Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Lohn und Motivation


von Christian B. (casandro)


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Ich möchte hier mal ein kontroverses Thema ansprechen, den meiner 
Meinung nach nicht existenten Zusammenhang zwischen Lohn und Motivation.

Eines vorweg, gratis arbeite ich auch nicht, und natürlich hätte ich 
auch gerne mehr Geld.

Ich sehe jedoch bei mir keinen kausalen Zusammenhang zwischen der 
Entlohnung und meinem Motivationszustand. Ein Bonus, welcher 
beispielsweise kürzlich ausbezahlt wurde, kam zu einer Zeit zu der ich 
sehr unmotiviert war und blieb. Andererseits habe ich auch Zeiten zu 
denen ich sehr motiviert bin.

Ich glaube, dass was motiviert ist die Arbeit. Aufgaben an denen man man 
wächst, die einem selbst neue Erkenntnis bringen. Und man möchte was 
richtig machen. Beispielsweise arbeitet ich am Rand eines missglückten 
Projektes. Es ist einfach frustrierend so etwas zu sehen.

Wie seht ihr das?

von D. I. (Gast)


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Ich bin zwar noch Student aber aufgrund meiner persönlichen Präferenzen 
fände ich folgendes motivierend:

Wenn das Geld für ein entspanntes Leben ohne ständigen finanziellen 
Druck reicht (= Frau, Haus, Kind(er)) bin ich zufrieden. Der nächste 
Punkt wäre die Arbeitsumgebung, also Kollegen, Arbeitsplatzausstattung, 
Kantine, usw.
Wenn all das nicht stimmt, dann müsste mir man schon einen hohen Lohn 
zahlen und wenn ich ein bisschen gescheffelt habe würde ich mich 
woanders umsehen ;)

von Big Game James (Gast)


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Bei mir ist das Gehalt auch nicht das Wichtigste. Das wichtigste ist 
doch, dass ich davon ohne Sorgen leben kann und ich vielleicht eine 
Familie gründen kann.

Ärgerlich ist nur, dass man immer Angst haben muss, dass man zu wenig 
verdient, dass man nach Strich und Faden belogen und ausgetrickst wird. 
Ich wünschte, es gäbe sowas wie eine transparente Gehaltsstruktur, 
sodass auch jeder begründen kann, warum dieser oder jene mehr Geld 
verdient.

von Falk B. (falk)


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@  Big Game James (Gast)

>Ärgerlich ist nur, dass man immer Angst haben muss, dass man zu wenig
>verdient, dass man nach Strich und Faden belogen und ausgetrickst wird.

Welcome to reality. Aber deswegen ANGST haben? Häää?
Dass gerade in Gehaltsfragen getrickst wird, sollte jedem nach einer 
Weile klar sein. That's Capitalism baby!

Aber sich deswegen nun dauernd einen Kopf machen, um Gottes Willen NEIN!
Take it easy.

>Ich wünschte, es gäbe sowas wie eine transparente Gehaltsstruktur,
>sodass auch jeder begründen kann, warum dieser oder jene mehr Geld
>verdient.

Das wäre ja Sozialismus und die Arbeitgeber hätten ein gutes Stück 
weniger Macht, die Leute billig einzukaufen und gegenseitig 
auszuspielen.
Aber das ist nicht überall so. In vielen Ländern ausserhalb Deutschlands 
geht man mit dem Thema Geld und Gehalt deutlich lockerer um. Dort 
erzählt man sich ohne Probleme und spiessiges Getuschel was man so 
verdient.

MFG
Falk

von sinep (Gast)


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Sobald die Grundbedürfnisse gedeckt sind, bringt mehr Geld eigentlich 
keinen weiteren Zuwachs an Zufriedenheit mehr. Die einen Merken es 
früher, die anderen später, viele nie. Daher wird mehr Lohn auch nicht 
für mehr Motivation sorgen.

von Peter (Gast)


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Der Lohn muss zufriedenstellend sein, klar das man gegen etwas mehr 
nichts hätte.
Ein katastrophale Arbeitsverhältnis lässt sich kaum durch einen höheren 
Lohn ausgleichen.

Man sollte regelmäßig zurückschauen (3,6 12 Monate), wie zufrieden man 
selbst war und wie die Perspektiven aussehen,
Daraus sollte man selbst ggf. entsprechende Konsequenzen ziehen.

Frust und missglückte Projekte gibt es in jedem Job mal.

von High Performer (Gast)


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>Ärgerlich ist nur, dass man immer Angst haben muss, dass man zu wenig
>verdient, dass man nach Strich und Faden belogen und ausgetrickst wird.

Sehe ich komplett anders: in der Hauptsache haben die Leute vermutlich 
davor Angst, in Kürze überhaupt kein Einkommen mehr zu haben.

von High Performer (Gast)


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Ach ja, und der emotionale Druck, der inzwischen in weiten Teilen der 
Arbeitswelt herrscht, ist in meinen Augen das größte Problem. Diese 
ständige Panik vor Arbeitslosigkeit, Hyperinflation, Altersarmut etc. 
Das macht die Menschen krank!

von p-man (Gast)


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naja, ich fand mein Leben in "Armut" während des Studiums auch 
ausgeglichener als nun in meinem 40+ Stunden Job. Immerhin habe ich die 
Möglichkeit, mit dem Fahrrad die 4km zum Arbeitsplatz zurückzulegen. Als 
Ausgleich reicht das natürlich nicht an Bewegung zu jeden Tag 8-9 
Stunden am Schreibtisch zu sitzen und jee Anwendungen zu hacken. Aber 
man kann ja nicht ewig Stundent bleiben. 15 Semester waren lang genug 
;-)

von Gästchen (Gast)


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Christian Berger schrieb:
> Ich möchte hier mal ein kontroverses Thema ansprechen, den meiner
> Meinung nach nicht existenten Zusammenhang zwischen Lohn und Motivation.

Das Problem wird sein dass du immer noch zu viel verdienst.
Würdest du in einer Zeitarbeitsfirma unter Druck und für weniger Gehalt 
arbeiten, würdest du es anders sehen.

PS: Bei dem Reallohn der seit 10 Jahren sinkt ist das falsches Thema: 
weder haben die Arbeitnehmer heute genug Lohn noch werden sie entlastet.

von Christian B. (casandro)


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High Performer schrieb:
>
> ständige Panik vor Arbeitslosigkeit, Hyperinflation, Altersarmut etc.
> Das macht die Menschen krank!

Damit habe ich weniger Probleme, denn ich glaube (=rede mir ein), dass 
man Ingenieure immer brauchen kann. Bricht die Zivilisation zusammen, so 
haben die Leute immer noch ein Bedürfnis nach Licht und Information. Mit 
ein paar Transistoren kann man schon ein Radio bauen.
Falls Deutschland verarmt, kann man immernoch Fernsehgeräte reparieren, 
etc.

von Frank (Gast)


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> Mit
> ein paar Transistoren kann man schon ein Radio bauen.
> Falls Deutschland verarmt, kann man immernoch Fernsehgeräte reparieren,
> etc.

Dazu braucht man aber keine Ingenieure, sondern nur technisch 
interessierte Leute. Es gibt genug Leute, die einen Radio bauen oder 
einen TV reparieren können, obwohl sie nie studiert haben. Der 
durchschnittliche Techniker hat in der Regel mehr Ahnung von Elektronik 
als viele Ingenieure. Es gibt sogar viele, die oben genannte Dinge 
können und beruflich noch nie in diesem Bereich tätig waren.
Wenn die Zivilisation zusammen bricht, haben wir ganz andere Probleme. 
Dann brauchen wir gute Praktiker und gute Handwerker, die improvisieren 
können. Ingenieure sind dazu fast immer ungeeignet.

von tja (Gast)


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Ich bräuchte auch nicht so viel zu verdienen, wie manche Schlips Elite. 
ABER: ich möchte ein bescheidenes und doch sorgenfreies Leben haben und 
mich einigermaßen darauf verlassen können, dieses mäßige Gehalt auch 
kalulierbar erzielen zu können. Und nicht in 4 Jahren eine zerissene 
Familie zu haben und 300 km weiter zu fahren für einen Ersatzjob (noch 
geringer bezahlt?) weil sich der Lohnverzicht eben doch nicht ausgezahlt 
hat.... Man versteht?

von Ing (Gast)


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Frank schrieb:
> Dann brauchen wir gute Praktiker und gute Handwerker, die improvisieren
> können. Ingenieure sind dazu fast immer ungeeignet.

