pokert, sondern
>der Bewerber.

Poker ist gewöhnlich ein Spiel mit versteckten Karten, so wie Personaler
das praktizieren. Der Bewerber spielt gewöhnlich mit offenen Karten.
Wer ist hier also im Vorteil? Bestimmt nicht der Bewerber.

Ich glaube eher, das du mit deiner Meinung allein stehst.

von Peter (Gast)


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>Verantwortung sollte der Personaler schon in der Planungsphase der
>Stellenbesetzung bis zur entgültigen Erfüllung dieses Vorhabens und
>noch darüber hinaus haben.

Nochmals, der Personaler ist nur der Firma gegenüber verantwortlich und 
er hat es schon sehr schwer, die richtigen Leute zu finden. Während 
fachliche Kompetenz aus den Noten ersichtlich werden, ist soziale 
Kompetenz und unternehmerisches Denken sehr schwer feststellbar. Einige 
machen es aber den Personale zu leicht, sie auszusondern.

>Poker ist gewöhnlich ein Spiel mit versteckten Karten, so wie Personaler
>das praktizieren. Der Bewerber spielt gewöhnlich mit offenen Karten.
>Wer ist hier also im Vorteil? Bestimmt nicht der Bewerber.

Der Bewerber pokert um das Gehalt. Die richtige Wahl zu treffen ist 
nicht einfach, jedoch machbar.

>Ich glaube eher, das du mit deiner Meinung allein stehst.

Glauben ist nicht Wissen. Ich stehe bestimmt nicht mit meiner Meinung 
alleine da, dass die "Schuld" meistens auf der Seite des Bewerbers zu 
suchen ist, wenn er abgelehnt wird, während alle diejenigen, die 
abgelehnt werden IMMER den Personaler oder die Firma dafür 
verantwortlich machen.

Die Abgelehnten könne ja nicht mal die Frage beantworten, warum die 
Firmen dran Schuld sein sollen, wenn sie abgelehnt, andere aber 
angenommen werden.

von Max (Gast)


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Nach meiner bisherigen Erfahrung kommen von Personalern nur angelernte 
Standardfragen ("Wie stellen Sie sich ihren Arbeitstag vor?"), worauf 
der Bewerber die vorgeschriebenen Antworten geben soll. Abweichende oder 
gar ehrliche Antworten des Bewerbers werden negativ gewertet.
Die reinste Schmierenkomödie.

von Dirk (Gast)


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Welches sind denn die richtigen Antworten auf die Standardfragen ?
Was möchten die Personaler auf die Frage, wo man sich in 5 Jahren sieht, 
denn
hören ?
Oder warum man sich gerade bei dieser Firma bewirbt ?

von Peter (Gast)


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von hans (Gast)


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@Peter
leider ist diese Diskussion ein bischen abgedriftet.
Wenn ich dich richtig verstehe hast du 16J BE? Dann musst du doch das 
damals richtig mitgekriegt haben, daß innerhalb eines Semesters überall 
völliger Einstellungsstop technischer Ingenieure gab!?

Das war genau 1991-1992; alle Prof's die ich hatte haben damals den Kopf 
geschüttelt!

Vergleich doch das mal mit den jetzigen Aussagen -- und dann sage mir 
wer recht hat?

Übrigens, als ich Mitte/Ende der 80er Jahren mit dem Studium begonnen 
hatte wurde überall das gleiche wie jetzt herumgetönt! Mit dem Ergebnis, 
dass viele in den 90er ohne Job da standen!

Ich find die Vergangenheit sollte man doch mal ab und zu erwähnen -- und 
sich nicht an der Nase herumführen lassen.

gruss hans

von Peter (Gast)


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>Ich find die Vergangenheit sollte man doch mal ab und zu erwähnen -- und
>sich nicht an der Nase herumführen lassen.

Auf jeden Fall. Was sich hier leider abzeichnet ist, dass viele nur 
studieren, weil gerade Ingenieure gesucht werden. Das ergibt natürlich 
Schweinezyklen. Das ist so wie bei manchen "Börsengurus", die 
prophezeien, dass eine bestimmte Aktie fällt und man unbedingt verkaufen 
sollt. Aufrund dieser Verkäufe sinkt die Aktie dann wirklich und der 
"Guru" siehst sich bestätigt.

