Hallo zusammen, ich habe eine verrückte Idee. Da ich Musiker (Keyboarder), Informatiker und leidenschaftlicher Bastler bin, möchte ich ein skurriles Musikinstrument entwickeln. Eine "Dieselorgel", angelehnt an eine Kirchenorgel. Das Ganze soll folgendermaßen aussehen: - Ein alter Wirbelkammerdiesel (China: R180D) soll über einen Keilriemen ein Kompressoraggregat antreiben - Über Magnetventile wird jede "!Pfeife" angesteuert - Die Ansteuerung erfolgt über ein Masterkeyboard via MIDI über einen Arduino Nun die Frage: - Was könnte man am besten verwenden, um mittels Druckluft verschieden hohe Töne (Länge des Rohrs etc.) zu erzeugen? Klar sind Orgelpfeifen das Optimum. Könnte man so etwas auch aus PVC-Rohren bauen, die unterschiedliche Längen haben und die Luftsäule durch einen gewissen Luftanschnitt am offenen Teil des Rohres erfolgt? (Beispiel: Bierflasche anblasen -> Ton erfolgt) - Welches Kompressoraggregat würde sich hierfür am besten eignen? Es soll wie beschrieben ein Riemengetriebes Aggregat sein, da es definitiv mit einem Dieselmotor betrieben werden soll (später dann das "Metronom"). - Brauche ich ein Ausgleichsgefäß, welches den Luftdruck puffert, oder würde ein Kompressor, der stetig Druckluft liefert ebenso funktionieren? Die Drehzahl des Dieselmotors soll durch das charakteristische Einzylindernageln später das "Schlagzeug" beim Spielen ersetzen. Eine PKW-Lichtmaschine (ebenfalls über Riemen angetrieben) soll den Strom für das MIDI-Keyboard liefern. Ihr habt doch sicherlich Antworten auf meine Frage(n)?! Vielen Dank und Gruß
:
Verschoben durch Admin
Hi, völlig abgefahrene Idee, finde ich gut. Das Standardwerk für den angehenden Orgelbauer ist W. Adelungs "Einführung in den Orgelbau". Kann ich nur empfehlen. Standard-Winddruck einer Orgel sind 35-100mm Wassersäule, mit deiner Hochdruckorgel liegst du Lichtjahre darüber und wirst Probleme bekommen, die der Standard-Orgelbauer nicht hat: Bei hohem Winddruck wirst du vor allem mit Windgeräuschen und Obertönen bei der Klangerzeugung kämpfen müssen. Obertöne kannst du in gewissem Umfang durch weiches Pfeifenmaterial, große Mensur (großer Durchmesser) und große Aufschnitthöhe (Höhe der Öffnung zwischen Kern und Oberlabium) vermeiden. Windgeräusche wirst du nicht vermeiden können, dazu ist dein Winddruck viel zu hoch. Allenfalls durch einen riesigen Pfeifenfuß und einen exakten Kernspalt etwas optimieren. Durch den hohen Winddruck und die Dinge von oben werden die Pfeifen auch eine lange Anschwingdauer haben. Der Ton bildet sich also erst relativ spät aus, d.h. prestissimo kannst du schon mal knicken. Ausrangierte Orgelpfeifen werden nicht funktionieren, da für deinen anvisierten Winddruck nicht ausgelegt. Die wirst du mit deinem Ansatz allenfalls nach Nordkorea katapultieren. Grundsätzlich kannst du eine Pfeife aus allem möglichen Zeug bauen, warum nicht auch aus PVC-Rohren. Grundlegend ist bei der Lippenpfeife ein Spalt, aus dem möglichst störungsfrei ein Luftband strömt, auf eine scharfe Kante trifft und in einem Rohr eine stehende Welle ausbilden kann, wie bei der Blockflöte. Andere Tonerzeugung, gleiches Prinzip ist die Zungenpfeife, hier wird eine Metallzunge im Luftstrom zu Schwinungen angeregt (Mundharmonika) Ich würde mit weichem Holz anfangen zu experimentieren und erst einmal eine einzige Lippenpfeife (nicht rund, sondern quadratischer Grundriss) bauen. Mit dieser dann am Baumarktkompressor (man, ist das abgefahren!) an den Klangeinstellungen spielen, danach dann andere Materialien (=andere Klangfarben) ausprobieren und erst dann, wenn diese eine Pfeife nach deinen Vorstellungen pfeift, daran gehen ein ganzes Register zu bauen. Da ist dann die Herausforderung, für alle Töne ungefähr die gleiche Lautstärke hinzubekommen, d.h. je höher der Ton, desto kleiner die Mensur, Labiumbreite und der Aufschnitt. Steht aber alles in dem Buch. Viel Erfolg, Gruss, Rainer PS: Um schneller in die Kontakte zu kommen, kannst du dir ja eine ausrangierte 8-Fuß oder 16-Fuß Holzpfeife aus einer Kirchenorgel besorgen, dann hast du schon mal einen Grundstock da, mit dem du dann experimentieren kannst, z.B. Kernspalt und Aufschnitt vergrößern. In der Bucht werden gerade welche feilgeboten.