So ein Schwachsinn Junge. Ingenieure sind die Praktiker der Technik. 
Facharbeiter und Techniker maximal die Zuarbeiter.
Was wir nicht bräuchten wären reine Theoretiker aber das sind die 
meisten Ings. ,die den Titel verdienen, nicht.

von gasat1 (Gast)


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> So ein Schwachsinn Junge. Ingenieure sind die Praktiker der Technik.
> Facharbeiter und Techniker maximal die Zuarbeiter.
> Was wir nicht bräuchten wären reine Theoretiker aber das sind die
> meisten Ings. ,die den Titel verdienen, nicht.

So ein Schwachsinn, mein Jung. War ja klar, dass jetzt eine solche dumme 
Bemerkung kommt. Ich bin ja selber Ingenieur aber ich bin nicht so 
überheblich um zu glauben, Ingenieure könnten in den meisten Fällen oben 
genannte handwerkliche Tätigkeiten die in Haus und Garten anfallen 
durchführen. Facharbeiter und Techniker als Zuarbeiter zu bezeichnen ist 
ja der größte Blödsinn, den ich seit langem gelesen habe. Junge, wenn du 
keine Ahnung hast,... Klar, es gibt auch viele Flaschen unter den 
Facharbeitern und Technikern, aber diese Flaschen gibt es überall

> Was wir nicht bräuchten wären reine Theoretiker aber das sind die
> meisten Ings. ,die den Titel verdienen, nicht.

Du drehst es dir ja gerade wie es passt. In einem anderen Thread 
behauptest du dann wieder was anderes.

Jedenfalls sind Theoretiker, wozu auch Ingenieure gehören, das letzte, 
was man nach einem Systemcrash brauchen kann. Klar gibt es auch 
praktisch und handwerklich fähige Ingenieure. Aber die Regel ist das 
ganz sicher nicht.

von Paul (Gast)


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>Sobald die Grundbedürfnisse gedeckt sind, bringt mehr Geld eigentlich
>keinen weiteren Zuwachs an Zufriedenheit mehr.

Was bei dieser Diskussion völlig außer Acht gelassen wurde, ist die 
Zukunftsperspektive. Man wäre mit einem Gehalt, mit dem man sorgenfrei 
im Jetzt leben kann voll zufrieden, wenn man wüßte, daß diese 
Einkommensquelle bis zur Rente aufrecht erhalten ist. So aber versucht 
jeder in der kurzen Lebensetappe, wo man Arbeit hat so viel wie möglich 
zu "bunkern", um auch in den kargen Zeiten davon Leben zu können. Ein 
Kreislauf, den viele Arbeitgeber mit ihrem Jugendwahn gar nicht sehen.

>Der durchschnittliche Techniker hat in der Regel mehr Ahnung von Elektronik
>als viele Ingenieure.

:-) Die Überfliegertheorie wieder.

von urmel (Gast)


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>Jedenfalls sind Theoretiker, wozu auch Ingenieure gehören, das letzte,
>was man nach einem Systemcrash brauchen kann. Klar gibt es auch
>praktisch und handwerklich fähige Ingenieure. Aber die Regel ist das
>ganz sicher nicht.

Das Wissen unserer Zivilisation ruht nur in sehr wenigen Köpfen. Der 
durchschnittsbürger ist technologisch vollkommen ungebildet, schon bei 
den einfachsten physikalischen Zusammenhängen angefangen. Nach einer 
großen Katastrophe sind die Leute gefragt, die das fehlende Wissen 
besitzen.

von Kroni (Gast)


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Wenn die hier vertretenen Köpfe (Handwerker, Ings., Techniker, 
Großmäuler, ...) sich berufen fühlen, im Fall des Falles ihr Wissen und 
Können zu vermitteln, sehe ich schwarz.
Ihr könnt ja nicht mal bei Thema bleiben.

von Peter (Gast)


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Zurück zum Thema:

10% mehr Lohn ist nicht gleich 10% mehr Motivation.

Aber, heutzutage muss man anders denken.
"Es geht nur um die Kohlen, Junge. Alles andere ist völlig unwichtig."
(aus dem Film Wall Street)

Viel Kohle scheffeln, beiseite legen und dabei sparsam leben, damit man 
mit spätestens 40 kleiner treten kann, falls man dann eh noch nicht 
gekündigt worden ist und kaum noch eine Chance hat einen neuen Job zu 
finden.

Dann kann man als Single sparsam als Privatier leben und seinen Hobbies 
nachgehen, hier dumme Kommentare schreiben, Enten füttern, im Park die 
Sonne geniessen, ... .

Ist das nicht genug Motivation ?

von Klaus (Gast)


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0% mehr Gehalt hebt meine Motivation nur minimal. Mit 10% weniger fährt 
sie allerdings komplett gegen Null.

Geld das ich jetzt mitnehmen kann, nehme ich auch jetzt mit. Wer weiß 
was in 5 oder 10 Jahren ist.

von Gästchen (Gast)


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Hier werden manchmal aber krude bis perverse Sachen gepostet....
Es liest sich wie die Fantasien eines BWL-lers der 80K-Grenze 
überschritten hat. Statt sich ein angemessenes Gehalt zu fordern (was 
auch zeitgemäß wäre) könnten viele hier sogar weniger Gehalt bekommen. 
Ich verstehe diesen Masochismus nicht. Irgendwann mal will ja etwas 
Eigenes haben und nicht ewig zur Miete wohnen und UBahn fahren. Es muss 
irgendwo so eine Art Sklavenmentalität sein die diesen inneren Verzicht 
ausübt.
Natürlich hat die Gehaltshöhe direkt was mit der Motivation zu tun.
Wenn ich durchnittlich bezahlt werde, warum soll ich dann motiviert sein 
wenn der Wert meiner Arbeit erst nicht anerkannt wird? Wer für weniger 
Geld mehr arbeitet ist dumm denn er hat die Marktwirtschaft und 
Leistungsgesellschaft nicht verstanden und träumt von Kommunismus.

Mal as anderes: wie wäre es damit den eigentlichen Wert der Arbeit die 
man verrichtet anzuerkennen sich um mehr Gehalt zu bemühen?

von schlapper (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Mal as anderes: wie wäre es damit den eigentlichen Wert der Arbeit die
> man verrichtet anzuerkennen sich um mehr Gehalt zu bemühen?

Ich kaufe einen Sack Kommas und schmeisse sie hier hinein...
Was uns der Satz wohl sagen soll?

von M. S. (bugles)


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Wir haben im Studium auch gelernt das Geld nur extrinsich motiviert 
motiviert. Frage mich noch heute warum soviele Manager millionen 
Gehälter bekommen. Kohle füllt halt nicht aus <g>

von Ich (Gast)


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Ich sag nur Plan B:

1 Million verdienen in den nächsten 5 Jahren

Das ist meine Motivation.

Bin ich Teamfähig ..... Na klar jedes Team braucht nen anständigen 
Führer.

von Ing (Gast)


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Ich schrieb:
> Bin ich Teamfähig ..... Na klar jedes Team braucht nen anständigen
> Führer.

Mit oder ohne Oberlippenbart?
Haha, hehe, den Spruch müsste man mal ner Personaltante eiskalt 
servieren. Auf das Gesicht wäre ich gespannt.

von realist (Gast)


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> schon bei
> den einfachsten physikalischen Zusammenhängen angefangen. Nach einer
> großen Katastrophe sind die Leute gefragt, die das fehlende Wissen
> besitzen.