Wenn jemand studieren möchte, sollte er das tun und das unabhängig von 
der Industrie. Wer nur des Geldes wegen studiert, wird es mit dieser 
Motivation sehr schwer haben, überhaupt eine Anstellung zu finden.

von AC/DC (Gast)


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>Wenn jemand studieren möchte, sollte er das tun und das unabhängig von
>der Industrie. Wer nur des Geldes wegen studiert, wird es mit dieser
>Motivation sehr schwer haben, überhaupt eine Anstellung zu finden.

Wer studiert, tut das in der Regel weil ihm seine gewählte Arbeit
Spaß machen soll und er etwas bewegen will. Das Einkommen ist da nur
sekundär. Problem ist da nur das Angebot und Nachfrage nicht immer
mit dem Berufswunsch in Einklang zu bringen ist.

von Irritierter (Gast)


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"Händeringen":

Dazu fällt mir ein:

Im Nov. 2005 gab es mal eine Werbeveranstaltung zwecks 
Arbeitskräfterekrutierung in Hamburg, zu der auch ich seinerzeit vom 
Arbeitsamt "vorgeladen" war, nebst ca. 2999 weiterer Kandidaten, die auf 
AAmt-Kosten von ganz BRD her an den Ort der Veranstaltung, eben das 
Hamburger AAmt, gekarrt wurden.

Aus meiner Erinnerung: Es wurden dringenst, besonders bei EADS ( für den 
neuen Airbus, der mit dem Übergewicht aufgrund nicht kalkulierter 
Kabelmassen ) 1000 Ing. usw. per sofort gesucht, zusätzlich weitere 500 
absehbar.

3 TV-Sender machten Life-Berichterstattung, und beweihräucherten die 
einmalige Veranstaltung durch Interviews mit den spontan eingestellten 
Kandidaten.
[ So ungefähr war jedenfalls die Prämisse, tags darauf war in der 
örtlichen Presse zu lesen, dass immerhin ca. 3 ( drei ! ) direkte 
Einstellungen stattfanden !]

Schon bemerkenswert, es waren durchaus viele Green-Card-Besitzer und 
sonstige als Retter des deutschen Rentenversicherungssystems definierte 
Kandidaten, wie u.a. diverse Bartträger aus Arabien, China, Indien usw., 
anwesend.
Vielleicht wurden deren Einstellungschancen dadurch etwas 
beeinträchtigt, dass sie teilweise ihre zahlreichen Familienmitglieder 
gleich mitgebracht hatten, viele Chefs sind ja auf Ausfallzeiten durch 
Vaterschaftsurlaub usw. nicht gut zu sprechen ...

Später wurde diese "einmalige" Veranstaltung kaum mehr zum Thema 
gemacht,
EADS hat ja auch diverse Schwierigkeiten ...

Und nun ?

von insider (Gast)


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Hallo,

@hans

fullack  , denn heute wird gerne vergessen, wo der "Hund begraben" ist

wir waren 1986 statt 300 eben 1300 im Erstsemester - warum ? Weil man
"uns" , der Jugend sagte : Ingenieurmangel .

Leider gabs damals nicht solche Informationsquellen wie heute...

Interessanterweise ist das Ing-Mangel  - Geschwätz mit Ende der
Hannovermesse auch schon wieder abgeebbt  -- Ergo sollte die
heutige Jugend genau überlegen sich sowas "anzutun" .

Man vergesse nicht ,daß Weltfirmen auch heute noch sich HRs leisten,
die noch denken wie vor einigen Jahren, also Sprüche wie:
"Guten Leuten muß man absagen"   oder "Wir liegen unter dem Tisch
vor Lachen, wenn sich ein Hochqualifizierter bei uns bewirbt"

Oder die Denke, die Leutz mit 600 pM  abspeisen zu können ...


Bzgl Airbus erlaube ich übrigens zu bemerken . Wir hatten uns den
"Spaß" gemacht aus unterschiedlichen Positionen heraus den Laden
mal anzupingen.  Also von Arbeitslos , Entw. Ing. , Abteilungsleiter
Selbstständiger / Geschäftsführer

Das Resultat war bemerkenswert bis tendenziös : Bis heute hat man
noch nicht mal geantwortet ...

zu Peter und Ac/DC  , der Haken an der Geschichte ist ,das man zum
gewählten Studium auch die passende/adäquate Arbeit finden muß.

Ich erlaube zu behaupten , Ihr seht das reichlich idealistisch / 
lehrbuchhaft.

Mir sind jede Menge Ing bekannt ,die eigentlich ne zB Familie gründen 
wollten - wollten eben - und dank des Verhaltens der Wirtschaft genau
dies nicht tun (können ) weil dazu das Geld fehlt und man Kinder nicht
bei "Bedarf" wie ein Auto bei ebay verkaufen kann.....