:
Bearbeitet durch User
Hi Rainer, vielen Dank für deinen ausführlichen und tollen Beitrag. Du scheinst Plan von der Materie zu haben :-) Das Buch werde ich mir genauer unter die Lupe nehmen. Dennoch würde ich nach dem Bau einer einzigen Pfeife (sofern diese dann auch wie gewollt funktioniert) die "pneumatische" Technik als "Herzstück" berücksichtigen. - Benötige ich ein Ausgleichsgefäß (die Orgel hat ja einen Balk, der kurzzeitig die Luft puffert, sofern es kein Schleudergebläse ist) Den Druck/das Volumen kann man doch sicherlich über einen Schieber steuern, eventuell für jede Pfeife ein extra Schieber, sodass für unterschiedliche Mensuren (uh, ein Fremdwort gelernt!) die Lautstärke kalibriert werden kann. Dass dabei Oberwellen und somit skurrile Klänge entstehen, die fern von einem charakteristischen Sound einer "echten Orgel" sind: umso besser! :-) Schließlich bin ich ein Synthesizer-Liebhaber und liebe sowas. Vielleicht wäre noch eine andere Variante möglich, allerdings wäre das dann nur "monophon", was eigentlich nicht mein Ziel ist: - vielleicht kennt ihr diese "Flöten" für Kinder, wo man vorne einen Stab rein/rausschiebt. Wenn man das Ganze groß genug gestaltet und z.B. über einen Hydraulikkolben den Holzkolben rein/rausschiebt? Man hätte sicherlich ein tolles Portamento, dessen Zeit man wieder über den Druck der Hydraulikpumpe steuern könnte :D Wichtig wäre mir eben, ob ich ein solches Kompressoraggregat "direkt" an die Pfeifen (welche es auch immer werden sollen) anschließen kann: http://www.ebay.de/itm/3-Zylinder-V-Aggregat-B4014-Kompressor-Kompressoraggregat-10-bar-580L-Druckluft-/310610810837?pt=DE_Haus_Garten_Heimwerker_Kompressoren&hash=item4851d8d7d5 Grüße
Hallo, warum willst Du einen Kompressor an den Motor anflanschen, wenn aus dem Motor eh schon jede menge "heiße" Luft kommt? :-) Nimm doch einfach den Auspuff als Druckquelle. Wenn Dir dessen Luft zu unsauber ist, dann schalte irgend nen kleinen Turbolader dazwischen. Es gibt da auch regelbare. Viel Spaß bei der Umsetzung, bin gespannt ob man dann mal ein Stück auf diesem Instrument zu hören bekommt! Grüße, Tom
Vielleicht bringt Dir die Suche nach "Dampforgel" (engl. "Calliope": https://en.wikipedia.org/wiki/Calliope_%28music%29 ) und nach Dampfpfeifen etwas: http://en.wikipedia.org/wiki/Steam_whistle und http://steam-whistles.com/ ), da auch diese mit höherem Druck arbeiten als konventionelle Orgelpfeifen.
ich hätte gerne auch ein Exemplar, keine kleine Cola und ein Pack Ohrstöpsel bitte. Allein schon um gefragt zu werden, wie viel PS die Orgel hat, ist es das wert :) hast du den motor mal angehört? Taugt der als "Metronom"? möglicherweise möchte man da auch die Drehzahl in einem weiten Bereich regeln können.
ne Druckluftfanfare aus einem Truck macht auch laute Töne ... Vielleicht umbauen als "Orgel"
Die ganze Anlage wird ja sicherlich recht laut (also abgesehen von der Musik). Wie möchtest du sicherstellen, dass der Wirbelkammerdiesel, der Kompressor und die Lichtmaschine den Sound nicht stören? Weit genug aufstellen?
:
Bearbeitet durch User
>warum willst Du einen Kompressor an den Motor anflanschen, wenn aus dem >Motor eh schon jede menge "heiße" Luft kommt? :-) >Nimm doch einfach den Auspuff als Druckquelle. Wenn Dir dessen Luft zu >unsauber ist, dann schalte irgend nen kleinen Turbolader dazwischen. Eigentlich eine gute Idee. Ich denke aber, dass durch die niedrige Drehzahl UND die Tatsache, dass es sich um einen Einzylinder handelt, ein zu unkontinuierlicher Luftstrom entsteht, nach dem Motto: "paff, paff, paff". So ein Ruß-Tremolo wäre sicherlich 'mal' toll, aber nicht ständig. :) Der Turbolader könnte vielleicht später mal als Soundmodul angeflanscht werden, als HFO (high frequency oscillator) :-) >Ein Lanz Bulldog hat schon mal den richtigen Beat ;) Richtig, so klingt der auch! :) >Allein schon um gefragt zu werden, wie viel PS die Orgel hat, ist es das >wert :) lachflash >hast du den motor mal angehört? Taugt der als "Metronom"? Auf jeden Fall taugt der. >möglicherweise möchte man da auch die Drehzahl in einem weiten Bereich >regeln können. Wäre ja möglich, man kann an der Einspritzung über einen Hebel die Drehzahl regeln. >Weit genug aufstellen? Was andere würde mir nicht einfallen. Ja. An die Techniker von euch: - Wie verhält sich das Kompressoraggregat aus dem Link, wenn KEINE Druckluft benötigt wird? Gibt es da so ein Art "Waste gate", wo es dann solange rauspfeift, bis wieder Luftdruck angefordert wird? Gruß
Swagonis schrieb: >>Allein schon um gefragt zu werden, wie viel PS die Orgel hat, ist es das >>wert :) > *lachflash* Das ganze dann auf einen Anhänger, ab zur Tanke: "Einmal die Orgel volltanken, bitte"
Swagonis schrieb: > - Benötige ich ein Ausgleichsgefäß (die Orgel hat ja einen Balk, der > kurzzeitig die Luft puffert, sofern es kein Schleudergebläse ist) Definitiv ja. Die Druckleitungen allein haben mit Sicherheit keine ausreichende Kapazität, um das "Rechtecksignal", das der Kompressor auswirft, auch nur ansatzweise zu glätten. Aber ich meine, so ein leicht patinierter Druckkessel wertet deine Gerät ja nun auch weiter auf ;-) . Gruss, Rainer
