Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik H-Brücke L 6203 parallel schalten?


von Thomas O. (thommyoster)


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Hallo,
Ich habe einige Projekte in denen ein 12V DC Motor mit einem Atmega8 in 
Richtung und geschwindigkeit gesteuert werden muss.
Ich habe bisher die H-Brücke L 6203 verwendet, da ich keine H-Brücke 
(die nicht SMD ist) gefunden habe, welche mehr Strom aushält.
Der Motor ist von einem Scheibenwischer und braucht ziemlich viel Strom 
(hab leider keine Ampere Zahl, aber ich denke so um die 10A wird er 
schon zumindest unter Last ziehen).
Das Problem ist, dass die H-Brücke zu heiss wird und nach einer Zeit 
kaputt geht. Bei ausreichender Kühlung (mittels CPU-Kühler) hält sie das 
aus, aber sie lässt nicht genug Strom durch, dh. wenn ich den Motor 
direkt an eine 12V Autobatterie anschliesse, läuft er deutlich schneller 
als wenn ich die H-Brücke dazwischenschalte und voll durchschalte.
Meine Frage:
Funktioniert es, zwei H-Brücken (beide L 6203) parallel zu schalten 
sodass diese dann die doppelte Stromstärke durchlassen?

Kennt jemand vielleicht eine andere H-Brücke (NICHT SMD), welche höhere 
Stromstärken aushält als die L 6203.
Oder eine selbst gebaute, welche auch jemand, der nicht so viel Ahnung 
davon hat bauen kann (Schaltplan ? mit Modellbezeichnungen ?)

Danke im Vorraus.

von Tim (Gast)


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moin,

hab mir das Datenblatt zu deiner Bruecke zwar nicht durchgelesen, aber 
prinzipiell kann man Mosfets parallel schalten. Wenn deine Bruecke 
intern auch Mosfets benutzt (wovon ich ausgehe) solltest du das tun 
koennen.

Allerdings frage ich mich, wieso es denn keine SMD Bruecke sein darf? Es 
gibt doch adapterplatinen, die SMD auf DIP machen. Dann kannst du deinen 
Chip auch auf nem Steckbrett benutzen.

von Thomas Oster (thommy.oster) (Gast)


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Das Problem bei SMD ist erstens, dass ich nicht gut löten kann und mir 
so immer die teueren Bausteine kaputt mache und zweitens dass diese 
Adapterplatinen ziemlich teuer sind.
Und selbst Ätzen kann ich (noch) nicht.

von Tim (Gast)


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da kann ich bei beidem nur sagen: Uebung macht den Meister. Irgendwann 
musst du ja mal mit dem Loeten (und Aetzen) anfangen :) Fang mit SO 
Gehaeusen an, da sind die Pinabstaende noch angenehm. Natuerlich kann 
niemand sofort einen 100 Pin uC fehlerfrei loeten. Auch ich verursache 
da immermal wieder Kurzschluesse. Aber irgendwann hat man's raus. Und 
Platinen selbstmachen ist auch ne gute Sache. Gerade Adapterplatinen 
sind ja ein simples Ding, da kann man sich mal in dem Gebiet versuchen. 
SMD hat den Vorteil, dass du bei selbstgemachten Platinen nicht auch 
noch Loecher bohren musst. Das wird naemlich irgendwann echt nervig.

Viel Glueck

von Matthias L. (Gast)


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>SMD hat den Vorteil, dass du bei selbstgemachten Platinen nicht auch
>noch Loecher bohren musst. Das wird naemlich irgendwann echt nervig.

Würde ich nicht sagen. Seit ich auf (nur) SMD umgestiegen bin (sofern 
entsprechende Bauelemente in SMD verfügbar), kann ich folgende Erfahrung 
sagen:

Konsequente Ausnutzung der Vorteile von SMD (Größe) bringt keine 
Vorteile a la weniger Löcher, diese Löcher sind jetzt nur keine Pins 
mehr, sonder Durchkontaktierungen. Deshalb weil man SMD ja auf einer 
gegebenen Fläche oben und unten Platzieren kann. Die Platine wird 
dadurch "nur" kleiner...

von Zardoz (Gast)


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Eine sehr einfache Alternative wäre Richtungssteuerung per Relais und 
ein Logic Level Mosfet für die Geschwindigkeit:

Beitrag "H-Brücke, PWM, 6A"

Nice week,
Zardoz

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