Oder ums mal überspitzt über die letzten 20 Jahre zu formulieren
man bekommt hierzulande eher Hartz IV als nen gutdotierten Ing-Job ....


@Tommi Huber . Wie stellst du dir das vor ? - dem 0815 Personaler
geht das am Allerwertesten vorbei ,weil Ing keine Lobby haben
(VDI ist keine Lobby )-wen willste anschreiben ? denn Müllermeister Glos 
?

oder unsren völlig verängstigten Bundespräsidenten ?!?!

von Andreas K. (a-k)


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pcbfreak wrote:

> Personaler die den Arbeitsmarkt als Spiel empfinden, haben sowieso nicht
> alle Tassen im Schrank.

In diesem Sinne verstanden ist das völlig ok: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Spieltheorie

von AC/DC (Gast)


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@ insider

>wir waren 1986 statt 300 eben 1300 im Erstsemester - warum ? Weil man
>"uns" , der Jugend sagte : Ingenieurmangel .

Das ist doch ohnehin nur Propaganda damit der Wirtschaft stets
reichlich Ware (Bewerber) zur Verfügung steht und so benehmen die
sich auch, selbst wenn eine Mangelerscheinung eine andere
Verhaltensweise gebietet.

>Man vergesse nicht ,daß Weltfirmen auch heute noch sich HRs leisten,
>die noch denken wie vor einigen Jahren, also Sprüche wie:
>"Guten Leuten muß man absagen"   oder "Wir liegen unter dem Tisch
>vor Lachen, wenn sich ein Hochqualifizierter bei uns bewirbt"

Bis diese Spinner selbst zum Opfer werden, also selbst fliegen
und nichts finden, aber daraus lernen die meisten nichts. Hier
sollte der Grundsatz gelten:"Füge keinem einem Schaden zu,
den man dir nicht auch zufügen darf".

>Das Resultat war bemerkenswert bis tendenziös : Bis heute hat man
>noch nicht mal geantwortet ...

Wahrscheinlich müssen die erst noch anderen Zigtausenden
absagen und sind auf Jahre im Verzug.


>Ich erlaube zu behaupten , Ihr seht das reichlich idealistisch /
>lehrbuchhaft.

"Leidenschaftlich" triffts wohl eher.

>Mir sind jede Menge Ing bekannt ,die eigentlich ne zB Familie gründen
>wollten - wollten eben - und dank des Verhaltens der Wirtschaft genau
>dies nicht tun (können ) weil dazu das Geld fehlt und man Kinder nicht
>bei "Bedarf" wie ein Auto bei ebay verkaufen kann.....


Wenn nicht die soziale Verantwortung(Unterhalt) gewesen wäre
und die schlechten Perspektiven und Verantwortunglosigkeit
dieser Wirtschaft wären, hätte ich schon ne ganze Fußballmanschaft
komplett. So laß ich das lieber sein. Sollen doch andere für die Rente
sorgen (Kritik überflüssig). Zwar hat sich einiges geändert, aber
erstrebenswert ist es noch nicht. Ist eben ein Problem einer gerechten
Verteilung der hier in Deutschland erzeugten Wirtschaftsleistungen.
Kein Mensch braucht Millionen oder Milliarden zum Leben und uns
fehlt dann die Knete für die eigene Lebensplanung. Sparen ist da der
Normalzustand. (Zeigt sich ja auch am Konsumklima)

>weil dazu das Geld fehlt und man Kinder nicht
>bei "Bedarf" wie ein Auto bei ebay verkaufen kann.....

Ist schon Erfolglos trotz Gebote versucht worden.
(Auktion ist von der Polizei beendet worden).

>Oder ums mal überspitzt über die letzten 20 Jahre zu formulieren
>man bekommt hierzulande eher Hartz IV als nen gutdotierten Ing-Job ....

Ein Job zu bekommen ist wie ein Lottospiel, Hartz IV bekommste wenn
du nur Nieten ziehst.

von Pater A. (Gast)


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Lotto stimmt auffallend. Für mich sind 78 Kugeln im Topf:
Beitrag "Fakten zur Stellensituation für Ingenieure"

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ich kann nur soviel dazu sagen...
Mein damaliger Arbeitgeber (automotive) kam mit einem neuen 
Arbeitsvertrag um die Ecke (+10% Stunden bei gleichem Gehalt) und hat 
gleichzeitig gedroht das wenn nicht unterschrieben wird die Jobs nach 
Polen gehen.
Immerhin waere die Kabellei und das bischen Bodycomputerkram keine 
Raketenwissenschaft und in kurzer Zeit waeren die Polen darin auch 
fit...

von XY (Gast)


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Richtig Stellung:

Ingenieure mit überdurchschnittlicher Leistung gesucht, händeringend.