Swagonis schrieb: > - vielleicht kennt ihr diese "Flöten" für Kinder, wo man vorne einen > Stab rein/rausschiebt. Wenn man das Ganze groß genug gestaltet und z.B. > über einen Hydraulikkolben den Holzkolben rein/rausschiebt? > Man hätte sicherlich ein tolles Portamento, dessen Zeit man wieder über > den Druck der Hydraulikpumpe steuern könnte :D Auch eine geile Idee: Nimm diese verstellbaren Kinderflöten als Kontruktionsprizip, aber eben in groß. Dazu kannst du auch die selbstgebauten Pfeifen nehmen, oben passig einen Deckel rein, mit Filz abdichten, fertig. Und dann nicht nur eine sondern soviele, wie du max. polyphon spielen willst, sagen wir mal: 5. Und davon dann drei Sätze, die du so einteilst: Ein Satz ist aktiv, einer wird eingestellt, der letzte ist bereit für den nächsten Ton. Das ganze dann noch dynamisiert: D.h. für schnelle Tonfolgen brauchst du vielleicht 3 oder 4 Pfeifen, weil die Einstellzeit zwei oder drei Tonfolgen benötigt, für langsame Tonfolgen reichen zwei Pfeifen aus: Eine spielt, die andere wird eingestellt. Von der Anzahl der Pfeifen her minimal, von der notwendigen Mechanik und vorausschauendem Einstell-Algorithmus her deutlich anspruchsvoller, außerdem werden die hohen Töne damit deutlich lauter als die tiefen. Andererseits: Druckluft für die Pneumatische Steuerung der Kolben hast du ja in ausreichender Menge da. Aber als Hingucker wäre diese Einstellmimik natürlich das Highlight. Außerdem kannst du damit beliebige Tonhöhen einstellen, also z.B auch eine reine Stimmung, und belibige Glissandi spielen. Gruss, Rainer
:
Bearbeitet durch User
Hallo! >um das "Rechtecksignal", das der Kompressor auswirft, auch nur ansatzweise >zu glätten. Deshalb habe ich auch explizit einen 3 Zylinder-Kompressor im Auge und nicht diese 1-Zylinder. Die sind nur was für Unmusikalische ;-) Ernsthaft: Bei drei Zylindern sollten sich die Rechtecksignale überschneiden, sodass kein "Tüt tüt tüt" sondern ein "Tüüüüüüüüüüt" entstehen sollte. Oder liege ich da etwa falsch? Ein Kolben drückt wohl immer Luft raus. Zumal das Ding richtig geil aussähe :) Ich war soeben im Baumarkt und habe mir mal eine Grundausstattung zum abendlichen basteln gekauft: Besonders interessant finde ich diese Seite: http://www.instructables.com/id/PVC-Pipe-organ/?lang=de ...und diese: http://orguedepvc.blogspot.de/ Zumal ich bei letzterem Link nicht weiß, welches scheibenförmige Teil die in das PVC-Rohr kleben und was es für einen Sinn haben soll. >Auch eine geile Idee: Nimm diese verstellbaren Kinderflöten Das wäre natürlich auch geil. Aber: Hydraulikaggregate (Pumpe + Zyli.) sind sehr teuer :( Grüße
Swagonis schrieb: > Hallo! > >>um das "Rechtecksignal", das der Kompressor auswirft, auch nur ansatzweise >zu > glätten. > > Deshalb habe ich auch explizit einen 3 Zylinder-Kompressor im Auge und > nicht diese 1-Zylinder. Die sind nur was für Unmusikalische ;-) > Ernsthaft: Bei drei Zylindern sollten sich die Rechtecksignale > überschneiden, sodass kein "Tüt tüt tüt" sondern ein "Tüüüüüüüüüüt" > entstehen sollte. Oder liege ich da etwa falsch? > Ein Kolben drückt wohl immer Luft raus. > Gute Frage, ist die Frequenz niedrig genug, hörst du sicherrlich auch bei einem 3-Zylinder "tüt tüt tüt" :D Oder vielleicht eine Art An- und Abschwellen des Tons. Zumindest stelle ich mir das jetzt so vor. Wenn ich drei sinusspannungen jeweils phasenverschoben um 60° üebrlagere, bekomme ich auch keine Gleichspannung
>Wenn ich drei sinusspannungen jeweils phasenverschoben um 60° >üebrlagere, bekomme ich auch keine Gleichspannung Das stimmt schon, aber ab einer bestimmten Frequenz "erscheint" es eben nicht mehr als 3 Sinusspannungen sondern eher als eine Gleichspannung. Sollte man "tütütüt" hören, dann wird halt schneller "tuftuftuf" gemacht.
Katastrophenheinz schrob:
>völlig abgefahrene Idee, finde ich gut.
Ja, ein Stationär-Motor ist abgefahren
;-)
MfG Paul
Swagonis schrieb: > Das stimmt schon, aber ab einer bestimmten Frequenz "erscheint" es eben > nicht mehr als 3 Sinusspannungen sondern eher als eine Gleichspannung. > > Sollte man "tütütüt" hören, dann wird halt schneller "tuftuftuf" > gemacht. Da hilft wohl dann nur ein: ausprobieren. Und wenns doch horbar ist, dann musst du das irgendwie puffern. Auch wenn ich vllt etwas zu sehr auf möglichen Risiken rumreite: ich finde die Idee super, aber je mehr Bedenken jetzt auftreten und beseitigt werden, desto eher gelingt es vllt :)
Mal ne andere Frage, die sich mir gerade stellt: Wieso nimmst du in Zeiten der Elektrizität einen Diesel als Antrieb? Willst du irgendwo im Freifeld spielen, oder für den Fall eines möglichen Stromausfalls? :)
>Willst du irgendwo im Freifeld spielen, oder für den Fall eines >möglichen Stromausfalls? :) hahaha ich versuche es mal mit meinen Argumenten: 1) weil ich ein Motorliebhaber bin 2) weil es gut riecht 3) weil es qualmt 4) weil es hoffentlich irre laut ist 5) weil es das einzige Instrument ist, welches auch auf Baustellen funktioniert 6) weil ein guter Musiker sogar Hubraum ersetzen kann 7) weil ich es auf meinen Anhänger packen und damit auch auf dem Campingplatz spielen kann 8) weil in jeder Kirche so ein Ding stehen sollte ... Habe ich eigentlich vergessen zu erwähnen, dass mein Motor über einen Verdampferkühler verfügt? :) (Der Motor diente übrigens mal für ein selbstgebautes BHKW).
