Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Niederschlagsmenge messen?


von AndreB (Gast)


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Hallo!

Da ich momentan aufgrund Hauskauf eh vom Keller bis zum Dach neue 
Strippen ziehe, dachte ich mir, ganz oben eine kleine 
Selbstbauwetterstation mit Netzwerkfunktionalität zu installieren. 
Temperatur, Luftfeuchte, Luftdruck und Lichtmenge habe schon realisiert.

Jetzt stellt sich mir nur die Frage, wie ich halbwegs zuverlässig die 
Niederschlagsmenge Analog oder Digital messen kann. Mit der Materie habe 
ich mich noch nicht befasst. Any ideas?

Andre

von kojote (Gast)


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Hi hi,

ich hab mal en Regenmesser in der Hand gehabt, ganz grob gesagt war das 
eine Art Trichter da is das Wasser dann unten rausgetropft und is dabei 
durch ne Lichtschranke gefallen. War also ein Tropfenzähler und ich denk 
da muss man sich dann en Wert rausmessen bei was für ner Wassersäule man 
welche Anzahl an Tropfen unten bekommt.
Möglicherweise kann man mit dem Ansatz was machen.

gruß Kojote

von BrainHunter (Gast)


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genau das hab ich mich heute auch schon gefragt wie man einen 
niederschlagsmesser bauen kann. ich hab mir überlegt man könnte auch ein 
kleines gefäß nehmen das sich mit wasser füllt und dann jede stunde oder 
so die höhe messen und entleeren. ist aber vermutlich nicht sehr genau.

von Thilo M. (Gast)


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Das mit dem Tropfenzählen ist gängige Praxis.
Du musst nur mal eine gewisse menge Tropfen sammeln, bzw. zählen und die 
Menge an Wasser ermitteln. Damit wird der niederschlagsmesser 
kalibriert, in Abhängigkeit zur Fläche natürlich.

Achja, die käuflichen Teile (Funkwetterstationen) arbeiten glaub' ich 
auf diese Weise.

von Apollo (Gast)


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Naja wieso misst du nicht die Zeit bis ein gewisser Körper gefüllt ist. 
;)
Also, definierten Meßzylinder vollregnen lassen, Zeit dabei messen, wenn 
voll -> Leeren und Zeit dabei stoppen;speichern. Entleerungsklappe zu 
und wieder von Vorn ;)

MfG

von BrainHunter (Gast)


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funktioniert das auch zuverlässig die tropfen mit einer lichtscharnke zu 
messen?

von Thilo M. (Gast)


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Apollo wrote:
> Naja wieso misst du nicht die Zeit bis ein gewisser Körper gefüllt ist.
> ;)
> Also, definierten Meßzylinder vollregnen lassen, Zeit dabei messen, wenn
> voll -> Leeren und Zeit dabei stoppen;speichern. Entleerungsklappe zu
> und wieder von Vorn ;)
>
> MfG

Hatten wir auch mal, bei kleinen Mengen kommt halt kein Messwert, da die 
Entleerung nicht stattfindet. Da war so 'ne kleine Wippe mit Behälter 
und Gegengewicht drin.
Eine zyklische Zwangsentleerung für eine halbwegs genaue Messung über 
die Zeit war nötig.

von begossener pudel (Gast)


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das wurde im forum schon sehr oft diskutiert!

von Martin T. (mthomas) (Moderator) Benutzerseite


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Ja Thema gab's schon ein paarmal im Forum. Dennoch:

Tropfenzähler per Lichtschranke sind recht gut zur Messung von geringen 
Regenintensitäten mit hoher Auflösung ("Hausnummer" 0,01mm). Bei hohen 
Intensitäten kann aus den Tropfen aber evtl. schnell ein Wasserstrahl 
werden. Oft interessieren ja grade die höheren Intensitäten ("Boa hat 
das geregnet. Vieviel war's denn?")

Füllstandsmessung in Auffangbehälter ist im professionellen Bereich 
inzwischen unüblich. War für Papierschreiber "wie gemacht".

Relativ übliches Prinzip auch bei professionellen Messgeräten sind 
Wippen, allerdings ohne Gegengewicht sondern mit zwei Auffangbehältern 
auf beiden Seiten. Umschlag wird per Magnet und Reed-Kontakt erfasst. 
Auflösung üblicherweise 0,1mm für die "besseren" Geräte, bei 
Hobbygeräten oft weniger. Ein paar Bilder:
http://www.siwawi.arubi.uni-kl.de/avr_projects/bf_logger/index.html
insbes.: 
http://www.siwawi.arubi.uni-kl.de/avr_projects/bf_logger/bf_logger_07.JPG

Weiteres gebräuchliches Messprinzip ist das Gewicht zu erfassen (z.B. 
"Pluvio" von Ott). Geräte in der Art könnte man auf Basis einer 
Wägezelle aus einer elektronische Küchenwaage vielleicht einfach 
nachbauen. Auswertung etwas anspruchsvoller (Verdunstung, 
Temperaturkompensation...). Auflösung recht gut. Da auf dem "Dach" muss 
evtl. noch eine steuerbare Entleerung vorgesehen werden (z.B. per 
Magnetventil).

Dann gibt es noch relativ neu "Distrometer". Mechanisch wohl der 
einfachste und robusteste aber elektronisch der komplexeste Ansatz. Ein 
paar Infos zum Prinzip findet man auf z.B. auf den Seiten von Thies 
Clima (http://www.thiesclima.com/distrometer.htm) und Ott 
(http://www.ott-hydrometry.de/web/ott_de.nsf/id/pa_ottparsivel_d.html)

(Nein, ich arbeitet nicht für Messgerätehersteller oder -händler, 
beschäftige mich aber "auf Arbeit" etwas mit der Materie)

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