Muss:

Sehr gute Kenntnisse in:

Steuerungs - regelungstechnik,Messtechnik, Fahrzeugtechnik, 
Antriebtechnik,Medizintechnik, Schweißtechnik,  Optik, Konstruktion, 
Fertigungsplanung, Qualtitätsicherung, Projektmanagement, SAP/R3 usw..

Sehr gute Programmierkenntnisse in:
C++, Java, HTML, Delphi, Fortran, C# (min 10 Jahre)
Pyhton, XML, Cobol, ABAP, Assembler, SPS,CNC, Visual Basis,VBA, ruby 
javascript, PHP , prolog, shellscript, Ada, Pascal (min 5 J). Weitere 
Hochsprache sind Wünschenwert wie smalltalk.

Netzwerkadminstration: WINDOWS, UNIX, LINUX, OS, FBS (min 5 J)
DBMS A&E: MySQL, Oracle, PostgreSQL, Informix, MS SQL, DB2, Access (min 
5 J)

Hardwareprogr: Echtzeitbesystem wie RTOS, QNX, MicroController, LabView, 
Matlab Simulink
Konstruktionstools: AutoDesk, CATIA V, Pro Ing
Bussys.: CANbus,LINbus, PROFIBUS,interbus, AS-I, ControlNet,usw..

Serverseitig: J2EE, Webservices,AJAX, JDOM, Apachen Tomcat, JBoss, 
Websphere, BEA, Xerces, coccoon

Sprache: Deutsch
Englisch, Französisch, Spanisch, Chinesisch (verhandlungssicher)
Italienisch, russisch, polnisch (sehr gut)
niederländisch, dänisch, schwedisch (wünschenwert)


Softskill:
Teamfähig, einfühlsam, verantwortungsbewußt, unternehmerische Denken, 
verhandlungsgeschick,durchsetzungsfähig,selbständig, usw..

Fortsetzung folgt. :-)

von Pedro (Gast)


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Du wirst lachen, aber wenn Du ein bischen was weglässt, ergibt das mein 
Profil!

Steuerungs / regelungstechnik, Messtechnik, Fahrzeugtechnik,
Antriebtechnik,Medizintechnik, Optik, Konstruktion, Fertigungsplanung, 
Qualtitätsicherung, Projektmanagement, SAP/R3 usw..

Alles gemacht! Zusätlzich Doors, Lasertechnik und Netzplantechnik, 
Enterprise Architect

Sehr gute Programmierkenntnisse in:
C++, Java, HTML, C# (3 Jahre)
Pyhton, XML, , ABAP, Assembler, SPS,CNC, Visual Basis,VBA, Javascript, 
PHP , Pascal (7 J).

Zusätlzich Forth, Modula 2, UML, Rational Rose, Clear Case

Netzwerkadminstration: WINDOWS, UNIX, LINUX, OS2, MySQL, Oracle, 
PostgreSQL, Informix(nur benutzt, nicht programmiert) , MS SQL, Access 
(8J), ODBC, INGRES

Hardwareprogr: Echtzeit-BS wie RTOS, QNX, + RTMS
MicroController, LabView, Matlab, Simulink, zusätlzich MATHCAD und 
Mathematica

Konstruktionstools: Pro Engineer, Caddy, C4D,

Bussys.: CANbus,LINbus, PROFIBUS,ControlNet,usw.., Profibus DP, 
extEthernet

Serverseitig: Apache, Tomcat, MS SQL Server, Serverpages mit Visual 
Basic, Foxpro

Sprache: Deutsch (Muttersprache)
Englisch, Französisch (ziemlich fliessend), Spanisch (Vatersprache, 
verhandlungssicher) Italienisch (gebrochen)

Softskill:
Teamfähig, einfühlsam, verantwortungsbewußt, unternehmerische Denken,
verhandlungsgeschick,durchsetzungsfähig,selbständig, usw..