Peter K. schrieb: > Wieso nimmst du in Zeiten der Elektrizität einen Diesel als Antrieb? Kennst Du einen Elektromotor, der "Tuftuftuftuf" macht? Oder einen der "nagelt"? Gruss Harald
Hei, zum Kompressor: Du könntest auch einen Schraubenkompressor nehmen, der liefert einen kontinuierlichen Luftstrom ohne Schwankungen. Der wäre auch WESENTLICH leiser als ein Kolbenkompressor. Du kannst den Kompressor ständig gegen ein Überdruckventil arbeiten lassen. So hast Du auch bei variabler Drehzahl einen konstanten Druck. Der Nachteil: Höherer Diselverbrauch. D.h. Mehr Liter Diesel auf 100 Noten hrhrhr Grüße, Tom
>Du könntest auch einen Schraubenkompressor nehmen
Ja, habe auch schon an sowas wie ein Rootsgebläse gedacht.
Ich würde es erstmal ohne Druckbehälter versuchen.
Allerdings weiß ich nicht, wo die Druckluft hingehen soll, wenn ich
keine Druckluft benötige (also nicht Pfeifen nicht betätige).
Oder dreht der Kompressor solange im "eigenen Dampf", bis wieder Luft
entnommen wird?
Ich habe gestern meine erste PVC-Rohr-Pfeife gebaut, die auch
funktioniert.
Sie besteht aus einem einfachen Rohr, einer Muffe (mit Loch zum
reinblasen) und einem Holzdeckel unterhalb der Unterkante des
Pfeifenausschnitts.
Problem dabei war die Schrägfläche, die man in den Deckel feilen muss,
damit der Luftstrom entsprechend strömt.
Erst war der Deckel zu dünn (zu steile Fläche), bei 25mm Deckellänge hat
es dann funktioniert.
Ich werde heute noch ein paar mehr solcher Pfeifen bauen und mit der
Tonhöhe (Länge des Rohrs) rumexperimentieren.
wenn ich das dann habe, werde ich mal eine Pfeife von vorne bis hinten
wie im "realen Dieselorgelleben" aufbauen:
1 | Kompressor (Mund) -> -> Magnetventil -> Schieber -> Pfeife |
Ins Loch der Muffe werde ich dann jeweils einen Schlauchanschluss schrauben (momentan weiß ich nicht wo es die gibt. Der Baumarkt hatte sie nicht...meist goldene Teile mit Außengewinde und Mutter) an den dann wiederum die Schläuche angeschlossen und mit einem Magnetventil verbunden werden. Mit dem Druck muss ich dann noch experimentieren, wenn ich den realen Kompressor bekomme. Ich denke nämlich nicht, dass man hier mit "Hochdruck" auf die Orgeln pfeifen muss. Womöglich benötigt man dann pro Pfeife einen Regler, da lange (tiefe) Pfeifen ein anderes Druck-Volumen-Verhältnis haben werden als die kurzen (hohen). Wisst ihr, wo man günstig solche Magnetventile (9-12V) herbekommen kann? Danke und Gruß
Hei, also der Kompressor liefert Luft, bis a) er platzt. b) Ein Überdruckventil geht auf und entlässt die Luft c) Der Kompressor wird mit einem 3/2 Wegeventil vom Druckspeicher entkoppelt und bläst frei ab d) Der komplette Kompressor wird entkoppelt e) Der Motor wird abgewürgt f) Der Motor wird abgestellt g) gibt bestimmt noch weitere, die mir grad nicht einfallen Lösung c) und d) und f) habe ich schon in der Praxis gesehen. Lösung e) auch schon, aber eher ungeplant :-P Du wirst eine Ventilinsel brauchen. Normalerweise gibts die mit 24V. Mit den 24V solltest Du Dich anfreunden, wenn es nicht exorbitant teuer werden soll. Ebay sollte wohl die günstigste Quelle für Dein Vorhaben sein. Suche mal nach "3/2 Wegeventil". Ohne Druckspeicher wirst Du meiner Erfahrung nach keine Chance haben. (Außer beim Schraubenkompressor) Um nicht mit vollem Druck auf die Pfeifen zu gehen gibt es auch wieder zahlreiche Möglichkeiten. - Druckminderer - Drossel - Venturidüse (hat den Vorteil der Volumensteigerung und ist daher sparsamer) - ... Grüße, Tom
Swagonis schrieb: >>Willst du irgendwo im Freifeld spielen, oder für den Fall eines >>möglichen Stromausfalls? :) > hahaha ich versuche es mal mit meinen Argumenten: > > 1) weil ich ein Motorliebhaber bin > 2) weil es gut riecht > 3) weil es qualmt > 4) weil es hoffentlich irre laut ist > 5) weil es das einzige Instrument ist, welches auch auf Baustellen > funktioniert > 6) weil ein guter Musiker sogar Hubraum ersetzen kann > 7) weil ich es auf meinen Anhänger packen und damit auch auf dem > Campingplatz spielen kann > 8) weil in jeder Kirche so ein Ding stehen sollte > ... > > Habe ich eigentlich vergessen zu erwähnen, dass mein Motor über einen > Verdampferkühler verfügt? :) > (Der Motor diente übrigens mal für ein selbstgebautes BHKW). Okay :D Das ist absolut nachvollziehbar :) Ich bin auch gespannt auf die Umsetzung und die Bilder.