Na dann erkläre mal, welche hochkomplizierten und hochtechnisierten 
Gerätschaften nach einem Systemcrash entwickelt werden müssen, wofür man 
Ingenieure braucht. Ich bin ganz Ohr.
In einem solchen Fall braucht es eher Praktiker, die auch ohne passendes 
Werkzeug und ohne passende Ersatzteile ein Fahrrad, ein Mofa, ein Auto, 
ein Notstromgenerator, ein Radio, ein Fenster/Tür, ein Dach, die 
Zentralheizung im Haus usw reparieren können oder diese für Brennholz 
umbauen können. Da braucht es Leute, die schweißen und tischlern können, 
Leute die aus Schrott Alltagsgegenstände herstellen können. Da braucht 
es Leute, die aus Schrott einen wartungsfreundlichen und billigen 
Windgenerator oder ein Wasserrad für den Fluss/Bach herstellen können. 
Komplizierte Industriegeräte will dann niemand mehr. Da braucht es 
Leute, die Ahnung von Gartenbau/Ackerbau und Viehhaltung zur 
Selbstversorgung haben. Kein Mensch kann das alles, aber die Theoretiker 
können das am allerwenigsten. Die eingebildeten Theoretiker werden dann 
bei den Bauern und Handwerkern nur noch um Lebensmittel und kleinere 
Reparaturen betteln.
Die "dummen" Bauern waren in einer Krise schon immer die Gewinner, weil 
sie die Lebensmittel haben und handwerkliche Universalisten sind. Sie 
haben als Gegenleistung für ihr Knowhow Gold, Silber, teure Möbel oder 
ein Klavier von der eingebildeten Oberschicht genommen.
Leute kommt mal von eurem hohen Ross herunter!

von Paul (Gast)


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>Die "dummen" Bauern waren in einer Krise schon immer die Gewinner, weil
>sie die Lebensmittel haben und handwerkliche Universalisten sind.

Ändere den Satz bitte ab, dann stimmts: "Die "dummen" Bauern waren in 
einer Krise schon immer die Gewinner, weil sie die Lebensmittel haben."

Die nach dem Krieg gegen ein paar Kartoffeln eingetauschten 
Kunstgegenstände kann man übrigens jedes Wocehende im Bayerischen 
Rundfunk in der Sendung Kunst und Krempel bewundern. Wenn dann so vage 
Aussagen kommen, wo die her sind, schrillt bei mir die Alarmglocke.

von tim (Gast)


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> Ändere den Satz bitte ab, dann stimmts: "Die "dummen" Bauern waren in
> einer Krise schon immer die Gewinner, weil sie die Lebensmittel haben."

Warum? Ein Bauer ist Gärtner, Züchter, Schlosser, Mechaniker, Tischler, 
Maurer in einer Person. Oder glaubst du, der lässt alles von 
entsprechenden Facharbeitern machen? Dann wäre er ganz schnell pleite. 
Nur die wirklich komplizierten Sachen werden an Facharbeitern vergeben. 
Die meisten Reparaturen der Maschinen wird natürlich selber erledigt. So 
doof sind die doofen Bauern auch wieder nicht.

von High Performer (Gast)


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>Na dann erkläre mal, welche hochkomplizierten und hochtechnisierten
>Gerätschaften nach einem Systemcrash entwickelt werden müssen, wofür man
>Ingenieure braucht. Ich bin ganz Ohr.

Durch seine intellektuell anspruchsvolle Ausbildung und seinem von 
rationalem, logischen Denken geprägten Arbeiten und zielstrebigem 
Handeln hat der Ingenieur, vielleicht sogar jeder Akademiker, einen 
großen Vorteil: Er kann (auch für ihn neue) Zusammenhänge schnell 
erkennen und verstehen, sich schnell in neue Gebiete einarbeiten und 
durch logische Schlüsse sehr schnell neue Zusammenhänge entdecken. OK, 
das ist jedem Menschen gegeben, aber die Ingenieure sind in diesem Fall 
durch ihre "Vorbelastung" einfach im Vorteil. Das mag jetzt vielleicht 
ein wenig überzogen klingen, aber das ist meine ehrliche Meinung und 
meine tägliche Beobachtung.

von Purzel H. (hacky)


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Zur urspruenglichen Frage. Fuer eine Million Bonus im Jahr wuerd ich 
mich schon noch zusaetzlich bewegen.

von Paul (Gast)


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>Nur die wirklich komplizierten Sachen werden an Facharbeitern vergeben.
>Die meisten Reparaturen der Maschinen wird natürlich selber erledigt. So
>doof sind die doofen Bauern auch wieder nicht.

Ach weißt Du, ich habe 3,5 Jahre bei Amazone/BBG gearbeitet, da weiß ich 
schon wie das läuft. Der normale Bauer fährt entweder uralte Kisten, die 
er dann selber flicken kann oder den hochmodernen Traktor, Geräteträger 
usw., wo er bei jeder Panne beim mobilen Reparaturdienst des Herstellers 
anruft und der mit dem Werkstattwagen auf's Feld oder den Hof kommt. Das 
Mythos vom alles machenden Bauern stimmt schon lange nicht mehr, da ist 
die moderne Technik viel zu komplex. Schon der Hof-PC überforderte 
manchen. Außerdem hat der Bauer den ganzen Tag mit seinen Hauptaufgaben 
gut zu tun.

von Gästchen (Gast)


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High Performer schrieb:
> vielleicht sogar jeder Akademiker, einen
> großen Vorteil: Er kann (auch für ihn neue) Zusammenhänge schnell
> erkennen und verstehen, sich schnell in neue Gebiete einarbeiten und
> durch logische Schlüsse sehr schnell neue Zusammenhänge entdecken.

Aber nicht immer, gerade bei einfachen Alltagsfragen sieht es anders 
aus. Oft mutiert das Ganze zum Gegenteil weil Ingenieure sich von ihrer 
Denkweise nicht lösen können und in Mustern denken die ihnen beigebracht 
wurden. Sie sind in der Tat "vorbelastet" wie Sie schreiben. Für viele 
ist es schon fast eine Religion so zu denken wie es in Uni beigebracht 
wurde. So reiben sich viele den Stirn schon bei einfachen Fragen und 
denken viel zu komplex.

von Paul (Gast)


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>Aber nicht immer, gerade bei einfachen Alltagsfragen sieht es anders
>aus. Oft mutiert das Ganze zum Gegenteil weil Ingenieure sich von ihrer
>Denkweise nicht lösen können und in Mustern denken die ihnen beigebracht
>wurden. Sie sind in der Tat "vorbelastet" wie Sie schreiben. Für viele
>ist es schon fast eine Religion so zu denken wie es in Uni beigebracht
>wurde. So reiben sich viele den Stirn schon bei einfachen Fragen und
>denken viel zu komplex.

Man hast Du schon mal eine Hochschule von innen gesehen? Die Aufgabe 
eines Hochschulstudiums ist es eben nicht!, daß bestimmte Muster platt 
angewendet werden, sondern daß für ein gestelltes Problem ein Muster 
selbst entwickelt wird.

von Ex Ferchau Ing (Gast)


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Als ich bei Ferchau nach dem FH Diplom meine 30 Tausend verdient habe, 
war ich unzufrieden. Nach 8 Monaten gewechselt und schon 40 bekommen. 
Nach 2 Jahren in der gleichen Firma bin ich jtzt bei 42 Tausend 
angekommen. Die 2 Tausend Erhöhung haben mich schon Motiviert, für das 
Geld kann man eine Reise mehr machen.

von NT-Ing (Gast)


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Ex Ferchau Ing schrieb:
> Als ich bei Ferchau nach dem FH Diplom meine 30 Tausend verdient habe,
> war ich unzufrieden. Nach 8 Monaten gewechselt und schon 40 bekommen.
> Nach 2 Jahren in der gleichen Firma bin ich jtzt bei 42 Tausend
> angekommen.

