News EmbeddedWorld 2023, Tag 1 – Messtechnik


von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Die Erzeugung von Embeddedsystemen kommt nicht ohne Messtechnik aus. Am ersten Tag der Messe gab es einige Neuerungen, insbesondere die Erfassung des Energieverbrauchs steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der diversen Anbieter. Rigol liefert derweil neue 12bit-Oszilloskope aus.

RIGOL – 12bit-Oszilloskope in preiswert, intelligenteres Netzgerät

Mit der HDO1xxx-Serie schickt Rigol Oszilloskope ins Rennen, die mit 12bit-Wandlern ausgestattet sind. Wichtigstes Verkaufsargument der sechs Modelle hohen Serie, deren Bauteilnummern Ähnlichkeiten zum Preiskracher DS1054 aufweisen, ist der sehr geringe Verkaufspreis.

Neben den im weißen Gehäuse angebotenen Lowest-End-Modellen schickt Rigol im schwarzen Gehäuse “fortgeschrittene” Varianten des Produkts ins Rennen. Wichtigstes Verkaufsargument hier ist laut Angaben des Standpersonals das sehr geringe Eigenrauschen

Das DP2031 erweitert die rigolsche Netzgerätefamilie derweil um ein auf Analyseaufgaben zugeschnittenes Modell. Nett auch die Möglichkeit zur Ausgabe “arbiträrer Wellen” – die kürzeste Verweilzeit bei einem der Datenpunkte beträgt laut Standpersonal 0.001s.

Siglent: bildschirmloses High End-Oszilloskop, 26GHz-VNA

Mit dem SDS6208 wagt Siglent den Schritt zur Wenigkeit – das an sich voll ausgestattete Oszilloskop kommt ohne Bildschirm, und bringt stattdessen einen HDMI-Ausgang mit.

Auf diesem gibt dss Gerät witzigerweise ein Abbild des normalen Schirmbilds aus, es handelt sich also nicht um ein PC-Oszilloskop. Sinn dieser Vorgehensweise ist die Möglichkeit, mehrere Geräte zu kaskadieren und so noch mehr Eingänge zur Verfügung zu haben.

Neuerung Nummero zwei ist der SNA5032 – ein VNA, der eine obere Grenzfrequenz von 26.5GHz aufweist.

PicoScope: mehr als 30 serielle Protokolldecoder

Der britische PC-Oszilloskopspezialist setzt im Allgemeinen auf Bekanntes, neue Hardware zeigte man diesmal nicht. Stattdessen betont man die Nutzwertsteigerung der im Markt befindlichen Hardware durch PicoScope 7 – die neue Software unterstützt mittlerweile mehr als 30 Decoder, die die Briten kostenlos zur Verfügung stellen.

QoiTech – SMU und Batteriesimulator

Das in Schweden ansässige Unternehmen https://www.qoitech.com/otii-ace/ bietet mit dem Otii Ace einen in zwei Versionen angebotenen “Power Debugger” an – das Gerät ist einerseits zum Protokollieren von Energieverbrauch geeignet, kann andererseits auch Batterieprofile erstellen und diese später simulieren.

Interessant ist daran, dass das Produkt in zwei Varianten zur Verfügung steht – eine deckt den Spannungsbereich 0 bis 5V ab, die andere 0-25V.

KeySight – SMU und Batteriesimulator

Am Stand der ehemaligen HP-Messgerätesparte sah man ähnliches – der E36731A ist ebenfalls auf das Protokollieren von Energieverbrauch und die Batteriesimulation spezialisiert.

Das Gerät ist laut Standpersonal derzeit noch ein Prototyp, die Auslieferung soll allerdings innert weniger Wochen erfolgen.

Red Pitaya – customizability, vier Eingänge

Nutzer des Red Pitaya können fortan eine Variante der roten Platine mit vier Eingängen erwerben. Ausserdem betonte das Standpersonal die Möglichkeit, als Auftragsfertiger Spezialvarianten der Platine zu fertigen.

Toellner – Multichannel-Switch

Beim Stromversorgungsspezialisten Toellner gab es den TOE9268 zu sehen – eine Schaltmatrix, die bis zu 32 Kanäle verwalten kann. Interessant ist am Produkt vor Allem, dass jeder Schalter bis zu 2A Strom aushalten kann bzw soll.

Digilent – Discovery Power Supply

Der für die Analog Discovery-Serie bekannte Anbieter Digilent schickt ein Labornetzgerät ins Rennen, das ebenfalls über den PC steuerbar ist.

Die eigentliche Energieversorgung erfolgt dabei allerdings nicht über USB PD, sondern durch ein seperat anzusteckendes Netzgerät.

Das als DPS3340 bezeichnete Gerät wird um 495USD verkauft. Außerdem gibt es in der Zmod-Familie Zuwachs – das hauseigene FPGA-Lehrsystem bekommt nun weitere Datenacquisemodule eingeschrieben, die bis zu vier analoge Kanäle abtasten.

GW-Instek: diverse Neuerungen

GW Instek verschließt sich dem Trend zur SMU nicht, und bietet ebenfalls ein derartiges Gerät an. Außerdem erreichen die hauseigenen Oszilloskope nun Grenzfrequenzen von bis zu 650 MHz – in der Software implementiert GW Instek derweil mehr Funktionen zur Leistungsmessung. Zu guter Letzt – GW Instek fokussieren mehr und mehr auf den Bereich der Energietechnik und Stromversorgung – steht ein neues Power Meter ante Portas.