Harald Wilhelms schrieb: > Peter K. schrieb: > >> Wieso nimmst du in Zeiten der Elektrizität einen Diesel als Antrieb? > > Kennst Du einen Elektromotor, der "Tuftuftuftuf" macht? > Oder einen der "nagelt"? > Gruss > Harald Kenn ich nicht. :) Hat ein bisschen gedauert, bis ich gecheckt hab, dass das "Tuftuftuftuf" der Sinn der Sache ist. Ich habs gerne ruhiger, wenn ich Gitarre spiele :)
Danke für die ausführliche Antwort! Das mit dem Ventil muss ich mir ansehen. >also der Kompressor liefert Luft, bis >a) er platzt. Genau das befürchte ich nämlich, wenn der Kompressor läuft, ohne dass ich Druckluft entnehme. :-/ Das 3/2-Wegeventil würde dann also immer dann die Luft in die Umgebung abgeben, wenn KEINE Orgelpfeife beblasen werden soll? das würde ja bedeuten, dass bei jedem Tastendruck das 3/2-Ventil schalten müsste (außer man lässt erst die vorherige Taste los, wenn man die nächste schon gedrückt hat) :-O Welchen Druckminderer könntet ihr mir empfehlen? Magnetventile habe ich nun gefunden: http://www.pollin.de/shop/dt/MjI5OTA2OTk-/Bauelemente_Bauteile/Mechanische_Bauelemente/Sonstige_E_Geraete/Druckluft_Magnetventil_CEME_5000EN1_5P.html Wenigstens jenseits von 20 Euro und sollte mit max. 2,75 bar für die Pfeifen ausreichen. Gruß
Was spricht gegen eine einfache Wastegate, die immer ueberschuessige Luft verblaest? Das wuerde die Klangkulisse auch weiter industrialisieren, wenn das Ding einerseits permanent zischt, andererseits mit den Tastendruecken bei grossen Druckabfaellen kurz flattert... http://youtu.be/XcZWdwChAw0?t=5s tuuut *zischzischzisch* tuutuut *zisch*
>tuuut zischzischzisch tuutuut *zisch*
Das wäre doch vom Prinzip nichts anderes als das 3/2-Wegeventil?!
Jain. Das Ventil wird wohl aktiv angesteuert, die Wastegate durch Überdruck. Außerdem ist der Klang anders, das charakteristische Zischen und Flattern eben.
Mich würde sehr interessieren, wie du die PVC-Rohrpfeifen anfertigst. Vielleicht auch mit 1-2 Bildern? Also das Prinzip einer Pfeife finde ich nicht kompliziert. Auch wenn ich mich nicht direkt mit Orgel-Pfeifen auskenne. Mich interessiert viel mehr, wie du es hinbekommen willst, dass eine Pfeife in der exakten Tonhöhe pfeift. Also ich habe ja erwähnt, dass ich gitarre spiele, und selbst als ... naja bestenfalls durchschnittlich begabter merke ich Verstimmungen im unteren einstelligen Frequenzbereich. Vielleicht Nicht, wenn ich eine Saite anschlage, aber auf jedenfall, wenn sie mit einer anderen Saite nicht harmoniert. Man hört ja dann ganz eindeutig die Schwebung. (Ich lese die Frequenz mit einer App ab) Kannst du die Tonhöhe beim Fertigen beeinflussen? Und wenn ja, wie? Und wie genau?
ich komme aus der kältetechnik wir nutzen regler die erst ab einem gewissen eingangsdruck öffnen, könntest du benutzen um den druck konstant zu halten. su h mal nach verdampfungsdruckreglern von danfoss bei ebay . magnetventile gibt es auch in der kälte genug. danfoss evr3 z. b. ggf mal auf nem lokalem schrottplatz suchen, bei uns lagen schon öfters festo ventilinseln herum.
Hallo! >Mich würde sehr interessieren, wie du die PVC-Rohrpfeifen anfertigst. >Vielleicht auch mit 1-2 Bildern? Ok, das kann ich gerne tun. Ich werde heute mal ein paar Fotos machen, die ich euch schicken kann. Nachdem ich gestern zwei Rohre zum experimentieren verwendet habe, ist mir aufgefallen, dass man durch Ablängen des Rohres die Tonhöhe beeinflussen kann. Schau dir dazu mal diesen Link an. Nach dieser Anleitung bin ich auch vorgegangen: http://www.instructables.com/id/PVC-Pipe-organ/?lang=de Außerdem kann man durch das Zuhalten des anderen Endes des Rohrs ("oben") die Frequenz halbieren (= 1 Oktave tiefer). Auch der Holzdeckel unterhalb (und wie bereits beschrieben dessen Anschliff!) sind maßgeblich für die Klangfarbe und die Reinheit zuständig. Ich habe aber gelesen, dass es auch wichtig ist, bei welcher Temperatur man das Instrument stimmt und gegenwärtig spielen wird. So bin ich schon auf eine weitere Idee gekommen, die ich wohl wenn das Ganze mal steht für den "Feinschliff" hernehmen werde: Man könnte die Abwärme bei Betriebstemperatur des Motors hernehmen um den Kompressor zu beschicken. Somit sollte die Lufttemperatur dann konstant sein. Zum Stimmen selbst werde ich mir noch was überlegen, wie ich das am besten mache. Zum Beispiel könnte man einen "Gegenkolben" an einer Stange (mit Maßkennzeichnung)von oben in das Rohr einführen und (wie bereits beschrieben diese Kinderflöten funktionieren) stimmen. Ist dann die gewünschte Frequenz erreicht, wird die herausstehende Länge des Stabs gemessen und man weiß, wo man das Rohr dann abschneiden muss. Das würde mir nun spontan dazu einfallen. Gruß
Danke für die Erklärung und den Link. erstaunlich!! Das ist sicherlich viel arbeit, aber dennoch machbar. Ich nutze die gleiche App zur Frequentmessung, die da beschrieben ist.
>Das ist sicherlich viel arbeit, aber dennoch machbar.
Das hängt natürlich davon ab, wie groß der Tonumfang sein soll :-)
Aber ich lasse mich mal überraschen.
Ich wäre heute schon überglücklich, wenn ich die 5 anderen Pfeifen
aufbauen und schließlich nacheinander anblasen kann.
Auch wenn dann noch irgendwelche schrägen Töne rauskommen. Aber der
Anfang wäre geschafft!
Keine Panik, das darf ruhig ein wenig schräg sein. Mein Vorschlag wäre pentatonische Stimmung.