Mein Beileid. Soviel verdient manche Sekretärin..

von hach (Gast)


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> Durch seine intellektuell anspruchsvolle Ausbildung und seinem von
> rationalem, logischen Denken geprägten Arbeiten und zielstrebigem
> Handeln hat der Ingenieur, vielleicht sogar jeder Akademiker, einen
> großen Vorteil: Er kann (auch für ihn neue) Zusammenhänge schnell
> erkennen und verstehen, sich schnell in neue Gebiete einarbeiten und
> durch logische Schlüsse sehr schnell neue Zusammenhänge entdecken. OK,
> das ist jedem Menschen gegeben, aber die Ingenieure sind in diesem Fall
> durch ihre "Vorbelastung" einfach im Vorteil. Das mag jetzt vielleicht
> ein wenig überzogen klingen, aber das ist meine ehrliche Meinung und
> meine tägliche Beobachtung.

Du Träumer!
Sich in komplexe Theorien einzurabeiten oder diese auszuarbeiten ist was 
ganz anders als vergleichsweise einfache praktische Tätigkeiten 
auszuführen. Die meisten Ingenieure sind schon zu blöde um ein Parkett 
zu legen, das Bad zu fliesen oder ein Fenster einzubauen. Denen muss man 
auch sagen, dass man ein dünnes Brett besser hochkannt trägt weil es 
sonst bricht. Da hilft ihnen ihre universitäre Ausbildung gar nichts. 
Die praktische Alltagserfahrung fehlt eben und das universitäre Denken 
führt zu zu komplizierten Lösungen, die eben nicht praxistauglich sind.

> Man hast Du schon mal eine Hochschule von innen gesehen? Die Aufgabe
> eines Hochschulstudiums ist es eben nicht!, daß bestimmte Muster platt
> angewendet werden, sondern daß für ein gestelltes Problem ein Muster
> selbst entwickelt wird.

Für ein neues Muster braucht man Vergleichsmuster, auch Erfahrung 
genannt. Man kann sich nicht alles neu ausdenken. Und wenn keine 
handwerklichen Erfahrungen vorliegen, geht es eben nicht.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Haltet euren Nebenkriegsschauplatz bitte woanders ab und bleibt beim 
Thema.

von _Patrick_ (Gast)


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Wen der selbstverliebte Stil von Reinhard Sprenger nicht stört, findet 
in "Mythos Motivation" ein interessantes Buch zu dem Thema

von Thomas (Gast)


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Ich finde schon, dass ein gutes Gehalt motivierend ist, auch wenn es 
niemand zugeben will.
Man arbeitet ja vor allem um zu leben und wenn man gut verdient, kann 
man sich materielle Wünsche, z.B. ein schönes Auto oder eine schöne 
Reise erfüllen.

Wenn man feststellt, dass man schlecht verhandelt hat und deutlich 
weniger Geld als seine Kollegen bekommt, ist das für mich ein K.o. 
Kriterium.

Ich selbst bin derzeit mit meinem Gehalt nicht mehr zufrieden. Obwohl 
ich schon fast 4 Jahre BE habe, Dipl. Inf. bin, erhalte ich in Bayern 
ein Gehalt von 49000€. Deshalb werde ich mich im Laufe des nächsten 
Jahres nach einem neuen Arbeitgeber umsehen. Ich lasse mich nur ungern 
ausnützen! Vor allem stinkt mir, dass ich in diesem Jahr wegen der 
großen Krise keine Gehaltserhöhung bekommen habe, obwohl ich im 
Krisenjahr 2009 gutes Geld für die Firma gebracht habe.

von Franz (Gast)


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Thomas , das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder hast du nur nicht bis 
zu Ende nachgedacht, und dann erst geschrieben.
So wie dir geht es mehr oder weniger sehr vielen, und ist nur eine 
fiktive Meinung aus der eigenen Sichtweise.
Wenn du schon weißt, daß du so viel deinem jetzigen AG gebracht hast, 
was meinst du warum der dich eingestellt hat? Oder warum du überhaupt 
irgendwo eingestellt wirst? Damit der Chef dich durchfüttert, oder sich 
andere für dich krum machen. Also mit deiner Sicht- und damit 
Argumentationsweise wirst du es wohl sehr schwer haben überhaupt ein 
besseres Stellenangebot zu bekommen.
Zu dem Fakt mit dem Gehalt deiner Kollegen, glaub nicht immer alles was 
man dir aufbindet, das kann ins Auge gehen.
Schönfärberei gibt es unter vielen Leuten. Nur dummerweise sprechen die 
schlecht bezahltesten, weil dann wohl doch später der Groschen fiel, nur 
über ihr angeblich hohes Gehalt.
Die Leute mit Verstand und Können behalten solche Fakten dann doch 
besser für sich, oder jammern allgemein, wie fast alle üblich, besser 
herum.
Es gibt auch eine Regel im Arbeitsvertrag, es ist Stillschweigen über 
seine ausgehandelte Vergütung, zu wahren. Dies dient in erster Linie der 
Wahrung des Betriebsfriedens, mal so ganz nebenbei.
Und eigentlich interessiert es nur sehr wenige oder Frischlinge, was der 
Kollege verdient, oder besser bekommt.
Seinen Lebensstiel nach dem Gehalt aufzubauen hat noch nie von viel 
Verstand gezeugt.
Das kann sich nämlich ganz schnell ändern, und dann möchte ich den 
"Angeber" mal sehen, wie er sich dann ganz fix einzuschränken gedenkt.
Teures = schönes Auto und kostspielige = schöne Reisen, so was kann man 
sich im letzten Abschnitt seines Lebens mal versuchen zu gönnen, wenn es 
der Lebensplan bis dahin zugelassen hat.
Weiter vertiefen möchte ich hier meine Ansichten zu deinen Aussagen 
nicht, nur noch eines, es soll auch in Bayern sehr viele arbeitlose 
Dipl. Inf. geben. Nicht daß du ganz schnell auch zu denen gehörst.

von Gästchen (Gast)


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Thomas schrieb:
> Ich finde schon, dass ein gutes Gehalt motivierend ist, auch wenn es
> niemand zugeben will.
Das sehe ich genau so. Wenn das Geld gerade ausreicht um Miete und ein 
altes Auto zu finanzieren, was soll das Bitte für eine Motivation sein?
Wenn dein Gehalt es erlaubt sich ein andständiges Auto zu leisten, 
finanzielle Ziele wie Wohneigentum anzupacken und du kannst was noch bei 
Seite legen, das ist eine Motivation.
Man arbeite, man leistet gute Arbeit, Firma fährt mehr Gewinne rein und 
bekommt man mehr Geld? Wohl kaum.
> Vor allem stinkt mir, dass ich in diesem Jahr wegen der
> großen Krise keine Gehaltserhöhung bekommen habe, obwohl ich im
> Krisenjahr 2009 gutes Geld für die Firma gebracht habe.
Tja, so ist leider die Geldverteilung in Deutschland: ungerecht.  Blöd 
ist wenn man CDU/FDP/SPD wählt, dann wählt man sich selbst in die 
Scheisse.

von MaWin (Gast)


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> Es gibt auch eine Regel im Arbeitsvertrag, es ist Stillschweigen über
> seine ausgehandelte Vergütung, zu wahren. Dies dient in erster Linie der
> Wahrung des Betriebsfriedens, mal so ganz nebenbei.