Ich beherrsche darüber hinaus noch die deutsche Rechtschreibung und 
besitze Durchsetzungsvermögen.

von Armin N. (avrja)


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....und ein ziemlich ausgeprägtes Selbstbewusstsein! ;-)

von Panzer H. (panzer1)


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...und Du hast natürlich überall tiefgehende Fachkenntnisse.
Um über jedes Thema exakt einen Artikel gelesen zu haben, benötige ich 
exakt einen Arbeitstag (8:ooh). SAP brauche ich auch, um meine 
Stundenschreibung zu erledigen.
Fazit: Kopfschüttel, brrrrr.

von volle (Gast)


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@Pedro

so ein typischer Vertreter mit Halbwissen auf allen gebieten.
Du fährst bestimmt 5er-BMW und bist ein echter >>BERATER<<

von Mr. X (Gast)


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Der Pedro meint das so:

Sehr gute Programmierkenntnisse in:
C++, Java, HTML, C# (vor 3 Jahren mal angewendet)
Pyhton, XML, , ABAP, Assembler, SPS,CNC, Visual Basis,VBA, Javascript,
PHP , Pascal (vor 7 Jahren mal angewendet).

von A. (Gast)


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Bei vielen Sprachen ist es ja so, dass sie total out sind und es mehr 
oder weniger normal ist, dass man einige Jahre nichts mahr damit gemacht 
hat. Trotzdem ist es ein Unterschied, ob man es gelernt hat oder ers 
lernen müsste, wenn es benötigt wird. Ich habe auch jahrelang Pascal 
gemacht und seit mindestens 10 Jahren nicht wieder eingesetzt.

von Pedro (Gast)


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Mister X, woher weist Du, was ich meinte? Ich besitze bezüglich jedes 
genannten Punktes nachweisbare Erfahrungen in mindestens einem 
Industrieprojekt. Ab einem gewissen Alter liegt auch eine 
Berufserfahrung vor. Vielleicht können das manche Anfänger hier nicht so 
begreifen.

von Tommi H. (drmota)


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Liste der angeblichen Mangelberufe in Österreich (Elektro Ingenieure 
sind erwartungsgemäss nicht darunter, bei Siemens PSE in Wien wurden 
soeben 1000 hinausgeschmissen):

Maurer/innen

Stukkateur(e)innen

Zimmer(er)innen

Betonbauer/innen

Pflaster(er)innen

Sonstige Tiefbauer/innen

Dachdecker/innen

Platten-, Fliesenleger/innen

Sonstige Bodenleger/innen

Lackierer/innen

Glaser/innen

Huf- und Wagenschmied(e)innen

Sonstige Eisen- und Stahlschmied(e)innen

Bau-, Blech-, Konstruktionsschlosser/innen

Maschinenschlosser/innen

Landmaschinenbauer/innen

Sonstige Schlosser/innen

Werkzeug-, Schnitt- und Stanzenmacher/innen

Dreher/innen

Fräser/innen

Bauspengler/innen

Sonstige Spengler/innen

Rohrinstallateur(e)innen, -monteur(e)innen

Schweißer/innen, Schneidbrenner/innen

Kraftfahrzeugmechaniker/innen

Sonstige Grobmechaniker/innen

Augenoptiker/innen

Elektroinstallateur(e)innen, -monteur(e)innen

Bautischler/innen

Bau- und Möbeltischler/innen

Sonstige Gummiarbeiter/innen

Fleischer/innen

Kranführer/innen, Aufzugsmaschinist(en)innen

Öler/innen, Schmierer/innen und verwandte Berufe

Lokomotivführer/innen, -heizer/innen

Flugsicherungs-, andere Luftverkehrsberufe

Gaststättenköch(e)innen

Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Bauwesen

Diplomingenieur(e)innen für Maschinenbau.

Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Maschinenbau

Sonstige Techniker/innen für Maschinenbau

Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Starkstromtechnik

Sonstige Techniker/innen für Starkstromtechnik

Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Feuerungs- und 
Gastechnik

Sonstige Techniker/innen für Feuerungs- und Gastechnik

Sonstige Techniker/innen für Wirtschaftswesen

Diplomingenieur(e)innen für Datenverarbeitung

Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.) für Datenverarbeitung

Techniker/innen mit höherer Ausbildung (Ing.), soweit nicht anderweitig 
eingeordnet

Sonstige Techniker/innen, soweit nicht anderweitig eingeordnet


http://www.bmwa.gv.at/BMWA/Presse/Archiv2007/20071011_01.htm

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Pedro wrote:
> Mister X, woher weist Du, was ich meinte? Ich besitze bezüglich jedes
> genannten Punktes nachweisbare Erfahrungen in mindestens einem
> Industrieprojekt. Ab einem gewissen Alter liegt auch eine
> Berufserfahrung vor. Vielleicht können das manche Anfänger hier nicht so
> begreifen.