Ich versuche es mal chromatisch mit 49 Tasten. Alles andere ist nix richtiges! :) Wie ich da mit meinem Arduino mit 14 I/O-Pins an die 49 rankomme weiß ich noch nicht. Ich denke ein Schieberegister wäre dafür geeignet, wenn die Schaltzeiten sich in Grenzen halten (Latenz!). Gruß
Hei, vergiss die Luftanwärmung. Die Luft wird sowieso heiß beim komprimieren und wenn Du sie durch eine Drossel schickst (fast alles wirkt als Drossel), wird sie ruckzuck eiskalt. Also eine konstante Luftemperatur wird sich eher zufällig einstellen. Grüße, Tom
Swagonis schrieb: > Ich versuche es mal chromatisch mit 49 Tasten. > Alles andere ist nix richtiges! :) > > Wie ich da mit meinem Arduino mit 14 I/O-Pins an die 49 rankomme weiß > ich noch nicht. Ich denke ein Schieberegister wäre dafür geeignet, wenn > die Schaltzeiten sich in Grenzen halten (Latenz!). > > Gruß Hei, na da wäre doch ein Midi Input für den Arduino das Richtige? Grüße, Tom
Masterkeyboard -----(midi)------》Arduino ---》Schieberegister ---》 Magnetventil
Swagonis schrieb: > Zum Stimmen selbst werde ich mir noch was überlegen, wie ich das am > besten mache. Zum Beispiel könnte man einen "Gegenkolben" an einer > Stange (mit Maßkennzeichnung)von oben in das Rohr einführen und (wie > bereits beschrieben diese Kinderflöten funktionieren) stimmen. Ist dann > die gewünschte Frequenz erreicht, wird die herausstehende Länge des > Stabs gemessen und man weiß, wo man das Rohr dann abschneiden muss. > Das würde mir nun spontan dazu einfallen. Hi, Maßgeblich für den Grundton der Pfeife ist die Länge des Pfeifenkörpers, also der Länge zwischen Pfeifenkern und oberen "Rohrende", der Pfeifenmündung. Oben offene Pfeifen bilden dabei am Labium und ein kurzes Stück oberhalb der Pfeifenmündung einen Schwingungsbauch aus, in der Mitte einen Knoten. D.h. bei einer offenen Pfeife ist die Länge des Pfeifenkörpers etwas geringer als Lambda/2, genaue Formel kennt das Internet. Eine geschlossene ("gedackte") Pfeife bildet unten einen Bauch, am geschlossenen Ende einen Knoten, d.h. Länge des Pfeifenkörpers ungefähr Lambda/4. Daher eine Oktave tiefer und zudem mit weniger Obertönen. Zum Stimmen: Metallpfeifen werden durch Aufweiten/Verengen der Pfeifenmündung fein gestimmt, Grobstimmung durch passendes Anfertigen. Das fällt bei deinen PVC-Rohren aus, es sei denn du erwärmst die vorher. Gedackte Pfeifen werden durch "Verschieben" des Deckels fein gestimmt. Offene Holzpfeifen durch einen Schieber an der Pfeifenmündung, mit der man einen Schlitz im Pfeifenkörper mehr oder weniger weit öffnen oder abdecken kann. Das geht auch für deine PVC-Rohre: einen 2-4 cm breiten Schlitz parallel zum Pfeifenkörper, von der Pfeifenmündung doppelt so weit wie die Breite nach unten. Dann über das innere Rohr ein kurzes Stück eines etwas breiteren Rohrs (kann auch ein anderes Material sein, Hauptsache dicht), mit Filz abdichten und durch Verschieben auf dem Inneren Rohr mal mehr, mal weniger vom Schlitz abdecken, fertig. Bei deinem Gerät und den zu erwartenden Erschütterungen sollte der äußere Ring aber relativ fest sitzen ;-). Grobstimmung auch hier durch passendes Absägen. Gruss, Rainer PS: Auch gespannt auf die Bilder.
Hallo zusammen. Danke dir Rainer, sehr interessant was du geschrieben hast! :-) Ich habe nun drei weitere Pfeifen aus PVC gebaut, die ich anschließend auch auf +/- 2 Hertz gestimmt habe. Hier der Link zu den Fotos: http://www.pic-upload.de/gal-521240/zm27u2/1.html Ich hoffe, man erkennt wichtige Details. Ich habe abwechselnd in alle der gebauten Pfeifen sämtliche gebauten Holzdeckel gesteckt und jeder wollte mit jeder Pfeife auf Anhieb funktionieren. Länge des Holzdeckels bei allen Pfeifen: 25 mm. Auf 4 der Fotos ist die Reihenfolge der Bearbeitung (Finger!) des PVC-Rohrs zu erkennen. Morgen werde ich dann die Muffen bearbeiten und mit geeigneten Schlauchnippel (so heißen die Dinger) versehen. Leider gibt es in der "Kompressorabteilung" beim Baumarkt nur Schlauchnippel für je 5,- Das würde bei mehr als 10 Pfeifen mein Budget übersteigen! :-) Nun noch eine kleine Hörprobe von den fertigen Pfeifen, angeblasen mit dem Mund, wobei ich im Bastelwahn die Reihenfolge der F-dur-Tonleiter vergaß und somit die letzte Pfeife "schief" klingt, weil sie kein Bb sondern ein B ist lol : http://youtu.be/iVhTQ1Yv-L0 Auf den Rohren von meinem Baumarkt sind glücklicherweise Maße in cm gezeichnet. Somit kann man ziemlich genau mithilfe einer Wertetabelle (Länge -> Frequenz -> Ton) die gewünschten Frequenzen "zuschneiden", ohne auch nur groß nachmessen zu müssen. Grüße
Geil ;) Weiter so ! Aus den HT-Rohren kann man auch später mal Kartoffelkanonen bauen ;)
Na, das hat doch schon mal Stil!! Wie stimmst du die Pfeifen? Oben auch eine Holzscheibe drin oder allein durch passende Länge? Bleib dran! Gruss, Rainer
Joachim Drechsel schrieb: > Aus den HT-Rohren kann man auch später mal Kartoffelkanonen bauen ;) Und mit dem 10bar-Kompressor hinten dran auch mit richtig bumm!