Vor allem dient sie dazu, damit die Arbeitgeber weniger zahlen müssen. 
Die urdeutsche Praxis, sein Gehalt geheim zu halten, dient nur der 
Lohndrückerei. Die Klausel im Arbeitsvertrag ist übrigens nur eine der 
vielen rechtswidrigen Zumutungen selbstüberheblicher Arbeitgeber 
gegenüber ihren Sklaven, die sich natürlich in unserer 
Unterwürfigkeitswelt der knappen Arbeitsgelegenheiten nicht trauen sie 
einfach rauszustreichen:

http://blog.juracity.de/2008-06-15/verschwiegenheitspflicht-muss-ein-arbeitnehmer-ueber-sein-gehalt-schweigen.html

> Seinen Lebensstiel nach dem Gehalt aufzubauen hat noch nie von viel
> Verstand gezeugt.

Leider bauen viele ihren Lebensstil auf, BEVOR das Gehalt dafür kommt. 
Keeping up with the Jones, der BMW auf Pump.

von Patte (Gast)


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Ich habe im Spiegel Forum einen Beitrag gelesen, der das Verlangen nach 
höheren Gehältern bei einem Ingenieur beschreibt bzw. begründet. Dieser 
Beitrag spricht mir aus der Seele und verdeutlicht wo u.a. das Problem 
der Motivation vs. Lohn liegt.


Zitat

Das Problem bei den Ingenieursgehältern ist nicht, daß sie zu gering 
sind, oder daß man davon nicht akzeptabel leben könnte. Das Problem ist, 
daß sie gemessen an Aufwand und Leistung und verglichen mit Gehältern 
für prestigeträchigere Berufe (um die von uns Ingenieuren so geschätzten 
BWLer heranzuziehen) einfach lachhaft sind. Leider messen wir 
Wertschätzung an unserem Gehalt. Wir sind als Mensch wert, was andere 
bereit sind, für uns zu zahlen. Ich brauche nicht viel Geld für meinen 
Lebensstil, aber ich hab eine Abneigung dagegen, mich unter Wert zu 
verkaufen. Und mein Umfeld legt dafür den Maßstab. Geb ich mich mit 
weniger als der BWLer (dessen Studium ich zum Frühstück verspeise) 
zufrieden, bin ich wohl auch weniger wert. Und das mag ich nicht sein. 
Dabei geht es leider nicht nur ums Selbstwertgefühl, sondern auch um die 
Wertschätzung von anderen. Architektur ist sexy, Ingenieurwesen ist 
unattraktiv. Solange alles funktioniert, wen interessiert es da, wer das 
ganze aufgebaut hat, bzw. es am Laufen hält? Nicht umsonst hat der 
Ingenieur in Ländern wo noch nicht alles funktioniert ein viel höheres 
gesellschaftliches Ansehen als in Europa.

Da ist es ein schwacher Trost, wenn technische Firmen, die Ingenieure 
für unwichtiger als ihre Verkäufer halten, über kurz oder lang am 
absteigenden Ast landen.


Lg Kurt

Zitatende

von Ingenieur (Gast)


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Der neue Chef von E.ON ist ein Jurist. Schade, dass es kein 
Naturwissenschafter oder Ingenieur geworden ist.

von Falk B. (falk)


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@Ingenieur (Gast)

>Der neue Chef von E.ON ist ein Jurist. Schade, dass es kein
>Naturwissenschafter oder Ingenieur geworden ist.

Was nur logisch ist. Mit technischer Perfektion wird heute keine Kohle 
mehr gemacht, aber mit Knebelverträgen, Kartellen etc. umso mehr.

MFg
Falk

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:
> Wir haben im Studium auch gelernt das Geld nur extrinsich motiviert
> motiviert. Frage mich noch heute warum soviele Manager millionen
> Gehälter bekommen. Kohle füllt halt nicht aus <g>

Weil diese Leute mit relativ viel mehr Kohle (bezogen auf 
Normalsterbliche) eben mitnichten dann auch viel mehr glücklich sind! 
Sie brauchen viel mehr für das bißchen mehr Glück! Ja, sie sind 
abhängig, genauso wie einer der Drogen nimmt. Sie nehmen immermehr, 
bekommen aber nicht mehr den ersten Kick, den sie mal erlebten als die 
erste 'große Kohle' auf dem Konto ankam.
Manche schaffen den Ausstieg oder können es kontrollieren. Die meisten 
vermutlich nicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
>> Es gibt auch eine Regel im Arbeitsvertrag, es ist Stillschweigen über
>> seine ausgehandelte Vergütung, zu wahren. Dies dient in erster Linie der
>> Wahrung des Betriebsfriedens, mal so ganz nebenbei.
>
> Vor allem dient sie dazu, damit die Arbeitgeber weniger zahlen müssen.
> Die urdeutsche Praxis, sein Gehalt geheim zu halten, dient nur der
> Lohndrückerei. Die Klausel im Arbeitsvertrag ist übrigens nur eine der
> vielen rechtswidrigen Zumutungen selbstüberheblicher Arbeitgeber
> gegenüber ihren Sklaven, die sich natürlich in unserer
> Unterwürfigkeitswelt der knappen Arbeitsgelegenheiten nicht trauen sie
> einfach rauszustreichen:
>
> 
http://blog.juracity.de/2008-06-15/verschwiegenheitspflicht-muss-ein-arbeitnehmer-ueber-sein-gehalt-schweigen.html
>

Stellt euch vor, die Firma müßte für euch einen Lebenslauf mit allen 
Details abgeben und auch sonst die Hose runterlassen...


Es dreht sich alles um Motivation! Manche Unternehmen haben dies bereits 
als internes Marketingmittel erkannt. Es dreht sich hier vor allem um 
Großfirmen. Für die läuft es einfach darauf hinaus, das man die Kosten 
der Motivationskampagne an den Gehältern einsparen kann und dann 
eventuell dabei noch verdient. Also der Frisöse wird weißgemacht, wie 
wichtig ihr persönlicher Einsatz für die Firma ist. lol

von Thomas (Gast)


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Franz schrieb:
> Thomas , das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder hast du nur nicht bis
> zu Ende nachgedacht, und dann erst geschrieben.
> So wie dir geht es mehr oder weniger sehr vielen, und ist nur eine
> fiktive Meinung aus der eigenen Sichtweise.
> Wenn du schon weißt, daß du so viel deinem jetzigen AG gebracht hast,
> was meinst du warum der dich eingestellt hat? Oder warum du überhaupt
> irgendwo eingestellt wirst? Damit der Chef dich durchfüttert, oder sich
> andere für dich krum machen. Also mit deiner Sicht- und damit
> Argumentationsweise wirst du es wohl sehr schwer haben überhaupt ein
> besseres Stellenangebot zu bekommen.

Mit deiner Denkweise bist du aus Sicht der Arbeitgeber der ideale 
Arbeitnehmer, einer der alles mit sich machen läßt, einer der nie 
Gehaltsforderungen stellt, usw.
Ich werde eingestellt, weil ich mit meiner Leistung, Kompetenz, Wissen 
überzeugen kann. Wenn ich mehr als andere leiste, mehr (produktive) 
Überstunden mache, mehr Umsatz als andere generiere, usw. dann finde ich 
es nur fair, dass ich ein anständiges und besseres Gehalt bekomme. Es 
heißt ja immer, dass in der freien Wirtschaft im Gegensatz zu einem 
Staatsbediensteten der Grundsatz gilt: Leistung muss sich lohnen! Dem 
ist aber leider nicht so.

Bin ich mit meinem Gehalt nicht zufrieden, dann kann ich durch einen 
Wechsel immer 10 bis 20% mehr Gehalt rausholen. So einfach ist das. Wir 
leben doch in einer freien Marktwirtschaft, oder?

von Christian B. (casandro)


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Thomas schrieb:

> Bin ich mit meinem Gehalt nicht zufrieden, dann kann ich durch einen
> Wechsel immer 10 bis 20% mehr Gehalt rausholen. So einfach ist das. Wir
> leben doch in einer freien Marktwirtschaft, oder?

