News HiFive Unleashed: Linuxfähiges RISC-V Entwicklungsboard


von Christoph B. (birki2k)


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Mit dem HiFive Unleashed stellt SiFive das erste Entwicklungskit vor, welches auf dem Freedom U540 RISC-V-Prozessor basiert. Damit ist das HiFive Unleashed das derzeit einzige linuxfähige RISC-V Entwicklungsboard.

Die offene Prozessorarchitektur RISC-V als Alternative zu patentierten Architekturen wie AMD64 oder ARM v8 hat in letzter Zeit immer mehr Unterstützer gefunden. Dabei ist RISC-V von Mikrocontrollern bis hin zu Großrechnern für eine Vielzahl von Anwendungsfällen geeignet. Wichtige Softwareprojekte wie binutils, GCC, Linux und glibc unterstützen die Architektur mittlerweile.

Der auf dem HiFive Unleashed verwendete Freedom U540 stellt den momentan leistungsfähigsten RISC-V Prozessor da. Mit vier Kernen, die je mit bis zu 1,5 GHz betrieben werden können, ist der in einem 28 nm Prozess hergestellte Prozessor für den Betrieb eines Linuxsystems geeignet. Das Board verfügt dabei über 8 GB DDR4 Speicher mit ECC.

Zur weiteren Ausstattung des HiFive Unleashed gehören ein Gigabit-LAN-Port, 32MB SPI-Flash, ein microSD-Slot und ein FMC-Konnektor für spätere Erweiterungen. Darüber hinaus verfügt die derzeitige Version der Platine noch über SMA-Buchsen, an denen Taktsignale zu Debugzwecken abgegriffen werden können.

Das Entwicklungsboard richtet sich hauptsächlich an Entwickler, was auch den Preis von 999 $ erklärt. Ausgeliefert werden soll die Platine Ende Juni, wobei eine limitierte Early-Access Version für 1250 $ bereits Ende März verfügbar sein soll. Beide Varianten können über die CrowdSupply-Kampagne bezogen werden.

Weitere Informationen:


: Verschoben durch Admin
von Gerd E. (robberknight)


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Was mich an diesem Board (und dem Prozessor) ziemlich wundert, ist daß 
es keinerlei direkt nutzbares PCIe gibt.

Bei einem Board dieses Kalibers erwarte ich eigentlich einen M.2-Slot 
mit PCIe, Mini-PCIe oder ähnliches. Denn PCIe ist heute die 
Standard-Schnittstelle über die ich alle mögliche Peripherie mit guter 
Performance anschließen kann.

Der Prozessor bietet seltsamerweise auch keine PCIe-Lanes, sondern nur 
dieses "ChipLink", welches ich mit einem passenden FPGA verbinden kann 
um darüber dann PCIe bereitzustellen. Umständlicher geht es kaum. Hätten 
sie in dem Prozessor lieber den integrierten Ethernet-MAC weggelassen 
und statt dessen nen paar PCIe-Lanes bereitgestellt. Ob ich nun einen 
externen PHY anschließe oder per PCIe einen MAC+PHY macht kaum einen 
Unterschied. Die PCIe-Lanes kann man dagegen ganz flexibel auch für was 
anderes verwenden wenn nötig.

von G. K. (zumsel)


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Gerd E. schrieb:
> Der Prozessor bietet seltsamerweise auch keine PCIe-Lanes, sondern nur
> dieses "ChipLink", welches ich mit einem passenden FPGA verbinden kann
> um darüber dann PCIe bereitzustellen. Umständlicher geht es kaum. Hätten
> sie in dem Prozessor lieber den integrierten Ethernet-MAC weggelassen
> und statt dessen nen paar PCIe-Lanes bereitgestellt. Ob ich nun einen
> externen PHY anschließe oder per PCIe einen MAC+PHY macht kaum einen
> Unterschied. Die PCIe-Lanes kann man dagegen ganz flexibel auch für was
> anderes verwenden wenn nötig

Steht doch in dem Paper:

 Freedom U540 chip is based on the Freedom Unleashed platform

  – Alas, we can’t open-source 3rd-party IP: cells, pads, PLL, OTP, DDR, 
GbE, ROM
  – We’d love to work together to build a completely open chip!

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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G. K. schrieb:
> Steht doch in dem Paper:
>
>  Freedom U540 chip is based on the Freedom Unleashed platform
>
>   – Alas, we can’t open-source 3rd-party IP: cells, pads, PLL, OTP, DDR,
> GbE, ROM
>   – We’d love to work together to build a completely open chip!

was hat das jetzt mit PCIe zu tun?

Beitrag #5304417 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Mann vom Bau (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> G. K. schrieb:
> Steht doch in dem Paper:
>  Freedom U540 chip is based on the Freedom Unleashed platform
>   – Alas, we can’t open-source 3rd-party IP: cells, pads, PLL, OTP, DDR,
> GbE, ROM
>   – We’d love to work together to build a completely open chip!
>
> was hat das jetzt mit PCIe zu tun?

Na vielleicht gibt es PCIe nur proprietäres IP.
Und selber bauen könnte vielleicht etwas viel sein oder sind da 
vielleicht Patente drauf für die man Lizenzen zahlen muss?

von Mac G. (macgyver0815)


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Mann vom Bau schrieb:
> – Alas, we can’t open-source 3rd-party IP: cells, pads, PLL, OTP, DDR,
>> GbE, ROM

Da sind also schon diverse Closed-Source IPs auf dem Chip, daher kein 
Argument.

Hat leider auch kein USB.

von Gerd E. (robberknight)


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Mac G. schrieb:
> Da sind also schon diverse Closed-Source IPs auf dem Chip, daher kein
> Argument.

sehe ich auch so.

> Hat leider auch kein USB.

Es gibt massenweise fertige USB-Controller für PCIe. Hätten Sie PCIe, 
wäre es eine Kleinigkeit das mit zu unterstützen. Und fertige 
Linux-Treiber gäbe es dafür auch schon...

von Carsten H. (Gast)


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Gerd E. schrieb:
> Der Prozessor bietet seltsamerweise auch keine PCIe-Lanes, sondern nur
> dieses "ChipLink", welches ich mit einem passenden FPGA verbinden kann
> um darüber dann PCIe bereitzustellen.

Wir haben dazu eine Applikation vorliegen, die genau sowas nutzt. Dabei 
wird aber das PCI Protokoll nur genutzt, um Daten in den FPGA zu 
bekommen. Der selbst macht dann kein PCI nach aussen.

Man könnte auch ein anderes Protokoll nehmen, nehme Ich an, aber das ist 
eben im Prozessor HW-mässig drin.

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