Rainer B. schrieb: > Joachim Drechsel schrieb: >> Aus den HT-Rohren kann man auch später mal Kartoffelkanonen bauen ;) > Und mit dem 10bar-Kompressor hinten dran auch mit richtig bumm! Wir haben da immer Starthilfespray oder Bremsenreiniger ...
>Und mit dem 10bar-Kompressor hinten dran auch mit richtig bumm!
:-D :-D
...danke übrigens!
Hi Rainer. Oben ist keine Holzscheibe drin. Ixh stimme einzig und allein durch das Ablängen des Rohres.
Eine Hochdruckorgel - welch eine Idee :-) Ich fürchte aber, dass Du da ein gewaltiges Statikproblem bekommst: Da die Orgelpfeiffen eine gewisse Grösse haben müssen, um den Ton zu bilden, wird das doppelt problematisch. Wenn Du mit mehr Druck bläst, erhälst Du eher noch mehr Obertöne, wenn die nicht ganz und gar auf einem Oberton schwingen, wie eine überblasene Flöte. Die grosse Fläche braucht aber bei mehr Druck viel mehr Luft und damit einen starken Luftstrom, der viel Wirbelverluste erzeugt und zu einem ungleichmässigen Druckabfall im verteilten System führen wird. Zudem braucht es ein sehr grosses Ausgleichsgefäss. Dieses und auch die Pfeifen selber sind entsprechenden Drücken ausgesetzt. Das wird wegen Kraft = Druck x Fläche ein Statikproblem. Du musst also möglichst kleine Pfeiffen nehmen! Sowas wie eine PAN-Flöte könnte ein Anfang sein. Dabei stellt sich aber die Frage, was der Druck da noch bewegen soll: Die Pfeife schwingt ja durch das Anblasen ein und man muss nur die Verluste ausgleichen. Mit mehr Druck gibt das irgendwann keine höhere Lautstärke mehr, meine ich. Woran Du denken solltest, ist der Trick mit den gedeckten Pfeifen, die auf halber Frequenz schwingen. Die sind den Sparorgeln für arme Kirchengemeinen verbaut. Ebenfalls brauchst Du nicht für jeden Ton eine eigene Pfeife: Viele Digitalorgeln blasen Doppel- oder Dreifachregister, sowie in den Oerwellen passende benachbarte Töne durch dieselbe Pfeiffe! Damit kannst Du auch mit 12 Pfeifen sicher was auf die Beine stellen. Ich brauche für meine Orgel z.B. gar keine Pfeifen :-) http://96khz.org/htm/pldmodularorgan.htm Würde mich interessieren, was dabei auskommt.
:
Bearbeitet durch User
Hi zusammen! >Woran Du denken solltest, ist der Trick mit den gedeckten Pfeifen, die >auf halber Frequenz schwingen Das Prinzip werde ich auch anwenden und habe damit rumexperimentiert (habe ich oben schon irgendwo beschrieben). Deckel drauf = halbe Frequenz = Oktave tiefer Wie groß letztlich mein Tonumfang werden wird bestimmt die Physik, sprich sobald ich mit den Rohren an meine Grenzen stoße. Ich werde noch Versuche mit einem Besenstil (Rohr) angehen, da die ziemlich stabil sind. Die Verbundrohre aus dem Baumarkt haben eine zu geringe Steifigkeit. >Viele Digitalorgeln blasen Doppel- oder Dreifachregister Dafür müsste ich dann aber auch noch den Luftstrom regeln. Mit alleinigen Magnetventilen würde das nicht funktionieren Was mir gestern noch im Bett eingefallen ist: Der Ton der Pfeifen erfolgt erst, wenn die Pfeife bereits angeströmt wird (Fühlt sich an wie beim Saxophon). Erst der letzte geringfügig höhere Luftstrom lässt die Pfeife erklingen. Vielleicht könnte man da einen gewissen Luftstrom "by-passen", damit alle Pfeifen stets ein wenig angeblasen werden und erst ab dem Moment, wo der Ton kommen soll, das Magnetventil öffnet (siehe Bild). Ich weiß nicht, ob das funktionieren könnte. Ein Versuch wäre es trotzdem wert, falls es Probleme mit dem "Kompressorblasen" gäbe. Grüße
Swagonis schrieb: > > > Der Ton der Pfeifen erfolgt erst, wenn die Pfeife bereits angeströmt > wird(Fühlt sich an wie beim Saxophon). Erst der letzte > geringfügig höhere Luftstrom lässt die Pfeife erklingen. Auch bei Orgelbau gilt das Pareto-Prinzip ;-) Das richtige Ansprechen der Pfeifen erfordert rumexperimentieren mit Kernspalt, Aufschnitthöhe und Form des Labiums und zwar bei dem Winddruck, den du später dann verwenden willst. Gebogener Kernspalt und Labium, also so wie's bei dir momentan der Fall ist, ist nicht unbedingt ideal. Du hattest doch ziemlich zu Anfang mal zwei Links gepostet, unter dem einen davon war ziemlich weit unten ein Video, in dem zwei Spanier(?), Portugiesen(?), Brasilianer(?) ebenfalls aus Kunststoffrohren die Pfeifen gebaut hatten. Sah im Video so aus, als ob Pfeifenfuß und Pfeifenkörper zwei verschiedene, zusammengesteckte Teile waren. Mit diesem Bauprinzip könntest du zum einen den Pfeifenkörper ggü dem Fuß verschiebbar machen und damit die Aufschnitthöhe variieren, und zun anderen einfacher die Form von Kernspalt und Labium ändern. Gruss, Rainer
Hi Rainer,
>Du hattest doch ziemlich zu Anfang mal zwei Links gepostet
Pfeifenfuß und Pfeifenkörper sind bei mir auch zwei Teile.
Der Körper ist das PVC-Rohr, der Fuß die PVC-Muffe, die ich auch
rein/rausdrücken kann.