UNI-T: schneller, “mehr” Zeitbasen

Am Stand des Messtechnik-Universalisten UNI-T zeigte man einen neuen Spektralanalysator, dessen obere Grenzfrequenz nun 3.6GHz beträgt.

Mit dem MSO2204 steht außerdem ein Oszilloskop zur Verfügung, bei dem das Uni-T-Standpersonal die Verfügbarkeit von “vier unabhängigen Zeitbasen” bewarb. In Tests des Autors liess sich allerdings auf die Schnelle nicht feststellen, ob es sich dabei nicht nur um geschickte Nutzung von Zoom und großem Samplespeicher handelt…

Kostenloses und Catering

Wer auf der Suche nach Trinkwasser ist, wird am Stand von Mouser Electronics bedient – in Zusammenarbeit mit KamiTronix steht ein Universal Robots-Roboterarm bereit, der Trinkwasser in Tassen ausschenkt.

BILDQUELLE: Annette Heidi Bosbach

Am Stand von OEMSecrets gibt es – wie immer – kostenloses Bier, zeitweise werden auch Schaumwein und Weisswein angeboten. Im Rahmen der heute Abend stattfindenden Standparty ist die Ausgabe von weiterem Alkohol avisiert.

Bei der OSADL gibt es kostenlosen frisch gepressten Orangensaft, während im Hallen-Verbindungsgang neben dem Elektor-Stand diverse Fachmagazine zur kostenlosen Entnahme bereitliegen. Die CircuitCellar ist diesmal leider nicht vertreten.

Außerdem gibt es am Stand von Embedded Computing Design eine Schnitzeljagd für kostenlose RP2040 – da vier Stände zu besuchen sind und der Preis nur wenig wert ist, ist der ökonomische Sinn der Teilnahme indes fraglich.

In eigener Sache

News-Leser sind auf der EmbeddedWorld en Masse vertreten – hier zum Beispiel jemand von der Pirateninsel, aeh sorry, von IAR.

Wer mich sieht, soll mich bitte ansprechen – außerdem bin ich unter tamhan@tamoggemon.com erreichbar und freue mich über jeden Kontakt.


: Bearbeitet durch NewsPoster
von Steve van de Grens (roehrmond)


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Schöner Bericht, gefällt mir

von Andreas M. (amesser)


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Sitze grad im Zug nach Nürnberg...

von Alex J. (mjoelnir)


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Danke für den Bericht. Da hab ich doch gleich ein paar mehr Punkte zum 
Anschauen...ich fahre auch gleich hin. :)

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Was sagt ihr eigentlich zur mechanischen Verarbeitung der Oszis
bei den meisten Herstellern. Wir reden hier in der Regel
von Kisten im Bereich 2k bis 20kEuro. Trotzdem wirken dort
Encoder und Knoepfe oftmal so mies billig das man eigentlich nicht
damit arbeiten will.

Interessant war die neue Version von LT-Spice die nun die Abnahme
von Bodediagrammen etwas vereinfacht/ schoener macht.

Auch interessant fand ich Geehy. Ein weitere Hersteller von STM32 
clones.
GigaDevice war auch da, aber die sind ja schon bekannter.

Fuer Lokalpatrioten gab es noch Cologne Chip deren FPGAs
bis zu 80000 CPE (Cologne Programmable Element) haben. :-D

Vanye

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Oh..und falls ihr es noch nicht gemerkt habt. Unsere Oszis sind
nun veraltet weil die ersten Mikrocontroller mit I3C auftauchen. .-)

Bin mal gespannt wie lange es dauert bis I-dreifach-complex sich 
durchsetzen wird, wenn ueberhaubt.

Vanye

von Lotta  . (mercedes)


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Feiner Bericht!

Und die nette Anne war auch dabei! :-P

mfg

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Steve van de Grens schrieb:
> Schöner Bericht, gefällt mir

Hallo,
danke dir!

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Andreas M. schrieb:
> Sitze grad im Zug nach Nürnberg...

Angenehme Anreise. Wenn du mich siehst, so schrei! Und viel Spass!

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Alex J. schrieb:
> Danke für den Bericht. Da hab ich doch gleich ein paar mehr Punkte zum
> Anschauen...ich fahre auch gleich hin. :)

Wenn du mich siehst, so schrei. Und danke für das Lob!

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Lotta  . schrieb:
> Feiner Bericht!
>
> Und die nette Anne war auch dabei! :-P
>
> mfg

Danke dir. Bist du auch vor Ort?

von Tam H. (Firma: Tamoggemon Holding k.s.) (tamhanna)


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Vanye R. schrieb:
> Oh..und falls ihr es noch nicht gemerkt habt. Unsere Oszis sind
> nun veraltet weil die ersten Mikrocontroller mit I3C auftauchen. .-)
>
> Bin mal gespannt wie lange es dauert bis I-dreifach-complex sich
> durchsetzen wird, wenn ueberhaubt.
>
> Vanye

Hallo,
ST haben ihn im neuen H5 schon implementiert...und bei PicoScope gibt es 
AFAIK einen Debugger als Gratisupgrade...

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> ST haben ihn im neuen H5 schon implementiert...

Das weiss ich. NXP hat es im uebrigen auch schon. Daher ja mein Einwand.
So langsam taucht das in der Praxis auf.
Und da es sehr neu ist und sehr komplex wird es da gewissen Debugbedarf
geben welche von den derzeitigen vorhandenen Oszis und ihren Encodern
eher noch nicht unterstuetzt werden.

Aber ich denke so richtig hochkochen wird das wohl erst in 2-3Jahren
wenn es vermehrt Bausteine damit gibt.

Vanye

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