Ich glaube wir reden hier am Thema vorbei. Dass man natürlich immer mehr 
herausholen will ist klar. Meine These ist jedoch, dass ich auch mit 10 
bis 20% höheren interessanten Arbeitsanteil auskommen würde. Denn was 
nutzen mir 100k Euro im Jahr wenn ich kurz vor dem Selbstmord stehe? 
Lieber dann nur 40k Euro und dafür eine Arbeit in die man gerne geht.

Aber ich würde auch für 100% interessante Arbeit nicht gratis arbeiten.

von Franz (Gast)


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@ Thomas, das sollte nicht persönlich gelten. Denn deine prinzipielle 
Einstellung hat, denke ich, wirklich jeder so, am Anfang seines 
Berufslebens.
Daß es aber in der wirklichen Realität schon lange Zeit so läuft, daß 
nur der erfolgreich und "zufrieden" "arbeitet", welcher sich bei der 
Einstellung super verkauft, und im Arbeitsprozess es immer schafft, sich 
den Anforderungen seiner Chefs gerecht zu werden.
Da spielt Leistung eine eher untergeordnete Rolle, denn Leistung ist 
meßbar, nur würden dann so viele Schaumschläger und Schauspieler 
überhaupt kein Land mehr sehen, und mal als Beispiel: die Politik oder 
diverse Führungsebenen in größeren Konzernen, da müßte dann dort 
eigentlich ganz schnell mal ausgemistet werden.
Nur hält sich dieses Übel der ungerechten Werteverteilung ganz 
hartnäckig an andere Fakten, die eigentl. so gar nichts bedingt mit 
Leistung zu tun haben.
Auch sollte dir bewußt sein, daß man nicht mit dem Kopf durch die Wand 
kommt, auch wenn man diesen noch so anstrengt, es geht mit andere Taktik 
viel einfacher.
Nur ist es für Leute, welche sich wirklich in die Arbeit hineinknien, 
und was leistungsmäßig erreichen oder wollen, meist nicht der Weg zu der 
nötigen Anerkennung durch ein entsprechendes Gehalt / Lohn.
Der Weg dorthin sieht meist ganz anders aus, aber weitere Details 
sollten dann doch nicht so offensichtlich nötig sein.
Auf die Anspielung mit schönen Prestigeobjekten (Auto/Reisen), damit 
zeigt man eigentlich, daß man sich keinerlei große Gedanken für seine 
Zukunft macht, und eigentl. nur im Jetzt und Heute schwadroniert.
Ist wohl aber eine Abhängigkeit vom derzeitigen Alter und den 
Erfahrungen und Ansichten zu sich und seinen Mitmenschen.
Man könnte es auch als Angeberei betiteln.
Liegt aber wie Alles nur im Auge des Betrachters.

Und noch etwas
> Mit deiner Denkweise bist du aus Sicht der Arbeitgeber der ideale
> Arbeitnehmer, einer der alles mit sich machen läßt, einer der nie
> Gehaltsforderungen stellt, usw.
> Ich werde eingestellt, weil ich mit meiner Leistung, Kompetenz, Wissen
> überzeugen kann. Wenn ich mehr als andere leiste, mehr (produktive)
> Überstunden mache, mehr Umsatz als andere generiere, usw. dann finde ich
> es nur fair, dass ich ein anständiges und besseres Gehalt bekomme. Es
> heißt ja immer, dass in der freien Wirtschaft im Gegensatz zu einem
> Staatsbediensteten der Grundsatz gilt: Leistung muss sich lohnen! Dem
> ist aber leider nicht so.

Du hast den tieferen Sinn der heutigen Produktionsgesellschaft, oder von 
dem was daraus geworden oder noch übrig noch nicht so ganz verstanden.
Leistung ist es, wenn du etwas schaffst, was nur sehr wenige Leute , mit 
egal was für einer Ausbildung und Fähigkeit, fertig bringen.
Das nennt sich entweder Marketing oder Verkauf, denn Herstellen / 
Produzieren ist heute nicht mehr das große Ding, wenn das auch so tolle 
Produkt entweder zu teuer oder ein Ladenhüter ist.
Und "meine Denkweise" mußte ich ausgehend von deiner auch über die Jahre 
an die Realität anpassen und in der Öffentlichkeit korrigieren.
Denn nicht was einer sagt ist das was er denkt, sondern aus welchen 
Erfahrungen und Zusammenhängen er wie und wo reagiert und handelt, 
bestimmt den Erfolg seines Tuns.
Und versuche du auch mal dich in die Chefs hineinzuversetzen, die haben 
es auch nicht leicht.
Denn wenn du das eigentliche Wesen derer Sorte Mensch erst einmal 
erkannt hast, wirst du verstehen, warum die nicht unbedingt logisch 
entscheiden oder handeln.
Verabschiede dich mal ganz schnell von der Vorstellung, daß du nur nach 
belegbaren Zahlen (Std./erbrachte Leistung) vergütet wirst. Das klappt 
nicht mal mehr in der Automobilindustrie.
Und diese Fairnes gibt es nicht im Arbeitsleben, mit deiner Einstellung. 
Da wirst du noch Einiges lernen müssen.
Erfolge oder seinen höheren Lohn/Gehalt muß man sich dauernd neu 
"erkämpfen" oder sich seine Optionen, zur Durchsetzung dessen, laufend 
offen halten.
Es wäre einfach zu schön oder gesagt zu einfach, wenn das so, wie du es 
beschrieben hast funktionieren würde. Es ist ebend zu 95% ganz anders, 
erfolgreich durch das Arbeits-/Berufsleben zu kommen.

von Franz (Gast)


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Abdul K. - deinen Aussagen von heute 15:35 Uhr würde ich noch 
hinzufügen, daß die "großen Tiere" noch ein paar ganz andere Problemchen 
habe. Denen fehlt ab einer gewissen Stellung ("Verdienst") der Bezug zur 
Realität.
Die kommen auch nicht mehr mit dem nötigen Kleingeld zu Recht.
Man könnte auch behaupten, die müssen sich Ihre guten Positionen 
regelrecht zurechtschmieren, und mit sehr vielen kostspieligen Tricks 
aufrechterhalten.
Und ohne die zahllosen Statussymbole würden die ganz schön blaß 
aussehen, wenn man die als pure Menschen betrachten mütßte.
Und eigentlich verlangt ja keiner von uns primtiven AN / Angestellten 
irgendeine Motivation. Wir sollen doch einfach bloß unsere Arbeit 
machen, und die so schnell und gut wie es nur geht. Aber bitte schön nur 
zum Mindestlohn, denn alles andere wäre ja Verschwendung, und kostet den 
gloreichen Unternehmer ja nur sein sauer verdientes Bestes = Geld. 
Motivation wird nirgednwo direkt oder anders verlangt, als was soll man 
dann dafür extra hinlegen, neben den Tariflohn (Hohn)?
Und wie soll denn der Chef die Motivation eines seiner Leute auch messen 
können, wenn nicht an der absoluten Unterwürfigkeit und Ars..kriecherei!
Da gibt es ganz andere Methoden, um seinen Wert in einer produktiven 
o.ä. Umgebung nachhaltig durchzusetzen. Und wer nicht hören will, muß 
dann ebend hinterher fühlen.
Nur ist es dann meist zu spät und das Kind in den Brunnen gefallen.
Aber so richtig angekommen sind diese Fakten bei den meisten Leuten erst 
mit dem Berufsleben, welches sich jenseits der 35 - 40 abspielt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Jo Franz. Das braucht ein gewisses Alter die schnöde Wahrheit zu 
erkennen. Sicherlich ein wichtiger Grund, warum jüngere 'unverdorbene' 
Billigerkräfte gesucht werden (Es gibt noch andere Gründe).

Was ich mich immer frage ist, was so ein 'Ackermann' mit seiner ganzen 
Kohle macht. Diese meine Frage ist wirklich ehrlich und rein 
interessenhalber. Nach dem dritten Haus, dem fünften Auto, zweier 
Geliebten, jeden Tag zweimal Essen gehen, Anzüge vom Schneider, der 
Zweitjacht, wo kann man dann noch Geld ausgeben?

von bernd (Gast)


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>Aber das ist nicht überall so. In vielen Ländern ausserhalb Deutschlands
>geht man mit dem Thema Geld und Gehalt deutlich lockerer um. Dort
>erzählt man sich ohne Probleme und spiessiges Getuschel was man so
>verdient.