Sorry, Pedro, aber  da muss ich Mister X zustimmen.

"Sehr gute Programmierkenntnisse in"
 und
"nachweisbare Erfahrungen in mindestens einem Industrieprojekt"

haben für mich nicht viel miteinander zu tun.

Irgendwann habe ich auch all die tollen Sprachen mal benutzt, aber nur, 
weil ich damit ein Projekt durchgezogen habe, würde ich mich nicht als 
"sehr gut" im Bereich dieser Sprache bezeichnen.
In vielen Sprachen muss man auch ständig am Ball bleiben, einfach weil 
es ständig Neuerungen/Erweiterungen gibt.

Ich würde mich z.B. als "sehr gut" nur in Tcl/Tk und vielleicht noch 
C/Assembler bezeichnen. Und selbst bei Tcl muss man sich ständig 
weiterbilden.

Jemand, der ernsthaft behauptet, er würde sich in zwei Dutzend Sprachen 
und Gebieten ständig und tiefgründig fortbilden, wirkt nicht wirklich 
glaubwürdig.

Da greift der Satz: "Alles etwas, nichts richtig."

Chris

von Anton (Gast)


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@Tommi Huber: Bei den vielen Slovenen, die nach Österreich strömen, kann 
ich mir das kaum vorstellen, dass es ausgerechnet in diesen 
Handwerksberufen zu wenige hat.

> bei Siemens PSE in Wien wurden soeben 1000 hinausgeschmissen
Bei Siemens Wien arbeiten aber keine Ingenieure sondern Beamten! Diese 
haben zwar ein Diplom oder einen HTL-Ing , sind aber nirgendwo zu 
gebrauchen.

von Tommi H. (drmota)


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>sind aber nirgendwo zu gebrauchen.

Da hast du zu 100% recht.

von XY (Gast)


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Ich denke, Pedro ist bestimmt ein Traumkandidat aller 
Personalreferenten. Vielleicht ist Sein weg zur Promotion oder 
Habilitation nicht mehr weit oder ?
Ich kenne viele alte Profs, die nicht mal halb so gut wie Pedro sind. 
Einem Superingenieur wie Pedro stehen alle Türen und Tore offen.

von Paul Baumann (Gast)


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>Einem Superingenieur wie Pedro stehen alle Türen und Tore offen.

....manch Einem steht auch nur der A... offen!

SCNR
Paul

von Peter Pan (Gast)


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Huiiii wiedermal interressant,

Ein Gehaltswunsch vorab in die Bewerbung schreiben zu müssen ist mist 
aber:

Viele Firmen wollen nur noch Online Bewerbungen damit sie sich nicht die 
Mühe machen müssen Schriftliche Bewerbungen in ihre Datenbank zu 
übernehmen. In diesen Vorgefertigten Masken sagt der Browser: Fehler 
bitte füllen sie ALLE Felder aus!!! wenn man den Gehaltswunsch offen 
lässt.

Meines Erachtens hängt das Gehalt aber von verschiedenen Faktoren ab:

1.) ein akzeptables Grundgehalt
2.) eine Vernünftige Überstundenregelung
    2.1) Überstundenregelung evtl. Zeitausgleich
    2.2) Vergütungen +xx% nach 7h Arbeitszeit und +xx% am Wochenende
3.) Urlaubstage
4.) Urlaubs und Weihnachtsgeld
5.) Sonderkonditionen
    5.1) Firmenwagen mit Privatnutzung
    5.2) Tankkarte

Die Firmen sind aber nicht ehrlich und versuchen zu drücken wo sie 
können. Es gibt keine Gleitzeit oder Überstundenregelung dann wird 
gesagt: In unserer Abteilung machen wir keine Überstunden nur mal ganz 
selten und dann können sie ruhig mal ehr gehen oder später kommen.

Ein bekannter arbeitet nach der oben genannten Regelung (Überstunden 
machen wir hier nicht) im Monat ca. 3 Tage extra und bekommt nix dafür 
jetzt kann man sich überlegen kommt er jeden tag einfach 1 Stunde später 
als alle anderen? wurde ihm ja angeboten ..........