Aber ich werde weiterexperimentieren! :)
Gruß
Sorry, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Verschiebbar sollte zum Variieren der Aufschnitthöhe der Abstand zwischen Labium und Kern (nicht Fuß) sein. D.h. bei dir der Abstand der Holzscheibe mit dem Spalt drin zum Labium. Gruss, Rainer
Hi Rainer, ja, auch der Kern ist bei mir verschiebbar. Damit kann man einiges justieren. Da der Durchmesser genau der des Innendurchmessers des PVC-Rohs ist, steckt dieser ziemlich gut im Rohr. Wenn dann alles stimmt, klebe ich von unten den Stumpf mit Epoxidharz rein. :-)
Bayern, Mittelfranken. Das Probehören findet auf einem bekannten weihnachtlichen Markt statt. :-D
Joachim Drechsel schrieb: > Ein Lanz Bulldog hat schon mal den richtigen Beat ;) Da weiss ich den passenden OT zur Auflockerung dieser Runde: http://www.youtube.com/watch?v=9ku0zLMEGDM Gruß Bernd
Bernd K. schrieb: > Da weiss ich den passenden OT zur Auflockerung dieser Runde: > > Youtube-Video "Traktormusik" Traktonom halt.
Du brauchst für dauerhaften gleichmäßigen geräuscharmen Luftdruck einen Seitenkanalverdichter. Eventuell mit Überströmventil zum Konstanthalten.
>Auch von mir: Danke für die Bilder :)
Gerne! :)
ich habe am Wochenende mit den Schlauchtüllen an den Muffen
herumgebastelt.
Leider finde ich bis dato keine Schlauchstücke, die ein metrisches
Gewinde haben (beispielsweise M5), damit ich die in die Muffen mit einer
Mutter von innen dagegen schrauben kann. Somit habe ich bei meiner
"Testmuffe" den Schlauchnippel mit Epoxidharz eingeklebt.
Mit einem daran angeschlossenen Schlauch, ordentlich Druck und rotem
Gesicht bekommt man sogar ohne Weiteres die gewünschten Töne aus den
Pfeifen.
Somit hoffe ich, dass sich der Aufwand mit dem Anblasen etc. in Grenzen
halten könnte.
Da ich noch einen kleinen 12-V-Kompressor herumliegen hatte, wollte ich
gleich mal austesten, ob der genug "Wind macht". Ergebnis: negativ.
Somit werde ich die Zeit bis zur Lieferung des Kompressors nutzen, die
passenden Schlauchnippel zu finden, da schrauben einfach eleganter ist
als kleben.
Grüße
Echt spannende idee und guter Thread ... Falls das noch aktuell ist: Ich hätte hier einen guten Magazinbalg und auch etliche Pfeifen rumliegen, die ich loswerden will, auch ein originales Orgelgebläse (aber du willst ja unbedingt Hochdruck :) ) J
@swagonis: hast du eine Ahnung, wie temp.- beständig die Ventile sind? stichwort "Dampforgel"...
Hallo zusammen. Es gibt noch keine großen News, da mein Schweißgerät kaputt gegangen ist, das ich zum Schweißen des Rahmens für Motor und Kompressoreinheit benötige. Der Kompressor ist angekommen, 10 Pfeifen habe ich bisher gebaut. Alles weitere folgt! :)
Aaaah, da gibt es noch viele Inspirationsquellen: Monster Tubulum: Time to Start FINAL CUT http://www.youtube.com/watch?v=OZJNEF6iBNE My PVC Instrument, Senior Brunch http://www.youtube.com/watch?v=_DPWf-mAsXw Super instrument (Animusic - Pipe Dream 1080p ) This is taken from the Radeon 9700 Realtime Demo featuring Animusic's Pipe Dream animation. sehr schön gemacht, vor allem das Kugel-Recycling, einfach genial, ein synthetisches Video http://www.youtube.com/watch?v=IOmFgIxvVzc Intel macht's möglich: Fa. Sisu baut das in 90 Tagen in Echt: Computer Controlled Orchestra http://www.youtube.com/watch?v=xAQX8W3D6Mg Anonymous Incorporated PVC IV cover youtube.com/watch?v=nE0YOK2-GuE Animusic - Drum machine (2001) HD youtube.com/watch?v=F7tMuUekYQA Blue Man Group - Drumbone (Melodifestivalen 2010 Sweden) youtube.com/watch?v=dOLBn8GKBlA
Hallo Swagonis. Swagonis schrieb: > - Brauche ich ein Ausgleichsgefäß, welches den Luftdruck puffert, oder > würde ein Kompressor, der stetig Druckluft liefert ebenso funktionieren? > Wenn Du ein Gebläse hast, dass einen relativ gleichmäßigen Luftstrom liefert, könntest Du das Ausgleichsgefäß verkleinern oder weglassen. Mir fällt dazu ein "Blower" aka "Roots-Gebläse" ein. http://de.wikipedia.org/wiki/Roots-Gebl%C3%A4se Persönlich habe ich so ein Teil als Gebläse für ein Schmiedefeuer erlebt. Es stammte aus einer ehemaligen Bunkerbelüftung, war aber wohl ursprünglich für Bergbauzwecke entwickelt worden. Die Antribsdrehzahl war relativ niedrig, weil es eigentlich dafür vorgesehen war, im Falle eines Motorausfalles mit einer Handkurbel betrieben zu werden. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Swagonis schrieb: > - Welches Kompressoraggregat würde sich hierfür am besten eignen? > Es soll wie beschrieben ein Riemengetriebes Aggregat sein, da es > definitiv mit einem Dieselmotor betrieben werden soll (später dann das > "Metronom"). Geignet sind hierzu: Roots-Gebläse, Seitenkanalverdichter und Turboverdichter. Bei traditionellen Kirchenorgeln werden allerdings Blasebälge (und Muskel- statt Dieselkraft) genutzt. Ein Luftspeicher (traditionell: Gewichtsbelasteter Balgenspeicher) ist allgemein üblich und sehr sinnvoll. Zusätzlich sollte ein Ventil eingesetzt werden, das überschüssige Luft ablässt, sofern der Speicher voll ist. Alternativ kann man natürlich auch ein entsprechend regelbaren Verdichter einsetzen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.