Teilweise ist es von Arbeitgeberseite aus verboten, sich mit den 
Kollegen über das Gehalt auszutauschen ( Ich hatte das mal in einem 
Vertrag schriftlich drinnen ). Allerdings habe ich meinen Kollegen immer 
erzählt, was ich verdiene.
Interessant dabei: Um so offener man selbst ist, umso offener sind die 
anderen. Die Gehaltsstruktur wird damit transparenter und jeder weiß 
dann, ob er zu niedrig liegt.
Wir habe damit zwar die Arbeitgebervorschrift unterlaufen, das war uns 
aber egal und es war auch gut so.

von p-man (Gast)


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bernd schrieb:
> Teilweise ist es von Arbeitgeberseite aus verboten, sich mit den
> Kollegen über das Gehalt auszutauschen ( Ich hatte das mal in einem
> Vertrag schriftlich drinnen ). Allerdings habe ich meinen Kollegen immer
> erzählt, was ich verdiene.

Das steht auch in meinem Vertrag - natürlich wäre das Preisgeben des 
Gehaltes dann automatisch ein Vertragsbruch und kann meiner Meinung nach 
eine Kündigung nach sich ziehen!

Deshalb, kein Wort zum Gehalt, solange man einen Bezug zu der Person 
herstellen kann und sich nicht in einer mehr oder weniger anonymen Masse 
/ Gruppe bewegt.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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p-man schrieb:
> Das steht auch in meinem Vertrag - natürlich wäre das Preisgeben des
> Gehaltes dann automatisch ein Vertragsbruch und kann meiner Meinung nach
> eine Kündigung nach sich ziehen!

Dann lies dir mal den Link von MaWin durch:
MaWin schrieb:
> 
http://blog.juracity.de/2008-06-15/verschwiegenheitspflicht-muss-ein-arbeitnehmer-ueber-sein-gehalt-schweigen.html

So etwas soll wohl ungültig sein und nur der Einschüchtern dienen.

Voralem den Punkt das man diese "Verschiegenheit" auch gegenüber jeder 
anderen Person (Lebensgefährte, Bank, Freunde, Familie etc...) einhalten 
müßte ist in der Praxis wohl kaum einhaltbar, zumal es wohl noch nie ein 
Arbeitgeber drauf angelegt hat das im Zweifel einzuklagen...

von Jan (Gast)


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>Ich möchte hier mal ein kontroverses Thema ansprechen,
>den meiner Meinung nach nicht existenten Zusammenhang
>zwischen Lohn und Motivation.

Ich bin jetzt drei Jahre im Beruf und stelle fest, dass meine Motivation 
sehr nahe am Nullpunkt ist. Mit meinem Geld komme ich sehr gut aus auch 
wenn ich behaupte, dass ich nicht sehr gut verdiene. Aber ich nehme oft 
an externen Einsätzen teil, mit Arbeitszeiten von 12-13h pro Tag. So 
haben sich mittlerweile rund 200 Überstunden angesammelt, ein geregelter 
Freizeitausgleich ist vertraglich ausgeschlossen und Auszahlung bzw. 
Gehaltserhöhung sehe ich auch nicht. Das ist der Punkt, den meine 
Motivation in den Keller treibt. Ich bin der Meinung, dass die für einen 
Arbeitgeber erbrachte Arbeitsleistung, welche über der vertraglich 
vereinbahrten liegt, auch zu entlohnen ist. Wozu studieren, wenn sich 
Arbeitseinsatz nicht auszahlt?

von Mark B. (markbrandis)


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p-man schrieb:
> Das steht auch in meinem Vertrag - natürlich wäre das Preisgeben des
> Gehaltes dann automatisch ein Vertragsbruch und kann meiner Meinung nach
> eine Kündigung nach sich ziehen!

Nur weil eine schwachsinnige Forderung aufgestellt wird, muss man sie 
noch lange nicht einhalten ;-)

Gibt es auch nur einen einizgen bekannten Fall, in dem jemand gekündigt 
wurde, der mit seinen Kollegen über das Gehalt gesprochen hat? Nein? 
Dann sieht man ja, dass dieses "Verbot" das Papier nicht wert ist, auf 
dem es steht.

von Axel (Gast)


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Motivation muss sich aus einem anregenden Umfeld, der interessanten 
Arbeit etc. ergeben. Geld ist da ein Rädchen, aber nicht das 
entscheidende.

Allerdings hat Demotivation sehr viel mit Geld zu tun.

Wenn man erfährt, dass andere für die gleiche Arbeit mehr Geld bekommen, 
demotiviert das. Oder wenn man Überstunden nicht bezahlt bekommt. Oder 
wenn das Umfeld nicht stimmt, weil Werkzeuge etc. fehlen.

All das führt zu Demotivation. Aber mehr Geld führt nicht unbedingt zu 
mehr Motivation. Wer nicht motiviert ist, wird das für Geld auch nicht 
werden. Aber wer zu wenig Geld bekommt, wird leicht demotiviert.

Gruss
Axel

von Mark B. (markbrandis)


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Läubi .. schrieb:
> Voralem den Punkt das man diese "Verschiegenheit" auch gegenüber jeder
> anderen Person (Lebensgefährte, Bank, Freunde, Familie etc...) einhalten
> müßte ist in der Praxis wohl kaum einhaltbar, zumal es wohl noch nie ein
> Arbeitgeber drauf angelegt hat das im Zweifel einzuklagen...

Bank ist schon mal Schwachsinn, weil die doch automatisch sehen, wieviel 
man jeden Monat netto verdient. Lebensgefährte ist auch Schwachsinn, 
weil man bei längerem Zusammenleben nicht selten ein gemeinsames Konto 
für die Haushaltsführung hat, also bekommt der andere ebenfalls wiederum 
mit was man verdient.

von Dieter L. (Gast)


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> So etwas soll wohl ungültig sein und nur der Einschüchtern dienen.
Nein das dient wirklich dazu dass die Mitarbeiter nicht unzufrieden 
werden und um die Motivation nicht zu senken.
Denn, es kann nur einen (in der Abteilung/Firma/näheren Umfeld) geben 
der am meisten verdient und mit dem man sich dann automatisch 
vergleicht. Das führt unweigerlich zu Frust.

Also ist es (rein objektiv betrachtet) auch in meinem Sinne, wenn ich 
nicht genau weiss wie viel meine unmittelbaren Kollegen (Abteilung; 
vergleichbare Position...) verdienen.
Aber natürlich ist auch das Interesse genau das wissen zu wollen klar 
nachvollziehbar.