Gruß

P.Pan

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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XY wrote:
> Ich denke, Pedro ist bestimmt ein Traumkandidat aller
> Personalreferenten. Vielleicht ist Sein weg zur Promotion oder
> Habilitation nicht mehr weit oder ?

Moeglicherweise, aber nur, wenn er halb so gut ist, wie er tut. Und ich 
fuer meinen Teil glaube das nicht.

von Gast A (Gast)


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> Bewerbung online:

Formulare ausfüllen???? - Sowas macht man ganz knapp per mail an den 
headhunter bei experteer:

"Universitätsingenieur für Elektronik sucht neue Herausforderung."

Tätigkeiten / Erfahrungen invertierte Ordnung:

2 Jahre Erfahrung ASIC, FPGA + embedded uC (Linz + Nürnberg)
1 Jahre Erfahrung ASIC + Controllerentwicklung + System-C (Linz)
1 Jahre Erfahrung FPGA + Controllerentwicklung, embedded C (Villingen)
2 Jahre Erfahrung embedded C für Microcontroller (Stuttgart)
1 Jahre Erfahrung Compilerbau mit C++ / Linux + C (Lindau)
1 Jahre Erfahrung Prammierung UNIX in C++ (Bregenz)
Studium in Linz + Bregenz

Wunschgehalt 65k+

Nach 1 Woche hast Du 10 Vorschläge für Bewerbungsgespräche.

Seit 1 Jahr:
Entwicklung ASIC + FPGA + Controller + ein bischen C + ein bischen PL 
und viele viele Worddokumente, keine Tankkarte, Firmenwagen oder anderes 
Gedöhns, 40h, Gleizeit, 30T Urlaub, bringt 67.200. Fertig ist die Laube!

von Ups... (Gast)


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Ist auch von der Region des Arbeitsplatzes abhängig und die fehlt hier.

von Gast (Gast)


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>headhunter bei experteer:
Der hat Dich billig verkauft :-)

>Entwicklung ASIC + FPGA + Controller + ein bischen C + ein bischen PL
Wenn Du die 8 Jahre Erfahrung hast, sind 67k bei den Themen aber nicht 
so arg viel.

Ich habe das durchgeblättert und finde dort Stellen "mit ein bischen PL 
(Projektleitung rate ich jetzt mal) die bei 70-80 anfangen.

von Panzer H. (panzer1)


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@Gast A:
Sag mal, hast Du Deine bedrohliche, ähm beeindruckende Erfahrungsliste 
jeweils bei verschiedenen Firmen erworben??! Das wäre ja Extrem-Hopping.
Was sagen die Personaler dazu? Wie verkaufst Du das? Fragen über Fragen.

von Gast bei S. (Gast)


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>Das wäre ja Extrem-Hopping
6 Firmen in 8 Jahren, Respekt Herr Specht!

von Ups... (Gast)


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@Gast bei S.

Das ist doch schon normal. Die Garantie auf eine Dauerbeschäftigung
gibt dir heute keiner mehr. Diese Brüder nennen das Flexibilität.
Aber wir doofen wählenden Hirnis wollen es ja so. Wenn wir Arbeits-
marktpolitisch etwas bewegen wollen, müssen wir eben Druck machen.
Eine Lösung wäre den Arbeitgeber gesetzlich Verantwortung aufzuzwingen.
Über die geltenden Gesetze lachen die sich doch drüber eher tot.
Tatsache ist, das die Unternehmen auch den Arbeitsmarkt beherrschen
und das merkt man an deren Verhalten und Beschäftigungspolitik.

von Gast bei S. (Gast)


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>@Gast bei S.
>Das ist doch schon normal.
Ich sage mal Jein. Auf der einen Seite macht es keinen Sinn, jese Jahr 
seinen Job zu weschseln, auf der anderen Seite hast Du natürlich Recht: 
Die Firmen denken so kurzfrsitig, dass man genauso kurz denken muss und 
seine Chancen ergreifen sollte.

Ich bin in der glücklichen Lage, durch den Job an sich viel herum zu 
kommen und ständig neue Dinge zu Lernen. Gerade mache ich eine Art 
Schulung. Genau genoommen ist es so eine Art Trainee auf hohem Niveau.

von Ups... (Gast)


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Na, hoffentlich was fundiertes mit repräsentativen Zertifikat.
Nur so eine Teilnahmebescheinigung bringt nicht viel.