Frei nach Hirschhausen: "Sie bekommen vom Chef 500€ pro Monat mehr und 
sind damit der glücklichste Mensch der Welt. Solange, bis Sie erfahren, 
dass alle anderen 1000€ mehr bekommen. Obwohl Sie jetzt absolut mehr 
haben als vorher, geht es ihnen jetzt subjektiv schlechter. Ja, sie 
würden sogar auf die 500€ verzichten, wenn sie damit erreichen könnten, 
dass alle anderen auch auf die 1000€ verzichten müssten."
Da ist viel wahres dran.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Mark Brandis schrieb:
> Bank ist schon mal Schwachsinn, weil die doch automatisch sehen, wieviel
> man jeden Monat netto verdient. Lebensgefährte ist auch Schwachsinn,
> weil man bei längerem Zusammenleben nicht selten ein gemeinsames Konto
> für die Haushaltsführung hat, also bekommt der andere ebenfalls wiederum
> mit was man verdient.
Eben aber eine Geheimhaltung gilt eben gegenüber allen Personen! D.h. 
dadurch das du z.B. der Bank erzählst das du X€ verdienst oder deinem 
Partner das Ihr X€ / Monat jetzt zur Verfügung habt oder ihm nur Zugang 
zu den Kontoauszügen gewährst wo ersichtlich ist (z.B: Gehalt April 
2009) was du verdienst verletzt du diese Vertragsklausel!

von Franz (Gast)


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Jan , mit 3 Jahren BE ist das dann doch wohl so eine Sache. Mir hat man 
mal vorgewurfen, die Firma hätte sich die Zeit genommen und Geld 
investiert um mich nach ihren Anforderungen auszubilden und zu 
qualifizieren.
War natürlich absoluter Blödsinn, doch so sind die Vorstellungen der 
Herren in der Geschäftsleitung.
Als Gegenargument hab ich dann mal erklärt, daß es meine Zeit und mein 
Risiko war, mich dort in den Bereich einzuarbeiten, med. Gerätebau! Hat 
dann auch nicht länger als 2 Jahre gehalten, man stand da praktisch mit 
einem Bein im Knast, wenn an dem Gerät dann später ein Patient das 
zeitliche segnen sollte.
Von besonderer Bedeutung ist bei solchen Mengen an Überstunden doch was 
im Arbeitsvertrag (Lohn/Gehalt) steht, oder in welchem Verband die Firma 
angesiedelt ist.
Hier gab es schon mal einen heftigen Thread über das ständige Thema 
Ü-Std. ohne Abbau oder Ausgleich. Jan dann schau dir das doch mal an, 
vllt. hilft dir/euch das weiter!

von Thomas (Gast)


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Franz schrieb:
> Jan , mit 3 Jahren BE ist das dann doch wohl so eine Sache. Mir hat man
> mal vorgewurfen, die Firma hätte sich die Zeit genommen und Geld
> investiert um mich nach ihren Anforderungen auszubilden und zu
> qualifizieren.

Ein solches Argument gilt aus meiner Sicht nicht. Die 1000€-3000€ an 
Ausbildungskosten, die man von der Firma für die Ausbildung - wenn 
überhaupt - bekommt, gehen zum einen oft auf ein Freizeitkonto und zum 
anderen sind die Kosten für die Firma steuerlich absetzbar.
Außerdem kann mir keine Firma garantieren, dass ich einen lebenslangen, 
sicheren Arbeitsplatz dort habe. Wenn sich mir eine besserer Arbeitgeber 
anbietet, dann werde ich mit Bedacht und nach Abschätzung aller Aspekete 
wechseln.
Wieso soll ich mich für ca. 50k/Jahr nach 4-5 Jahren BE ausbeuten 
lassen, wenn viele Firmen für die gleiche Tätigkeit mehr bezahlen?
Viele Arbeitnehmer arbeiten bestimmt nicht wegen dem tollen 
Betriebsklima bei den Großkonzernen, sondern einzig und allein wegen dem 
Geld und dem Prestige.

von Thomas (Gast)


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Noch ein Punkt: Ich gehe meist sehr motiviert in die Arbeit, auch wenn 
ich meinem Gehalt nicht zufrieden bin. Aber ich sehe nicht ein, dass ich 
meine Leistung für eine Firma erbringen soll, in der sich die 
Geschäftsführer und die unzähligen Führungskräfte die Taschen 
vollstopfen..
Meine Loyalität zu einer solchen Firma tendiert gegen null. Es sollte 
nicht nur heißen "Was kann ich für die Firma tun?", sondern auch "Was 
tut die Firma für mich?"

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> Ein solches Argument gilt aus meiner Sicht nicht. Die 1000€-3000€ an
> Ausbildungskosten, die man von der Firma für die Ausbildung - wenn
> überhaupt - bekommt, gehen zum einen oft auf ein Freizeitkonto und zum
> anderen sind die Kosten für die Firma steuerlich absetzbar.

'Steuerlich absetzbar' bitte wörtlich lesen! Das bedeutet, das die Firma 
darauf keine Steuern zahlen muß; das Geld um dies zu finanzieren muß 
aber trotzdem erst reingebracht werden. Du kostest der Firma also 
definitiv!

von Michael W. (mw2409)


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Paul schrieb:
> Man hast Du schon mal eine Hochschule von innen gesehen? Die Aufgabe
> eines Hochschulstudiums ist es eben nicht!, daß bestimmte Muster platt
> angewendet werden, sondern daß für ein gestelltes Problem ein Muster
> selbst entwickelt wird.

Ich glaube eher dass er genau diese Musterentwicklung meint, dass 
Ingenieure an einfachen Aufgaben scheitern weil sie erst dafür was 
entwickeln müssen während andere schon wissen wie sie das Problem 
anpacken. Das sieht man extrem im Handwerk. Aber warum regt dich das so 
auf? Handwerker ist Handwerker, Ingenieur ist Ingenieur, wo ist das 
Problem? Jeder hat seine Stärken und eben Schwächen.
Und wenn wir beim Thema Musterentwicklng sind, so ist es eher die 
Richtung von Uni und gar nicht FH. Erst in Uni lernt man Lösungsansätze 
selbst zu entwickeln. In FH werden die Aufgaben abgearbeitet und 
bestimmtes Ergebnis erwartet. Das ist der Unterschied.

von Gästchen (Gast)


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Michael W. schrieb:
> Ich glaube eher dass er genau diese Musterentwicklung meint, dass
> Ingenieure an einfachen Aufgaben scheitern weil sie erst dafür was
> entwickeln müssen während andere schon wissen wie sie das Problem
> anpacken. Das sieht man extrem im Handwerk. Aber warum regt dich das so
> auf? Handwerker ist Handwerker, Ingenieur ist Ingenieur, wo ist das
> Problem? Jeder hat seine Stärken und eben Schwächen.
> Und wenn wir beim Thema Musterentwicklng sind, so ist es eher die
> Richtung von Uni und gar nicht FH. Erst in Uni lernt man Lösungsansätze
> selbst zu entwickeln. In FH werden die Aufgaben abgearbeitet und
> bestimmtes Ergebnis erwartet. Das ist der Unterschied.

Ich musste lachen.
Bei der Gelegehneit könnte ich Paul fragen ob er selbst eine Hochschule 
jemals von innen gesehen hat.

von Faktenschreiber (Gast)


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Ne, Paul hat schon recht .

die FH ist "nur" ein Ausbildungspaket für praktische Anwendung im
laufenden Prozeß ... Das hat mitnihcten was damit zu tun ,was man
öfter hört , die FH sei praxisrelevanter ( und id eUni zu theoretisch, 
also nur was für die Wissenschaft ...)

ich habe es ja selbst erlebt, daß gar der kleine Mittelständler ( <200 
MA)
ohne sachkundiges Personal schnell an Lappalioen scheitert ,weil die 5 
FH Ing das anliegene Problem überhaupt nicht lösen konnten ....  Hier 
ersetzte also
1 UniIng , ein richtiger Dipl.-Ing. 5 FH Ing , was doch bemerkenswert 
ist.

Das die 5 davon net begeistert waren kann sich jeder vorstellen und was
machten die ---das übliche internes Networking inkl Mobbing ,so daß die
Firma letztlich wieder im unteren Mittelmaß versank ...

Achja ,der Chef jammerte kein Jahr später vom Fachkräftemangel

Durch Induktion kann geschlossen werden ,daß dieser überfordert ist
wirjklch Fachkräfte zu erkennen ( und zu halten ) und natürlich auch,
daß ein FH INg keine Fachkraft ist , bestenfalls ein besserer 
Facharbeiter

Das wiederum wollen einige hier sicherlich nicht lesen / wahrhaben ,aber
wer mal genau hinterleuchtet , wird erkennen ,daß das in dieser Form 
stimmt

Von Bachelor etc will ich gar nix sagen, die tun mir nur leid keine
wirkliche Ausbildungswahl mehr zu haben.

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