>jese Jahr seinen Job zu weschseln

Meist entscheidet das der Arbeitgeber und der AN leidet darunter
und wenn er dann noch in Erwartung einer Dauerbeschäftigung
Schulden gemacht hat, ist Schluß mit lustig.
Und der Staat haut dann noch auf diese armen Schweine knüppeldick
durch Vermittlungsunfähigkeit und dem Vergeudungszwang Eigenkapital
zu verbrauchen(verschwenden) bevor der Sozialstaat AN unterstützt.
Die arbeitsmarktrelevanten Vorteile werden kaum merklich den
Arbeitgebern zugeschustert und wir sehen immer älter aus.

Irgendwann kollabiert dieses System, weil keiner was unternimmt.
Die ersten Einschläge konnte man schon sehen(Bankenkrise).

von Gast (Gast)


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Na, hoffentlich was fundiertes mit repräsentativen Zertifikat.
Nur so eine Teilnahmebescheinigung bringt nicht viel

>Irgendwann kollabiert dieses System

Irgendwann? Die Zukunft hat begonnen:

Rentensystem: 1991 geplatzt. Damals überstiegen die in der Zukunft zu 
erwartenden Rentenausagaben zum ersten mal die in der Zukunft zu 
erwartenden Einanhmen, bei mittlerem Wirtschaftswachstum. Die Aussage 
von Blüm "die Rente ist sicher" war 1985 nicht gelogen - sie hielt nur 6 
Jahre!

Krankenkassensystem: 1997 geplatzt. Seit damals stiegen die Ausgaben für 
die Verwaltung + Leistungen erstmals stärker, als durch die zusätzlichen 
Beiträge inklusive der Erhöhungen wieder eingespielt werden. Es gibt 
zwar Schwankungen, aber im Mittel steigen die Belastungen seither 
relativ stärker an, als das Wachstum. Solange wir weniger als 3-4% 
Wachstum haben, oder der Anteil der Verwaltung nicht redfuziert wird, 
wird das so bleiben.

Sozialsystem: Mit der Einführung von Harz 4 geplatzt. Wer arbeitslos 
wird, muss von Erapartem leben und bekommt nichts.

wir sind auf dem Weg zu einem Einzelkämpferstaat : Jeder gegen Jeden.

von Gast (Gast)


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>Zertifikat:

Nein, nicht eine SAP Schulung oder sowas Formelles. Mitarbeit bei der 
Planung und Entwicklung eines neuen Systems. Es fliesst Knowhow zu 10% 
an den Kunden und zu 90% an mich und damit an meine Abteilung. Nennt man 
KnowHowTransfer und hat das Ziel, ein Produkt an einem anderen Standort 
weiterzuentwicklen und zu produzieren. Dafür gibt es keinen Schein.

von Gast A. (Gast)


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>@Gast A:
>Sag mal, hast Du Deine bedrohliche, ähm beeindruckende Erfahrungsliste
>jeweils bei verschiedenen Firmen erworben??! Das wäre ja Extrem-Hopping.

Nein, die ersten beiden waren noch an der Uni / an einem Spin-Off und 
sowieo auf jeweils 1 Jahr bregenzt, die anderen waren Standortänderungen 
innhalb der Firmen. Insgesamt waren es 2 echte Firmen, nu ist es die 
dritte.

von Gast (Gast)


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Jetzt geht es los:

Continetale hat alle Stellen für Entwicklungsingenieure in der 
Fahrzeugtechnik auf Eis gelegt! Vor dem Jahresende wird keiner mehr 
eingestellt und was danach ist, weiss man nicht.

von HierOderDochNichtHier (Gast)


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> Vor dem Jahresende wird keiner mehr
> eingestellt und was danach ist, weiss man nicht.

Diese Glaskugel möchte ich auch gern haben die mir sagt was bis zum Ende 
des Jahres alles so ist. Respekt vor den Machern !!elf!11!!!

von Ehemaliger Autoprogrammierer (Gast)


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Ich habe noch vor 3 Jahren auch bei einem Autozulieferer gearbeitet - 
dort ging es einfach nicht weiter: Jede Menge Preisdruck und 
Einstellungen paktisch nur über Dienstleister. Egal wo Du hinschaust: In 
der deutschen Autobranche gab es schon seit Jahren keine neuen Stellen 
auf Dauer - lediglich auf Zeit über Drittanbieter.

Und diese Zeit ist nun vorbei!

von Gast (Gast)


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Ja, die Autobranche schwächelt. Auch die Flugzeugbranche. 
Neueinstellungen sind passe. Es gibt nur noch projektbezogene Jobs - ein 
Weile wenigstens.

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